Donnerstag, 5. Juni

Donnerstag, 5. Juni

Heiliger Bonifatius, Bischof, Märtyrer
Donnerstag der 7. Osterwoche
Erste Lesung Apg 22,30; 23,6-11
Die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten ist eine Zeit tiefer innerer Vorbereitung, in der die Kirche nicht in Angst oder Ungewissheit wartet, sondern in vertrauensvoller Erwartung des Heiligen Geistes, der stärkt und sendet. In Apostelgeschichte 22,30–23,11 erscheint Paulus, der sich inmitten von Feindseligkeit und Verwirrung befindet, der auferstandene Herr mit einem Wort des Trostes und des Auftrags: „Sei mutig! Du hast für mich Zeugnis abgelegt in Jerusalem, jetzt musst du dasselbe in Rom tun.“ Dieser Moment offenbart das Wesen des Geistes, auf den wir warten – den Geist des Mutes, der Angst in mutiges Zeugnis und Unsicherheit in unerschütterliche Entschlossenheit verwandelt. Als die Apostel im Abendmahlssaal versammelt waren, wussten sie noch nicht, wie ihr Zeugnis aussehen würde, aber sie kannten die Verheißung: Der Geist würde kommen. So sind auch wir in unserem Warten aufgerufen, uns dem Geist zu öffnen, der die Herzen stärkt, die Sprache ermutigt und das Zeugnis an jedem Ort, an den der Herr uns sendet, aufrechterhält. Derselbe Geist, der Paulus den Mut gab, sich Jerusalem und Rom zu stellen, ist bereit, uns für unsere eigene Mission zu stärken – wenn wir nur mit betendem Herzen warten und bereit sind, Ja zu sagen. Denken wir darüber nach: Dies ist eine Zeit des betenden Wartens, in der die Kirche sich dem Geist des Mutes öffnet, der Angst in mutiges Zeugnis verwandelt und jedes Herz darauf vorbereitet, Ja zu der vor uns liegenden Mission zu sagen.

Don Giorgio

Mittwoch, 4. Juni

Mittwoch, 4. Juni

Mittwoch der 7. Osterwoche
Erste Lesung Apg 20,28-38
„Mehr Freude hat man, wenn man gibt als wenn man nimmt“ (Apg 20,35) fasst den Geist dieser Wartezeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten – einer Zeit, in der die Kirche aufgerufen ist, die Freude am selbstlosen Dienst wiederzuentdecken – auf schöne Weise zusammen.
Als Paulus sich von den Ältesten von Ephesus verabschiedet, erinnert er sie daran, dass jede Aufgabe in der Kirche ein Geschenk des Heiligen Geistes ist, das nicht zum persönlichen Vorteil, sondern zum Wohl anderer anvertraut wurde. Diese Zeit der Erwartung wird so zu einer heiligen Gelegenheit, unsere Absichten zu läutern und uns erneut der Wahrheit zu verpflichten, dass authentische christliche Führung nicht durch Status, sondern durch Großzügigkeit gekennzeichnet ist. Indem wir uns selbst hingeben – unsere Zeit, unsere Gaben, unsere Liebe –, nehmen wir tiefer am Leben Christi teil, der alles für unser Heil gegeben hat. Während wir auf das Feuer von Pfingsten warten, bereiten wir unsere Herzen darauf vor, den Heiligen Geist zu empfangen, indem wir den Weg der freudigen Hingabe wählen und uns daran erinnern, dass wir dem Herrn, dem wir dienen, am meisten ähneln, wenn wir uns selbst hingeben.

Don Giorgio

Dienstag, 3. Juni

Dienstag, 3. Juni

Heilige Karl Lwanga und seine Gefährten, Märtyrer
Dienstag der 7. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 20,17-27
Die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten ist eine heilige Zeit, die von Erwartung und innerer Vorbereitung geprägt ist, eine Zeit, in der die Kirche wie die Apostel in betender Stille zusammenkommt und darauf wartet, mit Kraft aus der Höhe erfüllt zu werden. In der Lesung aus Apostelgeschichte 20,17–27 begegnen wir der Gestalt des heiligen Paulus, der, geleitet vom Heiligen Geist, in Demut voranschreitet, sich der Prüfungen, die ihn erwarten, voll bewusst und dennoch unerschütterlich in seiner Verpflichtung gegenüber der Mission, die ihm der Herr Jesus anvertraut hat. Die Worte des Paulus an die Ältesten von Ephesus sind nicht nur ein Abschied, sondern ein Zeugnis seines hingegebenen Lebens – er hat nichts zurückgehalten, was zum Aufbau des Volkes Gottes beitragen könnte, und hat sowohl seine Lehre als auch sich selbst mit apostolischem Mut hingegeben. Dies ist eine Zeit, in der wir unsere Hingabe vertiefen müssen, in der wir nicht um Trost bitten dürfen, sondern um den Mut, in Demut zu dienen, treue Verwalter des Evangeliums zu sein und unsere Herzen auf das Feuer von Pfingsten vorzubereiten, das das Warten in Zeugnis und das Gebet in Kraft verwandelt. Das Beispiel des Paulus fordert uns in dieser liturgischen Wartezeit heraus: Sind auch wir bereit, uns vom Heiligen Geist ins Unbekannte führen zu lassen, mit offenen Händen und furchtlosen Herzen zu leben, die Wahrheit in Liebe zu sagen und den Auftrag Christi ohne Kompromisse zu erfüllen?

