Heiliger Pius von Pietrelcina (Padre Pio), Priester
Dienstag der 25. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Esra 6,7-8.12b.14-20
Nach Jahren des Exils und des Kampfes feierte das Volk Israel endlich voller Freude die Einweihung des wiederaufgebauten Tempels. Ihre Freude galt nicht nur den Steinen und Mauern, sondern der Gegenwart Gottes, der wieder unter ihnen wohnte. Der Tempel war das sichtbare Zeichen der Treue Gottes, die Gewissheit, dass seine Verheißungen auch nach Zeiten des Leidens Bestand haben. An diesem Tag, an dem wir des Heiligen Pius von Pietrelcina, Padre Pio, gedenken, sehen wir in seiner Person ein lebendiges „Haus Gottes”. Durch sein Gebet, seine aufopfernde Liebe und das Tragen der Stigmata zeigte er, dass Heiligkeit nicht nur in Gebäuden gefeiert wird, sondern in Herzen gelebt wird, die ganz offen für Gott sind. So wie Israel sich über den Tempel freute, sind auch wir aufgerufen, uns darüber zu freuen, dass Gott in uns wohnt. Jeder Akt der Treue, jedes aufrichtige Gebet ist eine Hingabe unseres eigenen Lebens an Ihn. Freude ist die richtige Antwort, denn Gottes Gegenwart ist nicht fern, sie ist lebendig, nah und verwandelt uns in seine lebendigen Tempel. Denken wir darüber nach: Freue ich mich wie Israel bei der Einweihung des Tempels über Gottes Gegenwart in mir und lebe ich jeden Tag als lebendiger Tempel, indem ich mich ihm mit Freude hingebe, wie es Pater Pio getan hat?

Don Giorgio