Dienstag, 15. Juli

Dienstag, 15. Juli

Heiliger Bonaventura, Bischof

Dienstag der 15. Woche der gewöhnlichen Zeit

Erste Lesung Exodus 2,1-15

In der heutigen Lesung werden wir Zeuge der geheimnisvollen und oft paradoxen Wege Gottes, der Mose dazu beruft, Teil seines göttlichen Plans der Befreiung zu werden, indem er ihn zuerst durch eben jenen Haushalt rettet, der sein Volk unterdrücken wollte. Die Tochter des Pharaos wird zu einem Instrument der Vorsehung Gottes und zeigt, dass selbst die unwahrscheinlichsten Umstände seinem Ziel dienen können. Dieser Moment im Leben des Mose erinnert uns daran, dass Gottes Pläne nicht durch menschliche Logik oder Machtstrukturen begrenzt sind; vielmehr wirkt er durch sie hindurch, über sie hinaus und oft auf überraschende Weise. So wie Mose durch einen verborgenen und unwahrscheinlichen Weg bewahrt und vorbereitet wurde, so kann auch unser Leben eine göttliche Berufung in sich tragen, die sich selbst durch Ereignisse entfaltet, die wir noch nicht verstehen. An diesem Fest des heiligen Bonaventura, eines Mannes mit tiefer Einsicht und bescheidenem Glauben, werden wir daran erinnert, auf das verborgene Wirken der Gnade zu vertrauen. Gott sieht über unsere Ängste und Grenzen hinaus und ist in der Lage, Schönheit, Sinn und Berufung aus den unerwartetsten Orten zu schöpfen. Lasst uns nachdenken: Bin ich offen dafür, Gottes Wirken in den unerwarteten oder unwahrscheinlichen Bereichen meines Lebens zu erkennen, und vertraue ich darauf, dass er sie benutzt, um mich auf eine größere Aufgabe vorzubereiten?

Don Giorgio

Montag, 14. Juli

Montag, 14. Juli

Montag der 15. Woche im Jahreskreis Heiliger Kamillus von Lellis, Priester Erste Lesung Exodus 1,8-14.22 Die heutige Lesung aus Exodus erinnert uns daran, wie schnell die Sicherheit weltlicher Gunst schwinden kann. Josef, einst in Ägypten verehrt, ist nun vergessen, und mit ihm wird sein Volk unter einem neuen König, der „nichts von Josef wusste“, zur Sklaverei gezwungen. Dieser Schicksalswechsel zeigt, wie zerbrechlich es ist, für unseren Frieden und unsere Identität von äußeren Umständen, Positionen, Anerkennung oder menschlicher Zustimmung abhängig zu sein. Früher oder später ändern sich die Umstände, Menschen vergessen, und was einst stabil schien, beginnt zu bröckeln. Doch im Gegensatz zu den wechselhaften Mächten der Welt steht die Beständigkeit Gottes, der sein Volk nie vergisst und dessen Versprechen zu jeder Zeit feststehen. Das Leben des heiligen Kamillus von Lellis, der seine Berufung unter den Kranken und Verlassenen fand, spiegelt dieselbe Wahrheit wider: Nur auf Gott können wir unser höchstes Vertrauen setzen. Er ist derjenige, der uns sieht, sich an uns erinnert und uns beisteht, wenn sich alles andere ändert. Heute sind wir eingeladen, unser Vertrauen neu zu zentrieren – nicht auf das, was uns genommen werden kann, sondern auf Gott, der sich nie ändert und die Seinen nie vergisst. Lasst uns nachdenken: Setze ich mein Vertrauen auf wechselnde Umstände oder menschliche Zustimmung oder gründet meine Sicherheit auf der unveränderlichen Treue Gottes, der mich nie vergisst?

