Mai 2, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Athanasius, Bischof, Kirchenlehrer
Freitag der 2. Osterwoche
Erster Freitag: Vertrauen wir uns dem Heiligsten Herzen Jesu an
Erste Lesung Apostelgeschichte 5,34-42
In Apostelgeschichte 5,34–42 bietet das Eingreifen des angesehenen Gesetzeslehrers Gamaliel einen Moment überraschender Klarheit und Weisheit inmitten der wachsenden Feindseligkeit gegenüber den Aposteln. Er rät zur Zurückhaltung und weist darauf hin, dass ihre Bewegung, wenn sie menschlichen Ursprungs ist, von selbst zusammenbrechen wird, wenn sie aber von Gott kommt, keine Macht sie aufhalten kann und sich ihr zu widersetzen bedeuten würde, gegen Gott selbst zu kämpfen. Diese Szene ist eine tiefgründige Reflexion über die Osterzeit: Die Auferstehung Christi hat ein göttliches Werk in Gang gesetzt, das durch menschlichen Widerstand nicht zum Schweigen gebracht oder rückgängig gemacht werden kann. Die Apostel, ermutigt durch den auferstandenen Herrn, nehmen bereitwillig Leiden um seines Namens willen auf sich und freuen sich nicht über Triumph, sondern über die Treue zu Gottes Willen. Angesichts der Verfolgung reagieren sie nicht mit Vergeltung oder Verzweiflung, sondern halten in Hoffnung aus und verkünden täglich Jesus als den Christus. Gamaliels Weisheit, wenn auch vielleicht vorsichtig und unverbindlich, spricht dennoch eine wichtige Wahrheit für jeden Gläubigen aus: Unsere Aufgabe ist es nicht, Ergebnisse zu kontrollieren, sondern uns dem Willen Gottes auszurichten und darauf zu vertrauen, dass seine Absichten, die oft verborgen sind und sich allmählich entfalten, sich durchsetzen werden. Denken wir darüber nach: Ostern ist die Zeit, in der wir den Triumph des Willens Gottes durch die Auferstehung Christi feiern und dazu eingeladen sind, auch inmitten von Prüfungen mit mutigem Vertrauen auf seinen ewigen Plan zu leben.
Don Giorgio
Mai 1, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Josef, der Arbeiter
Donnerstag der 2. Osterwoche
Erste Lesung Genesis 1,26-2,3
An diesem Festtag des Heiligen Josef, des Arbeiters, lädt uns die Lesung aus Genesis (1,26–2,3) dazu ein, die Arbeit als eine heilige Realität zu betrachten, die im Schöpfungsakt selbst verwurzelt ist. Gott, der Mann und Frau nach seinem Bild geschaffen hat, vertraute ihnen die Verantwortung für die Erde an, eine Aufforderung, die Schöpfung nicht nur zu nutzen, sondern gemeinsam mit dem Schöpfer verantwortungsbewusst und ehrfürchtig zu gestalten. In dieser Perspektive ist Arbeit keine Last oder Strafe, sondern ein edler Ausdruck der Würde und Berufung des Menschen. Das Licht Osterns, das alle Aspekte des Lebens mit der Hoffnung auf die Auferstehung erleuchtet, lässt uns erkennen, dass es bei der Arbeit nicht nur darum geht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen oder Ergebnisse zu erzielen, sondern dass sie ein Weg zur Gemeinschaft mit Gott und zum Dienst an anderen ist. Von Liebe, Gerechtigkeit und Hingabe beseelt, wird sie zu einem Mittel der Heiligung. Der heilige Josef, der stille Beschützer des Erlösers, verkörpert diese Wahrheit durch seine verborgene, treue Arbeit, die die Werkstatt von Nazareth in einen Ort der Gnade verwandelt. An ihm sehen wir, dass jede ehrliche Arbeit, wie gering sie auch sein mag, eine Teilhabe an Gottes fortwährendem Schöpfungswerk und ein Beitrag zur Erlösung der Welt ist. Denken wir darüber nach: Ostern ist das strahlende Fest der Auferstehung Christi, das jeden Aspekt des Lebens, einschließlich der menschlichen Arbeit, in eine heilige Teilhabe am Schöpfungs- und Erlösungswerk Gottes verwandelt.
