Dienstag, 19. August

Dienstag, 19. August

Dienstag der 20. Woche im Jahreskreis
Heiliger Johannes Eudes, Priester
Erste Lesung Richter 6,11-24
In der heutigen Lesung hallt Gideons ehrliche Frage – „Warum ist uns das alles widerfahren?“ – wie der Schrei jedes Herzens wider, das mit Leid, Ungerechtigkeit oder Verwirrung konfrontiert ist. Doch der Engel des Herrn antwortet nicht mit Erklärungen, sondern mit einer Mission: „Geh und rette Israel; habe ich dich nicht gesandt?“ Gott antwortet oft auf unsere Schreie, indem er uns auffordert, Teil seiner Antwort zu sein. Anstatt vor Verzweiflung oder Klagen zu erstarren, sind wir aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen, mutig zu handeln und Hoffnung in die Dunkelheit zu bringen. Das erinnert uns daran, dass Gott in Prüfungen nicht abwesend ist, sondern durch unsere Bereitschaft, mit seinem Plan zusammenzuarbeiten, sichtbar wird. Selbst wenn wir uns schwach fühlen, versichert er uns, dass seine Kraft durch uns wirken wird. Jede schwierige Situation ist also nicht nur eine Last, sondern auch eine Chance, zu einem Werkzeug für Gottes Frieden und Erneuerung zu werden. Denken wir darüber nach: Wenn ich mit Schwierigkeiten konfrontiert bin, bleibe ich bei der Frage „Warum ich, Herr?“ stehen oder öffne ich mein Herz, um seinen Ruf zu hören, Teil der Lösung zu sein, im Vertrauen darauf, dass er durch meine Schwäche wirken wird?

Don Giorgio

Montag, 18. August

Montag, 18. August

Montag der 20. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Richter 2,11-19
Die Lesung aus dem Buch der Richter erinnert uns an eine Schwäche des menschlichen Verhaltens: die Neigung, sich nur in Zeiten der Not an Gott zu wenden und ihn dann zu vergessen, sobald Frieden und Wohlstand zurückkehren. Eine solche Beziehung ist oberflächlich und egozentrisch und reduziert Gott zu einem Problemlöser statt zum Mittelpunkt unseres Lebens. Wahrer Glaube ist jedoch nicht saisonal oder situationsbedingt; er ist ein Liebesbund, der in Freude und Leid, in Fülle und Not Bestand hat. Gott wünscht sich ein treues Herz, das täglich mit ihm geht, nicht nur, wenn Schwierigkeiten auf uns lasten. Die Geschichte fordert uns heraus, zu prüfen, ob unsere Hingabe aus echter Liebe oder nur aus Notwendigkeit entsteht. Treu zu leben bedeutet, Gottes Gegenwart als beständig anzuerkennen und Dankbarkeit und Vertrauen zu pflegen, auch wenn alles gut zu laufen scheint, damit unser Herz jederzeit in ihm verankert bleibt. Denken wir darüber nach: Suche ich Gott nur in Zeiten der Not oder bleibe ich ihm jeden Tag treu, auch wenn das Leben angenehm und sicher erscheint?

Don Giorgio

Sonntag, 17. August

Sonntag, 17. August

  1. Sonntag im Jahreskreis
    Lesungen: Jeremia 38,4-6.8-10; Hebräer 12,1-4
    Jeremias Erfahrung erinnert uns daran, dass es nicht ohne Opfer ist, Gottes Wort zu folgen. Er wurde in die Zisterne geworfen, weil er die Wahrheit verkündete, und Christus selbst ertrug das Kreuz für unser Heil. Ebenso ermahnt uns der Brief an die Hebräer, im Kampf gegen die Sünde auszuharren, auch wenn dies Opfer oder Leiden mit sich bringt. Dem Wort treu zu sein bedeutet, zu akzeptieren, dass die Wahrheit nicht immer willkommen sein wird und dass der Weg der Nachfolge Mut, Ausdauer und Vertrauen in Gottes Kraft erfordert und nicht in unsere eigene. Doch das Leiden um der Treue willen wird erlösend: Es verbindet uns enger mit Christus, der um unseretwillen Feindseligkeiten erdulden musste, und es bezeugt, dass die Sünde nicht das letzte Wort hat. Wahre Nachfolge wird also nicht an Bequemlichkeit gemessen, sondern an Standhaftigkeit in der Prüfung, indem wir unsere Kämpfe mit dem Erlösungswerk Christi in Einklang bringen. Denken wir darüber nach: Wie bereit bin ich, Leiden, Ablehnung oder Unannehmlichkeiten zu ertragen, um Gottes Wort treu zu bleiben, im Vertrauen darauf, dass selbst in Prüfungen seine Wahrheit und Liebe siegen werden?

