Juli 10, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 14. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 44,18-21.23-29.45,1-5 Die heutige Lesung führt uns zu einem kraftvollen und emotionalen Wendepunkt: Josef offenbart seinen Brüdern seine Identität. Es ist ein Moment, der nicht von Bitterkeit, sondern von tiefer Freude und Frieden erfüllt ist, da Josef in allem, was geschehen ist, die Hand Gottes klar erkennt. Die Jahre des Verrats, der Sklaverei und der Not vereinen sich nun zu einer einzigen Offenbarung: dass Gott alles zum Guten lenkt. Josefs Worte: „Nicht du hast mich hierher gesandt, sondern Gott“ zeigen die Freiheit, die entsteht, wenn wir zulassen, dass Gottes Plan unsere Vergangenheit neu definiert. Es gibt Momente in unserem Leben, in denen nach einem Weg durch Verwirrung und Schmerz Licht durchbricht und wir beginnen zu verstehen, warum bestimmte Dinge geschehen sind. Diese Momente sind nicht immer häufig, aber wenn sie kommen, sind sie erfüllt von Frieden, Heilung und oft Tränen der Dankbarkeit. Heute sind wir eingeladen, mit Hoffnung und Geduld über unseren eigenen Weg nachzudenken und darauf zu vertrauen, dass selbst das, was wir noch nicht verstehen, in den liebevollen Händen eines Gottes liegt, der eines Tages alles klar und schön machen wird. Lasst uns nachdenken: Bin ich bereit, Gottes Hand in meiner Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen, selbst in schmerzhaften Momenten, und darauf zu vertrauen, dass er alles zum Guten lenkt?
Don Giorgio
Juli 9, 2025 | Tägliches Brot
Mittwoch der 14. Woche im Jahreskreis Der heilige Augustinus Zhao Rong und seine Gefährten, Märtyrer Erste Lesung Genesis 41,55-57; 42,5-7; 17-24 In der heutigen Lesung sehen wir, wie Josef seinen Brüdern gegenübertritt, die ihn einst verraten hatten – nicht aus Rache, sondern mit einem zu Tränen gerührten Herzen. Obwohl er in Ägypten an die Macht gekommen ist, liegt seine Stärke nicht in seiner Position, sondern in seiner Fähigkeit, Gottes Hand in seinem Leid zu erkennen. Josef weint nicht aus Schwäche, sondern aus dem tiefen Bewusstsein, dass alles, was er erduldete, nicht umsonst war, sondern Teil eines größeren Erlösungsplans. Er sieht, dass Gott das, was einst zum Schaden bestimmt war, zum Guten gewendet hat. Dieser Moment lädt uns ein, über unsere eigenen vergangenen Wunden und Ungerechtigkeiten nachzudenken. Können wir sie durch die Linse der Vorsehung Gottes betrachten, als Momente, in denen er möglicherweise einen größeren Plan gestaltet? Wie Josef sind wir aufgerufen, die Gnade Schmerz in Mitgefühl und Erinnerung in Barmherzigkeit verwandeln zu lassen. Gottes Plan zu erkennen bedeutet nicht, den Schmerz zu leugnen, sondern darüber hinauszublicken – auf Heilung, Versöhnung und die stille Weisheit eines Gottes, der nie etwas verschwendet. Lasst uns nachdenken: Kann ich die Wunden und Kämpfe meiner Vergangenheit mit den Augen des Glaubens betrachten und darauf vertrauen, dass Gott sie als Teil eines größeren Plans der Heilung und Erlösung nutzt?
