Mittwoch, 13. August

Mittwoch, 13. August

Mittwoch der 19. Woche im Jahreskreis
Heilige Pontianus, Papst, und Hippolyt, Priester, Märtyrer
Erste Lesung: Deuteronomium 34,1-12
Die heutige Lesung führt uns zu einem ergreifenden Moment im Leben Moses, in dem Gott ihm erlaubt, das verheißene Land zu sehen, aber nicht zu betreten. Aus menschlicher Sicht könnte dies wie eine unerfüllte Mission erscheinen, doch aus der Sicht des Glaubens offenbart sich eine tiefere Wahrheit: Gottes Plan ist immer größer als unsere eigenen Erwartungen. Moses‘ ultimative Belohnung war nicht das Land selbst, sondern das unvergleichliche Privileg, den Herrn von Angesicht zu Angesicht zu erkennen. Dies erinnert uns daran, dass der wahre Maßstab für ein gut gelebtes Leben nicht darin besteht, ob wir alles erreichen, was wir uns vorgenommen haben, sondern ob wir auf unserem Weg eng mit Gott gegangen sind. Manchmal entfalten sich Gottes Absichten über unser Leben hinaus, und unsere Aufgabe ist es, darauf zu vertrauen, dass unser Teil in seinem Plan erfüllt ist, wenn wir ihm treu gefolgt sind. Der Friede und die Freude, in seiner Gegenwart zu sein, übertreffen bei weitem alle irdischen Errungenschaften, die wir uns jemals hätten wünschen können. Denken wir darüber nach: Bin ich bereit, meine eigenen Pläne loszulassen und mich damit zufrieden zu geben, einfach eng mit Gott zu wandeln, im Vertrauen darauf, dass sein Plan besser ist als meiner?

Don Giorgio

Dienstag, 12. August

Dienstag, 12. August

Dienstag der 19. Woche im Jahreskreis
Heilige Johanna Franziska von Chantal, Ordensfrau
Erste Lesung Deuteronomium 31,1-8
Die heutige Lesung erinnert uns daran, dass es in jedem Bereich unseres Lebens, sei es in der Kirche, in unseren Familien oder in der Gesellschaft, unsere vorrangige Aufgabe ist, dem Herrn die Führung zu überlassen. Moses, der sich dem Ende seiner Mission nähert, vertraut das Volk der Führung Gottes an und bekräftigt, dass es der Herr ist, der vor ihnen hergeht, bei ihnen bleibt und sie niemals verlassen wird. Dies ist eine tiefe Wahrheit: Das Leben und die Sendung der Kirche hängen nicht allein von den Fähigkeiten oder der Langlebigkeit eines einzelnen Führers ab, sondern von der beständigen Gegenwart und dem Wirken Gottes in seinem Volk. Unsere persönlichen Aufgaben, egal wie bedeutend oder unbedeutend sie auch sein mögen, sind immer Teil von etwas Größerem, nämlich dem sich entfaltenden Wirken Gottes in der Geschichte. Diese Realität zu leben bedeutet, unsere Verantwortung mit Demut anzunehmen, in dem Wissen, dass Führung im christlichen Sinne ein Dienst ist, der in dem Vertrauen verwurzelt ist, dass Gott selbst seine Kirche leitet. In der Familie, in der Pfarrei und in der Gesellschaft ist unser Zeugnis am authentischsten, wenn wir im Glauben voranschreiten, nicht um den Weg zu kontrollieren, sondern um treu den Weg zu gehen, den er bereitet. Denken wir darüber nach: Lasse ich in den Rollen, die ich in meiner Familie, meiner Gemeinschaft und in der Kirche innehabe, wirklich den Herrn führen, oder versuche ich, die Dinge nach meinen eigenen Plänen zu lenken?

Don Giorgio

Montag, 11. August

Montag, 11. August

Heilige Klara, Jungfrau
Montag der 19. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Deuteronomium 10,12-22
Der heutige Abschnitt fasst den Kern der Bundestheologie in einem einfachen, aber umfassenden Aufruf zusammen: den Herrn fürchten, auf seinen Wegen gehen, ihn lieben, ihm mit unserem ganzen Wesen dienen und seine Gebote halten. Dies ist keine belastende Forderung, sondern ein Weg zu unserem höchsten Gut, denn uns ganz Gott hinzugeben bedeutet, in die Fülle des Lebens einzutreten, für das er uns geschaffen hat. Dieser Text offenbart, dass Gehorsam und Liebe untrennbar miteinander verbunden sind, dass Gottes Gesetz keine willkürlichen Vorschriften sind, sondern Ausdruck seiner Natur, die uns in eine tiefere Gemeinschaft mit ihm führt. Die heilige Klara verkörperte diese Wahrheit durch ihre radikale Armut, indem sie in ihrem Herzen Platz für Gott allein schuf. Indem sie sich von allen Bindungen und Ablenkungen befreite, ließ sie die göttliche Liebe jeden Winkel ihrer Seele erfüllen und lebte die totale Selbsthingabe, von der das Deuteronomium spricht. Ihrem Beispiel zu folgen bedeutet zu erkennen, dass, wenn Gott den ersten Platz in unserem Herzen einnimmt, alles andere an seinen richtigen Platz fällt und unser Leben zu einem lebendigen Abbild seiner Güte wird. Denken wir darüber nach: Habe ich in meinem Herzen genug Platz für Gott allein geschaffen, damit die Liebe und der Gehorsam ihm gegenüber jeden Aspekt meines Lebens prägen können?

