Donnerstag, 3. Juli

Donnerstag, 3. Juli

Apostel Thomas – Fest Erste Lesung – Epheser 2,19-22 Das Fest des Apostels Thomas lädt uns ein, das Herz der apostolischen Tradition neu zu entdecken: einen lebendigen, dynamischen Glauben, in dem alles auf Christus ausgerichtet ist, jeder in Christus hineinwächst und überall im Geiste eins wird. Wie der heilige Paulus an die Epheser schreibt, sind wir nicht länger Fremde oder Außenseiter, sondern Mitglieder der Gemeinschaft Gottes, Teil eines geistlichen Gefüges, dessen Eckstein Christus ist. In diesem heiligen Gebäude steht nichts ohne ihn, jeder Stein, jedes Leben, jede Berufung findet Sinn und Kraft nur in der Ausrichtung auf Christus. Diese Ausrichtung ist nicht Konformität, sondern Transformation, ein stetiges Hineinwachsen in ihn, der unser Leben ist. Und wenn jeder von uns in Christus hineinwächst, werden wir nicht in die Isolation gezogen, sondern in die Gemeinschaft und werden zu einem Leib, einem Tempel, einer Wohnstätte des Heiligen Geistes. Der durch die Apostel überlieferte Glaube ist nicht nur eine Sammlung von Lehren, sondern eine lebendige Realität, die uns im Geiste vereint – über Zeit, Ort und Kultur hinweg. Lasst uns heute darüber nachdenken, ob unsere Herzen, Entscheidungen und Gemeinschaften wirklich auf Christus ausgerichtet sind und ob wir zulassen, dass sein Geist uns zu einem Volk formt, das in ihm lebt, wächst und sich vereint. Lasst uns nachdenken: Ist mein Leben wirklich auf Christus ausgerichtet, sodass ich in ihm wachsen und durch den Geist in Einheit mit anderen leben kann?

Don Giorgio

Mittwoch, 2. Juli

Mittwoch, 2. Juli

Mittwoch der 13. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 21,5.8-20 Die heutige Lesung erinnert uns daran, dass Gott die Vergessenen, die Abgelehnten oder die von anderen Ausgestoßenen niemals im Stich lässt. Hagar, die mit ihrem Sohn in die Wüste getrieben und ohne große Hoffnung zurückgelassen wurde, begegnet erneut der mitfühlenden Gegenwart Gottes. Obwohl Sara sie verstoßen hatte und alles verloren schien, sah Gott Hagars Leid und hörte die Schreie ihres Kindes. In ihrer Verzweiflung sorgte Gott in der Wüste für Wasser und erneuerte sein Versprechen für Ismaels Leben. Dieser Moment offenbart eine eindringliche Wahrheit: Menschliche Ablehnung ist nicht gleichbedeutend mit göttlicher Verlassenheit. Gottes Fürsorge reicht über sozialen Status, vergangene Fehler oder schmerzhafte Umstände hinaus. Seine Liebe findet uns in unseren verletzlichsten Momenten. Wie Hagar fühlen wir uns manchmal übersehen oder misshandelt, aber Gott sieht uns, hört uns und bleibt uns treu. Heute sind wir eingeladen, Trost in der Gewissheit zu finden, dass Gott uns auch dann nahe ist, wenn andere sich abwenden, und uns genau das gibt, was wir brauchen, um unseren Weg fortzusetzen. Lasst uns nachdenken: Vertraue ich darauf, dass Gott mich sieht und sich um mich kümmert, auch wenn ich mich von anderen vergessen oder abgelehnt fühle?

Don Giorgio

Dienstag, 1. Juli

Dienstag, 1. Juli

Dienstag der 13. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 19,15-29 Die heutige Lesung aus Genesis offenbart einen Gott, der selbst angesichts der Gerechtigkeit mit tiefem Mitgefühl handelt. Lot wird nicht wegen seiner Gerechtigkeit verschont, sondern wegen des Mitleids des Herrn – seines barmherzigen Blicks, der unsere Schwäche erkennt und rettet, nicht verurteilt. Selbst wenn die Folgen menschlicher Sünde sichtbar werden, bleibt Gottes Herz von Mitgefühl für seine Kinder bewegt. Er hat keine Freude an der Zerstörung; vielmehr sucht er jede Gelegenheit, uns zu retten, zu führen und uns aus der Gefahr ins Leben zu führen. Die Geschichte von Lot erinnert uns daran, dass Gottes Gerechtigkeit stets von seiner Barmherzigkeit gemildert wird und dass sein Handeln, auch wenn es schwer zu verstehen ist, nie ohne Liebe ist. Heute sind wir eingeladen, auf dieses göttliche Mitleid zu vertrauen – zu glauben, dass Gott uns selbst dann mit Zärtlichkeit ansieht, wenn wir stolpern oder uns in einer schwierigen Situation befinden, und uns seine Hand reicht, um uns aus der Gefahr zu führen und uns Hoffnung zu schenken. Lasst uns nachdenken: Glaube ich wirklich, dass Gottes Gerechtigkeit immer von Barmherzigkeit geleitet wird, und bin ich bereit, seine mitfühlende Hand anzunehmen, wenn er mir die Hand reicht, um mich aus der Gefahr zu führen und mir ein neues Leben zu ermöglichen?

