Freitag der 5. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 15,22-31
Das Ostergeheimnis ruft uns zurück zum Kern des Evangeliums: Durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi hat Gott die Last der Sünde zerschlagen und uns den Weg zu einem neuen Leben geöffnet. In diesem Licht bietet die Lesung aus der Apostelgeschichte 15 eine tiefgründige Reflexion über das Wesen der christlichen Freiheit und die Unterscheidung des Wesentlichen. Als die frühe Kirche mit kulturellen Unterschieden und pastoralen Spannungen konfrontiert war, reagierte sie nicht mit Rigidität oder übertriebenen Forderungen, sondern mit einer vom Heiligen Geist geleiteten Weisheit: „Der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weiteren Lasten aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge.“ Diese Entscheidung offenbart eine wesentliche Wahrheit des österlichen Glaubens: Das Evangelium ist kein System schwerer Gesetze, sondern eine Verkündigung der Gnade, der Barmherzigkeit und des freudigen Gehorsams. Ostern erinnert uns daran, dass es nicht auf die Anhäufung von Regeln ankommt, sondern auf die innere Verwandlung, die aus einer lebendigen Beziehung zum auferstandenen Herrn entsteht. Das Wesentliche ist wenig: Gott lieben, einander lieben, sich von Götzen abwenden und rein im Herzen bleiben. Wenn wir uns an das Wesentliche halten, lassen wir uns vom Heiligen Geist mit Frieden und Klarheit leiten, der uns unnötige Lasten abnimmt und uns immer tiefer in die Freude und Einfachheit der Auferstehung hineinführt. In einer Welt, die oft von Überkompliziertheit und Angst geprägt ist, lädt uns die Osterbotschaft ein, die befreiende Kraft der Liebe Christi wiederzuentdecken, die allein alles neu macht. Denken wir darüber nach: Ostern ist das freudige Fest der befreienden Kraft der Auferstehung Christi, die uns von unnötigen Lasten befreit und uns aufruft, nach den wesentlichen Wahrheiten des Glaubens zu leben, geleitet vom Heiligen Geist.
Don Giorgio