Juli 21, 2025 | Tägliches Brot
Montag der 16. Woche im Jahreskreis
Heiliger Laurentius von Brindisi, Priester, Kirchenlehrer
Erste Lesung: Exodus 14,5-18
In der heutigen Lesung befindet sich Moses zwischen zwei überwältigenden Kräften: der ihn verfolgenden ägyptischen Armee, voller Kraft und Wut, und den panischen Israeliten, die an der lang ersehnten Befreiung zweifeln. Es ist ein Moment unerträglicher Spannung, der die Kreuzung widerspiegelt, an der wir oft stehen, wenn Angst aufkommt und der Glaube auf die Probe gestellt wird. Doch angesichts dieser Krise gibt Mose nicht der Verzweiflung nach und reagiert nicht mit Frustration, sondern verkündet eine kraftvolle Wahrheit: „Fürchtet euch nicht! Bleibt standhaft, dann werdet ihr sehen, wie der Herr euch heute retten wird.“ Das ist die Stimme eines Mannes, der nicht in der Gewissheit des Ausgangs verhaftet ist, sondern in der Gewissheit der Treue Gottes. Mose erinnert uns daran, dass die Erlösung nicht durch menschliche Kraft verdient wird, sondern durch Vertrauen empfangen wird. Wenn wir von allen Seiten bedrängt werden, ist es nicht unsere Aufgabe, in Panik zu geraten oder zurückzuweichen, sondern standhaft zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass der Herr, der uns hierher geführt hat, uns jetzt nicht im Stich lassen wird. Denken wir darüber nach: Wenn ich mich von Angst oder Druck überwältigt fühle, entscheide ich mich dann dafür, im Glauben standhaft zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass Gott auch dann handelt, wenn ich keinen Ausweg sehe?
Don Giorgio
Juli 20, 2025 | Tägliches Brot
- Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Genesis 18,1-10; Kolosser 1,24-28
An diesem 16. Sonntag im Jahreskreis lädt uns die Begegnung zwischen Abraham und den drei geheimnisvollen Besuchern unter der Eiche von Mamre ein, über das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit nachzudenken – drei Personen, ein Gott, die in vollkommener Einheit handeln. Diese Besucher sagen nicht nur die Geburt Isaaks voraus, sondern deuten auch die erlösende Gegenwart des dreieinigen Gottes an, der in die Menschheitsgeschichte eintritt, um seine Verheißungen zu erfüllen. Der heilige Paulus spricht in seinem Brief an die Kolosser von dem herrlichen Geheimnis, das nun allen Völkern offenbart ist: Christus, das sichtbare Bild des unsichtbaren Gottes, wohnt in uns. Die Erlösung ist nicht das isolierte Werk des Sohnes allein, sondern die Liebeshandlung des Vaters, der sendet, des Sohnes, der erlöst, und des Heiligen Geistes, der heiligt. Diese göttliche Einheit und gegenseitige Selbsthingabe offenbaren das Herz Gottes – eine Gemeinschaft der Liebe, die nun alle Menschen in die Gemeinschaft einbezieht. Als Christen sind wir nicht nur Empfänger der Gnade, sondern Zeugen dieses Geheimnisses, berufen, die Herrlichkeit der Dreifaltigkeit in unserem Leben, unserer Liebe und in der Weitergabe der Frohen Botschaft widerzuspiegeln. Denken wir darüber nach: Lebe ich so, dass ich die Einheit, die Liebe und die Sendung der Heiligen Dreifaltigkeit widerspiegele und das Geheimnis der Gegenwart Gottes durch meine Worte und Taten offenbare?
Don Giorgio
Juli 19, 2025 | Tägliches Brot
Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Samstag der 15. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung: Exodus 12,37-42
Die heutige Lesung erinnert an die heilige Nacht der Befreiung Israels, als der Herr selbst wachte und treu über sein Volk wachte, während er es aus der Knechtschaft führte. Dies war nicht nur ein historischer Moment, sondern der Beginn einer bleibenden Erinnerung – einer Nachtwache, die über Generationen hinweg als Ausdruck der Liebe und Dankbarkeit begangen werden sollte. Die Befreiung ist, wie uns die Heilige Schrift zeigt, niemals das Endziel, sondern der Ausgangspunkt für ein Leben im Glauben, in Achtsamkeit und Hingabe. In der seligen Jungfrau Maria finden wir die vollkommene Verkörperung einer solchen Haltung: Ihr Herz war stets wach für die Gegenwart Gottes, verwurzelt in stiller Gebet, geduldigem Warten und unerschütterlichem Gehorsam. Ihr Leben lehrt uns, dass wahre Freiheit nicht passiv ist, sondern bewusst gelebt wird, mit einer Haltung, die bereit ist, jederzeit auf die Gnade zu antworten. Heute sind wir eingeladen, in uns zu gehen und uns zu fragen: Lebe ich mit geistiger Wachsamkeit und von Herzen kommender Dankbarkeit, indem ich Gottes rettende Liebe ehre, indem ich mich daran erinnere, was er getan hat, und zulasse, dass dies jeden Tag meines Lebens prägt?