Don Giorgio

Montag, 2. Juni

Montag, 2. Juni

Montag der 7. Osterwoche
Heilige Marcellinus und Petrus, Märtyrer
Erste Lesung Apostelgeschichte 19,1-8
Die Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind geprägt von einer heiligen Erwartung – einem inneren Warten, das nicht passiv, sondern gebetsvoll ist und an die Erfahrung der ersten Jünger erinnert. In Apostelgeschichte 19,1–8 werden wir daran erinnert, dass die Umkehr zwar wesentlich ist, aber ohne die Ausgießung des Heiligen Geistes nicht vollständig ist. Die Jünger in Ephesus hatten ihre Herzen Gott zugewandt, aber erst als der Heilige Geist über sie kam, wurde ihr Glaube lebendig und trug Früchte in Form von kühner Verkündigung und innerer Verwandlung. Ebenso ist die Kirche in dieser Zwischenzeit aufgerufen, nicht mit Angst, sondern mit Sehnsucht zu warten: sich neu zu öffnen für die Gabe des Heiligen Geistes, der allein das Werk der Bekehrung vollendet, die Seele mit göttlichem Leben erfüllt und die Sendung Christi in der Welt stärkt. Denken wir darüber nach: Diese Zeit ist eine heilige Zeit des erwartungsvollen Gebets, in der die Umkehr das Herz öffnet, um die verwandelnde Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen.

Don Giorgio

Sonntag, 1. Juni

Sonntag, 1. Juni

  1. Sonntag der Osterzeit
    Erste Lesung Apostelgeschichte 7,55-60
    Die Himmelfahrt bedeutet nicht Abwesenheit, sondern eine tiefere Gegenwart: Christus, der nun zur Rechten des Vaters sitzt, zieht die gesamte Schöpfung in seine verherrlichte Menschheit hinein. Als die Jünger nach oben blickten, wurden sie nicht allein gelassen, sondern traten in eine heilige Zeit des Wartens ein, eine Novene der Stille und Erwartung, in der sie sich darauf vorbereiteten, den Heiligen Geist zu empfangen. Diese Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ist symbolisch für das christliche Leben: Wir sind gefangen zwischen der Vision der Herrlichkeit und den Kämpfen der Erde, zwischen der Verheißung des Reiches Gottes und dem Schmerz des Zeugnisses. In der ersten Lesung flieht Stephanus, erfüllt vom Heiligen Geist, nicht vor der Verfolgung, sondern blickt zum Himmel und sieht Jesus in Herrlichkeit stehen. Der Geist nimmt das Leiden nicht weg, sondern schenkt die Vision, darüber hinaus zu sehen, den Himmel offen, den Menschensohn nicht in Ruhe sitzend, sondern in aktiver Fürsprache stehend. So auch für uns: Im Geist leben heißt mit unverhüllten Augen sehen, über das hinaus, was die Welt bietet oder droht, und unser Leben in der siegreichen Gegenwart Christi verankern. Diese Zeit des Wartens ist also keine Zeit der Untätigkeit, sondern der Abendmahlssaal der Kirche, wo die Herzen von Sehnsucht entflammt und auf die Mission vorbereitet werden, wo das Leiden nicht sinnlos ist, sondern zu einem Fenster zur ewigen Herrlichkeit wird.

Don Giorgio

Samstag, 31. Mai

Samstag, 31. Mai

Die Heimsuchung der seligen Jungfrau Maria
Zephanja 3,14-18
Die Heimsuchung der seligen Jungfrau Maria ist ein leuchtender Moment in der Heilsgeschichte, in dem Freude nicht nur ausgesprochen, sondern gelebt, geteilt und verkörpert wird. Als Maria durch das Bergland zu Elisabeth eilt, trägt sie mehr als sich selbst; sie bringt die lebendige Gegenwart des Herrn mit, den siegreichen Krieger, der vom Propheten Zefanja angekündigt wurde und bereits in den stillen Rhythmen der menschlichen Begegnung wirkt. In ihrer Begegnung erfüllt sich die Prophezeiung: „Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte … Er wird dich erneuern durch seine Liebe, er wird vor dir jubeln.“ Der ungeborene Christus und der ungeborene Johannes der Täufer freuen sich gemeinsam in einer verborgenen, aber kosmischen Liturgie der Freude. Maria wird in ihrer Demut und ihrem Glauben zur ersten Verkünderin, indem sie Christus nicht durch Worte, sondern durch ihre Gegenwart, ihren Dienst und ihre Liebe bringt. Elisabeth, erfüllt vom Heiligen Geist, erkennt dieses heilige Geheimnis und segnet Maria für ihren Glauben. Ihre Begegnung ist ein Zeugnis für die erneuernde Kraft der göttlichen Liebe: Gottes Heilsplan entfaltet sich bereits, nicht durch großartige Machtdemonstrationen, sondern im stillen Heiligtum zweier gläubiger Frauen. Denken wir darüber nach: Die Heimsuchung erinnert uns daran, dass Freude das Echo der Gegenwart Gottes ist, und wo immer Christus mit Liebe getragen und mit Glauben empfangen wird, bricht der Himmel in die Welt ein, nicht mit Lärm, sondern mit der sanften Musik der Gnade, mit springenden Herzen und geflüsterten Segenswünschen.

Don Giorgio