Don Giorgio

Sonntag, 13. Juli

Sonntag, 13. Juli

15. Sonntag im Jahreskreis Lesungen: Deuteronomium 30,10-14; Kolosser 1,15-20 An diesem 15. Sonntag im Jahreskreis führen uns die Lesungen zum Kern unseres Glaubens: zur Nähe des Wortes und zur versöhnenden Kraft Christi. Im Deuteronomium erfahren wir, dass das Wort nicht fern oder unzugänglich ist – es ist nah, in unserem Mund und in unserem Herzen, bereit, unser Leben zu leiten und zu gestalten. Der heilige Paulus offenbart die Fülle dieses Wortes in der Person Jesu Christi, dem Bild des unsichtbaren Gottes, durch den alles geschaffen wurde und in dem alles versöhnt ist. Jesus ist nicht nur das gesprochene Wort Gottes; er ist die lebendige Brücke zwischen Himmel und Erde, derjenige, der alles Zerbrochene wiederherstellt, indem er sich am Kreuz opfert. Heute werden wir daran erinnert, dass wir Wahrheit und Erlösung nicht in fernen Orten oder abstrakten Ideen suchen – Christus, das fleischgewordene Wort, wohnt bereits unter uns und in uns. Unsere Aufgabe ist es, auf ihn zu hören, sein Wort in unseren Herzen Wurzeln schlagen zu lassen und jeden Tag als Menschen zu leben, die in ihm und für ihn versöhnt sind. Lasst uns nachdenken: Erkenne ich die Nähe Christi, des lebendigen Wortes, in meinem täglichen Leben wirklich und lasse ich zu, dass seine Gegenwart mein Herz formt und mein Handeln leitet?

Don Giorgio

Samstag, 12. Juli

Samstag, 12. Juli

Samstag, Gedenktag der Heiligen Jungfrau Maria Samstag der 14. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 49,29-33; 50,15-26 An diesem Samstag, dem Gedenktag der Heiligen Jungfrau Maria, werden wir durch das Ende der Genesis daran erinnert, dass Gottes Vorsehung selbst die finstersten Absichten in Werkzeuge des Segens verwandeln kann. Josef, der über all das ihm zugefügte Leid nachdenkt, spricht mit erstaunlicher Gnade und Klarheit: „Gott hat das Böse, das ihr geplant habt, in Gutes verwandelt.“ Diese Worte offenbaren das Geheimnis der göttlichen Erlösung: Nicht, dass Gott das Böse will, sondern dass er ihm nie das letzte Wort lässt. Wie Maria, die den Schmerz des Kreuzes miterlebte und dennoch an den Triumph der Auferstehung glaubte, sind auch wir aufgerufen, darauf zu vertrauen, dass Gott aus jeder Wunde Gutes, aus jedem Verlust Hoffnung und aus jedem Tod Leben hervorbringen kann. Der Weg des Glaubens schützt uns nicht vor Leid, aber er gibt uns die Gewissheit, dass in Gottes Händen kein Leid vergeblich ist. Bitten wir heute um Marias Glauben, den Glauben, der geduldig wartet und still auf Gott vertraut, der alles zu seiner Zeit und zu seiner Ehre erlöst. Lasst uns nachdenken: Vertraue ich wie Maria und Josef darauf, dass Gott die schmerzhaften und ungerechten Momente meines Lebens zu seiner Zeit in etwas Gutes und Sinnvolles verwandeln kann?

Don Giorgio

Freitag, 11. Juli

Freitag, 11. Juli

Heiliger Benedikt, Abt Freitag der 14. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 46,1-7.28-30 Die Geschichte von Jakobs Reise nach Ägypten, die von Gottes Zuspruch geleitet wurde und in seiner emotionalen Wiedervereinigung mit Josef gipfelte, erinnert eindringlich daran, wie die oft unerwarteten und schwierigen Veränderungen im Leben zum Fundament werden können, auf dem Gott seine Versprechen erfüllt. Wenn Gott Jakob sagt, er solle keine Angst vor der Reise nach Ägypten haben, tröstet er ihn nicht nur angesichts einer ungewissen Zukunft, sondern lädt ihn auch ein, darauf zu vertrauen, dass selbst diese Reise ein Weg des Segens sein wird. Jakob, einst ängstlich, nimmt die Veränderung an und findet dadurch tiefe Freude und Frieden. Seine Worte: „Nun kann ich sterben, da ich dich wiedergesehen habe“, sprechen von einem Herzen, das sich der Entfaltung von Gottes Plan hingegeben hat, selbst als es ihn weit weg vom Vertrauten führte. An diesem Fest des heiligen Benedikt, eines Mannes, der radikale Veränderungen auf sich nahm, um Gott tiefer zu suchen, sind wir aufgerufen, darüber nachzudenken, wie wir auf die Veränderungen in unserem eigenen Leben reagieren. Lasst uns nachdenken: Widersetzen wir uns Veränderungen und fürchten wir sie, oder öffnen wir uns der Möglichkeit, dass Gott gerade dort wirkt, um Leben, Heilung und Erfüllung zu schenken?

Don Giorgio