Mittwoch, 11. Juni

Mittwoch, 11. Juni

Heiliger Barnabas, Apostel
Mittwoch der 10. Woche der Ordentlichen Zeit
Erste Lesung Apostelgeschichte 11,21-26,13,1-3
Der heilige Barnabas bietet uns ein überzeugendes Beispiel dafür, was es bedeutet, ein Leben in völliger Hingabe an Gott zu führen. Die Heilige Schrift beschreibt ihn als „einen guten Menschen, erfüllt vom Heiligen Geist und vom Glauben“, und aus dieser inneren Haltung erwuchs eine äußere Fruchtbarkeit, die viele zum Herrn führte. Barnabas war nicht von persönlichem Ehrgeiz oder Prestige getrieben; vielmehr besaß er ein großzügiges und scharfsinniges Herz, das das Wirken der Gnade erkannte, auch wenn andere das nicht konnten. Er stand Saulus, dem späteren Paulus, zur Seite, als die frühe christliche Gemeinschaft an ihm zweifelte, und entschied sich, an die Macht von Gottes Barmherzigkeit und Verwandlung zu glauben. In Antiochia nährte er eine junge Kirche, lehrte und leitete sie mit Geduld und Eifer, und als der Geist ihn und Paulus zur Mission rief, folgte er ihm ohne Zögern. Sein Leben fordert uns heraus, in unserer eigenen Zeit Ermutiger zu sein: das Gute im anderen zu sehen, Gemeinschaft statt Spaltung zu fördern und den Leib Christi mit Sanftmut und Mut aufzubauen. Das Zeugnis des heiligen Barnabas erinnert uns daran, dass wahre apostolische Fruchtbarkeit nicht aus unseren eigenen Plänen oder unserer eigenen Kraft erwächst, sondern daraus, dass wir vom Geist erfüllt sind und im Glauben wandeln – ein Weg, der immer wieder Früchte trägt, wo immer die Herzen für Gott offen sind.

Don Giorgio

Dienstag, 10. Juni

Dienstag, 10. Juni

Dienstag der 10. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 2 Korinther 1,18-22
An diesem Dienstag der 10. Woche im Jahreskreis erinnert uns der heilige Paulus mit unerschütterlicher Klarheit daran, dass es in Jesus Christus keine Zweideutigkeiten, kein Zögern und keine wechselnden Schatten gibt. Alle Verheißungen Gottes finden in ihm ihr „Ja“. In einer Welt, die oft von Unsicherheit und flüchtigen Wahrheiten geprägt ist, lädt uns die heutige Lesung ein, das unerschütterliche Fundament unseres Glaubens wiederzuentdecken: Christus allein. Er ist nicht nur Teil unseres Lebens – er ist sein Mittelpunkt, das endgültige „Amen“ auf jede Sehnsucht des menschlichen Herzens. Uns in ihm zu verankern bedeutet, unseren Blick, unsere Entscheidungen, unsere Hoffnung und unsere Mission auf seine Gegenwart auszurichten. Denken wir darüber nach: Wenn Christus der Mittelpunkt unseres Daseins ist, findet alles andere seinen richtigen Platz, und unser Leben trägt das Siegel des Heiligen Geistes, geprägt von Treue, Sinn und Frieden.

Don Giorgio

Montag, 9. Juni

Montag, 9. Juni

Maria, Mutter der Kirche
am Montag der 10. Woche der gewöhnlichen Zeit
Erste Lesung Genesis 3,9-15.20
An diesem Gedenktag Marias, der Mutter der Kirche, betrachten wir das Geheimnis eines Neuanfangs: Wo Eva einst am Anfang der Schöpfung stand, steht Maria nun an der Schwelle zur Erlösung. In der ersten Lesung öffnet Evas Ungehorsam die Tür zur Sünde; doch durch Marias gehorsames „Ja“ wird ein neuer Weg geebnet, aus dem die Kirche, der Leib Christi, hervorgeht. Sie ist nicht nur eine passive Figur, sondern die lebendige Ikone der treuen Nachfolge, die die verstreuten Kinder Gottes unter ihrem Mantel sammelt. In Maria erkennt die Kirche ihren Ursprung in der Gnade, ihre Sendung in der Liebe und ihre Bestimmung in der Gemeinschaft. Als neue Eva trägt sie nicht nur den Erlöser, sondern nährt auch weiterhin seinen mystischen Leib und führt die Kirche mit mütterlicher Fürsorge auf den Weg des Glaubens und der Einheit. Lasst uns nachdenken: Maria, die Mutter der Kirche, ist die neue Eva, deren treuer Gehorsam und mütterliche Fürsprache das Volk Gottes weiterhin nährt und eint, was sie zum zarten Herzen der Marienverehrung und zum Vorbild für die eigene Antwort der Kirche auf Christus macht.

