Dienstag, 20. Mai

Dienstag, 20. Mai

Dienstag der 5. Osterwoche
Heiliger Bernhardin von Siena, Priester
Erste Lesung Apostelgeschichte 14,19-28
Ostern ist nicht nur die triumphale Verkündigung, dass Christus auferstanden ist – es ist auch das stille, tägliche Wunder des Auferstehens inmitten von Leid, Ablehnung und Schwäche. In der Apostelgeschichte erleben wir ein kraftvolles Bild dieses Ostergeheimnisses, das im Leben des heiligen Paulus sichtbar wird. Nachdem er gesteinigt und aus der Stadt geschleift worden war und man ihn für tot hielt, versammeln sich die Jünger um ihn – nicht mit Wehklagen, sondern mit der stillen Kraft der Gemeinschaft. Ihre bloße Anwesenheit wird zu einem Kanal der Gnade, und Paulus, der die Widerstandsfähigkeit des auferstandenen Christus verkörpert, steht auf und kehrt an den Ort der Gewalt zurück. Dieser Moment ist ein lebendiges Bild dafür, was Ostern für die Kirche wirklich bedeutet: Es ist der Sieg der Liebe, die nicht aufgibt, der Mut, dorthin zurückzukehren, wo Wunden geschlagen wurden, und die Kraft der Gemeinschaft, die diejenigen wieder aufrichtet, die gefallen sind. In unserem eigenen Leben, wenn wir von Enttäuschungen, Misserfolgen oder Verrat gezeichnet sind, lädt uns das Ostergeheimnis ein, nicht zurückzuweichen, sondern wieder aufzustehen – mit der Hilfe anderer, mit der Kraft des Glaubens und mit dem Herzen auf das Reich Gottes gerichtet. Denn jedes Mal, wenn wir uns entscheiden, wieder aufzustehen und vorwärts zu gehen, lebt Ostern weiter. Denken wir darüber nach: Ostern ist das Geheimnis der Auferstehung durch die Kraft der Gemeinschaft, in der die Liebe Christi und die Unterstützung der Gläubigen jeden Sturz in einen neuen Anfang verwandeln.

Don Diorgio

Montag, 19. Mai

Montag, 19. Mai

Montag der 5. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 14,5-18
Die Osterzeit ruft uns nicht nur dazu auf, Wunder zu bezeugen, sondern auch zu erkennen, welches Geheimnis hinter ihnen steckt. In der Apostelgeschichte heilt Paulus einen Mann, der von Geburt an gelähmt ist. Die Menschen sind von diesem sichtbaren Wunder so erstaunt, dass sie Paulus und Barnabas für Götter in Menschengestalt halten. Aber die Apostel zerreißen ihre Kleider vor Trauer und fordern die Menge auf, über das Wunder hinauszuschauen – auf den wahren und lebendigen Gott, der zwar unsichtbar ist, aber ständig gegenwärtig ist, das Universum erhält und durch das stille Zeugnis der Schöpfung und die frohe Botschaft der Erlösung spricht. Diese Episode erinnert uns daran, dass Wunder nicht dazu dienen, unsere Sinne zu fesseln, sondern unseren Glauben zu stärken; nicht, um uns an das Sichtbare zu binden, sondern um uns für die Gegenwart des unsichtbaren Gottes zu sensibilisieren, der durch die Auferstehung Christi für immer den Schleier zwischen Himmel und Erde durchbrochen hat. An Ostern geht es nicht nur um die Herrlichkeit des auferstandenen Herrn, die sich den Augen der Jünger offenbart, sondern auch um die immerwährende Einladung, mit den Augen des Glaubens zu sehen – nicht nur zu glauben, weil wir etwas sehen, sondern weil die Wahrheit, dass die Liebe den Tod besiegt hat und nun in uns lebt. Denken wir darüber nach: Ostern ist die Einladung, über das Sichtbare hinauszugehen, an den unsichtbaren Gott zu glauben, der durch die Auferstehung Christi seine lebendige Gegenwart offenbart und uns aufruft, im Glauben zu wandeln, nicht im Schauen.

