Freitag, 8. August

Freitag, 8. August

Heiliger Dominikus, Priester
Freitag der 18. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Deuteronomium 4,32-40
Die heutige Lesung lädt uns zu einer tiefen persönlichen Reflexion über unsere Beziehung zu Gott ein, nicht als abstrakter Glaube, sondern als gelebte Erfahrung, die in Erinnerung und Dankbarkeit verwurzelt ist. Mose fordert das Volk auf, „das heute zu verstehen und sich zu Herzen zu nehmen“, dass der Herr allein Gott ist, Herrscher im Himmel und auf Erden, und dass er in jedes Detail ihres Lebens involviert ist. Dieses Verständnis ist nicht nur eine intellektuelle Zustimmung, sondern ein Aufruf, sich an die unzähligen Wege zu erinnern, auf denen Gott seine Liebe, Fürsorge und Treue gezeigt hat. Während Mose von den mächtigen Taten Gottes berichtet, werden auch wir ermutigt, einen Moment nach dem anderen aufzuzählen, in denen Gott in unserem eigenen Leben gewirkt hat: die stillen Gaben, die unerwarteten Trostspenden, die Kraft, von der wir nicht wussten, dass wir sie hatten. Der heilige Dominikus, dessen Fest wir heute feiern, lebte aus diesem Bewusstsein heraus, seine Predigten entsprangen einem Herzen, das tief mit dem Gott verbunden war, den er persönlich kannte. Gottes Liebe ins Herz aufzunehmen bedeutet, niemals vergesslich zu werden, unsere persönliche Geschichte mit ihm unsere Gehorsamkeit, unsere Freude und unser Vertrauen prägen zu lassen. Denken wir darüber nach: Nehme ich mir Zeit, mich an die vielen Wege zu erinnern, auf denen Gott mich persönlich geliebt und geführt hat, und nehme ich sie mir wirklich zu Herzen, sodass diese Erinnerung mein Vertrauen und meine Hingabe zu ihm vertiefen kann?

Don Giorgio

Donnerstag, 7. August

Donnerstag, 7. August

Donnerstag der 18. Woche im Jahreskreis
Heilige Sixtus II., Papst, und seine Gefährten, Märtyrer
Heiliger Cajetan, Priester
Erste Lesung: Numeri 20,1-13
In der heutigen Lesung aus dem Buch Numeri sehen wir, wie die ständigen Klagen der Israeliten sowohl die Geduld Moses als auch die Geduld Gottes auf die Probe stellen. Angesichts ihres Murrens wirft sich Mose vor dem Herrn nieder und bittet ihn um Rat. Gott weist ihn einfach an, zum Felsen zu sprechen, damit Wasser herausfließen werde. Doch in seiner Frustration und seinem Zweifel schlägt Mose zweimal auf den Felsen, anstatt auf die Kraft des Wortes Gottes zu vertrauen. Dieser Akt des Unglaubens kommt ihn teuer zu stehen und erinnert uns eindringlich an die Macht und Zuverlässigkeit des Wortes Gottes. In der gesamten Heiligen Schrift gehorcht die Schöpfung seinem Befehl, werden Verheißungen durch seinen Ratschluss erfüllt und bringt sein Wort selbst Leben. Diese Begebenheit erinnert uns daran, dass Gottes Wort nicht leer oder wirkungslos ist, sondern göttliche Autorität in sich trägt, die Glauben erfordert und nicht menschliche Manipulation oder Gewalt. Wenn wir seinem Wort vertrauen, auch ohne sichtbare Zeichen oder dramatische Handlungen, nehmen wir an einem Glauben teil, der tief in seiner Wahrheit und seinen Verheißungen verwurzelt ist. Denken wir darüber nach: Vertraue ich voll und ganz auf die Kraft von Gottes Wort, oder verlasse ich mich auf meine eigenen Handlungen und Anstrengungen, wenn er von mir allein Glauben verlangt?

