Sep. 7, 2025 | Tägliches Brot
Geburtstag der seligen Jungfrau Maria
Erste Lesung Micha 5,1-4
Der Prophet Micha spricht von der Frau, die gebären wird, und die Kirche hat, geleitet von der Tradition, in diesen Worten seit jeher das Geheimnis Mariens erkannt. Ihre Geburt ist nicht einfach die Geburt eines Kindes – sie ist der Beginn der Erlösung, die Öffnung der Geschichte für die Menschwerdung. Die Geburt Mariens ist die Geburt der Hoffnung für die Menschheit, denn in ihr hat Gott das reine Gefäß vorbereitet, durch das das Wort Fleisch werden sollte. Sie ist der Beginn des Friedens, denn aus ihr kommt der Hirte, der seine Herde mit der Majestät des Namens des Herrn weiden wird. In ihrer bloßen Existenz verkörpert Maria das Schicksal der Kirche: auserwählt, bewahrt und fruchtbar gemacht zum Wohl der Welt. Ihre Geburt zu feiern bedeutet, sich darüber zu freuen, dass Gottes Plan treu ist und dass er bereits die Mutter für seinen Sohn und für sein Volk bereitgestellt hat. In Marias Geburt sehen wir die radikale Großzügigkeit Gottes, der uns nicht nur einen Erlöser schenkt, sondern auch eine Mutter, deren Leben selbst Frieden ist und deren Gegenwart Hoffnung ist. Denken wir darüber nach: Erkenne ich in Marias Geburt den Anbruch von Hoffnung und Frieden für die Menschheit, und vertraue ich mich ihrer mütterlichen Fürsorge an, damit Christus, der aus ihr geboren ist, in mir noch lebendiger wird?
Don Giorgio
Sep. 6, 2025 | Tägliches Brot
- Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Weisheit 9,13-18; Philemon 9-10, 12-17
Die Lesungen des heutigen Tages erinnern uns an zwei wesentliche Gaben, die das christliche Leben prägen: die Weisheit des Heiligen Geistes und die in Christus verwurzelten Beziehungen. Das Buch der Weisheit fragt, wer wirklich den Willen Gottes erkennen kann, wenn nicht der Geist gegeben ist – und es ist wahr, ohne Seine Führung sind unsere Gedanken zerstreut, und wir lassen uns von vorübergehenden Sorgen ablenken. Nur durch den Geist können wir erkennen, was dauerhaft ist, was heilig ist und was Gott für uns will. Der Brief des heiligen Paulus an Philemon zeigt uns dann, wie der Glaube Beziehungen verändert: Onesimus, einst nur als Diener angesehen, soll nun als geliebter Bruder im Herrn aufgenommen werden. Wenn der Geist in uns wohnt, ist Freundlichkeit nicht mehr erzwungen, sondern fließt ganz natürlich, und menschliche Bindungen werden zu einer Gemeinschaft in Christus erhoben. Dieser Sonntag lädt uns ein, uns dem Heiligen Geist zu öffnen, seine Weisheit zu suchen, um Gottes Willen zu erkennen, und unsere Beziehungen durch die Liebe Christi neu gestalten zu lassen, wo Großzügigkeit und Güte zur spontanen Sprache unseres Herzens werden. Denken wir darüber nach: Erlaube ich dem Heiligen Geist, mich in Gottes Weisheit zu führen, damit ich seinen Willen klar erkennen kann, und spiegeln meine Beziehungen die verwandelnde Kraft Christi wider, wo Güte und Liebe ganz natürlich fließen?
Don Giorgio
Sep. 6, 2025 | Tägliches Brot
Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Samstag der 22. Woche im Jahreskreis
Erster Samstag – vertrauen wir uns dem Unbefleckten Herzen Mariens an
Erste Lesung Kolosser 1,21-23
Der heilige Paulus vermittelt uns den Kern des christlichen Geheimnisses: „Er hat uns durch seinen Tod und in diesem sterblichen Leib versöhnt.“ Die Versöhnung der Menschheit mit Gott ist keine Idee und keine abstrakte Lehre, sondern ein Ereignis in der Geschichte: Jesus Christus hat seinen sterblichen Leib am Kreuz hingegeben, damit wir vor ihm heilig, rein und untadelig erscheinen können. Unsere Identität als versöhnte Kinder beruht allein auf seinem Opfer, nicht auf unseren eigenen Verdiensten. Paulus warnt jedoch auch, dass diese Gabe bewahrt werden muss: „Solange ihr ausharrt und fest auf dem soliden Fundament des Glaubens steht und niemals von der Hoffnung abweicht, die euch die Frohe Botschaft verspricht.“ Der Tod Christi ist das Fundament, aber das Ausharren im Glauben ist der Weg, wie wir mit ihm verbunden bleiben. An diesem ersten Samstag vertrauen wir uns dem Unbefleckten Herzen Mariens an, deren ganzes Leben eine vollkommene Antwort auf die versöhnende Liebe Christi war. Sie lehrt uns, treu zu bleiben, niemals abzuweichen und unsere Hoffnung auf ihren Sohn lebendig zu halten, der bereits die Kluft zwischen uns und Gott überbrückt hat. Denken wir darüber nach: Bleibe ich fest in der versöhnenden Liebe Christi verankert, beharre ich im Glauben und in der Hoffnung, oder lasse ich mich von der Frohen Botschaft abbringen, die Er mit Seinem sterblichen Leib am Kreuz besiegelt hat?
