Freitag, 13. Juni

Freitag, 13. Juni

Der heilige Antonius von Padua, Priester, Kirchenlehrer Freitag der 10. Woche im Jahreskreis Erste Lesung – 2. Korinther 4,7-15 Das Fest des heiligen Antonius von Padua erinnert uns eindringlich an das Geheimnis göttlicher Kraft, die in menschlicher Schwäche verborgen liegt. In der heutigen Lesung aus dem 2. Korintherbrief spricht der heilige Paulus klar und deutlich: „Wir sind nur die irdenen Gefäße, die diesen Schatz enthalten, um deutlich zu machen, dass diese überwältigende Kraft von Gott und nicht von uns kommt.“ Dieses Paradoxon liegt im Herzen des christlichen Lebens. Wir leben umgeben von Prüfungen, belastet von Leid, vielleicht sogar verraten oder verstoßen von denen, denen wir vertrauten, doch wir sind nie verlassen. Die Kraft, die uns trägt, entspringt nicht menschlicher Anstrengung oder Widerstandskraft, sondern dem lebendigen Gott, der in uns wohnt. Auch der heilige Antonius, bekannt für seine Beredsamkeit und Weisheit, blieb von den Lasten des Lebens nicht verschont. Doch er ließ zu, dass Gottes Wort so tief in ihm Wurzeln schlug, dass selbst sein Kummer zu fruchtbarem Boden für Wunder und Hoffnung wurde. Er verstand, dass wir, wenn wir Jesu Tod, seine Ablehnung, sein Schweigen und sein Kreuz in unserem Leib tragen, auch zulassen, dass sein auferstandenes Leben durch uns offenbar wird. Das ist keine poetische Übertreibung; es ist eine spirituelle Wahrheit, die aus Leiden und Glauben geboren wurde. Wenn wir uns von allen Seiten bedrängt fühlen, von familiären Wunden, Liebeskummer oder inneren Kämpfen erdrückt, können wir uns daran erinnern, dass der Tonkrug zwar zerbrechen mag, der Schatz darin aber ewig ist. Der heilige Antonius lehrt uns, diesem göttlichen Paradoxon zu vertrauen: dass Gott in unserer größten Verletzlichkeit am mächtigsten ist. Seine Gnade verlässt uns nie, selbst wenn Antworten weit entfernt scheinen oder die Kraft versagt. Und so machen wir weiter, nicht indem wir unsere Schwierigkeiten leugnen, sondern im tiefen Bewusstsein, dass das Auferstehungsleben Christi bereits in uns wirkt. Lasst uns nachdenken. Durch unser in Gemeinschaft mit ihm dargebrachtes Leiden überleben wir nicht nur, sondern werden zu Gefäßen, durch die sein Licht andere erreicht.

Don Giorgio

Donnerstag, 12. Juni

Donnerstag, 12. Juni

Donnerstag der 10. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 2 Korinther 3,15-4,1.3-6
Der Heilige Geist entfernt in seinem stillen, aber mächtigen Wirken den Schleier, der einst unsere Sicht vernebelte, und ermöglicht uns, mit unverhülltem Herzen das strahlende Antlitz Christi zu schauen. Diese Enthüllung ist nicht nur eine Offenbarung der Wahrheit, sondern eine Einladung zur Freiheit – eine Freiheit, die uns zu lebendigen Abbildern der Herrlichkeit des Herrn verwandelt. Nicht länger gebunden an Angst, Unwissenheit oder die Last des Gesetzes, werden wir in eine leuchtende Gemeinschaft hineingezogen, in der die Gnade uns Tag für Tag erneuert. Wenn wir über die Herrlichkeit des Herrn nachdenken, sind wir keine passiven Beobachter, sondern aktive Teilhaber an seinem Licht, berufen, seine Barmherzigkeit, seine Liebe und seine Wahrheit in einer Welt widerzuspiegeln, die noch immer in Schatten gehüllt ist. Denken wir darüber nach: Dies ist die heilige Aufgabe, die uns anvertraut ist: das Licht, das wir empfangen haben, weiterzutragen und es leuchten zu lassen, auch durch unsere Schwäche, damit andere die befreiende Schönheit Gottes erkennen können.

