Sep. 22, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Pius von Pietrelcina (Padre Pio), Priester
Dienstag der 25. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Esra 6,7-8.12b.14-20
Nach Jahren des Exils und des Kampfes feierte das Volk Israel endlich voller Freude die Einweihung des wiederaufgebauten Tempels. Ihre Freude galt nicht nur den Steinen und Mauern, sondern der Gegenwart Gottes, der wieder unter ihnen wohnte. Der Tempel war das sichtbare Zeichen der Treue Gottes, die Gewissheit, dass seine Verheißungen auch nach Zeiten des Leidens Bestand haben. An diesem Tag, an dem wir des Heiligen Pius von Pietrelcina, Padre Pio, gedenken, sehen wir in seiner Person ein lebendiges „Haus Gottes”. Durch sein Gebet, seine aufopfernde Liebe und das Tragen der Stigmata zeigte er, dass Heiligkeit nicht nur in Gebäuden gefeiert wird, sondern in Herzen gelebt wird, die ganz offen für Gott sind. So wie Israel sich über den Tempel freute, sind auch wir aufgerufen, uns darüber zu freuen, dass Gott in uns wohnt. Jeder Akt der Treue, jedes aufrichtige Gebet ist eine Hingabe unseres eigenen Lebens an Ihn. Freude ist die richtige Antwort, denn Gottes Gegenwart ist nicht fern, sie ist lebendig, nah und verwandelt uns in seine lebendigen Tempel. Denken wir darüber nach: Freue ich mich wie Israel bei der Einweihung des Tempels über Gottes Gegenwart in mir und lebe ich jeden Tag als lebendiger Tempel, indem ich mich ihm mit Freude hingebe, wie es Pater Pio getan hat?
Don Giorgio
Sep. 21, 2025 | Tägliches Brot
Montag der 25. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Esra 1,1-6
Das Buch Esra beginnt mit einem überraschenden Werkzeug für Gottes Plan: Cyrus, der König von Persien, ein fremder Herrscher, wird vom Herrn bewegt, den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem zuzulassen. Diese Passage erinnert uns daran, dass Gottes Vorsehung nicht auf die Gläubigen oder das Erwartete beschränkt ist; Er kann die Herzen aller Menschen, ob gläubig oder nicht, bewegen, um Seinen Willen zu vollbringen. Was zählt, ist nicht die Macht des Menschen, sondern die Souveränität Gottes. Manchmal sind wir vielleicht versucht, Gottes Handeln oder die Menschen, durch die Er wirkt, einzuschränken, aber die heutige Lesung ermutigt uns, unseren Blick zu weiten und darauf zu vertrauen, dass Sein Geist auf eine Weise wirkt, die unsere Vorstellungskraft übersteigt. Der Wiederaufbau des Tempels durch Cyrus zeigt, dass Gott sogar die Entscheidungen von Königen in seinen Heilsplan einflechten kann. Unsere Aufgabe ist es, aufmerksam zu bleiben und mit seinem Willen zu kooperieren, in der Erkenntnis, dass selbst unwahrscheinliche Menschen und unerwartete Ereignisse die Handschrift Gottes tragen können. Denken wir darüber nach: Vertraue ich darauf, dass Gott durch jeden Menschen und jede Situation, selbst die unerwartetsten, wirken kann, um seinen Plan zu verwirklichen, und bin ich aufmerksam genug, um sein Wirken zu erkennen?
Don Giorgio
Sep. 20, 2025 | Tägliches Brot
- Sonntag im Jahreskreis
Matthäus, Apostel und Evangelist
Lesungen: Amos 8,4-7; 1 Timotheus 2,1-8;
Der Prophet Amos erinnert uns eindringlich an Gottes Gerechtigkeit: „Ich werde nichts vergessen, was ihr getan habt.“ Jede Ausbeutung, jede Unehrlichkeit, jede Gleichgültigkeit gegenüber den Armen steht vor Gott. Nichts entgeht seinem Blick, denn er ist ein Gott, der die Wahrheit liebt und die Schwachen verteidigt. Doch Paulus gleicht dieses Wort des Gerichts mit einem Wort der Hoffnung aus: „Gott, unser Retter, will, dass alle Menschen gerettet werden und zur vollen Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“ Derselbe Gott, der sich an Ungerechtigkeiten erinnert, möchte uns auch heilen und erlösen und bietet uns die Möglichkeit der Erlösung durch Christus. Diese Spannung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ruft uns zur Umkehr auf: egoistische Bestrebungen aufzugeben, integer zu handeln und im Gebet für alle Menschen Fürsprache zu leisten. Heute werden wir daran erinnert, dass Gottes Wunsch nicht Verurteilung, sondern Erlösung ist, nicht Ausgrenzung, sondern die Fülle der Wahrheit. Diese Wahrheit zu leben bedeutet, ehrlich vor ihm zu stehen, sowohl unsere Fehler als auch unsere Hoffnung anzuerkennen und uns dem Gebet, der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit zu verpflichten, damit Gottes Wille, dass alle Menschen gerettet werden, durch unser Leben hindurchscheinen kann. Denken wir darüber nach: Lebe ich jeden Tag in dem Bewusstsein, dass Gott jede Handlung sieht, und lasse ich mich durch dieses Bewusstsein von Selbstsucht weg und hin zu Gebet, Gerechtigkeit und dem Wunsch bewegen, dass alle Menschen seine rettende Wahrheit erkennen?
