Dienstag, 27. Mai

Dienstag, 27. Mai

Dienstag der 6. Osterwoche
Heiliger Augustinus von Canterbury, Bischof
Erste Lesung Apostelgeschichte 16,22-34
In der heutigen Meditation zur Osterzeit, die aus der Apostelgeschichte stammt, werden wir Zeugen eines tiefen Geheimnisses: Obwohl sie gefangen, geschlagen und in Ketten gelegt sind, verfluchen Paulus und Silas ihr Schicksal nicht und schreien nicht vor Verzweiflung, sondern sie singen. Ihre Hymnen, die in der Stille der Nacht erklingen, spiegeln die trotzige Freude der Auferstehung wider, das unerschütterliche Vertrauen, dass Christus den Tod besiegt hat und dass kein Leid das Licht von Ostern auslöschen kann. Ihr Lobgesang wird zu einem Wunder, nicht nur in dem buchstäblichen Erschüttern der Gefängnismauern, sondern auch in der tieferen Befreiung, die er mit sich bringt: die Bekehrung eines Gefängniswärters, die Geburt des Glaubens in seinem Haushalt, die Verwandlung von Schmerz in Verkündigung. Das ist das Wunder von Ostern: dass wir auch innerhalb der Mauern unserer eigenen Dunkelheit, sei es Angst, Verlust, Zweifel oder Ungerechtigkeit, singen können. Wir singen nicht, weil alles gut ist, sondern weil Christus auferstanden ist und in ihm alles neu wird. Gottes Lob zu singen inmitten des Leidens bedeutet, Zeugnis abzulegen von einer Freude, die der Tod nicht berühren kann, und von einer Hoffnung, die nichts in dieser Welt zum Schweigen bringen kann. Mögen wir in diesen letzten Tagen der Osterzeit lernen, unser Herz zu einem Ort des Gesangs zu machen, im Vertrauen darauf, dass Gott selbst aus den tiefsten Gefängnissen die Auferstehung hervorbringt. Denken wir darüber nach: Ostern ist der strahlende Triumph der Hoffnung, der uns befähigt, auch inmitten des Leidens Gottes Lob zu singen, und der offenbart, dass die Auferstehung Christi jedes Gefängnis in einen Ort der Freiheit und jede Prüfung in ein Zeugnis der Gnade verwandelt.

Don Giorgio

Montag, 26. Mai

Montag, 26. Mai

Heiliger Philipp Neri, Priester
Montag der 6. Woche der Osterzeit
Erste Lesung Apostelgeschichte 16,11-15
Ostern erinnert uns daran, dass der Glaube nicht nur eine private Überzeugung ist, sondern eine lebendige, dynamische Begegnung – ein Dialog zwischen dem menschlichen Herzen und der Gnade Gottes. In der Geschichte von Lydia sehen wir, wie der Herr die Herzen durch Zuhören, durch Präsenz und durch Gemeinschaft öffnet. Ihre Reaktion auf die Frohe Botschaft – Gastfreundschaft, Taufe und gemeinsames Leben – verkörpert die österliche Realität: dass der auferstandene Christus die Menschen weiterhin in die Gemeinschaft zieht. Der Glaube ist, wie die Auferstehung, nicht statisch; er regt uns zum Handeln, zur Aufnahme und zur Mission an. Mögen wir in dieser Osterzeit zulassen, dass unsere Herzen neu geöffnet werden, dass wir bereit sind, zuzuhören, zu glauben und andere in die Freude einzuladen, die wir empfangen haben. Lasst uns nachdenken: Ostern ist die lebendige Begegnung mit dem auferstandenen Christus, die unsere Herzen für den Glauben öffnet, uns zum Handeln bewegt und uns in die Gemeinschaft mit Gott und untereinander zieht.

Don Giorgio

Sonntag, 25. Mai

Sonntag, 25. Mai

Sonntag der Osterzeit
Zweite Lesung Apokalypse 21:10-14,22-23
Die Osterzeit erreicht ihre strahlende Fülle in der Vision des himmlischen Jerusalems, wo das Licht des auferstandenen Christus alle Dunkelheit vertreibt. Wie in der Apokalypse beschrieben, braucht diese Stadt weder Sonne noch Mond, denn sie wird von der Herrlichkeit Gottes erleuchtet, und das Lamm – der gekreuzigte und auferstandene Christus – leuchtet als ihre ewige Fackel. Dieses Bild ist nicht nur eine Verheißung für die Zukunft, sondern auch eine Wahrheit für die Gegenwart: Wo immer Christus aufgenommen wird, da ist Licht. Seine Auferstehung wird zur Morgenröte, die niemals verblasst und die Schatten von Angst, Sünde und Verzweiflung vertreibt. In diesem Licht lernen wir, im Glauben zu wandeln, in der Hoffnung zu leben und uns gegenseitig mit den Augen der Liebe zu sehen. Ostern erinnert uns daran, dass die wahre Quelle aller Erleuchtung nicht Himmelskörper sind, sondern die lebendige Gegenwart des auferstandenen Herrn, der unseren Weg zur Fülle des Lebens erleuchtet. Lasst uns darüber nachdenken: Ostern ist der strahlende Sieg des auferstandenen Christus, dessen Gegenwart zum unvergänglichen Licht wird, das unser Leben erhellt und uns in die Herrlichkeit der ewigen Wohnung Gottes führt.