Don Giorgio

Mittwoch, 6. August

Mittwoch, 6. August

Verklärung des Herrn – Fest
Erste Lesung: Daniel 7,9-10.13-14
Die Prophezeiung Daniels findet ihre Erfüllung in der Verklärung Jesu, wo seine göttliche Herrlichkeit, die in der Menschwerdung verhüllt war, in einem Moment strahlender Pracht offenbart wird. In strahlend weißem Gewand, neben Mose und Elija stehend und von einer Wolke der göttlichen Gegenwart umhüllt, wird Jesus als der ewige Menschensohn und die Erfüllung des Gesetzes und der Propheten gezeigt. Dieses Ereignis enthüllt das tiefe christologische Geheimnis: Derselbe Jesus, der in menschlicher Schwachheit mit seinen Jüngern wandelt, ist auch der ewige König, dessen Herrschaft ewig währt. Die Verklärung ist nicht nur eine Vision seiner Göttlichkeit, sondern ein Vorgeschmack auf das, was alle erwartet, die an seinem Ostergeheimnis teilhaben. Sie ist die Begegnung von Himmel und Erde, von Zeit und Ewigkeit, in deren Mittelpunkt Christus steht. Dass sie im Gebet geschieht, erinnert uns daran, dass die wahre Erkenntnis Jesu nicht allein durch Beobachtung kommt, sondern durch die Gemeinschaft mit ihm, in der die Stimme des Vaters erklingt: „Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“ In diesem Moment sehen wir sowohl die Tiefe seiner Demut in der Menschwerdung als auch die Höhe seiner ewigen Majestät, die uns einladen, unseren Blick auf ihn zu richten, der ganz Mensch und ganz Gott ist. Denken wir darüber nach: Suche ich Christus wirklich im Gebet und lasse ich zu, dass seine Göttlichkeit und Menschlichkeit meine Sichtweise verwandeln, damit ich auf ihn hören und ihm treuer nachfolgen kann?

Don Giorgio

Dienstag, 5. August

Dienstag, 5. August

Dienstag der 18. Woche im Jahreskreis
Weihe der Basilika Santa Maria Maggiore
Erste Lesung: Numeri 12,1-13
Die heutige Lesung stellt Mose als Vorbild tiefer Demut und spiritueller Reife dar. Seine Nähe zu Gott – er spricht mit ihm „von Angesicht zu Angesicht“ – entspringt direkt seiner Sanftmut, denn ein demütiges Herz ist offen und empfänglich für die göttliche Nähe. Selbst als er von Mirjam und Aaron Unrecht getan wird, rächt sich Mose nicht und verteidigt sich nicht, sondern tritt für Mirjams Heilung ein und verkörpert damit einen Geist, der ganz im Einklang mit der Barmherzigkeit Gottes steht. Dies zeigt, dass wahre spirituelle Größe nicht an Macht oder Beredsamkeit gemessen wird, sondern an der Fähigkeit, Stolz aufzugeben, frei zu vergeben und Gottes Barmherzigkeit widerzuspiegeln. An diesem Fest der Weihe der Basilika Santa Maria Maggiore werden wir an Maria erinnert, die demütige Magd, deren Demut sie für die größte aller Gnaden öffnete: das fleischgewordene Wort zu gebären. Wie Mose und Maria sind wir aufgerufen, ein Herz zu pflegen, das so leer von Selbst ist, dass Gott es ganz erfüllen kann und es in eine Wohnstätte verwandelt, in der seine Gegenwart spürbar ist und seine Barmherzigkeit zu anderen hinströmt. Denken wir darüber nach: Ist mein Herz demütig und offen genug, um Gott nahe zu kommen und seine Barmherzigkeit widerzuspiegeln, indem ich auch denen vergebe und für sie Fürsprache einlege, die mir Unrecht getan haben?

