Mittwoch, 16. April

Mittwoch, 16. April

Mittwoch der Karwoche
Erste Lesung: Jesaja 50:4-9
An diesem Mittwoch in der Karwoche lädt uns die Gestalt des Knechtes des Herrn, wie sie in Jesaja 50:4–9 dargestellt wird, ein, nicht nur über die Mission und das Leiden Christi nachzudenken, sondern auch über seine tiefe Unschuld. Im Gegensatz zu den anderen Gottesknechtsliedern, die die Last und Ablehnung betonen, die er trägt, offenbart diese Passage die innere Stärke, die aus der Sündlosigkeit erwächst. „Der Herr kommt mir zu Hilfe; wer wird es wagen, mich zu verurteilen?“ – diese Worte hallen im Herzen der Passion wider und erinnern uns daran, dass Christus, obwohl verraten und verurteilt, schuldlos vor seinen Anklägern steht. Seine Unschuld ist kein Schutzschild vor Leid, sondern eine stille Quelle der Stärke und Treue. Er bietet seinen Rücken den Peitschenhieben und sein Gesicht den Beleidigungen an, nicht aus Schwäche, sondern in heiterem Vertrauen. In der Stille dieser Karwoche werden wir dazu angezogen, auf das Lamm zu blicken, das keine Schuld trägt, und dennoch um unseretwillen den Weg der ungerechten Verurteilung mit unerschütterlicher Liebe geht. Lasst uns darüber nachdenken: Wie dankbar sollte ich Jesus sein, der der Sohn Gottes ist und die Demütigung auf sich nimmt, um mich zu retten?

Don Giorgio

Dienstag, 15. April

Dienstag, 15. April

Dienstag der Karwoche
Erste Lesung Jesaja 49:1-6
Am Dienstag der Karwoche stellt uns die Kirche die tiefgründige Prophezeiung von Jesaja 49:1–6 vor Augen, in der die Gestalt des Knechtes des Herrn mit immer größerer Klarheit offenbart wird. Dieser Knecht wird nicht nur im Mutterleib erwählt und im Schatten der Hand Gottes verborgen, sondern auch mit einer Mission betraut, die die Grenzen Israels überschreitet. Er soll ein Licht für die Völker sein, ein Träger der Erlösung bis an die Enden der Erde. Wenn wir Jesus auf seinem letzten Weg zum Kreuz begleiten, erkennen wir in ihm die wahre Erfüllung dieser prophetischen Vision. Die Mission Jesu ist geprägt von Ablehnung, Verrat und Leid. Aber Jesajas Worte enthüllen die tiefere Realität dieser Misserfolge. Die scheinbare Niederlage des Dieners ist in Wirklichkeit der Weg zu Erlösung und Herrlichkeit. Jesus, das fleischgewordene ewige Wort, nimmt die Müdigkeit und Entmutigung auf sich, damit er sie nach dem Plan seines Vaters verwandeln kann. In seiner Treue bis zum Tod offenbart Jesus das Herzstück des Plans des Vaters: dass er durch die Demütigung des Kreuzes eine gefallene Welt aufrichten würde. Diese Worte Jesajas laden uns ein, mehr über die Mission Christi zu erfahren, dass das Licht Christi am hellsten durch die Wunden der Liebe scheint. Lasst uns darüber nachdenken: Wie bewusst ist mir die tiefgründige Natur des Kreuzweges, den Jesus für meine Erlösung auf sich genommen hat?

Don Giorgio

Montag, 14. April

Montag, 14. April

Montag der Karwoche
Erste Lesung: Jesaja 42:1-7
An diesem Montag in der Karwoche bietet die Lesung aus Jesaja 42:1–7 ein kraftvolles und intimes Porträt des Dieners des Herrn, eine Prophezeiung, die in Jesus Christus ihre vollste Erfüllung findet. Zu Beginn dieser heiligsten Woche lädt uns die Kirche ein, innezuhalten und über die Tiefe der Mission Christi nachzudenken. Er ist der Sohn Gottes, vom Vater getragen, erfüllt vom Geist, und doch ist sein Kommen nicht von Lärm oder Triumphalismus geprägt, sondern von tiefer Demut und zarter Stärke. Er zerschmettert weder das geknickte Rohr noch löscht er das schwache Licht aus; vielmehr nähert er sich den Gebrochenen, den Müden, den Vergessenen und haucht ihnen neues Leben und Hoffnung ein. Seine Gerechtigkeit ist nicht Rache, sondern Erlösung, eine Gerechtigkeit, die in Barmherzigkeit und Wahrheit verwurzelt ist. Dieses Bild des Knechtes offenbart das Wesen des öffentlichen Wirkens Jesu und seines letzten Weges zum Kreuz: eine Liebe, die niemals aufgibt, eine Treue, die nicht wankt, und eine Mission, die alle Grenzen überschreitet und den Nationen Licht, den Verwundeten Heilung und den von Sünde, Verzweiflung oder Angst Gefangenen Freiheit bringt. In diesen Tagen der Karwoche sind wir nicht nur eingeladen, diese Mission Jesu Christi zu bewundern, sondern uns ihr anzuschließen, indem wir das Beispiel des Herrn in unsere Herzen eindringen lassen, in unserem Handeln Raum für sein Mitgefühl schaffen und in ihm zu Dienern werden, die dieselbe göttliche Zärtlichkeit in einer Welt widerspiegeln, die sich immer noch nach Licht sehnt. Lasst uns darüber nachdenken: Bin ich mir der Mission des Dieners Gottes, Jesus Christus, bewusst?