Don Giorgio

Sonntag, 10. August

Sonntag, 10. August

  1. Sonntag im Jahreskreis
    Lesungen: Weisheit 18,6-9; Hebräer 11,1-2.8-19
    Die Lesungen des heutigen Tages laden uns ein, den Glauben nicht nur als religiöse Tugend zu betrachten, sondern als eine Art und Weise, die Wirklichkeit selbst wahrzunehmen, als eine Linse, die unsere Sichtweise, unsere Interpretation und unsere Reaktion auf die Welt verändert. Der Brief an die Hebräer beschreibt den Glauben als „die Gewissheit dessen, was man hofft, die Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht“ und verweist damit auf eine Dimension des Lebens, in der das Sichtbare nicht der letzte Maßstab für die Wahrheit ist. Diese veränderte Perspektive ordnet unsere Prioritäten neu, denn wenn wir auf Gottes Verheißungen vertrauen, leben wir nicht mehr nur für das, was unmittelbar oder greifbar ist, sondern im Licht des Ewigen. Abrahams Reise, die vom Glauben ins Unbekannte geführt wird, zeigt, dass dieses Vertrauen Mut, Losgelöstheit und die Bereitschaft erfordert, unser gegenwärtiges Handeln vom Unsichtbaren bestimmen zu lassen. Der Glaube ist also nicht blind, sondern zutiefst bewusst, verwurzelt in einer Realität, die außerhalb der Reichweite unserer Sinne liegt, aber dennoch realer ist als das, was wir erfassen können. Er ermöglicht es uns, andere Entscheidungen zu treffen, tiefer zu lieben und durchzuhalten, wenn die Umstände unsicher erscheinen, weil unser Horizont nicht mehr allein durch diese Welt begrenzt ist. Denken wir darüber nach: Prägst du wirklich mit deinem Glauben, wie du die Welt siehst, und bestimmst du deine Entscheidungen, oder lässt du dich immer noch von dem Sichtbaren und Unmittelbaren leiten?

Don Giorgio

Samstag, 9. August

Samstag, 9. August

Heilige Teresa Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), Jungfrau, Märtyrerin
Samstag der 18. Woche im Jahreskreis
Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Erste Lesung: Deuteronomium 6,4-13
Die heutige Lesung führt uns in die mystische Tiefe dessen, was es bedeutet, ganz und gar in das Wort Gottes eingetaucht zu leben. Mose fordert das Volk auf, die Gebote nicht nur zu hören, sondern sie sich ins Herz schreiben zu lassen, sie in die tiefste Stelle der Seele zu gravieren, wo Gott und der menschliche Geist sich begegnen. Das ist nicht bloßes Auswendiglernen, sondern ein ständiges Verweilen, bei dem das Wort unsere Gedanken formt, wenn wir ruhen, unsere Schritte leitet, wenn wir gehen, uns in der Nacht begleitet und mit uns am Morgen erwacht. Es an unsere Hände zu binden bedeutet, jede Handlung aus der göttlichen Wahrheit heraus fließen zu lassen; es auf unsere Stirn zu binden bedeutet, den Verstand mit Gottes Weisheit erleuchten zu lassen. Die heilige Teresa Benedicta vom Kreuz, deren Leben von Kontemplation und Opferbereitschaft geprägt war, verkörperte diese mystische Vereinigung mit dem Wort, indem sie es durch Studium, Gebet, Leiden und schließlich durch das Martyrium verwirklichte. Ein solches Leben offenbart, dass das Wort kein Text ist, den man liest, sondern eine lebendige Gegenwart, in der man wohnt, bis unser ganzes Wesen zu einer Wohnstätte wird, in der Gottes Stimme ständig spricht und sein Licht niemals erlischt. Denken wir darüber nach: Ist das Wort Gottes so tief in mein Herz geschrieben, dass es meine Gedanken, Handlungen und mein ganzes Wesen in jedem Augenblick meines Lebens prägt?

Don Giorgio

Freitag, 8. August

Freitag, 8. August

Heiliger Dominikus, Priester
Freitag der 18. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Deuteronomium 4,32-40
Die heutige Lesung lädt uns zu einer tiefen persönlichen Reflexion über unsere Beziehung zu Gott ein, nicht als abstrakter Glaube, sondern als gelebte Erfahrung, die in Erinnerung und Dankbarkeit verwurzelt ist. Mose fordert das Volk auf, „das heute zu verstehen und sich zu Herzen zu nehmen“, dass der Herr allein Gott ist, Herrscher im Himmel und auf Erden, und dass er in jedes Detail ihres Lebens involviert ist. Dieses Verständnis ist nicht nur eine intellektuelle Zustimmung, sondern ein Aufruf, sich an die unzähligen Wege zu erinnern, auf denen Gott seine Liebe, Fürsorge und Treue gezeigt hat. Während Mose von den mächtigen Taten Gottes berichtet, werden auch wir ermutigt, einen Moment nach dem anderen aufzuzählen, in denen Gott in unserem eigenen Leben gewirkt hat: die stillen Gaben, die unerwarteten Trostspenden, die Kraft, von der wir nicht wussten, dass wir sie hatten. Der heilige Dominikus, dessen Fest wir heute feiern, lebte aus diesem Bewusstsein heraus, seine Predigten entsprangen einem Herzen, das tief mit dem Gott verbunden war, den er persönlich kannte. Gottes Liebe ins Herz aufzunehmen bedeutet, niemals vergesslich zu werden, unsere persönliche Geschichte mit ihm unsere Gehorsamkeit, unsere Freude und unser Vertrauen prägen zu lassen. Denken wir darüber nach: Nehme ich mir Zeit, mich an die vielen Wege zu erinnern, auf denen Gott mich persönlich geliebt und geführt hat, und nehme ich sie mir wirklich zu Herzen, sodass diese Erinnerung mein Vertrauen und meine Hingabe zu ihm vertiefen kann?

Don Giorgio