Don Giorgio
Juli 8, 2025 | Tägliches Brot
Dienstag der 14. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 32,23-33 In der heutigen Lesung erleben wir die geheimnisvolle und intensive Begegnung zwischen Jakob und Gott, einen nächtlichen Kampf, der nicht mit einer Niederlage, sondern mit Segen endet. Jakobs Worte: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn“ offenbaren ein Herz, das im Glauben nicht nur an Gottes Macht, sondern auch an Gottes Güte und Liebe festhält. Dieser Moment des Ringens spricht unsere eigenen inneren Kämpfe an, Zeiten, in denen wir mit Ängsten, Fragen oder Schmerzen kämpfen, uns aber weigern, unser Vertrauen in Gottes Wunsch, uns zu segnen, aufzugeben. Was Jakob ausmacht, ist nicht nur sein Glaube an Gott, sondern seine tiefe Überzeugung, von Gott geliebt und daher dieses Segens würdig zu sein. Dieser Glaube, sowohl an Gottes Liebe als auch an seine eigene Identität als Geliebter, verwandelt ihn in Israel – ein neuer Name, eine neue Bestimmung. Heute sind wir eingeladen, über unseren eigenen Glauben nachzudenken und nicht nur zu glauben, dass Gott liebt, sondern dass wir wahrhaftig von ihm geliebt werden. Lasst uns nachdenken: Glaube ich wirklich, dass Gott mich persönlich liebt, und halte ich auch in schwierigen Zeiten und in Unsicherheit an dieser Wahrheit fest?
Don Giorgio
Juli 7, 2025 | Tägliches Brot
Montag der 14. Woche im Jahreskreis Die heutige Lesung aus der Genesis erzählt von Jakobs Traum von einer Leiter, die von der Erde zum Himmel reicht und auf der Engel auf- und niedersteigen – ein kraftvolles Bild, das die Kirche seit langem als Symbol der Kirche selbst betrachtet. Die Kirche ist nicht nur eine menschliche Institution oder eine Versammlung gleichgesinnter Gläubiger; sie ist der Lebensraum, in dem Himmel und Erde sich berühren, wo Gnade herabströmt und Gebet aufsteigt, wo Gott spricht und die Menschheit antwortet. In dieser heiligen Begegnung erwacht Jakob voller Ehrfurcht und ruft aus: „Dies ist nichts anderes als das Haus Gottes; dies ist die Pforte des Himmels!“ Jedes Mal, wenn wir die Kirche betreten, ob physisch oder geistlich, werden wir in dieses Geheimnis hineingezogen. Durch die Sakramente, das Wort und die Gemeinschaft der Gläubigen erfahren wir Gottes Nähe und seinen Wunsch, unter uns zu wohnen. Heute sind wir eingeladen, unsere Ehrfurcht vor der Kirche zu erneuern – nicht als Gebäude, sondern als heiligen Ort, an dem die Gnadenleiter stets offen steht und uns zu einer tieferen Verbindung mit Gott und untereinander führt. Lasst uns nachdenken: Begegne ich der Kirche mit der Ehrfurcht und Verehrung, die sie verdient, und erkenne ich sie als den Ort, an dem Himmel und Erde sich begegnen und Gott mir nahe ist?
Don Giorgio
Juli 6, 2025 | Tägliches Brot
14. Sonntag im Jahreskreis Lesungen: Jesaja 66,10-14; Galater 6,14-18 An diesem 14. Sonntag im Jahreskreis laden uns die Lesungen ein, in der zärtlichen und kraftvollen Liebe Gottes zu ruhen – einer Liebe, die Frieden wie ein Fluss und Trost so innig wie die Umarmung einer Mutter verspricht. Jesajas Worte sprechen von einem Gott, der nicht fern bleibt, sondern uns nahe kommt, um zu trösten, zu nähren und wiederherzustellen. Der heilige Paulus lenkt unseren Blick dann auf das Kreuz Christi und verkündet es als das Einzige, dessen man sich rühmen sollte, weil es der vollkommenste und persönlichste Ausdruck göttlicher Liebe ist. Im Kreuz sehen wir eine Liebe, die mit uns leidet, uns erlöst und unseren Schmerz in Hoffnung verwandelt. Diese Liebe ist nicht abstrakt, sie fließt, sie umarmt, sie heilt. Heute sind wir aufgerufen, alle anderen Quellen des Stolzes oder der Sicherheit loszulassen und unseren wahren Frieden und unsere Identität in der Liebe zu finden, die sich am Kreuz offenbart. Wenn wir das tun, entdecken wir, dass Gott uns nicht nur tröstet, sondern uns auch befähigt, in einer unruhigen Welt Werkzeuge seines Friedens zu sein. Lasst uns nachdenken: Finde ich wirklich meinen Frieden und meine Identität in der Liebe des gekreuzigten Christus oder suche ich immer noch Trost und Wert in Dingen, die mich nicht befriedigen?
Don Giorgio