Don Giorgio

Sonntag, 8. Juni

Sonntag, 8. Juni

Pfingsten
Erste Lesung Apostelgeschichte 2,1-11
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der Herzen öffnet und Zungen löst, der Moment, in dem die Kirche nicht durch Strategie oder Struktur entsteht, sondern durch die göttliche Gabe der Kommunikation. In der ersten Lesung aus der Apostelgeschichte sehen wir, dass das Wunder von Pfingsten nicht einfach darin besteht, dass Menschen in verschiedenen Sprachen sprechen, sondern dass die Jünger „die großen Taten Gottes” so verkünden können, dass jeder Zuhörer, unabhängig von seiner Herkunft oder Nationalität, sie verstehen kann. Das ist das wahre Wunder: dass der Heilige Geist die Kluft zwischen den Menschen überbrückt, nicht indem er ihre Unterschiede auslöscht, sondern indem er sie heiligt und so ermöglicht, dass die Frohe Botschaft in jeder Sprache und Kultur gehört werden kann. Pfingsten ist somit die Umkehrung von Babel – wo einst Verwirrung die Menschheit zerstreute, versammeln nun Verständnis und Einheit sie neu in der Kirche. Es lehrt uns, dass echte Evangelisierung nicht mit dem Willen beginnt, andere zu bekehren, sondern mit der Bereitschaft, zuzuhören, sich auf die Erfahrung des anderen einzulassen und die Worte zu finden, die sein Herz ansprechen. Denken wir darüber nach: Ein Pfingstvolk zu sein bedeutet, stets aufmerksam für das Wirken des Heiligen Geistes zu sein, bereit, Grenzen zu überschreiten, klar und mitfühlend zu sprechen und jede Sprache zu einem Werkzeug für Gottes wunderbare Werke werden zu lassen.

Don Giorgio

Samstag, 7. Juni

Samstag, 7. Juni

Samstag der 7. Woche der Osterzeit
Erste Lesung Apostelgeschichte 28,16-20.30-31
Während sich die Kirche dem Ende der Wartezeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten nähert, bietet das Zeugnis des Paulus in Apostelgeschichte 28,16–20.30–31 ein eindrucksvolles Bild von der vom Heiligen Geist erfüllten Beharrlichkeit und unerschütterlichen Mission. Obwohl Paulus körperlich gefangen ist, bleibt er geistig frei, nimmt alle auf, die zu ihm kommen, und verkündet mit Kühnheit und Freude das Reich Gottes. Seine Umstände bestimmten nicht seine Fruchtbarkeit; selbst in Ketten lebte er seine Berufung in völliger Freiheit, denn der Heilige Geist, auf den wir jetzt warten, kann nicht gefesselt werden. Diese Zeit des Wartens soll uns nicht lähmen, sondern uns auf eine Freiheit vorbereiten, die nicht in äußeren Umständen begründet ist, sondern in der inneren Hingabe an den Geist. Das Beispiel des Paulus fordert uns heraus, treu und großzügig zu bleiben, wo immer wir sind, und darauf zu vertrauen, dass der Heilige Geist durch uns wirkt, wenn wir unser Herz öffnen, um Christus ohne Furcht zu verkünden. Denken wir darüber nach: Mögen wir, während Pfingsten näher rückt, bereit sein, den Heiligen Geist zu empfangen, der uns von allem befreit, was die Liebe behindert, damit auch wir unabhängig von den Umständen mit Kühnheit und Freude Zeugnis für das Evangelium ablegen können.

Don Giorgio