Freitag nach Aschermittwoch
Heilige Perpetua und Felicity, Märtyrerinnen
Erste Lesung Jesaja 58,1-9
Wahres Fasten ist, wie Jesaja verkündet, nicht nur eine äußere Beobachtung, sondern eine Verwandlung des Herzens, die sich in konkreten Taten der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit manifestiert. Gott wünscht sich ein Fasten, das befreit, das die Fesseln der Unterdrückung löst und das die Lasten, die auf den Schwachen lasten, abnimmt. Es ist ein Aufruf zu radikaler Großzügigkeit, das Brot mit den Hungrigen zu teilen, den Obdachlosen Unterkunft zu gewähren und die Bedürftigen zu kleiden. Diese Form des Fastens ist keine private Frömmigkeit, sondern eine gemeinschaftliche Verantwortung, ein Spiegelbild der göttlichen Liebe, die in der Welt wirkt. Wenn wir diese Lebensweise annehmen, verspricht Jesaja, wird unser Licht wie die Morgenröte hervorbrechen und die Dunkelheit der Ungerechtigkeit erhellen, und Gottes heilende Gnade wird uns wiederherstellen. Wenn wir von uns selbst geben, empfangen wir; wenn wir andere aufrichten, werden wir selbst aufgerichtet; wenn wir die Ketten anderer sprengen, finden wir unsere eigene Freiheit. Lasst uns nachdenken: Die Fastenzeit ist eine Zeit der geistlichen Erneuerung, die uns zu einem Fasten aufruft, das die Unterdrückten befreit, sich um die Schwachen kümmert und Gottes Liebe durch Taten der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit widerspiegelt.

Don Giorgio