Nov. 17, 2025 | Tägliches Brot
Dienstag der 33. Woche im Jahreskreis
Weihe der Basiliken der Heiligen Apostel Petrus und Paulus
Lesung: 2 Makkabäer 6,18-31
Das Zeugnis Eleazars in der heutigen Lesung ist eine eindrucksvolle Erinnerung daran, dass echte Liebe zu Gott nicht mit auch nur dem kleinsten Kompromiss vereinbar ist. Mit neunzig Jahren wurde ihm ein einfacher Ausweg angeboten, kein echter Verrat, sondern bloße Heuchelei, eine einfache Geste der äußerlichen Anpassung, die sein Leben retten würde. Doch er lehnte selbst diese Illusion ab und sagte, ein solches Verhalten „passt nicht zu unserer Lebenszeit“, was bedeutet, dass die Treue zu Gott in keiner Lebensphase verhandelbar ist, schon gar nicht am Ende des Lebens. Seine Integrität entsprang einem Herzen, das wusste, dass Gott die Wahrheit verdient, nicht den Schein. Am Fest der Weihe der Basiliken der Heiligen Petrus und Paulus erinnern wir uns an zwei Säulen der Kirche, die wie Eleazar Authentizität vor Bequemlichkeit und Wahrheit vor Selbsterhaltung wählten. Ihr apostolischer Mut legte den Grundstein für unseren Glauben; Eleazars Treue zeigt, dass derselbe Mut von jedem Gläubigen verlangt wird. Die Versuchungen von heute verlangen selten eine offene Verleugnung – häufiger laden sie zu Heuchelei, subtilen Kompromissen und kleinen Zugeständnissen des Gewissens ein. Eleazar lehrt uns, dass schon der Anschein von Untreue die Würde unserer Liebe zu Christus mindert. Wahre Jüngerschaft ist transparent, konsequent und in der Wahrheit verwurzelt. Denken wir darüber nach: Widerstehe ich selbst den subtilen Versuchungen, in meinem Glauben „zu heucheln“, und entscheide mich stattdessen für die klare, ehrliche Treue, die Jesus mit meinem ganzen Leben ehrt?
Don Giorgio
Nov. 16, 2025 | Tägliches Brot
Heilige Elisabeth von Ungarn, Ordensfrau
Montag der 33. Woche im Jahreskreis
Lesung: 1 Makkabäer 1,10-15.41-43.54-57.62-63 41-43. 54-57. Die Lesung aus dem Buch der Makkabäer präsentiert ein eindringliches und heroisches Zeugnis: Es gab Männer und Frauen, die lieber starben, als den heiligen Bund zu entweihen. Ihr Mut offenbart die Tiefe der Treue, die der wahre Glaube verlangt, eine Treue, die sich nicht dem Druck, der Bequemlichkeit oder kulturellen Trends beugt. Sie wussten, dass der Bund nicht nur eine Reihe von Regeln war, sondern ihre Beziehung zu Gott, der Schatz ihrer Identität. Die heilige Elisabeth von Ungarn verkörpert dieselbe unerschütterliche Hingabe auf ganz andere Weise: nicht durch Martyrium, sondern durch ein Leben radikaler Nächstenliebe, Demut und Treue zum Evangelium inmitten der Versuchungen von Reichtum und Privilegien. Sowohl die Märtyrer aus dem Buch der Makkabäer als auch die heilige Elisabeth erinnern uns daran, dass Heiligkeit oft kostspielige Entscheidungen erfordert, Entscheidungen, die den heiligen Raum unserer Beziehung zu Gott vor allem schützen, was ihn verwässern oder entehren würde. Treue ist nicht nur dramatischer Heldentum, sondern die tägliche Bereitschaft, Gott vor Kompromissen, Liebe vor Gleichgültigkeit und Wahrheit vor Bequemlichkeit zu wählen. Denken wir darüber nach: Schätze ich meine Beziehung zu Gott so sehr, dass ich Treue vor Bequemlichkeit wähle, auch wenn der Preis hoch erscheint?
Don Giorgio
Nov. 15, 2025 | Tägliches Brot
- 33. Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Maleachi 3,19–20a; 2 Thessalonicher 3,7–12
Die Lesungen dieses Sonntags bieten ein eindrucksvolles Gleichgewicht zwischen Gottes gnädiger Verheißung und unserer menschlichen Verantwortung. Maleachi spricht von „der Sonne der Gerechtigkeit mit ihren heilenden Strahlen”, die für alle aufgeht, die den Herrn fürchten – ein strahlendes Bild der Barmherzigkeit Gottes, die wiederherstellt, heilt und Ganzheit bringt, wo Zerbrochenheit war. Gottes Gerechtigkeit ist keine Strafe für die Gläubigen, sondern Licht, das die Seele erneuert. Der heilige Paulus erinnert uns jedoch daran, dass dieses heilende Licht uns nicht von unseren Anstrengungen entbindet, sondern uns vielmehr stärkt, verantwortungsbewusst zu leben. Er warnt vor Faulheit und Unordnung und betont, dass der Glaube die Art und Weise prägen muss, wie wir arbeiten, essen und unser tägliches Leben gestalten. Mit anderen Worten: Gott lässt seine heilenden Strahlen auf uns scheinen, nicht um uns passiv zu machen, sondern um uns zu befreien, damit wir fleißig, dankbar und zielstrebig leben können. Wenn göttliche Gerechtigkeit auf menschliche Verantwortung trifft, wird das Leben zu einer Zusammenarbeit mit Gott, in der Gnade zu Anstrengung inspiriert und Anstrengung zu einem Zeugnis unserer Liebe zu ihm wird. Denken wir darüber nach: Nehme ich Gottes heilendes Licht so an, dass es meine täglichen Gewohnheiten verändert und meine Arbeit, meine Disziplin und meine Lebensweise zu einer echten Antwort auf seine Gnade macht?