Don Giorgio

Sonntag, 13. April

Sonntag, 13. April

Palmsonntag
Lesungen: Jesaja 50:4-7; Philipper 2:6-11.
An diesem Palmsonntag ziehen wir mit Christus in die heilige Stadt Jerusalem ein – nicht nur, um Zeuge seiner Begrüßung durch die Menge zu werden, sondern um ihm auf dem Weg der selbstlosen Liebe und des erlösenden Leidens zu folgen. Die Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja offenbart die tiefe innere Gesinnung Jesu: der gehorsame Knecht, der auf die Stimme des Vaters hört, der sich angesichts von Bedrängnis nicht auflehnt oder umkehrt. Er bietet denen, die ihn schlagen, seinen Rücken und sein Gesicht der Schande und dem Spucken dar, nicht weil er machtlos ist, sondern weil er vollkommen demütig und erfüllt von unerschütterlichem Vertrauen in den ist, der ihn gesandt hat. Deshalb ist sein Einzug in Jerusalem wirklich triumphal – nicht wegen der Palmen und Hosannarufe, sondern wegen seiner Bereitschaft, die Leere des Leidens und des Todes anzunehmen. Der heilige Paulus führt uns in seinem Brief an die Philipper noch tiefer in dieses Geheimnis ein: Der Sohn Gottes, der in der Gestalt Gottes war, hielt nicht an seinen göttlichen Privilegien fest, sondern entäußerte sich, nahm Knechtsgestalt an und erniedrigte sich bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Durch diesen Akt der völligen Demut und des Vertrauens besiegt er den Tod und wird vom Vater erhöht. „Gesegnet ist der König, der im Namen des Herrn kommt! Friede im Himmel und Ehre in der Höhe!“ Denn er zieht völlig demütig, aber mit unerschütterlichem Vertrauen in den Vater nach Jerusalem ein, um den entscheidenden Unterschied zu bewirken. Lasst uns darüber nachdenken: Folge ich der Logik Jesu in diesem Gedenken an seinen triumphalen Einzug in Jerusalem?

Don Giorgio

Samstag, 12. April

Samstag, 12. April

Samstag der 5. Fastenwoche
Erste Lesung: Hesekiel 37:21-28
Die Fastenzeit nähert sich ihrem Ende und die Lesung aus dem Buch Ezechiel bietet ein eindrucksvolles Bild dessen, was Gott nicht nur in der Geschichte, sondern auch in den Herzen eines jeden von uns erreichen möchte. Der Herr spricht davon, sein Volk, das einst zerstreut und gespalten war, zu sammeln und es zu einer einzigen Nation unter einem einzigen Hirten zu machen. Dies ist das Versprechen der messianischen Zeit, der Zeit der Kirche, in der in Christus selbst alle vereint sind. Die Fastenzeit ist weit davon entfernt, nur eine Zeit persönlicher Anstrengung oder spiritueller Übung zu sein, sondern vielmehr eine göttliche Bewegung hin zur Einheit. Während der Fastenzeit sind wir eingeladen, mit Jesus zusammenzuarbeiten, der aktiv daran arbeitet, die Einheit auf allen Ebenen unseres Lebens wiederherzustellen. Er bringt uns durch Gebet und Buße näher zu sich selbst, heilt unsere zerbrochenen Beziehungen durch Akte der Versöhnung und Barmherzigkeit und lädt uns ein, die innere Integrität wiederzuentdecken, eine tiefere Harmonie zwischen dem, was wir glauben, was wir tun und wer wir sind. So wird die Fastenzeit zu einem Moment, in dem wir Gott das, was in uns zerbrochen ist, wieder aufbauen lassen. Wir treten in eine bessere Beziehung der Einheit mit Gott, mit anderen und mit uns selbst ein. Denken wir darüber nach: In der Fastenzeit lassen wir Gott das, was in uns zerbrochen ist, wieder aufbauen.

Don Giorgio

Freitag, 11. April

Freitag, 11. April

Freitag der 5. Fastenwoche
Heiliger Stanislaus, Bischof, Märtyrer
Erste Lesung: Jeremia 20:10-13
An diesem Freitag in der fünften Fastenwoche regen uns die Worte des Propheten Jeremia zu einer tiefen Reflexion über die Realität des spirituellen Kampfes an. Er spricht aus einem Gefühl des Schmerzes und des Verrats heraus, umgeben von denen, die ihn einst Freund nannten, aber jetzt seinen Untergang suchen. Doch selbst inmitten von Angst und Isolation hält Jeremia an seinem Vertrauen in den Herrn fest und erklärt, dass Gott wie ein mächtiger Krieger ist, der verteidigt und befreit. Sein Schrei ist nicht nur ein Schrei der Klage, sondern auch der Hoffnung, die in der göttlichen Treue wurzelt. Dieser Moment in der Fastenzeit erinnert uns daran, dass der Weg nach Ostern nicht ohne Schatten ist. Auch wir sind Gefahren ausgesetzt – Versuchungen, Entmutigungen und Stimmen, die Zweifel oder Verwirrung säen. Manchmal kommen diese Bedrohungen von der Welt um uns herum, manchmal steigen sie in Form von Stolz, Selbstgefälligkeit oder Groll aus unserem eigenen Herzen auf. Die Fastenzeit ruft uns dazu auf, diese Gefahren nicht mit Verzweiflung, sondern mit mutigem Vertrauen in Gottes rettende Gegenwart zu erkennen. Während wir uns der Karwoche nähern, ermutigt uns Jeremias Zeugnis, unsere Kämpfe ehrlich zu benennen und unseren Glauben zu bekräftigen, dass der Herr alle sieht, hört und erlöst, die ihre Hoffnung auf ihn setzen. Lasst uns darüber nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, die spirituellen Gefahren mit mutigem Vertrauen in Gottes Erlösung zu erkennen.

Don Giorgio