Sep. 28, 2025 | Tägliches Brot
Die Heiligen Michael, Gabriel und Raphael, Erzengel
Erste Lesung Daniel 7,9-10.13-14
Der Prophet Daniel beschreibt eine Vision vom Alten, der in Majestät auf dem Thron sitzt, mit Macht und Herrlichkeit, die niemals vergehen werden: „Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft.“ Diese ewige Königsherrschaft ist das unerschütterliche Fundament unseres Glaubens. Die Erzengel Michael, Gabriel und Raphael sind an diese Herrschaft gebunden. Michael verteidigt Gottes Reich gegen die Mächte der Finsternis, Gabriel verkündet das Kommen des Reiches Gottes in Christus, und Raphael bringt Gottes heilende Gegenwart zu seinem Volk. Ihre Missionen spiegeln verschiedene Dimensionen der einen Wahrheit wider: Die gesamte Schöpfung dient dem Herrn, dessen Herrschaft ewig ist. An diesem Festtag sind wir eingeladen, uns daran zu erinnern, dass Gottes Herrschaft nicht abstrakt, sondern aktiv ist und durch seine Engel und durch uns wirkt, wenn wir treu in seinem Dienst leben. Die Erzengel erinnern uns daran, dass der Himmel nicht fern ist – er ist engagiert, gegenwärtig und immer bemüht, uns zu Christus, dem Menschensohn, zu führen, dessen Herrschaft ewig währt. Die Erzengel zu ehren bedeutet, uns ganz der ewigen Herrschaft Gottes anzuvertrauen, in der Gewissheit, dass nichts seine Herrschaft überwinden kann. Denken wir darüber nach: Lebe ich jeden Tag unter der Herrschaft des ewigen Reiches Gottes und lasse ich mich vom Beispiel und der Mission der Erzengel inspirieren, die Wahrheit zu verteidigen, das Evangelium zu verkünden und Heilung zu bringen, wo sie gebraucht wird?
Don Giorgio
Sep. 27, 2025 | Tägliches Brot
- 26. Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Amos 6,1a.4–7; 1 Timotheus 6,11–16
Der Prophet Amos warnt vor der Illusion des Komforts: Auf Elfenbeinbetten zu liegen, sorglos zu schlemmen und das Leiden anderer zu ignorieren, ist nicht das Leben des Volkes Gottes. Komfort kann leicht zu einer Falle werden, die uns blind macht für das, was wirklich wichtig ist. Der heilige Paulus hingegen ermahnt Timotheus, nach den Schätzen zu streben, die Bestand haben: „Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glaube, Liebe, Geduld und Sanftmut“. Das sind keine Luxusgüter, sondern die Grundlagen des christlichen Lebens, Tugenden, die uns zu Jüngern formen, die Christus widerspiegeln. „Gut für den Glauben zu kämpfen“ hat nichts mit Rivalität zu tun, sondern mit Ausdauer. Es geht darum, täglich gegen Selbstsucht, Selbstzufriedenheit und Ablenkung anzukämpfen, damit wir das ewige Leben erlangen, das wahre Erbe, das uns in Christus versprochen ist. Die Lesungen fordern uns heraus, zu prüfen, ob wir unsere Energie in die Schaffung eines bequemen Lebens oder in den Aufbau eines gläubigen Lebens investieren. Der Weg Christi ist nicht von Leichtigkeit geprägt, sondern von gelebter Liebe, Geduld in der Prüfung und Sanftmut in der Stärke. Das ewige Leben wird nicht durch Besitztümer oder Status gewonnen, sondern durch das Festhalten an dem Einen, der bereits unser Leben ist. Denken wir darüber nach: Konzentriere ich mich mehr darauf, mir ein bequemes Leben aufzubauen, oder strebe ich jeden Tag nach Gerechtigkeit, Hingabe, Glauben, Liebe, Geduld und Sanftmut, damit ich das ewige Leben wirklich erlangen kann?
Don Giorgio
Sep. 27, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Vinzenz von Paul, Priester
Erste Lesung Sacharja 2,5-9.14-15
Der Prophet Sacharja verkündet Gottes Verheißung: „Juble und freue dich, Tochter Zion, denn ich komme, um in deiner Mitte zu wohnen.“ Diese Verheißung findet ihre tiefste Erfüllung im Geheimnis der Eucharistie, wo Christus selbst beschließt, unter uns zu wohnen – nicht als abstrakte Idee, sondern als reale Gegenwart, Leib und Blut, Seele und Gottheit. In jeder Feier der Eucharistie berührt der Himmel die Erde, und Gott erfüllt sein Versprechen der Nähe. Diese Gegenwart reicht jedoch über den Altar hinaus: Christus wohnt unter uns in den Armen, den Vergessenen und den Ausgegrenzten. Der heilige Vinzenz von Paul, dessen Leben ganz dem Dienst an den Armen gewidmet war, erinnert uns daran, dass die Verehrung der Eucharistie in Liebe zu denen münden muss, in denen Christus wohnen will. Ihn in der geweihten Hostie zu erkennen, ihn aber in den Hungrigen und Verlassenen zu ignorieren, bedeutet, die Fülle seiner Gegenwart zu verfehlen. Heute sind wir eingeladen, uns an Gott zu erfreuen, der unter uns wohnt, und unsere eucharistische Gemeinschaft in Taten der Nächstenliebe, des Mitgefühls und der Gerechtigkeit für unsere Brüder und Schwestern konkret werden zu lassen. Denken wir darüber nach: Freue ich mich wirklich über die Gegenwart Christi unter uns – sowohl in der Eucharistie als auch in den Armen – und lasse ich meine Gemeinschaft mit ihm am Altar in Taten der Liebe und des Dienstes an den Bedürftigsten überfließen?