Don Giorgio

Samstag, 16. August

Samstag, 16. August

Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Samstag der 19. Woche im Jahreskreis
Heiliger Stephan von Ungarn
Erste Lesung Josua 24,14-29
In der heutigen Lesung spricht Josua mit Nachdruck und erinnert das Volk daran, dass der Gott, der sie aus der Sklaverei befreit hat, ein eifersüchtiger Gott ist – nicht im Sinne einer kleinlichen Rivalität, sondern in seinem Anspruch auf ihre ganze Liebe und Treue. An der Schwelle zum gelobten Land stehen sie vor einer neuen Realität: der Freiheit. Doch mit der Freiheit kommt auch die Versuchung, zu vergessen, sich anderen Göttern zuzuwenden, sich von Komfort und Überfluss in ihrer Hingabe einlullen zu lassen. Josuas Warnung ist für uns genauso relevant wie für Israel: Wenn das Leben leichter wird, können wir uns unmerklich von dem Einen entfernen, der uns befreit hat, und unser Herz geringeren Lieben schenken. Wahre Freiheit bedeutet nicht, zu tun, was wir wollen, sondern ganz für den Gott zu leben, der uns erlöst hat. Ihn täglich zu wählen bedeutet, unsere Freiheit zu bewahren und dafür zu sorgen, dass sie in Wahrheit, Dankbarkeit und Liebe verwurzelt bleibt. Denken wir darüber nach: Bleibe ich in Zeiten des Komforts und der Freiheit standhaft darin, mein ganzes Herz Gott zu geben, oder lasse ich andere Prioritäten seinen Platz einnehmen?

Don Giorgio

Freitag, 15. August

Freitag, 15. August

Mariä Himmelfahrt
Lesungen: Offenbarung 11,19; 12,1-6.10; 1 Korinther 15,20-26
Im Geheimnis der Aufnahme Mariens in die himmlische Gemeinschaft sehen wir Maria als vollkommene Frucht des Sieges Christi über Sünde und Tod, als Beweis dafür, dass in ihr die Menschheit durch Gottes Gnade triumphiert hat. Sie ist die mit der Sonne bekleidete Frau, die Krone mit zwölf Sternen auf ihrem Haupt, die als Zeichen der Hoffnung für die pilgernde Kirche steht. In ihr sehen wir nicht nur die Bestimmung, die Gott für ihre einzigartige Berufung vorgesehen hat, sondern auch die Bestimmung, die er für alle seine gläubigen Kinder wünscht: das Leben in seiner Gegenwart, mit Leib und Seele, für immer. Marias Aufnahme in die himmlische Gemeinschaft ist keine Flucht vor den Prüfungen des Lebens, sondern die Erfüllung eines Weges, der in völliger Gehorsamkeit, Demut und Liebe gelebt wurde. Sie hat voll und ganz Anteil an der Auferstehung ihres Sohnes und zeigt uns, dass Gottes Plan für die Menschheit nicht Niederlage oder Verfall ist, sondern Herrlichkeit. In Maria hat die Menschheit „gesiegt“, nicht aus eigener Kraft, sondern durch die völlige Hingabe an den Willen Gottes. Das erinnert uns daran, dass unser eigener Weg zum Sieg darin besteht, ihrem Beispiel des Glaubens, des Vertrauens und der unerschütterlichen Nachfolge zu folgen. Denken wir darüber nach: Folge ich dem Beispiel Marias in demütigem Gehorsam und Vertrauen, damit Gottes Sieg in Christus auch in meinem Leben Wirklichkeit wird?

Don Giorgio

Donnerstag, 14. August

Donnerstag, 14. August

Heiliger Maximilian Kolbe, Priester, Märtyrer
Donnerstag der 19. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Josua 3,7-11.13-17
Die heutige Lesung aus dem Buch Josua, in der die Bundeslade vor dem Volk hergeht und der Jordan sich teilt, damit es ihn überqueren kann, ist ein kraftvolles Symbol für unseren spirituellen Weg. Für uns ist die Kirche die lebendige Bundeslade, die die Gegenwart Christi unter seinem Volk trägt und uns sicher durch die tiefen Wasser der Lebensprüfungen führt. Der heilige Maximilian Kolbe verkörperte diese Wahrheit in vollem Umfang, indem er sein Leben in selbstloser Liebe hingab, damit ein anderer leben konnte – ein modernes Martyrium, das in der unerschütterlichen Überzeugung verwurzelt ist, dass „ein lebendiger Gott mit uns ist“. Ein solcher Glaube nimmt uns die Angst, denn wenn wir ohne Zweifel wissen, dass Gott vor uns geht, können uns selbst die stärksten Strömungen nicht hinwegreißen. In spiritueller Hinsicht ruft uns dies dazu auf, der Kirche als Gefäß der Gegenwart Gottes zu vertrauen und gehorsam voranzuschreiten, selbst in Gewässer, die unpassierbar scheinen. Persönlich fordert es uns heraus, täglich kleine oder große Opfer zu bringen, die von der Liebe Christi zeugen, in der Gewissheit, dass wir mit ihm im Zentrum immer das andere Ufer erreichen werden. Denken wir darüber nach: Lebe ich in der unerschütterlichen Überzeugung, dass Gott wirklich mit mir ist, und lasse ich diesen Glauben selbstlose Taten inspirieren und mir Mut geben, mich den tiefsten Herausforderungen des Lebens zu stellen?

Don Giorgio