Don Giorgio

Montag, 4. August

Montag, 4. August

Heiliger Johannes Maria Vianney, Priester
Montag der 18. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung: Numeri 11,4-15
Die heutige Lesung aus dem Buch Numeri offenbart die menschliche Neigung, sich eher auf das zu konzentrieren, was fehlt, als auf die Gaben, die Gott uns bereits geschenkt hat. Die Israeliten, obwohl sie aus der Sklaverei befreit worden waren und durch Manna vom Himmel versorgt wurden, jammern nach Fleisch, geblendet von Unzufriedenheit und Begierde. Im Gegensatz dazu werden wir an diesem Festtag des Heiligen Johannes Maria Vianney an eine tiefere theologische Wahrheit erinnert: Die Gnade ist immer ausreichend, denn Gott selbst ist unser Anteil. Der heilige Johannes Vianney, bekannt für seine Demut und seinen unermüdlichen Dienst der Versöhnung, lebte nicht, indem er beklagte, was fehlte, sondern indem er sich an der immer gegenwärtigen Gabe der vergebenden Liebe Christi erfreute. Sein Leben lehrt uns, dass, wenn wir uns in Gottes Gnade verwurzeln, unsere unruhigen Sehnsüchte still werden und wir erkennen, dass die göttliche Barmherzigkeit unsere wahre Nahrung ist. Dieser Übergang von der Klage zur Dankbarkeit spiegelt das Herzstück der christlichen Theologie wider: Bei der Erlösung geht es nicht darum, was uns fehlt, sondern darum, die reichhaltige Gnade, die bereits in Christus ausgegossen wurde und jeden Hunger der Seele stillt, anzunehmen und in ihr zu leben. Denken wir darüber nach: Konzentriere ich mich mehr auf das, was mir in meinem Leben fehlt, oder erkenne ich die reichhaltige Gnade und vergebende Liebe Christi, die bereits gegenwärtig ist, an und bin ich dafür dankbar?

Don Giorgio

Sonntag, 3. August

Sonntag, 3. August

  1. Sonntag im Jahreskreis
    Lesungen: Kohelet 1,2; 2,21-23; Kolosser 3,1-5.9-11
    Die Lesungen des heutigen Tages erinnern uns daran, dass nichts in dieser Welt die Sehnsucht unseres Herzens wirklich stillen kann außer Christus. Kohelet erklärt, dass alles eitel ist, und weist uns auf die Wahrheit hin, dass irdische Bestrebungen, Errungenschaften und Besitztümer vergänglich sind, während unser Leben mit Jesus ewig und sicher ist. Der heilige Paulus fordert uns auf, „unsere Gedanken auf das Himmlische zu richten“, denn unser wahres Leben ist jetzt „mit Christus in Gott verborgen“. Dies ist eine Einladung, unsere persönliche Beziehung zu ihm zu vertiefen – seine Gegenwart unsere Identität bestimmen zu lassen und unser Leben neu zu gestalten. Dazu müssen wir unser Ego, unsere Selbstsucht und die Gewohnheiten unseres „alten Selbst“ ablegen und zulassen, dass seine Liebe uns täglich nach seinem Bild erneuert. Eng mit Jesus zu wandeln bedeutet, in ständiger Bewusstheit seiner Begleitung zu leben, seine Stimme unsere Entscheidungen leiten zu lassen, seine Barmherzigkeit unsere Wunden heilen zu lassen und sein Beispiel unser Handeln inspirieren zu lassen. Wenn Christus im Mittelpunkt unseres Lebens steht, entdecken wir die Freiheit und Freude eines Lebens, das nicht in vergänglichen Dingen verankert ist, sondern in Ihm, der unser wahres Leben und unser bleibender Schatz ist. Denken wir darüber nach: Steht Christus wirklich im Mittelpunkt meines Lebens, so dass er mich täglich erneuern und mich von Egoismus und Selbstsucht befreien kann, damit ich nach seinem Bild leben kann?

Don Giorgio