Samstag, 5. Juli

Samstag, 5. Juli

Samstag, Gedenktag der Heiligen Jungfrau Maria Erster Samstag – Vertrauen wir uns dem Unbefleckten Herzen Mariens an Samstag der 13. Woche im Jahreskreis Heiliger Antonius Maria Zaccaria, Priester Erste Lesung Genesis 27,1-5.15-29 Die Geschichte von Jakobs Betrug an seinem Vater Isaak ist eine der rätselhaftesten Episoden der Bibel – ein Moment voller menschlicher Schwäche, Manipulation und gebrochenem Vertrauen. Und doch lässt Gott sie auf mysteriöse Weise als Teil seines größeren Plans geschehen. Diese Passage stellt unser Verständnis der göttlichen Vorsehung in Frage; sie erinnert uns daran, dass Gott nicht nur durch das Reine und Vollkommene wirkt, sondern oft auch durch falsche Entscheidungen, verworrene Beziehungen und sogar Fehler. Anstatt Täuschung zu billigen, offenbart Gott, dass seine Gnade nicht durch menschliches Versagen eingeschränkt wird. Er wirkt Erlösung selbst durch das Chaos der Menschheitsgeschichte. In unserem Leben mögen wir Reue empfinden oder Situationen erleben, die uns verwirrend oder ungerecht erscheinen. Doch heute sind wir eingeladen, darauf zu vertrauen, dass in Gottes Händen nichts verloren ist. Sein Plan geht über unsere Logik hinaus, und seine Barmherzigkeit kann selbst die rätselhaftesten Momente in einen größeren Zweck verwandeln. Lasst uns nachdenken: Kann ich darauf vertrauen, dass Gott auch in den verwirrenden oder unvollkommenen Teilen meines Lebens wirkt und sie für einen größeren Zweck nutzt, der über mein derzeitiges Verständnis hinausgeht?

Don Giorgio

Freitag, 4. Juli

Freitag, 4. Juli

Freitag der 13. Woche im Jahreskreis Die heilige Elisabeth von Portugal Erste Lesung: Genesis 23,1-4.19.24,1-8.62-67 Ein Leben im Glauben, wie es Abraham vorlebt, ist nicht ohne Ungewissheit, sondern geprägt von tiefem Vertrauen in die unsichtbare Hand Gottes. In der heutigen Lesung vertraut Abraham, der sich dem Ende seines Lebens nähert, die Zukunft seiner Familie der Vorsehung Gottes an und sagt zuversichtlich zu seinem Diener: „Er wird nun seinen Engel vor dir herschicken.“ Diese Worte erinnern uns eindringlich daran, dass wir, wenn wir im Glauben wandeln, nie allein sind; Gott geht uns voran und bereitet den Weg, selbst wenn wir ihn nicht klar erkennen. Diese stille Gewissheit beruht nicht auf Zeichen oder Garantien, sondern auf einer Beziehung, die im Vertrauen wurzelt – einem Vertrauen, das davon überzeugt ist, dass Gottes Gegenwart jedem unserer Schritte vorausgeht. Auch die heilige Elisabeth von Portugal, deren Fest wir heute feiern, lebte diesen Glauben durch ein Leben voller Frieden, Demut und Vertrauen auf göttliche Führung inmitten politischer und persönlicher Stürme. Ihr Zeugnis ermutigt uns, wie das Abrahams, unsere Ängste loszulassen und das Unbekannte Gott anzuvertrauen, der uns bereits vorausgeht. Wenn wir mit diesem Glauben wandeln, wird die Antwort auf all unsere Fragen klar – nicht, wenn wir jedes Detail kennen, sondern wenn wir wissen, wer uns vorangeht. Lasst uns nachdenken: Vertraue ich wirklich darauf, dass Gott mir vorausgeht, auch wenn der Weg unsicher ist und die Antworten noch nicht klar sind?

