Mai 6, 2025 | Tägliches Brot
Dienstag der 3. Osterwoche
Erste Lesung Apg 7,51-8,1
In der Erzählung vom Martyrium des heiligen Stephanus, die an diesem Dienstag der dritten Osterwoche verkündet wird, werden wir mit dem krassen Gegensatz zwischen Widerstand gegen den Heiligen Geist und Hingabe an die göttliche Gnade konfrontiert. Stephanus, „erfüllt vom Heiligen Geist“, spricht mutig und klar, auch wenn seine Worte auf Wut und Gewalt stoßen. Doch es sind nicht Wut oder Angst, die seine letzten Augenblicke prägen, sondern Vergebung, Frieden und Vertrauen. „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an“, betet er und wiederholt damit die Worte Jesu am Kreuz. Sein Tod wird nicht als Qual oder Endgültigkeit beschrieben, sondern als Schlaf – als stilles Hinübergleiten in die Hände des Herrn. In dieser Osterzeit werden wir daran erinnert, dass die Auferstehung nicht nur das Leben nach dem Tod betrifft, sondern den Sinn des Todes selbst verwandelt. Für diejenigen, die im Geist leben, wird sogar das Leiden zu einem Samen der Herrlichkeit. Der Friede des Stephanus angesichts der Brutalität zeigt uns, was es bedeutet, wirklich Christus gleichgestaltet zu sein: so sehr mit dem Auferstandenen vereint zu sein, dass wir selbst in der gewaltsamsten Ablehnung mit Barmherzigkeit antworten und selbst im Tod in Hoffnung entschlafen. Bitten wir also um die Gnade, den Heiligen Geist täglich aufzunehmen, damit wir wie Stephanus Zeugen der Auferstehung werden, nicht nur in Worten, sondern in der radikalen Liebe und Vergebung, die unser Leben prägen. Denken wir darüber nach: Ostern ist der Triumph der Barmherzigkeit Christi und der verwandelnden Kraft des Heiligen Geistes, durch die selbst der Tod für diejenigen, die in ihm leben, zu einem friedlichen Einschlafen wird.
Don Giorgio
Mai 5, 2025 | Tägliches Brot
Montag der 3. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 6,8-15
Die Osterzeit ist nicht nur eine Zeit der Freude über die Auferstehung, sondern auch eine Zeit, in der wir ihre verwandelnde Kraft im Leben der Gläubigen erkennen. In der Erzählung von Stephanus sehen wir, wie ein Mann, der in inniger Beziehung zum auferstandenen Christus lebte, zu einem Gefäß der Gnade, Kraft und Kühnheit wurde. Sein Leben war geprägt von Zeichen und Wundern – nicht zur Schau, sondern als natürliche Ausstrahlung des Geistes, der in ihm wohnte. Das furchtlose Zeugnis des Stephanus angesichts falscher Anschuldigungen zeigt uns, dass der Sieg Osters nicht nur eine Verheißung für die Zukunft ist, sondern eine gegenwärtige Realität, die selbst in der Verfolgung Sinn und Mut schenkt. Die Lügen, die gegen ihn ausgesprochen wurden, konnten das Licht auf seinem Gesicht nicht trüben, das wie das eines Engels strahlte. Die Welt sah einen Mann vor Gericht, aber der Himmel sah einen treuen Diener, der Christus gleich war. Das Beispiel des Stephanus lädt uns ein, mit derselben österlichen Überzeugung zu leben: dass die Wahrheit zwar Widerstand erfahren kann, sogar gewaltsamen, aber niemals besiegt werden kann. In jeder Situation, besonders in Zeiten der Prüfung, ruft uns die Auferstehung dazu auf, fest im Licht zu stehen, in dem Wissen, dass der Sieg Christi bereits in uns wirkt. Denken wir darüber nach: Ostern ist die gegenwärtige und siegreiche Wirklichkeit der Auferstehung Christi, die den Gläubigen Kraft gibt, mit Mut, Gnade und unerschütterlicher Hingabe an die Wahrheit zu leben, selbst angesichts von Leiden und Widerstand.