Don Giorgio
Apr. 30, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Pius V., Papst
Mittwoch der 2. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 5,17-26
„Wir fanden das Gefängnis fest verschlossen und die Wachen vor den Toren, aber als wir die Tür aufschlossen, fanden wir niemanden darin.“ Die geheimnisvolle Befreiung der Apostel aus dem fest verschlossenen Gefängnis in Apostelgeschichte 5 ist nicht nur ein außergewöhnliches Ereignis, sondern ein kraftvolles Symbol für die innere Befreiung, die die Auferstehung Christi jedem Gläubigen schenkt. Ostern ist nicht nur das Wegrollen des Steins vom Grab, sondern auch das Abfallen der Ketten vom Herzen, die Angst, die Schuld und die Verzweiflung, die uns einst gefangen hielten. Die Wachen, Türen und Mauern bleiben, aber die Gefangenen sind verschwunden, denn der auferstandene Herr lässt sich nicht durch menschliche Grenzen oder geschlossene Systeme einschränken. Das ist die verwandelnde Freiheit, die Christus schenkt: nicht nur eine Flucht vor äußerer Unterdrückung, sondern eine tiefe, persönliche Befreiung in das Licht der Wahrheit, des Mutes und des freudigen Zeugnisses. In die stillen Gefängnisse unseres Verstandes und unserer Herzen tritt er unsichtbar ein und führt uns hinaus, damit wir ohne Furcht das Evangelium verkünden. Denken wir darüber nach: Ostern ist die befreiende Kraft des auferstandenen Christus, der alle äußeren und inneren Fesseln sprengt und uns befreit, in Wahrheit, Mut und freudigem Zeugnis zu leben.
Don Giorgio
Apr. 30, 2025 | NACHRICHTEN
Am 16. April 2025 hatten wir die große Freude, die ersten 3 jungen Frauen aus Indonesien als Postulantinnen in unsere Gemeinschaft aufzunehmen.
Zur Vorbereitung hatte die Generaloberln, die gerade auf Flores weilte, ihnen 3-tägige Einkehrtage gehalten.
In der hl. Messe am Nachmittag des 16. April wurden Filomena, Ursula und Veronika als Postulantinnen aufgenommen. Die hl. Messe hielt P. Jan (ein einheimischer Steyler Missionar, SVD), der als Spiritual und Beichtvater unsere Kandidatinnen und Postulantinnen begleitet. Konzelebranten waren P. Tadeusz und P. Bosco ( beide SVD). Nach der Predigt knieten die Kandidatinnen vor dem Altar nieder und baten die Muttergottes, unsere Schutzpatronin um Hilfe, Schutz und Weggeleit zu ihrem Sohn unseren Herrn, dem sie nun ganz in unserer Kongregation angehören wollen.
Als Zeichen der Aufnahme übergab die Generaloberin jeder von ihnen eine kleine Wundertätige Medaille.
Im Anschluss an die hl. Messe gratulierten alle den neuen Postulantinnen und der Tag endete mit einem frohen gemeinsamen Abendessen.
Begleiten wir unsere Postulantinnen und den Neuanfang unserer Kongregation in Indonesien mit unserem Gebet, damit das Werk unseres Stifters dort wachsen und zum Segen für die Menschen werden kann.
Apr. 29, 2025 | Tägliches Brot
Heilige Katharina von Siena, Jungfrau, Kirchenlehrerin
Dienstag der 2. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 4,32-37
Das Leben in Christus, dem Auferstandenen, wie es in der frühen christlichen Gemeinde in der Apostelgeschichte beschrieben wird, offenbart eine neue Art des Seins in der Welt – eine Art, die geprägt ist von einer tiefen Einheit des Herzens und der Seele und einem radikalen Teilen des Lebens und des Besitzes. Diese Einheit wurde nicht durch äußere Verpflichtungen erzwungen, sondern entsprang ganz natürlich aus der inneren Befreiung, die Christus ihnen durch seine Auferstehung geschenkt hatte. In Christus waren sie von den Fesseln der Selbstsucht, der Angst und der Besitzgier befreit; sie klammerten sich nicht mehr an materielle Dinge als Quelle ihrer Sicherheit oder Identität. Alles, was sie besaßen, war gemeinschaftliches Eigentum, nicht weil sie dazu gezwungen waren, sondern weil die Liebe ihr Verständnis davon, was es bedeutet, zueinander zu gehören, verändert hatte. Ostern ist nicht nur ein Fest des Triumphs Christi über den Tod, sondern eine Einladung, in eine neue Existenz einzutreten, in der persönliche Barrieren überwunden sind, in der Großzügigkeit aus der Fülle der Gnade fließt und in der die Bedürfnisse des anderen zu unseren eigenen werden. Das österliche Leben zu leben bedeutet, aus dem Gefängnis der Selbstbezogenheit befreit zu werden und in eine Gemeinschaft hineingezogen zu werden, in der Christus wirklich lebt, in der wir ihn nicht nur im Brechen des Brotes sehen, sondern auch im Öffnen unserer eigenen Herzen für das Wohl unserer Brüder und Schwestern. Auf diese Weise entfaltet sich Ostern weiterhin im Leben der Kirche und im Leben jedes Gläubigen, der dem auferstandenen Herrn erlaubt, alles neu zu machen. Denken wir darüber nach: Ostern ist der freudige Eintritt in ein neues Leben in Freiheit im auferstandenen Christus, in dem die Herzen vereint sind, der Besitz geteilt wird und die Liebe alle Selbstsucht überwindet.
Don Giorgio