Don Giorgio

Donnerstag, 3. Juli

Donnerstag, 3. Juli

Apostel Thomas – Fest Erste Lesung – Epheser 2,19-22 Das Fest des Apostels Thomas lädt uns ein, das Herz der apostolischen Tradition neu zu entdecken: einen lebendigen, dynamischen Glauben, in dem alles auf Christus ausgerichtet ist, jeder in Christus hineinwächst und überall im Geiste eins wird. Wie der heilige Paulus an die Epheser schreibt, sind wir nicht länger Fremde oder Außenseiter, sondern Mitglieder der Gemeinschaft Gottes, Teil eines geistlichen Gefüges, dessen Eckstein Christus ist. In diesem heiligen Gebäude steht nichts ohne ihn, jeder Stein, jedes Leben, jede Berufung findet Sinn und Kraft nur in der Ausrichtung auf Christus. Diese Ausrichtung ist nicht Konformität, sondern Transformation, ein stetiges Hineinwachsen in ihn, der unser Leben ist. Und wenn jeder von uns in Christus hineinwächst, werden wir nicht in die Isolation gezogen, sondern in die Gemeinschaft und werden zu einem Leib, einem Tempel, einer Wohnstätte des Heiligen Geistes. Der durch die Apostel überlieferte Glaube ist nicht nur eine Sammlung von Lehren, sondern eine lebendige Realität, die uns im Geiste vereint – über Zeit, Ort und Kultur hinweg. Lasst uns heute darüber nachdenken, ob unsere Herzen, Entscheidungen und Gemeinschaften wirklich auf Christus ausgerichtet sind und ob wir zulassen, dass sein Geist uns zu einem Volk formt, das in ihm lebt, wächst und sich vereint. Lasst uns nachdenken: Ist mein Leben wirklich auf Christus ausgerichtet, sodass ich in ihm wachsen und durch den Geist in Einheit mit anderen leben kann?

Don Giorgio

Mittwoch, 2. Juli

Mittwoch, 2. Juli

Mittwoch der 13. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 21,5.8-20 Die heutige Lesung erinnert uns daran, dass Gott die Vergessenen, die Abgelehnten oder die von anderen Ausgestoßenen niemals im Stich lässt. Hagar, die mit ihrem Sohn in die Wüste getrieben und ohne große Hoffnung zurückgelassen wurde, begegnet erneut der mitfühlenden Gegenwart Gottes. Obwohl Sara sie verstoßen hatte und alles verloren schien, sah Gott Hagars Leid und hörte die Schreie ihres Kindes. In ihrer Verzweiflung sorgte Gott in der Wüste für Wasser und erneuerte sein Versprechen für Ismaels Leben. Dieser Moment offenbart eine eindringliche Wahrheit: Menschliche Ablehnung ist nicht gleichbedeutend mit göttlicher Verlassenheit. Gottes Fürsorge reicht über sozialen Status, vergangene Fehler oder schmerzhafte Umstände hinaus. Seine Liebe findet uns in unseren verletzlichsten Momenten. Wie Hagar fühlen wir uns manchmal übersehen oder misshandelt, aber Gott sieht uns, hört uns und bleibt uns treu. Heute sind wir eingeladen, Trost in der Gewissheit zu finden, dass Gott uns auch dann nahe ist, wenn andere sich abwenden, und uns genau das gibt, was wir brauchen, um unseren Weg fortzusetzen. Lasst uns nachdenken: Vertraue ich darauf, dass Gott mich sieht und sich um mich kümmert, auch wenn ich mich von anderen vergessen oder abgelehnt fühle?

Don Giorgio

Dienstag, 1. Juli

Dienstag, 1. Juli

Dienstag der 13. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 19,15-29 Die heutige Lesung aus Genesis offenbart einen Gott, der selbst angesichts der Gerechtigkeit mit tiefem Mitgefühl handelt. Lot wird nicht wegen seiner Gerechtigkeit verschont, sondern wegen des Mitleids des Herrn – seines barmherzigen Blicks, der unsere Schwäche erkennt und rettet, nicht verurteilt. Selbst wenn die Folgen menschlicher Sünde sichtbar werden, bleibt Gottes Herz von Mitgefühl für seine Kinder bewegt. Er hat keine Freude an der Zerstörung; vielmehr sucht er jede Gelegenheit, uns zu retten, zu führen und uns aus der Gefahr ins Leben zu führen. Die Geschichte von Lot erinnert uns daran, dass Gottes Gerechtigkeit stets von seiner Barmherzigkeit gemildert wird und dass sein Handeln, auch wenn es schwer zu verstehen ist, nie ohne Liebe ist. Heute sind wir eingeladen, auf dieses göttliche Mitleid zu vertrauen – zu glauben, dass Gott uns selbst dann mit Zärtlichkeit ansieht, wenn wir stolpern oder uns in einer schwierigen Situation befinden, und uns seine Hand reicht, um uns aus der Gefahr zu führen und uns Hoffnung zu schenken. Lasst uns nachdenken: Glaube ich wirklich, dass Gottes Gerechtigkeit immer von Barmherzigkeit geleitet wird, und bin ich bereit, seine mitfühlende Hand anzunehmen, wenn er mir die Hand reicht, um mich aus der Gefahr zu führen und mir ein neues Leben zu ermöglichen?

Don Giorgio