Don Giorgio
Mai 3, 2025 | Tägliches Brot
Sonntag der Osterzeit
Lesungen Johannes 21,1-19
An diesem dritten Sonntag der Osterzeit bietet das Johannesevangelium (21,1–19) eine eindringliche Reflexion darüber, wie der auferstandene Christus uns auch heute noch begegnet, insbesondere in unseren Fehlern, unserem Hunger und unserem Ruf zur Liebe. In der Szene am See von Tiberias erscheint Jesus nicht mit einem Urteil, sondern mit geduldiger Barmherzigkeit. Er steht am Ufer, wo die Jünger vergeblich gefischt haben, und lädt sie ein, es noch einmal zu versuchen – ganz im Sinne der Lehre von Papst Franziskus, dass Gottes Barmherzigkeit das Scheitern in eine neue Mission verwandelt. Dann bereitet Christus das Frühstück für seine Jünger zu, ein Bild für die Eucharistie, in der er uns weiterhin nährt, und eine Erinnerung daran, dass das wahre christliche Leben mit der Begegnung mit dem lebendigen Herrn beginnt. Schließlich vertraut Jesus seine Herde Petrus an, nicht wegen seiner Vollkommenheit, sondern aus Liebe – und unterstreicht damit die Wahrheit, dass Liebe, nicht Erfolg oder Macht, die Grundlage jeder christlichen Berufung ist. Diese Evangeliumsstelle, bereichert durch das Vermächtnis von Papst Franziskus, ruft die Kirche dazu auf, den Weg der Barmherzigkeit, der Begegnung und der Liebe zu gehen als den sichersten Weg, dem auferstandenen Christus in der heutigen Welt nachzufolgen. Denken wir darüber nach: Ostern ist die fortwährende Begegnung mit dem auferstandenen Christus, der uns in unseren Fehlern begegnet, uns in Liebe nährt und uns in einer Mission aussendet, die auf Barmherzigkeit und herzlicher Hingabe gründet.
Don Giorgio
Mai 3, 2025 | Tägliches Brot
Heilige Philippus und Jakobus, Apostel – Fest
Erster Samstag – vertrauen wir uns dem Unbefleckten Herzen Mariens an
Erste Lesung 1 Korinther 15,1-8
An diesem Festtag der Heiligen Philippus und Jakobus lädt uns die Kirche ein, tiefer über das Fundament unseres Glaubens nachzudenken, das das unveränderliche Evangelium ist, das in der gelebten Begegnung mit dem auferstandenen Herrn verwurzelt ist. Der heilige Paulus schreibt an die Korinther und erinnert sie und uns eindringlich daran, dass „das Evangelium euch nur retten wird, wenn ihr genau an das glaubt, was ich euch verkündet habe; alles andere zu glauben, führt zu nichts“. Das ist kein Aufruf zu einer starren Ideologie, sondern zur Treue zu einer Wahrheit, die nicht erfunden, sondern empfangen wurde. Die Apostel verkündeten keine abstrakten Konzepte oder sich wandelnde Philosophien; sie gaben weiter, was sie selbst gesehen, gehört und berührt hatten: den lebendigen Christus, der den Tod besiegt hatte. Ihre Verkündigung entstand aus dieser verwandelnden Begegnung und wurde zum Fundament der Sendung der Kirche. In einer Welt, die selbst in Glaubensfragen von Neuheit und Individualisierung verführt ist, erinnert uns das heutige Fest daran, dass die Erlösung nicht daraus kommt, dass wir das Evangelium unseren Vorlieben anpassen, sondern dass wir uns vom Evangelium umformen lassen. In dieser Osterzeit sind wir erneut aufgerufen, unser Vertrauen in das apostolische Zeugnis zu erneuern, an dem festzuhalten, was wir empfangen haben, und die Wahrheit der Auferstehung nicht nur als eine Lehre zu rezitieren, sondern als Begegnung mit der Person des auferstandenen Christus zu erleben. Denken wir darüber nach: Ostern ist die lebendige Kraft des auferstandenen Christus, die durch das apostolische Zeugnis treu empfangen und verkündet wird und uns aufruft, uns von der unveränderlichen Wahrheit des Evangeliums verwandeln zu lassen.
