Samstag, 23. August

Samstag, 23. August

Samstag der 20. Woche im Jahreskreis
Heilige Rosa von Lima, Jungfrau
Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Erste Lesung: Ruth 2,1-3.8-11.4,13-17
Die Begegnung zwischen Ruth und Boas verdeutlicht zwei Tugenden, die den Weg für Gottes Segen ebnen: Demut und Großzügigkeit. Ruth akzeptiert ihre schwache Position mit Würde und sammelt auf den Feldern Ähren, ohne mehr zu verlangen, als ihr gegeben wird. Boas wiederum erkennt ihre Demut und reagiert mit übergroßer Güte, indem er über seine Pflicht hinausgeht und für ihre Sicherheit und Zukunft sorgt. Gemeinsam zeigt ihre Geschichte, wie Gottes Vorsehung durch gewöhnliche menschliche Beziehungen wirkt, wenn die Herzen für die Gnade offen sind. Dasselbe Muster spiegelt sich im Leben der seligen Jungfrau Maria wider, deren Demut die Großzügigkeit Gottes hervorbrachte, sie zur Mutter seines Sohnes zu machen, und in der heiligen Rosa von Lima, die ein Leben in verborgenem Opfer annahm und zu einem Kanal der Liebe Gottes für andere wurde. Die Verbindung von Demut und Großzügigkeit ist verwandelnd: Sie schafft Raum für Gottes Handeln und lässt seinen Segen über das hinaus wachsen, was wir uns vorstellen können. Denken wir darüber nach: Pflege ich die Demut, mit Dankbarkeit anzunehmen, und die Großzügigkeit, über meine Pflicht hinaus zu geben, damit mein Leben zu einem Kanal der Vorsehung und des Segens Gottes für andere wird?

Don Giorgio

Freitag, 22. August

Freitag, 22. August

Unsere Liebe Frau, Mutter und Königin
Freitag der 20. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Ruth 1,1.3-6.14-16.22
Ruths Worte an Noomi: „Wo du hingehst, werde ich auch hingehen … Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott“ gehören zu den schönsten Bekenntnissen der Treue und des Glaubens in der Heiligen Schrift. Sie zeigen uns, dass wahre Hingabe nicht nur Loyalität gegenüber einer Person ist, sondern auch die Annahme ihres Gottes, ihrer Mission und ihrer Bestimmung. An diesem Festtag der Muttergottes, Mutter und Königin, hallen Ruths Worte auch in Marias Fiat wider, ihrem bedingungslosen Ja zum Willen Gottes, das sie dazu führte, Christus von Nazareth bis zum Kalvarienberg und darüber hinaus treu zur Seite zu stehen. Sowohl Ruth als auch Maria erinnern uns daran, dass Glaube nicht halbherzig gelebt wird, sondern eine bedingungslose Hingabe unserer Zukunft in Gottes Hände ist, auch wenn der Weg vor uns ungewiss ist. Eine solche Treue verwandelt das gewöhnliche Leben in eine heilige Reise, die Vertrauen, Mut und Zugehörigkeit zu Gottes Plan ausstrahlt. Denken wir darüber nach: Bin ich bereit, wie Ruth und wie Maria, meine ganze Zukunft mit Treue und Mut in Gottes Hände zu legen, auch wenn der Weg vor mir ungewiss ist, damit mein Leben ein echtes „Ja“ zu seinem Plan wird?