Don Giorgio
Nov. 14, 2025 | Tägliches Brot
Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Samstag der 32. Woche im Jahreskreis
Heiliger Albertus Magnus, Bischof und Kirchenlehrer
Lesung: Weisheit 18,14-16; 19,6-9
Das Buch der Weisheit präsentiert eine großartige Vision des allmächtigen Wortes Gottes, das nicht mit Lärm oder Gewalt, sondern mit entschiedener, rettender Kraft in die Menschheitsgeschichte eintritt. In der Stille der Nacht sprang Gottes Wort vom Himmel herab, um der Dunkelheit entgegenzutreten und sein Volk zu befreien, und zeigte damit, dass es seine Stimme ist, nicht menschliche Kraft, die den Lauf der Dinge verändert. Dasselbe Wort wird später in Jesus Christus Fleisch, dessen Leben, Tod und Auferstehung offenbaren, dass Gottes Macht sanft und doch unaufhaltsam, demütig und doch siegreich ist. Der heilige Albertus Magnus, ein herausragender Intellektueller der Kirche, widmete sein Leben der Betrachtung dieses göttlichen Wortes, das in der Heiligen Schrift, in der Schöpfung und in den Geheimnissen des Glaubens gegenwärtig ist. Sein Beispiel lehrt uns, dass wahre Weisheit nicht in unserer Brillanz liegt, sondern darin, dass wir das Wort Gottes unseren Verstand erleuchten und unser Handeln prägen lassen. Wenn wir dieses Wort in unseren Herzen aufnehmen, wird alles verwandelt: Verwirrung wird zu Klarheit, Angst weicht Mut, und das gewöhnliche Leben öffnet sich für göttliche Bedeutung. Denken wir darüber nach: Erlaube ich dem allmächtigen Wort Gottes, in mein Leben zu sprechen und meine Entscheidungen zu prägen, oder verlasse ich mich mehr auf meine eigene Kraft und mein eigenes Verständnis?
Don Giorgio
Nov. 13, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 32. Woche im Jahreskreis
Lesungen: Weisheit 13,1-9
Das Buch der Weisheit warnt uns vor einer spirituellen Gefahr, die heute so real ist wie eh und je: Wir lassen uns so sehr von der Schönheit und Macht der geschaffenen Dinge faszinieren, dass wir denjenigen vergessen, der sie geschaffen hat. Die Schöpfung soll unsere Herzen nach oben erheben, nicht unsere Aufmerksamkeit nach unten lenken; ihre Pracht ist ein Weg, kein Ziel. „Aus der Größe und Schönheit der geschaffenen Dinge lässt sich ihr ursprünglicher Schöpfer erkennen“, doch wie leicht bleiben wir bei der Gabe stehen und übersehen den Geber. Ob es nun die Natur, Errungenschaften, Besitztümer oder sogar Beziehungen sind – alles kann zu einer Ablenkung werden, wenn es den Blick auf sich zieht, der allein Gott gebührt. Wenn wir jedoch mit einem kontemplativen Herzen auf die Welt blicken, wird die Schöpfung zu einem Fenster zur göttlichen Majestät: Die Berge sprechen von seiner Stärke, die Ozeane von seiner Tiefe, die Sterne von seinem Geheimnis und der Mensch von seiner Liebe. Diese Klarheit wiederzugewinnen bedeutet, das Staunen wiederzuentdecken, nicht in dem, was man sieht, sondern in dem Einen, dessen unsichtbare Güte alles erhält, was existiert. Denken wir darüber nach: Lasse ich mich von der Schönheit und den Gaben der Schöpfung zum Schöpfer zurückführen, oder lasse ich zu, dass sie mein Herz von dem Einen ablenken, der allein meine Anbetung verdient?
Don Giorgio
Nov. 12, 2025 | Tägliches Brot
Heilige Frances Xavier Cabrini
Donnerstag der 32. Woche im Jahreskreis
Lesung: Weisheit 7,22b–8,1
Die Weisheit, die in der heutigen Lesung beschrieben wird und „strahlender als das Licht” ist, spiegelt perfekt die Liebe wider, die aus dem Herzen Jesu fließt. Beide sind göttlichen Ursprungs und haben verwandelnde Kraft. Die Weisheit leitet, reinigt und erleuchtet; die Liebe des Heiligen Herzens heilt, erneuert und heiligt. In der heiligen Frances Xavier Cabrini sehen wir, wie diese beiden göttlichen Realitäten miteinander verflochten sind. Ihr ganzes Leben war ein Akt intelligenter Liebe, geleitet von himmlischer Weisheit. Obwohl sie gebrechlich war und oft abgelehnt wurde, ließ sie sich von der göttlichen Liebe mit Mut erfüllen, überquerte Ozeane und gründete Einrichtungen für die Armen, Kranken und Waisen. Ihre Einsicht kam nicht allein aus ihrem Verstand, sondern aus einem Herzen, das im Gebet geformt und durch das Vertrauen in das Herz Jesu geprägt war. So wie die Weisheit die Schöpfung ordnet, ordnet das Heilige Herz das Chaos des menschlichen Leidens durch handelnde Liebe. In diesem Licht zu leben bedeutet, die göttliche Weisheit zum Puls unseres Mitgefühls werden zu lassen, sodass jeder Gedanke, jedes Wort und jede Geste ein Echo der Barmherzigkeit Christi wird. Denken wir darüber nach: Lasse ich die Weisheit, die aus dem Herzen Jesu fließt, meine Entscheidungen erleuchten, damit die Liebe und nicht die Angst oder der Stolz zur leitenden Kraft meines Lebens wird?
Don Giorgio