- Sonntag der gewöhnlichen Zeit
Erste Lesung Jesaja 62,1-5
Der Zweite Sonntag im Jahreskreis lädt uns ein, über die verändernde Kraft nachzudenken, die darin liegt, den Herrn in unserem Leben zu haben, wie es in Jesaja 62,1-5 so schön zum Ausdruck kommt. Dieser Abschnitt spricht von einer tiefgreifenden Veränderung, die eintritt, wenn wir unser Herz für Gott öffnen und ihm erlauben, einen zentralen Platz in unserem Leben einzunehmen. Wenn wir den Herrn annehmen, werden unsere Identität und unser Ziel für immer verändert – wir sind nicht länger isoliert, verlassen oder durch weltliche Ungewissheiten definiert. Stattdessen werden wir von Gott als sein Eigentum beansprucht, wertgeschätzt und über alle Maßen geliebt. Die Vorstellung, „seine Freude“ zu werden, offenbart die innige und freudige Beziehung, die Gott zu jedem von uns haben möchte. Er schaut nicht mit Gleichgültigkeit auf uns, sondern mit tiefer Zuneigung und Fürsorge. Diese göttliche Liebe verwandelt unser Selbstverständnis: Wir sind nicht mehr nur Individuen, die allein durchs Leben gehen, sondern geliebte Kinder, die zu einem Schöpfer gehören, der sich an uns erfreut. Diese Erkenntnis lädt uns ein, mit Zuversicht und Hoffnung zu leben, weil wir wissen, dass unser Wert in Gottes unveränderlicher Liebe und seiner Hingabe an uns verwurzelt ist. Die Gegenwart des Herrn verwandelt unser Leben in ein Zeugnis seiner Freude und Herrlichkeit, zieht uns näher zu ihm hin und offenbart uns die Tiefe seines Wunsches nach Gemeinschaft mit uns. Lasst uns darüber nachdenken: Inwiefern stellt die Erkenntnis, dass ich „seine Freude“ bin, eine Herausforderung für die Art und Weise dar, wie ich meinen eigenen Wert betrachte und wie ich meine Beziehung zu Gott und anderen lebe?
Don Giorgio