Don Giorgio

Donnerstag, 21. August

Donnerstag, 21. August

Heiliger Pius X., Papst
Donnerstag der 20. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung – Richter 11,29-39
Die tragische Geschichte von Jephthahs Gelübde erinnert uns an die Gefahr vorschneller Versprechen und die Schwere, Gott etwas anzubieten, was er nicht verlangt hat. In seinem Eifer gelobte Jephthah etwas Extremes, und sein Mangel an Unterscheidungsvermögen führte zu Leid und Verlust. Gott verlangt von uns keine leichtsinnigen Opfer, sondern demütigen Gehorsam, Barmherzigkeit und Liebe. Der heilige Pius X., dessen Fest wir heute feiern, hat diese Wahrheit tief verstanden: Seine große Reform der Liturgie der Kirche und die Förderung der häufigen Kommunion waren nicht in strengen Auflagen begründet, sondern darin, die Gläubigen in einfacher, vertrauensvoller Hingabe für Gottes Gnade und Liebe zu öffnen. Der Kontrast zwischen Jephthah und dem heiligen Pius X. ist auffällig: Der eine legte ein Gelübde ab, das aus Angst und Stolz geboren war, der andere führte mit einem von Christus verwandelten Herzen. Die Lehre für uns ist klar: Unsere Beziehung zu Gott darf nicht von impulsiven Selbstforderungen geleitet sein, sondern von aufmerksamem Zuhören, Vertrauen und Ausrichtung auf seinen Willen. Denken wir darüber nach: Nähern wir uns Gott mit Versprechungen und Forderungen, die von unseren eigenen Impulsen geprägt sind, oder suchen wir demütig seinen Willen mit einem Herzen, das bereit ist, in Liebe zu gehorchen, wie es der heilige Pius X. getan hat?

Don Giorgio

Mittwoch, 20. August

Mittwoch, 20. August

Heiliger Bernhard, Abt, Kirchenlehrer
Mittwoch der 20. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Richter 9,6-15
In der heutigen Lesung aus Richter 9,6-15 werden wir daran erinnert, dass wahre Größe nicht nur darin besteht, das zu erfüllen, was von uns erwartet wird, sondern darüber hinauszugehen – mehr zu geben, als die Pflicht verlangt. Die Bäume in der Parabel suchten einen König, doch die fruchtbaren Bäume lehnten ab, da sie wussten, dass ihre Aufgabe darin bestand, andere durch ihre Früchte zu ernähren. Dies zeigt uns, dass jeder Mensch von Gott Gaben erhalten hat und dass es gut ist, diese treu einzusetzen; aber Heiligkeit strahlt am hellsten, wenn wir über das Maß hinausgeben, wenn die Liebe uns über die bloße Pflicht hinaus zur Großzügigkeit treibt. Die Herrlichkeit des christlichen Lebens besteht nicht darin, das Minimum zu tun, sondern Christus nachzuahmen, der sich selbst ganz hingegeben hat, sogar bis zum Kreuz. Eine solche Selbsthingabe verwandelt gewöhnliche Pflicht in außergewöhnliche Gnade und offenbart, dass das von Gottes Geist geformte Herz immer danach strebt, „bis zum Ende“ zu lieben (Joh 13,1). Denken wir darüber nach: Bin ich zufrieden damit, nur das zu geben, was von mir verlangt wird, oder bin ich bereit, über meine Pflicht hinauszugehen und mich großzügig in Liebe hinzugeben, wie Christus es getan hat?

Don Giorgio

Dienstag, 19. August

Dienstag, 19. August

Dienstag der 20. Woche im Jahreskreis
Heiliger Johannes Eudes, Priester
Erste Lesung Richter 6,11-24
In der heutigen Lesung hallt Gideons ehrliche Frage – „Warum ist uns das alles widerfahren?“ – wie der Schrei jedes Herzens wider, das mit Leid, Ungerechtigkeit oder Verwirrung konfrontiert ist. Doch der Engel des Herrn antwortet nicht mit Erklärungen, sondern mit einer Mission: „Geh und rette Israel; habe ich dich nicht gesandt?“ Gott antwortet oft auf unsere Schreie, indem er uns auffordert, Teil seiner Antwort zu sein. Anstatt vor Verzweiflung oder Klagen zu erstarren, sind wir aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen, mutig zu handeln und Hoffnung in die Dunkelheit zu bringen. Das erinnert uns daran, dass Gott in Prüfungen nicht abwesend ist, sondern durch unsere Bereitschaft, mit seinem Plan zusammenzuarbeiten, sichtbar wird. Selbst wenn wir uns schwach fühlen, versichert er uns, dass seine Kraft durch uns wirken wird. Jede schwierige Situation ist also nicht nur eine Last, sondern auch eine Chance, zu einem Werkzeug für Gottes Frieden und Erneuerung zu werden. Denken wir darüber nach: Wenn ich mit Schwierigkeiten konfrontiert bin, bleibe ich bei der Frage „Warum ich, Herr?“ stehen oder öffne ich mein Herz, um seinen Ruf zu hören, Teil der Lösung zu sein, im Vertrauen darauf, dass er durch meine Schwäche wirken wird?

Don Giorgio