2. Sonntag der Fastenzeit
Erste Lesung – Genesis 12,1-4
In der Lesung geht es um den Ruf Abrahams. „Verlasse dein Land, deine Familie und deines Vaters Haus und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde.“. Es gibt keinen Hinweis auf das Ziel. Der einzige Hinweis auf das Ziel ist, dass Gott es ihm zeigen wird. Am Ende des Abschnitts heißt es dann: „Und Abram ging hin, wie der Herr ihm gesagt hatte“. Eine Reise, ohne das Ziel zu kennen. Eine Reise ohne Wegbeschreibung. Aber wohin gehst du? Dorthin, wo der Herr mich hinführen wird. Das einzige Ziel ist das Wort Gottes. Die einzige Richtung ist das Wort Gottes. In diesem Aufruf steckt eine sehr tiefe Bedeutung. Das Ziel liegt in den Gedanken Gottes und der Weg dorthin liegt ebenfalls in den Gedanken Gottes. Dieser ganze Ruf Abrahams wirkt auf einer anderen Ebene. Eine Ebene, auf der das Leben vollständig Gott anvertraut ist. Von Gott gestaltet und geführt. Diese vollständige Anvertrauung Abrahams macht ihn zum Vater aller. In unseren Fällen wollen wir zuerst das Ziel kennen oder sogar das Ziel wählen. Wenn wir dann das Ziel unserer Reise kennen, suchen wir uns den Weg dorthin, unseren eigenen Weg, um dorthin zu gelangen. Das ist der Punkt, an dem wir verlieren. Eine Reise des Glaubens ist eine Reise, bei der Gott sowohl das Ziel als auch den Weg dorthin auswählt. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wachse ich in dieser Fastenzeit im Glauben, indem ich Gott die Wahl meines Ziels und des Weges dorthin überlasse?