Sonntag, 23. Februar

Sonntag, 23. Februar

Sonntag im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Samuel 26:2,7-9,11-13,22-23
„Heute hat der Herr dich in meine Gewalt gegeben, aber ich wollte meine Hand nicht gegen den Gesalbten des Herrn erheben“. Die erste Lesung enthält eine tief greifende Lektion über den verantwortungsvollen Umgang mit Macht und die moralische Integrität, die sie erfordert. Als David König Saul ausgeliefert ist, erkennt er, dass die Möglichkeit, dem Gesalbten des Herrn zu schaden, kein Freibrief für Gewalt oder Rache ist, sondern eine Prüfung seines Charakters und seiner Ehrfurcht vor Gottes Willen. Davids Weigerung, die Hand gegen Saul zu erheben, lehrt uns, dass Macht und Möglichkeiten nicht zum Eigennutz oder zum Schaden anderer gegeben werden, sondern um Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und die Würde eines jeden Menschen zu wahren. Wahre Stärke liegt in der Zurückhaltung, im Respekt vor der Heiligkeit des Lebens und in der Verpflichtung, Gutes zu tun, auch wenn die Umstände das Gegenteil rechtfertigen könnten. Dieser Moment in der Heiligen Schrift fordert uns auf, darüber nachzudenken, wie wir den Einfluss und die Möglichkeiten nutzen, die uns anvertraut sind – sei es in der Führung, in Beziehungen oder in täglichen Begegnungen – und stets Integrität über Impulsivität und Mitgefühl über Kontrolle zu stellen. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wie nutze ich die Macht und die Möglichkeiten, die mir anvertraut sind – versuche ich, anderen zu dienen und sie zu erheben, oder bin ich versucht, aus Eigennutz oder Groll zu handeln?

Don Giorgio

Samstag, 22. Februar

Samstag, 22. Februar

Fest des Stuhls des Heiligen Petrus
Erste Lesung 1 Petrus 5,1-4
Das Fest des Stuhls des Heiligen Petrus, das seit mindestens dem vierten Jahrhundert in Rom gefeiert wird, unterstreicht die Einheit der auf die Apostel gegründeten Kirche mit dem Heiligen Petrus als ihrem sichtbaren Fundament. Die erste Lesung aus 1. Petrus 5,1-4 bietet eine tiefgründige Anleitung, denn Petrus wendet sich an die Ältesten der Kirche und fordert sie auf, „Hirten der Herde Gottes zu sein, die euch anvertraut ist; hütet sie, nicht nur als Pflicht, sondern mit Freude, denn Gott will es so“. Diese Ermahnung gilt nicht nur für den Klerus, sondern für alle Gläubigen und erinnert uns daran, dass der Ruf zum Hirten universell ist. Jedem Christen wird die Verantwortung anvertraut, sich um andere zu kümmern – mit Liebe, Geduld und Demut – und dabei das Herz Christi, des Guten Hirten, widerzuspiegeln. Auf diese Weise ehrt das Fest nicht nur die einzigartige Rolle des Petrus, sondern lädt auch alle Gläubigen ein, sich aktiv an der Aufgabe zu beteiligen, die Einheit der Kirche aufzubauen und zu bewahren. Lasst uns darüber nachdenken: Auf welche Weise hüte ich die Menschen um mich herum aktiv mit Liebe und Demut und fördere Einheit und Fürsorge in meiner Gemeinschaft?

Don Giorgio

Freitag, 21. Februar

Freitag, 21. Februar

Freitag der 6. Kalenderwoche
Petrus Damian, Bischof, Arzt
Erste Lesung 1. Mose 11,1-9
Die Geschichte vom Turmbau zu Babel verdeutlicht den Versuch der Menschheit, ihre eigene Macht und Identität unabhängig von Gott durch den Bau eines Denkmals ihrer eigenen Größe zu behaupten. Der Wunsch der Menschen, „sich einen Namen zu machen“, spiegelt eine tief verwurzelte menschliche Neigung zur Selbstverherrlichung und Autonomie wider, die oft auf Kosten ihrer Beziehung zu Gott geht. In ihrem Bestreben, eine Zukunft nach ihren eigenen Vorstellungen aufzubauen, vernachlässigten sie die wesentliche Rolle des Göttlichen, was zu Zersplitterung, Verwirrung und dem Zusammenbruch der Kommunikation führte. Diese Erzählung offenbart eine tiefe Wahrheit: Wenn die menschliche Sprache ohne Bezug auf die Liebe Gottes verwendet wird, wird sie zu einem Werkzeug des Stolzes und der Spaltung. Die Liebe Gottes ist die wahre universelle Sprache, die Barrieren überwindet und Menschen über Kulturen, Nationen und Sprachen hinweg vereint. Durch diese göttliche Liebe werden echte Kommunikation und Harmonie wiederhergestellt, wie an Pfingsten auf wunderbare Weise deutlich wurde, als die Verwirrung von Babel rückgängig gemacht wurde und Menschen aller Sprachen die Botschaft des Evangeliums verstanden. Jedes menschliche Projekt, das Gott ausklammert, zerfällt letztlich in Unordnung, aber wenn es in seiner Liebe verwurzelt ist, wird es zu einem Weg zu Einheit und Frieden. Lasst uns nachdenken: In welchen Bereichen meines Lebens strebe ich danach, mir unabhängig von Gott einen Namen zu machen, und wie kann ich zulassen, dass seine Liebe das Fundament wird, das meine Absichten, Beziehungen und Ziele vereint?