Don Giorgio

Sonntag, 18. Mai

Sonntag, 18. Mai

Sonntag der Osterzeit
Erste Lesung Apostelgeschichte 14,21-27, Zweite Lesung Offenbarung 21,1-5
An diesem fünften Sonntag der Osterzeit laden uns die Heiligen Schriften ein, die Quelle unserer Hoffnung und Ausdauer wiederzuentdecken: den Glauben an das lebendige Wort Gottes. Wenn wir hören, dass die Apostel „den Jüngern neuen Mut einflößten und sie ermahnten, an dem Glauben festzuhalten“, werden wir daran erinnert, dass der Weg des christlichen Lebens nicht ohne Schwierigkeiten ist, aber immer von der Gegenwart des auferstandenen Herrn geleitet wird, der mit uns geht. Der Glaube ist nicht nur das Festhalten an Lehren; er ist der Atem neuen Lebens, der uns in Momenten der Müdigkeit aufrichtet, die sanfte Kraft, die uns in Prüfungen trägt, und das Licht, das uns aus der Entmutigung herausführt. Inmitten unserer irdischen Kämpfe bietet uns das Buch der Offenbarung eine Vision strahlender Hoffnung: „Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott herabkommen … und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.“ Das ist nicht nur eine Verheißung für das Ende der Zeit, sondern eine Realität, die jetzt beginnt. Ostern verkündet, dass Gott nicht fern oder gleichgültig ist, sondern unter seinem Volk wohnt und alles neu macht. Den österlichen Glauben zu leben bedeutet, auch in den Schatten unseres Alltags zu erkennen, dass wir bereits Bürger dieser himmlischen Stadt sind. Gott ist mit uns, erneuert und stellt wieder her und ruft uns auf, mit mutigem Herzen durchzuhalten. Lasst uns darüber nachdenken: Ostern ist die lebendige Verheißung, dass Gott unter uns wohnt, unsere Herzen mit Mut und Hoffnung erneuert und durch die Kraft des auferstandenen Christus alles neu macht.

Don Giorgio

Samstag, 17. Mai

Samstag, 17. Mai

Samstag der 4. Osterwoche
Erste Lesung – Apostelgeschichte 13,44-52
Die Osterzeit ist eine Zeit des neuen Lebens und der göttlichen Gnade, doch selbst im Licht der Auferstehung bleiben die Schatten der menschlichen Schwäche bestehen. Wie wir in Apostelgeschichte 13,44–52 lesen, war es die Eifersucht – still, zerstörerisch und oft verborgen –, die Widerstand gegen das Evangelium hervorrief und Herzen zum Schweigen brachte, die sonst das Wort mit Freude aufgenommen hätten. Eifersucht, anders als offene Ungläubigkeit, gibt sich als Rechtschaffenheit aus, macht uns aber blind für die Wunder, die Gott um uns herum und durch andere wirkt. Diese Osterzeit ruft uns dazu auf, der Neid, der die Seele gefangen hält, abzulegen und die befreiende Freude anzunehmen, Werkzeuge der Gnade zu sein, auch wenn andere im Rampenlicht stehen. Im Licht des auferstandenen Christus wollen wir lernen, uns nicht darüber zu freuen, gesehen zu werden, sondern darüber, Gottes Herrlichkeit leuchten zu sehen – wo immer und in wem auch immer sie sich zeigt. Denken wir darüber nach: Ostern ist der Triumph der göttlichen Gnade über die menschliche Eifersucht, der uns aufruft, den Neid abzulegen und freudige Werkzeuge der erlösenden Liebe des auferstandenen Christus zu werden.

Don Giorgio

Freitag, 16. Mai

Freitag, 16. Mai

Freitag der 4. Osterwoche
Erste Lesung – Apostelgeschichte 13,26-33
Ostern ist die strahlende Erfüllung eines längst gegebenen Versprechens – eine göttliche Zusicherung, die durch die Jahrhunderte geflüstert wurde und nun in der Auferstehung Christi mit Macht widerhallt. Wie in der Apostelgeschichte verkündet, ist die Frohe Botschaft, die wir verkünden, nicht nur eine Botschaft, sondern eine lebendige Wirklichkeit: Gott, der einst einen Bund mit unseren Vorfahren geschlossen hat, hat sein Wort auf eine Weise gehalten, die alle Erwartungen übertrifft – indem er Jesus von den Toten auferweckt hat. Diese Auferstehung ist nicht nur die Rechtfertigung Christi, sondern auch die Bestätigung, dass Gottes Verheißungen wahr und dauerhaft sind und für uns, seine Kinder, gelten. In dieser Osterzeit sind wir nicht nur dazu aufgerufen, uns über ein vergangenes Ereignis zu freuen, sondern als Menschen der Verheißung zu leben und Zeugnis abzulegen für einen Gott, der Leben aus dem Tod bringt und Hoffnung in Geschichte verwandelt. Ostern ist die freudige Erfüllung der alten Verheißung Gottes, die sich in der Auferstehung Christi offenbart und als Frohe Botschaft für alle Generationen bestätigt hat.

Don Giorgio