Don Giorgio
Juli 18, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 15. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Exodus 11,10-12,14
In der heutigen Lesung wird das Blut des Lammes, das an die Türpfosten gestrichen wurde, zum Zeichen der Befreiung für die Israeliten, zu einer kraftvollen Vorwegnahme des rettenden Blutes Christi, das für unsere Erlösung vergossen wurde. So wie dieses Blut sie vor dem Tod bewahrte und den Beginn ihrer Befreiung kennzeichnete, so befreit uns das Blut Jesu von der Knechtschaft der Sünde und öffnet uns den Weg zu einem neuen Leben. Diese Tat ist nicht nur symbolisch, sondern zutiefst persönlich und offenbart den Preis unserer Erlösung und die Tiefe der Liebe Gottes. Sie erinnert uns daran, dass die Erlösung keine ferne Hoffnung ist, sondern gelebte Wirklichkeit, die nicht an Türpfosten geschrieben steht, sondern im Herzen jedes Gläubigen, der Christus im Glauben annimmt. Wenn wir uns an diesen Moment erinnern, sind wir aufgerufen, als Menschen zu leben, die vom Blut des Lammes gekennzeichnet sind, nicht in Angst, sondern in der Freiheit und Dankbarkeit, die daraus entsteht, dass wir wissen, dass wir von einer Liebe beansprucht, beschützt und gerettet worden sind, die niemals versagt. Denken wir darüber nach: Lebe ich jeden Tag in dem Bewusstsein und in der Dankbarkeit, dass ich durch das rettende Blut Christi erlöst und befreit worden bin?
Don Giorgio
Juli 17, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 15. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Exodus 3,13-20
In der heutigen Lesung offenbart Gott Mose seinen Namen als „Ich bin, der ich bin“, ein Name, der sich allen menschlichen Kategorien entzieht und jedem Versuch widersteht, das göttliche Geheimnis einzuschränken oder zu kontrollieren. Diese Offenbarung ist keine Antwort, die die Neugier befriedigen soll, sondern eine Einladung, in die Weite des göttlichen Seins einzutreten, wo die Ewigkeit die Zeit berührt und das Unbegreifliche nahe wird. Sie erinnert uns daran, dass Gott kein Konzept ist, das man verstehen kann, sondern eine Gegenwart, der man begegnen muss. Anstatt ihn in unsere Schemata einzuordnen, sind wir aufgerufen, unser Bedürfnis nach Kontrolle loszulassen und uns in seine Freiheit und Tiefe hineinziehen zu lassen. Diese göttliche Selbstoffenbarung öffnet eine Tür zum Glauben, der nicht auf Klarheit beruht, sondern auf Vertrauen, einem Vertrauen in den Einen, der immer gegenwärtig, immer treu und jenseits aller Vorstellungskraft ist. Heute sind wir herausgefordert, uns Gott nicht mit Definitionen zu nähern, sondern mit Ehrfurcht, indem wir zulassen, dass sein Geheimnis unser begrenztes Verständnis in Ehrfurcht und Hingabe verwandelt. Denken wir darüber nach: Bin ich bereit, mein Bedürfnis, Gott zu definieren oder zu kontrollieren, loszulassen und stattdessen mein Herz zu öffnen, um zu vertrauen und dem Geheimnis dessen zu begegnen, wer er wirklich ist?
Don Giorgio
Juli 16, 2025 | Tägliches Brot
Unsere Liebe Frau vom Berg Karmel
Mittwoch der 15. Woche der gewöhnlichen Zeit
Erste Lesung Exodus 3:1-6,9-12
Am Fest Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel erhält das Bild des brennenden Dornbuschs in der heutigen Lesung eine tiefe symbolische Bedeutung. Der Dornbusch, der verbrennt, ohne verbrannt zu werden, deutet auf das Geheimnis der Menschwerdung hin: Gott wohnt im Schoß der Jungfrau Maria, ohne ihre Jungfräulichkeit zu vermindern, so wie die göttliche Flamme brannte, ohne den Dornbusch zu zerstören. Dieser Moment erinnert uns auch daran, dass Gottes Antwort auf das menschliche Leiden niemals passiv ist; das Feuer seiner Gegenwart wird durch den Schrei seines Volkes entfacht. Maria wird in ihrem stillen und treuen „Ja“ zum lebendigen Gefäß, durch das Gott sich unserem Schmerz nähert, und offenbart, dass göttliches Eingreifen oft in der Stille, an verborgenen Orten und durch demütige Herzen beginnt. Wie Mose vom Geheimnis des brennenden Dornbusches angezogen wurde, so sind wir eingeladen, uns dem Geheimnis Marias zu nähern, die das Feuer der Liebe Gottes in sich trug und ihn der Welt schenkte. Lasst uns nachdenken: Bin ich offen, wie Maria, ein Gefäß der Gegenwart Gottes zu werden und zuzulassen, dass sein Erbarmen durch mich auf die Schreie und das Leiden der Welt um mich herum antwortet?
Don Giorgio