Don Giorgio

Donnerstag, 20. Februar

Donnerstag, 20. Februar

Donnerstag der 6. Woche der gewöhnlichen Zeit
Erste Lesung Genesis 9,1-13
In der ersten Lesung aus Genesis 9,1-13 schließt Gott einen tiefen Bund mit der Menschheit, der durch den Regenbogen in den Wolken symbolisiert wird – ein Zeichen seiner dauerhaften Verheißung an die Schöpfung. Dieser Bund ist nicht nur eine göttliche Geste der Barmherzigkeit nach der Sintflut, sondern ist tief im Grundwert des Lebens verwurzelt. Bevor er seinen Bogen in den Himmel spannt, betont Gott die Heiligkeit und Kostbarkeit des Lebens und unterstreicht, dass jeder Mensch eine eigene Würde und einen eigenen Wert besitzt. Der Regenbogen wird so zu mehr als einem Symbol des Friedens; er ist eine sichtbare Erinnerung an Gottes unerschütterliche Verpflichtung, das Leben in all seinen Formen zu schützen und zu achten. In einer Welt, die oft von Konflikten und Missachtung des Lebens geprägt ist, ruft uns dieser Bund dazu auf, die Heiligkeit eines jeden Menschen zu erkennen und die göttliche Absicht, das Leben als Gabe zu respektieren, zu pflegen und zu bewahren, hochzuhalten. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wie ehre ich die Heiligkeit des Lebens in meinen täglichen Entscheidungen und Beziehungen und erkenne sie als Grundlage des Bundes Gottes mit der Menschheit an?

Don Giorgio

Mittwoch, 19. Februar

Mittwoch, 19. Februar

Mittwoch der 6. Woche der Ordentlichen Zeit
Erste Lesung Genesis 8:6-13,20-22
In dieser Passage sehen wir, wie Noah die Taube als Zeichen der Hoffnung und der Erneuerung nach der Sintflut aussendet. Wenn die Taube nicht zurückkehrt, bedeutet das, dass die Erde gereinigt wurde und das Leben neu beginnen kann. Die Taube, die oft als Symbol für den Frieden gilt, kann sich erst niederlassen, wenn das Böse gereinigt ist, was bedeutet, dass wahrer Frieden nur dort Wurzeln schlagen kann, wo Gerechtigkeit herrscht. So wie die Sintflut das Verderben wegspülte und die Welt auf einen Neuanfang vorbereitete, so müssen auch die Herzen gereinigt werden, damit Frieden in ihnen wohnen kann. Die Opfergabe Noahs nach dem Verlassen der Arche unterstreicht dies noch, denn Gott antwortet mit dem Versprechen, die Erde nie wieder auf diese Weise zu verfluchen, und bekräftigt damit, dass Erneuerung und göttliche Barmherzigkeit Hand in Hand gehen. Dieser Abschnitt erinnert uns daran, dass Frieden nicht nur die Abwesenheit von Konflikten ist, sondern die Gegenwart eines Raums, in dem das Gute gedeihen kann. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Schaffe ich aktiv Raum für Frieden in meinem Leben, indem ich Gott erlaube, mein Herz von Sünde zu reinigen, oder halte ich immer noch an Dingen fest, die wahre Erneuerung verhindern?

Don Giorgio

Dienstag, 18. Februar

Dienstag, 18. Februar

Dienstag der 6. Woche der Ordentlichen Zeit
Erste Lesung Genesis 6:5-8,7:1-5,10
Die Geschichte von der Arche Noah ist ein tiefes Symbol für Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Zu Beginn des Textes wird die große Bosheit beschrieben, die sich auf der Erde ausgebreitet hatte, und die Herzen der Menschen waren vom Bösen verzehrt. Doch inmitten des Verderbens sticht Noah als gerechter Mann hervor, der in Gottes Augen Gnade findet. Dieser Kontrast offenbart eine wesentliche Wahrheit: Gott übersieht das Gute nicht, selbst wenn es von der Sünde überschattet zu sein scheint. Die Arche selbst wird zu einer kraftvollen Darstellung der göttlichen Rettung – Gottes Reaktion, das Gute in einer vom Untergang bedrohten Welt zu bewahren. So wie er Noah, seine Familie und die Tiere verschont, will Gott auch diejenigen, die ihm treu bleiben, immer wieder erlösen und beschützen. In dieser Erzählung geht es nicht nur um Strafe, sondern auch um Hoffnung, denn sie zeigt, dass Gottes Gerechtigkeit immer von seiner Barmherzigkeit begleitet wird. Selbst in Zeiten der Prüfung und des Gerichts will Gott letztlich eher retten als zerstören und dafür sorgen, dass die Gerechtigkeit Bestand hat. Die Geschichte von der Arche Noah ist daher nicht nur ein historischer Bericht, sondern eine zeitlose Erinnerung daran, dass Gott das Gute sieht, wertschätzt und bewahrt und die Menschheit einlädt, seinem Heilsplan zu vertrauen. Wie kann ich mich in einer Welt, in der das Gute manchmal von der Korruption überschattet wird, bemühen, wie Noah zu sein – treu und gerecht zu bleiben -, damit ich ein Gefäß seines Heils für andere werden kann?

Don Giorgio