Don Giorgio
Sep. 26, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 25. Woche im Jahreskreis
Heilige Kosmas und Damian, Märtyrer
Erste Lesung Haggai 1,15-2,9
Durch den Propheten Haggai gibt der Herr ein erstaunliches Versprechen: „Die neue Herrlichkeit dieses Tempels wird die alte übertreffen … und an diesem Ort werde ich Frieden geben.“ Diese Prophezeiung weist über Stein und Bauwerk hinaus auf Jesus Christus selbst, den wahren Tempel, in dem Gottes Gegenwart voll und ganz wohnt. Die Herrlichkeit des neuen Tempels liegt nicht in seinen Mauern, sondern in der Person Christi, der Frieden bringt, nicht wie die Welt ihn gibt, sondern als Versöhnung mit Gott. Dieser Friede ist sein Geschenk, besiegelt durch sein Blut, und er übertrifft jede irdische Herrlichkeit, weil er die Herzen verwandelt und uns in Gemeinschaft mit dem Vater vereint. An diesem Festtag der Heiligen Kosmas und Damian, Ärzte und Märtyrer, sehen wir, wie diese Prophezeiung Wirklichkeit wird: Ihr Glaube an Christus, den lebendigen Tempel, gab ihnen den Mut, Leiden zu ertragen und Heilung für Körper und Seele zu spenden. Die heutige Lesung ruft uns dazu auf, darauf zu vertrauen, dass wahrer Friede nur in Christus zu finden ist, und unser Leben, wie das ihre, zu einem Ort werden zu lassen, an dem sich seine Herrlichkeit offenbart. Denken wir darüber nach: Suche ich Frieden in vergänglichen Dingen, oder verankere ich mein Herz in Christus – dem wahren Tempel –, dessen Herrlichkeit alles andere übertrifft und dessen Gegenwart allein dauerhaften Frieden bringen kann?
Don Giorgio
Sep. 24, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 25. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung: Haggai 1,1-8
Durch den Propheten Haggai konfrontiert der Herr sein Volk mit der Leere menschlicher Bemühungen, die ohne ihn unternommen werden. Sie arbeiteten hart, aber ihre Bemühungen brachten wenig hervor; sie bauten Häuser für sich selbst und vernachlässigten dabei das Haus Gottes. Die Botschaft ist klar: Wenn wir Erfüllung in unseren eigenen Projekten suchen, losgelöst von Gottes Herrlichkeit, bleibt unser Leben unzufrieden und unruhig. Wahre Erfüllung findet man nicht in Besitztümern, Erfolg oder endlosem Streben, sondern darin, unser Leben nach dem Willen des Herrn auszurichten und ihm den ersten Platz einzuräumen. Das Volk Israel wurde aufgerufen, den Tempel wieder aufzubauen, nicht nur als Gebäude, sondern als Zeichen dafür, dass Gott im Mittelpunkt ihres Lebens stand. Auf die gleiche Weise sind wir eingeladen, zu prüfen, was wir priorisieren. Wir müssen den Herrn ehren, indem wir seine Herrlichkeit in den Mittelpunkt all unseres Tuns stellen, ohne nach unserem eigenen Komfort und unserer eigenen Anerkennung zu streben. Nur sein Weg füllt die Leere; nur seine Gegenwart verwandelt unsere Arbeit in dauerhafte Freude. Denken wir darüber nach: Suche ich Erfüllung in meinen eigenen Projekten und Annehmlichkeiten, oder stelle ich Gottes Herrlichkeit in den Mittelpunkt meines Lebens und vertraue darauf, dass nur seine Gegenwart mein Herz befriedigen kann?
Don Giorgio
Sep. 23, 2025 | Tägliches Brot
Mittwoch der 25. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Esra 9,5-9
Esras Gebet erkennt eine tiefe Wahrheit an: Selbst inmitten von Versagen und Exil kam Barmherzigkeit vom Herrn. Seine Barmherzigkeit erhellte die Augen seines Volkes, schenkte ihm Erleichterung und erinnerte es daran, dass es niemals verlassen war. Dieser Abschnitt erinnert uns daran, dass Gottes Barmherzigkeit keine vorübergehende Geste ist, sondern eine ständige Präsenz, die uns wiederherstellt und erhält. Wenn wir uns von unseren eigenen Sünden erdrückt fühlen oder von Umständen bedrückt sind, die unüberwindbar scheinen, hebt das Licht seiner Barmherzigkeit unseren Blick von der Verzweiflung zur Hoffnung. Gott verlässt sein Volk nicht, noch verlässt er uns. Seine Barmherzigkeit schenkt uns nicht nur Vergebung, sondern auch die Kraft, wieder aufzustehen und unser Leben neu aufzubauen. Die Herausforderung besteht darin, diese Barmherzigkeit in unserem täglichen Leben zu erkennen, in kleinen Momenten der Güte, unerwarteter Erleichterung oder innerem Frieden die Hand Gottes zu sehen, die uns daran erinnert, dass seine Liebe immer größer ist als unsere Schwäche. Denken wir darüber nach: Wenn ich mich von meiner eigenen Schwäche oder meinen Kämpfen niedergedrückt fühle, erkenne ich dann die Barmherzigkeit Gottes, die meine Augen erhellt, mir Erleichterung verschafft und mir versichert, dass er mich nie verlassen hat?
Don Giorgio
Don Giorgio