Don Giorgio
Sep. 5, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 22. Woche im Jahreskreis
Heilige Teresa von Kalkutta (Mutter Teresa)
Erste Lesung Kolosser 1,15-20
In der heutigen Lesung schenkt uns der heilige Paulus eine der tiefgründigsten christologischen Hymnen des Neuen Testaments: Christus ist „das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung … Durch ihn und für ihn ist alles geschaffen.“ Hier wird das Geheimnis Christi offenbart. Er ist nicht nur der Erlöser der Welt, sondern auch ihr Ursprung und Mittelpunkt. Das Universum selbst hält in ihm zusammen; die Schöpfung hat in ihm ihren Sinn und ihre Bestimmung. Doch dieser kosmische Christus ist auch der gekreuzigte Christus, der alle Dinge durch das Blut seines Kreuzes versöhnt. Die Kirche als sein Leib bezieht ihr Leben aus ihm, der das Haupt ist, und stellt so sicher, dass ihre Mission untrennbar mit seiner Person verbunden ist. An diesem Tag gedenken wir der heiligen Teresa von Kalkutta, die diese Wahrheit in radikaler Einfachheit gelebt hat: Sie sah Christus in den Ärmsten der Armen und diente ihm in den Gebrochenen und Verlassenen. Christus als Haupt der Kirche zu betrachten, ist keine abstrakte Theologie, sondern ein Aufruf, anzuerkennen, dass alles, unser Glaube, unser Dienst, unsere Hoffnung, von ihm ausgeht und zu ihm zurückkehren muss, denn in ihm „hat die ganze Fülle gerne gewohnt“. Denken wir darüber nach: Erkenne ich Christus wirklich als das Haupt und Zentrum der gesamten Schöpfung und der Kirche an und lasse ich mein Leben, meinen Dienst und meine Hoffnung von ihm ausgehen und zu ihm zurückkehren?
Don Giorgio
Sep. 4, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 22. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Kolosser 1,9-14
Der heilige Paulus erinnert die Kolosser und uns daran, was unser wahres Ziel im Leben sein sollte: unsere Kraft aus der glorreichen Macht Jesu zu schöpfen, damit wir niemals der Entmutigung nachgeben, sondern jede Prüfung mit Freude ertragen. Bei dieser Kraft geht es nicht um Ausdauer aus eigener Kraft, sondern darum, in ständiger Abhängigkeit von dem zu leben, der die Finsternis bereits besiegt hat. Dankbarkeit wird zur natürlichen Reaktion: „Wir danken dem Vater, der euch befähigt hat, mit den Heiligen das Licht zu erben.“ Hier werden wir daran erinnert, dass christliche Beharrlichkeit kein düsteres Überleben ist, sondern freudige Teilhabe an einem Schicksal, das bereits durch Christus gesichert ist. Als Erben des Lichts zu leben bedeutet, jeden Tag mit einer Hoffnung zu gehen, die nicht getrübt werden kann, und mit einer Dankbarkeit, die sogar Leiden in Lobpreis verwandelt. Die heutige Lesung lädt uns ein, das Leben nicht mehr an Leichtigkeit oder Schwierigkeit zu messen, sondern es durch die Linse des Erbes zu betrachten. Das Wichtigste ist, dass Christus uns bereits einen Anteil an seinem Reich des Lichts gegeben hat. Denken wir darüber nach: Schöpfe ich meine Kraft aus der Macht Christi, damit ich Prüfungen mit Freude und Dankbarkeit ertragen kann, in dem Bewusstsein, dass ich bereits am Erbe seines Reiches des Lichts teilhabe?
Don Giorgio