Don Giorgio

Montag, 30. Juni

Montag, 30. Juni

Montag der 13. Woche im Jahreskreis Die ersten Märtyrer des Römischen Stuhls Erste Lesung: Genesis 18,16-33 In der heutigen Lesung erleben wir einen bemerkenswerten Dialog zwischen Abraham und Gott, ein Gespräch, das nicht von Angst oder Förmlichkeit geprägt ist, sondern von erstaunlicher Freiheit und Kühnheit. Abraham wagt es, um Gnade zu flehen, Fragen zu stellen, zu verhandeln und offen mit dem Herrn der gesamten Schöpfung zu sprechen. Diese Freiheit wurzelt nicht in Arroganz, sondern in tiefem Vertrauen – einem so tiefen Vertrauen, dass Abraham sich Gott vertrauensvoll nähern kann, im Wissen, gehört, geschätzt und geliebt zu werden. Diese Freiheit im Gebet kann nur aus einem Herzen kommen, das Gott als Freund und Vater kennt, nicht nur als fernen Allmächtigen. Abraham zeigt uns, dass echter Glaube unsere Fragen nicht verstummen lässt oder unsere Sorgen unterdrückt; vielmehr öffnet er einen Raum, in dem Ehrlichkeit und Ehrfurcht nebeneinander bestehen. Heute sind wir eingeladen, über unsere eigene Beziehung zu Gott nachzudenken. Wir müssen frei mit ihm sprechen, wie Abraham es tat, mit Zuversicht, die aus Vertrauen entsteht. Denken wir darüber nach: Begegne ich Gott mit demselben Vertrauen und derselben Freiheit wie Abraham, im Vertrauen darauf, dass er meine Gebete erhört und eine ehrliche, persönliche Beziehung zu mir wünscht?

Don Giorgio

Freitag, 27. Juni

Freitag, 27. Juni

Herz Jesu – Hochfest Lesungen: Ezechiel 34,11-16; Römer 5,5-11 Das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu lädt uns ein, die tiefste und innigste Offenbarung der Liebe Gottes zu betrachten – ein Herz, das mit Mitgefühl schlägt, von Barmherzigkeit überfließt und für die Heiligung der Menschheit blutet. Dies ist keine symbolische oder ferne Liebe, sondern eine fleischgewordene Liebe, verwundet und durchbohrt, die sich ganz für unser Heil hingibt. Im Heiligsten Herzen Jesu sehen wir die Zärtlichkeit eines Hirten, der die Verlorenen sucht, die Barmherzigkeit eines Erlösers, der den Sünder annimmt, und die Treue eines Gottes, der bei uns bleibt, selbst wenn wir uns abwenden. Es ist ein Herz, das nicht nur von den Nägeln des Kreuzes blutet, sondern von jeder Wunde, die wir durch unsere Gleichgültigkeit, unsere Gewalt und unsere Liebesverweigerung verursachen. Und doch ist es ein Herz, das niemals aufhört zu vergeben, einzuladen und willkommen zu heißen. Vor diesem Herzen stehen wir auf verlorenem Posten, haben keine andere Wahl, als uns von ihm verändern zu lassen. Dieses Herz ruft uns dazu auf, nicht nur diejenigen zu lieben, die leicht zu lieben sind, sondern auch diejenigen, die uns verletzt haben; zu vergeben, nicht weil es leicht ist, sondern weil uns selbst so vollkommen vergeben wurde. Lasst uns nachdenken: Dem Heiligsten Herzen Jesu zu folgen bedeutet, unsere eigenen Herzen weicher, weiter und mutiger werden zu lassen – Herzen, die nicht die Kosten zählen, sondern bis zum Ende lieben.

Don Giorgio

Donnerstag, 26. Juni

Donnerstag, 26. Juni

Donnerstag der 12. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 16,1-12.15-16 Die Geschichte von Hagar erinnert uns daran, dass Gott unserem Schmerz gegenüber niemals gleichgültig ist, egal wie vergessen oder ausgegrenzt wir uns fühlen. Ausgestoßen und allein in der Wildnis begegnet Hagar dem Gott, der sieht – El Roi – einem Gott, der ihre Schreie hört und Worte der Verheißung für sie und ihr Kind spricht. Ihre Erfahrung ist eine kraftvolle Gewissheit, dass der Herr selbst in Momenten der Verlassenheit, Verwirrung oder Ungerechtigkeit mit Mitgefühl und Zielstrebigkeit nahe ist. Er sieht nicht nur aus der Ferne; er greift ein, gibt uns unsere Würde zurück und bietet eine Zukunft. Hagars Begegnung fordert uns heraus zu glauben, dass kein Leid unbemerkt bleibt und dass göttliche Aufmerksamkeit selbst die trostlosesten Orte des menschlichen Herzens erreicht. Lasst uns nachdenken: Glaube ich wirklich, dass Gott mich sieht und meine Schreie hört, selbst in den Momenten, in denen ich mich am einsamsten oder übersehen fühle?

Don Giorgio