Don Giorgio
Mai 2, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Athanasius, Bischof, Kirchenlehrer
Freitag der 2. Osterwoche
Erster Freitag: Vertrauen wir uns dem Heiligsten Herzen Jesu an
Erste Lesung Apostelgeschichte 5,34-42
In Apostelgeschichte 5,34–42 bietet das Eingreifen des angesehenen Gesetzeslehrers Gamaliel einen Moment überraschender Klarheit und Weisheit inmitten der wachsenden Feindseligkeit gegenüber den Aposteln. Er rät zur Zurückhaltung und weist darauf hin, dass ihre Bewegung, wenn sie menschlichen Ursprungs ist, von selbst zusammenbrechen wird, wenn sie aber von Gott kommt, keine Macht sie aufhalten kann und sich ihr zu widersetzen bedeuten würde, gegen Gott selbst zu kämpfen. Diese Szene ist eine tiefgründige Reflexion über die Osterzeit: Die Auferstehung Christi hat ein göttliches Werk in Gang gesetzt, das durch menschlichen Widerstand nicht zum Schweigen gebracht oder rückgängig gemacht werden kann. Die Apostel, ermutigt durch den auferstandenen Herrn, nehmen bereitwillig Leiden um seines Namens willen auf sich und freuen sich nicht über Triumph, sondern über die Treue zu Gottes Willen. Angesichts der Verfolgung reagieren sie nicht mit Vergeltung oder Verzweiflung, sondern halten in Hoffnung aus und verkünden täglich Jesus als den Christus. Gamaliels Weisheit, wenn auch vielleicht vorsichtig und unverbindlich, spricht dennoch eine wichtige Wahrheit für jeden Gläubigen aus: Unsere Aufgabe ist es nicht, Ergebnisse zu kontrollieren, sondern uns dem Willen Gottes auszurichten und darauf zu vertrauen, dass seine Absichten, die oft verborgen sind und sich allmählich entfalten, sich durchsetzen werden. Denken wir darüber nach: Ostern ist die Zeit, in der wir den Triumph des Willens Gottes durch die Auferstehung Christi feiern und dazu eingeladen sind, auch inmitten von Prüfungen mit mutigem Vertrauen auf seinen ewigen Plan zu leben.
Don Giorgio
Mai 1, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Josef, der Arbeiter
Donnerstag der 2. Osterwoche
Erste Lesung Genesis 1,26-2,3
An diesem Festtag des Heiligen Josef, des Arbeiters, lädt uns die Lesung aus Genesis (1,26–2,3) dazu ein, die Arbeit als eine heilige Realität zu betrachten, die im Schöpfungsakt selbst verwurzelt ist. Gott, der Mann und Frau nach seinem Bild geschaffen hat, vertraute ihnen die Verantwortung für die Erde an, eine Aufforderung, die Schöpfung nicht nur zu nutzen, sondern gemeinsam mit dem Schöpfer verantwortungsbewusst und ehrfürchtig zu gestalten. In dieser Perspektive ist Arbeit keine Last oder Strafe, sondern ein edler Ausdruck der Würde und Berufung des Menschen. Das Licht Osterns, das alle Aspekte des Lebens mit der Hoffnung auf die Auferstehung erleuchtet, lässt uns erkennen, dass es bei der Arbeit nicht nur darum geht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen oder Ergebnisse zu erzielen, sondern dass sie ein Weg zur Gemeinschaft mit Gott und zum Dienst an anderen ist. Von Liebe, Gerechtigkeit und Hingabe beseelt, wird sie zu einem Mittel der Heiligung. Der heilige Josef, der stille Beschützer des Erlösers, verkörpert diese Wahrheit durch seine verborgene, treue Arbeit, die die Werkstatt von Nazareth in einen Ort der Gnade verwandelt. An ihm sehen wir, dass jede ehrliche Arbeit, wie gering sie auch sein mag, eine Teilhabe an Gottes fortwährendem Schöpfungswerk und ein Beitrag zur Erlösung der Welt ist. Denken wir darüber nach: Ostern ist das strahlende Fest der Auferstehung Christi, das jeden Aspekt des Lebens, einschließlich der menschlichen Arbeit, in eine heilige Teilhabe am Schöpfungs- und Erlösungswerk Gottes verwandelt.
Don Giorgio