Don Giorgio
Sep. 19, 2025 | Tägliches Brot
Die Heiligen Andreas Kim Taegon, Priester, und Paulus Chong Hasang und ihre Gefährten, Märtyrer
Samstag der 24. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Timotheus 6,13-16
Der heilige Paulus fordert Timotheus auf, „das Gebot ohne Makel und Tadel zu bewahren bis zum Erscheinen unseres Herrn Jesus Christus“. Dieses Gebot ist keine vorübergehende Richtlinie, sondern eine lebenslange Verpflichtung, die in der Majestät Gottes selbst verwurzelt ist, dem König der Könige und Herrn der Herren, der allein Unsterblichkeit besitzt und in unzugänglichem Licht wohnt. Unsere Beharrlichkeit im Glauben wird von dieser Vision der Souveränität Gottes geprägt. Er ist jenseits des menschlichen Verständnisses, doch er offenbart sich in Christus, der zur rechten Zeit in Herrlichkeit wiederkommen wird. Die koreanischen Märtyrer, die wir heute ehren, verkörpern diese Treue. Angesichts der Verfolgung wankten sie nicht, sondern lebten und starben in der Überzeugung, dass Christus der ewige Herrscher ist, der jedes Opfer wert ist. Ihr Zeugnis lehrt uns, dass das Halten des Gebotes bedeutet, mit Integrität, Mut und Hoffnung zu leben, auch wenn der Preis hoch ist. In einer Welt, die oft von vergänglichen Mächten und flüchtigen Lichtern abgelenkt wird, ruft uns diese Lesung dazu auf, unseren Blick auf den Einen zu richten, der ewig ist, und unser Leben von unerschütterlicher Hingabe prägen zu lassen, bis er wiederkommt. Lasst uns nachdenken: Halte ich das Gebot Christi mit Treue und Integrität, inspiriert vom Mut der Märtyrer, und richte meinen Blick auf den ewigen König, der in unzugänglichem Licht wohnt, bis Er in Herrlichkeit offenbart wird?
Don Giorgio
Sep. 18, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 24. Woche im Jahreskreis
Heiliger Januarius, Bischof und Märtyrer
Erste Lesung 1 Timotheus 6,2c-12
Der heilige Paulus warnt Timotheus vor verzerrten Lehren, die die Religion zu Streitigkeiten, Stolz oder sogar persönlichem Gewinn verdrehen. Solche Haltungen fördern keineswegs den Glauben, sondern führen zu Neid, Rivalität, Beleidigungen und Spaltungen. Die Gefahr ist offensichtlich: Wenn der Glaube auf Eigeninteresse oder intellektuelle Auseinandersetzungen reduziert wird, verliert er sein Herzstück, nämlich die lebendige Beziehung zu Christus. Stattdessen weist Paulus auf den wahren Weg hin: „Strebe nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Geduld und Sanftmut.“ Diese Tugenden sind keine abstrakten Ideale, sondern das Fundament authentischer Jüngerschaft, sichtbar im täglichen Leben. Sie zu leben bedeutet, „gut für den Glauben zu kämpfen“, nicht gegen andere, sondern gegen die Versuchungen, die uns vom Evangelium abbringen. Am Fest des Heiligen Januarius, der sein Leben als Zeuge Christi hingab, sehen wir das edelste Bekenntnis des Glaubens: das ewige Leben mit Mut, Ausdauer und Liebe anzunehmen. Diese Lesung fordert uns heraus, zu prüfen, ob unser Glaube uns zu Spaltung oder zu Heiligkeit, zu egoistischem Gewinn oder zur Großzügigkeit Christi führt, der uns zum ewigen Leben ruft. Denken wir darüber nach: Führt mich mein Glaube zu Streitigkeiten und Eigeninteresse, oder strebe ich aufrichtig nach Gerechtigkeit, Hingabe, Glauben, Liebe, Geduld und Sanftmut, damit ich das ewige Leben, zu dem ich berufen bin, wirklich ergreifen kann?
Don Giorgio
Sep. 17, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 24. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Timotheus 4,12-16
Der heilige Paulus ermutigt Timotheus mit einer Botschaft, die uns alle betrifft: „Vernachlässige nicht die Gabe, die du hast.“ Jedem Menschen ist eine Gnade, eine Berufung, ein Charisma anvertraut, das gepflegt und in den Dienst anderer gestellt werden soll. Diese Gaben sind kein Zufall, sondern Gottes bewusste Entscheidung, die er uns gegeben hat, um seine Kirche aufzubauen und zum Wohl der Welt beizutragen. Paulus betont auch die Notwendigkeit des Fleißes: Treue erfordert Aufmerksamkeit, Disziplin und Ausdauer. Gaben, die ungenutzt bleiben oder als selbstverständlich angesehen werden, laufen Gefahr, an Wert zu verlieren, aber Gaben, die durch Gebet, Demut und Anstrengung gepflegt werden, wachsen zu einem kraftvollen Zeugnis der Gegenwart Christi heran. Dieser Abschnitt fordert uns heraus, unser Leben als anvertraute Schätze zu betrachten, nicht zu unserem Ruhm, sondern zu Gottes Ruhm. Den Geber zu ehren bedeutet, mit Mut, Dankbarkeit und Beständigkeit zu leben und zuzulassen, dass seine Gnade in uns im Leben anderer Früchte trägt. Denken wir darüber nach: Pflege und nutze ich die einzigartige Gabe, die Gott mir anvertraut hat, mit Fleiß und Ausdauer, oder riskiere ich, seine Gnade zu vernachlässigen, indem ich sie ungenutzt lasse?
Don Giorgio