Don Giorgio

Mittwoch, 11. Juni

Mittwoch, 11. Juni

Heiliger Barnabas, Apostel
Mittwoch der 10. Woche der Ordentlichen Zeit
Erste Lesung Apostelgeschichte 11,21-26,13,1-3
Der heilige Barnabas bietet uns ein überzeugendes Beispiel dafür, was es bedeutet, ein Leben in völliger Hingabe an Gott zu führen. Die Heilige Schrift beschreibt ihn als „einen guten Menschen, erfüllt vom Heiligen Geist und vom Glauben“, und aus dieser inneren Haltung erwuchs eine äußere Fruchtbarkeit, die viele zum Herrn führte. Barnabas war nicht von persönlichem Ehrgeiz oder Prestige getrieben; vielmehr besaß er ein großzügiges und scharfsinniges Herz, das das Wirken der Gnade erkannte, auch wenn andere das nicht konnten. Er stand Saulus, dem späteren Paulus, zur Seite, als die frühe christliche Gemeinschaft an ihm zweifelte, und entschied sich, an die Macht von Gottes Barmherzigkeit und Verwandlung zu glauben. In Antiochia nährte er eine junge Kirche, lehrte und leitete sie mit Geduld und Eifer, und als der Geist ihn und Paulus zur Mission rief, folgte er ihm ohne Zögern. Sein Leben fordert uns heraus, in unserer eigenen Zeit Ermutiger zu sein: das Gute im anderen zu sehen, Gemeinschaft statt Spaltung zu fördern und den Leib Christi mit Sanftmut und Mut aufzubauen. Das Zeugnis des heiligen Barnabas erinnert uns daran, dass wahre apostolische Fruchtbarkeit nicht aus unseren eigenen Plänen oder unserer eigenen Kraft erwächst, sondern daraus, dass wir vom Geist erfüllt sind und im Glauben wandeln – ein Weg, der immer wieder Früchte trägt, wo immer die Herzen für Gott offen sind.

Don Giorgio

Dienstag, 10. Juni

Dienstag, 10. Juni

Dienstag der 10. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 2 Korinther 1,18-22
An diesem Dienstag der 10. Woche im Jahreskreis erinnert uns der heilige Paulus mit unerschütterlicher Klarheit daran, dass es in Jesus Christus keine Zweideutigkeiten, kein Zögern und keine wechselnden Schatten gibt. Alle Verheißungen Gottes finden in ihm ihr „Ja“. In einer Welt, die oft von Unsicherheit und flüchtigen Wahrheiten geprägt ist, lädt uns die heutige Lesung ein, das unerschütterliche Fundament unseres Glaubens wiederzuentdecken: Christus allein. Er ist nicht nur Teil unseres Lebens – er ist sein Mittelpunkt, das endgültige „Amen“ auf jede Sehnsucht des menschlichen Herzens. Uns in ihm zu verankern bedeutet, unseren Blick, unsere Entscheidungen, unsere Hoffnung und unsere Mission auf seine Gegenwart auszurichten. Denken wir darüber nach: Wenn Christus der Mittelpunkt unseres Daseins ist, findet alles andere seinen richtigen Platz, und unser Leben trägt das Siegel des Heiligen Geistes, geprägt von Treue, Sinn und Frieden.

Don Giorgio

Montag, 9. Juni

Montag, 9. Juni

Maria, Mutter der Kirche
am Montag der 10. Woche der gewöhnlichen Zeit
Erste Lesung Genesis 3,9-15.20
An diesem Gedenktag Marias, der Mutter der Kirche, betrachten wir das Geheimnis eines Neuanfangs: Wo Eva einst am Anfang der Schöpfung stand, steht Maria nun an der Schwelle zur Erlösung. In der ersten Lesung öffnet Evas Ungehorsam die Tür zur Sünde; doch durch Marias gehorsames „Ja“ wird ein neuer Weg geebnet, aus dem die Kirche, der Leib Christi, hervorgeht. Sie ist nicht nur eine passive Figur, sondern die lebendige Ikone der treuen Nachfolge, die die verstreuten Kinder Gottes unter ihrem Mantel sammelt. In Maria erkennt die Kirche ihren Ursprung in der Gnade, ihre Sendung in der Liebe und ihre Bestimmung in der Gemeinschaft. Als neue Eva trägt sie nicht nur den Erlöser, sondern nährt auch weiterhin seinen mystischen Leib und führt die Kirche mit mütterlicher Fürsorge auf den Weg des Glaubens und der Einheit. Lasst uns nachdenken: Maria, die Mutter der Kirche, ist die neue Eva, deren treuer Gehorsam und mütterliche Fürsprache das Volk Gottes weiterhin nährt und eint, was sie zum zarten Herzen der Marienverehrung und zum Vorbild für die eigene Antwort der Kirche auf Christus macht.

Don Giorgio