Am 07. Dezember 2021 jährt sich der Tod unseres Stifters, des Dieners Gottes, Pfarrer Johannes Schneider, zum 145. Mal.
Breslau nahm 1876 Abschied von einem Priester, der der Kirche, der Stadt, den Gemeindemitgliedern, den Schwestern und den Menschen sehr zugetan war. Pfarrer Johannes „war wie ein Feuer, das mit der Flamme der Jugend brannte – in der Seelsorge, in der Arbeit für karitative Werke und in der Gründung einer neuen Kongregation. Er hat sich nie ausgeruht, ihm wurde zweimal ein Erholungsurlaub verordnet, um seine Gesundheit wiederherzustellen“, erinnert sich Pater Władysław Bochnak. Pfarrer Johannes, der auch der Apostel der Barmherzigkeit genannt wird, hat seine Zeit für die Bedürftigen nicht gezählt, er war ein leidenschaftlicher Seelsorger, der in seinem Dienst für die Gläubigen der Pfarrei der Seligen Jungfrau Maria auf dem Sande in Breslau voll präsent war. Als Pfarrer engagierte er sich stark für das Leben der ihm anvertrauten Pfarrei St. Matthias, indem er zahlreiche soziale und karitative Aktivitäten unternahm und gleichzeitig eine neue Ordensgemeinschaft gründete und leitete. Seine intensive Tätigkeit für das Wohl so vieler Seelen in so vielen pastoralen Bereichen führte zu einer vorzeitigen Erschöpfung seines Organismus, an der er im Alter von 53 Jahren starb. Sein Tod hat viele berührt. Fürstbischof Heinrich Förster sagte über ihn Folgendes: „Er war eine große Zierde für die Pfarrer in Schlesien, und zwar wegen seines außerordentlichen Eifers, seiner Willensstärke und seines tiefen inneren Lebens.“
Der Trauergottesdienst wurde in der Kirche St. Matthias in Breslau von Pater Robert Spiske, dem Gründer der Hedwigsschwestern, zelebriert. Die Predigt hielt der Pfarrer der Pfarrei St. Michael in Wrocław, Pater Gustav Haucke, der sich an den verstorbenen Priester wandte:
„Und nun, geliebter entschlafener Bruder, ziehe hinaus aus Deiner teuren Matthiaskirche, die Du so gern geschmückt und restauriert hast! Ziehe hinaus unter dem Geleite Deiner Herde und Deiner Amtsbrüder auf den Ort des Friedens, in die Wohnung, die Dir niemand streitig machen wird. (…). (…) Es folgen Dir nach die Dankestränen und Fürbitten Deiner Gemeinde, Deiner Verwandten und Deiner Schützlinge. Es folgen Dir nach das Memento Deiner Mitbrüder (…), Deine guten Werke und Verdienste, die Jesus Christus, unser Herr und Richter, Dir belohnen wolle mit des Himmels Wonne und Seligkeit.”
Der Diener Gottes, Pfarrer Johannes Schneider, starb in seinem 53. Lebensjahr am 7. Dezember 1876 in Breslau, am Vorabend des Festes der Unbefleckten Empfängnis der seligen Jungfrau Maria.
Als geistliche Töchter von Pfarrer Johannes beten wir in allen Ordenskonventen der Provinz am ersten Dienstag eines jeden Monats um das Geschenk der Seligsprechung unseres Stifters. In diesem Jahr wird auf Vorschlag der Provinzoberin der polnischen Provinz, Sr. M. Magdalena Zabłotna, dieses Gebet als Novene am Dienstag jeder Woche (vom 5.10. – 30.11.) mit einem Vortrag von Sr. Elżbieta Cińcio verbunden, die es den Teilnehmern der Andacht ermöglichen, die Etappen des Lebens des Dieners Gottes besser kennen zu lernen.
Unsere Schwestern, die sich aus den verschiedenen Einrichtungen in der Sandkirche in Breslau versammeln, halten zunächst mit den Gläubigen zunächst eine Anbetung, verbunden mit dem Rosenkranzgebet. Der Vortrag von Schwester Elżbieta findet vor der Heiligen Messe um 18.00 Uhr statt. Im ersten Vortrag stellte sie die Profile der Eltern unseres Stifters, Katherina und Johann, vor und brachte den Zuhörern die Atmosphäre im Haus der kleinen Familie nahe. Die Eucharistie, die in der Absicht der Seligsprechung unseres Stifters gefeiert wird, wird auch zu einem Dank und einer besonderen Bitte unserer Kongregation um das geistliche Wohl einer jeden von uns persönlich und für die gesamte Kongregation.
Die Novene der Neun Dienstage hat also am 5. Oktober begonnen. Unser Kloster in Racibórz Brzezie wurde zusammen mit den Klöstern in Racibórz und Pyskowice ausgewählt, diese Novenen-Wallfahrt zu beginnen. Jeden folgenden Dienstag wird die Liturgie von einem anderen Haus vorbereitet, und so können alle Schwestern einen spirituellen Blumenstrauß des herzlichen Gebets zu Gott an der Ruhestätte unseres Vaters und Stifters gestalten.
Sr. M. Małgorzata Cur