Don Giorgio

Marien-Exerzitien in Kokoszyce

Marien-Exerzitien in Kokoszyce

Mit Schwester Dulcissima in die Tiefe des Herzens

In Kokoszyce, im Exerzitienzentrum der Erzdiözese Katowice, fanden außergewöhnliche Exerzitien statt, die der Muttergottes gewidmet waren. Das Leitthema „Mit Maria in die Tiefe des Herzens“ führte die Teilnehmer in eine Welt des Gebets, der Besinnung und der Hingabe, die der Spiritualität von Schwester Dulcissima Hoffmann so nahe stand.

Jeder Tag dieser Exerzitien war ein wahrer spiritueller Genuss – von gemeinsamen Rosenkranzgebeten über die Anbetung des Allerheiligsten Sakraments bis hin zur Betrachtung des Wortes Gottes im marianischen Geist. In Vorträgen und Predigten zeigten Pater Przemysław Krakowczyk SAC und Schwester Małgorzata, wie Maria uns im täglichen Leben begleitet, zu Jesus führt und hilft, den Willen Gottes zu erkennen.

Der zentrale Moment des Tages war die Eucharistiefeier, die mit tiefer Andacht und Freude gefeiert wurde. In der Stille des Exerzitienhauses konnten die Teilnehmer Maria durch die Fürsprache von Schwester Dulcissima ihre Anliegen, Bitten und Danksagungen anvertrauen.

Es blieb auch Zeit für persönliche Besinnung und Erholung inmitten der Natur, die der Besinnung und der Begegnung mit Gott förderlich war. Viele Teilnehmer betonten, dass diese Exerzitien für sie nicht nur eine Zeit des Gebets waren, sondern auch eine Zeit der inneren Stärkung, der Findung von Frieden und der Erneuerung ihrer Beziehung zu Maria.

Die Exerzitien in Kokoszyce haben daran erinnert, dass Maria die Mutter ist, die uns unaufhörlich zu Christus führt, und dass die Figur der Schwester Dulcissima für viele eine Inspiration ist, wie man mit Einfachheit und Demut sein Leben Gott anvertrauen kann.

Schwester M. Małgorzata Cur SMI

Erinnerungen an die Dulcissimia-Tage

Erinnerungen an die Dulcissimia-Tage

Das vergangene Wochenende in Racibórz war ein wahres Fest des Geistes und der Kultur. Vom 16. bis 18. Mai schlug das Herz der Stadt im Rhythmus von Gebet, Besinnung, Kunst und Musik. Grund dafür war die vierte Ausgabe der Dulcissimia-Tage, die Einwohner und Gäste anzog, die etwas Besonderes erleben wollten.

Bereits am Freitagabend versammelten sich die Teilnehmer in der Kirche St. Matthäus und Matthäus, um in Stille und Gebet in die Atmosphäre der spirituellen Begegnung einzutreten. Die stimmungsvolle Nachtwache ermöglichte es, dem Alltag zu entfliehen und in die Tiefe des Gebets und der Besinnung einzutauchen.

Am Samstag ging es für alle zum Piastenschloss in Racibórz, wo das Symposium „S. M. Dulcissima in Kunst und Redekunst“ mit einer Fülle von Themen und der Persönlichkeit der Referenten begeisterte. Inspirierende Vorträge, leidenschaftliche Gespräche über Spiritualität, Literatur, die singende Seele von Sr. Dulcissima sowie Begegnungen mit außergewöhnlichen Gästen sorgten dafür, dass jeder etwas für sich fand. Die feierliche Heilige Messe unter der Leitung von Bischof Jan Kopiec und die Meditation über die Ikone „Die heilige Therese von Lisieux und ihre spirituelle Freundin Schwester Dulcissima“ verliehen der Veranstaltung Tiefe und Schönheit.

Die abendliche Debatte „Braucht die heutige Welt Heilige?“ bewegte Herzen und Köpfe und regte zum Nachdenken über den Platz des Heiligen in der heutigen Welt an. Und danach? Das stimmungsvolle Konzert „Święci“ (Heilige) von Marcin Stycznia erfüllte den Raum mit Musik, die die Zuhörer in eine Welt der Poesie und der spirituellen Verzückung entführte.

Der Sonntag war ein Tag der Freude und des familiären Feierns. Die Heilige Messe unter der Leitung von Bischof Andrzej Czaja, ein Familienpicknick im Klostergarten in Brzezie und das Mai-Konzert für sakrale Musik schufen eine Atmosphäre voller Wärme und Gemeinschaft. Der Chor Brzezie, eingeladene Chöre aus Tschechien, das Jugend-Sinfonieorchester der Staatlichen Musikschule in Gliwice und eingeladene Künstler sorgten für musikalische Emotionen, die den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Die Dulcissimia-Tage haben gezeigt, wie wichtig es ist, inne zu halten, gemeinsam zu feiern und Schönheit zu teilen. Es war eine Zeit voller Emotionen, spiritueller Tiefe und Begegnungen, die allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Die Dulcissimia-Tage haben einmal mehr bewiesen, dass die Figur der Sr. M. Dulcissima Hoffmann sowohl zu spiritueller Reflexion als auch zu kreativen Begegnungen mit der Kunst inspirieren kann.

Die Organisatoren – die Kongregation der Schwestern der Unbefleckten Jungfrau Maria, Provinz Polen, der Landkreis Racibórz und das Piastenschloss – laden bereits jetzt zur nächsten, bereits fünften Ausgabe der Veranstaltung ein.

Schwester M. Małgorzata Cur SMI