Freitag, 22. November

Freitag, 22. November

Heilige Cäcilia, Jungfrau, Märtyrerin
Freitag der 33. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium – Lukas 19:45-48

„’Nach der Schrift‘, sagte er, ’soll mein Haus ein Haus des Gebets sein. Ihr aber habt es in eine Räuberhöhle verwandelt.’“ Wir verwandeln das Haus des Gebets in eine Räuberhöhle, wenn wir das Gebet sogar für unsere egoistischen Interessen nutzen. Dieser Abschnitt aus dem Lukasevangelium unterstreicht, wie wichtig Reinheit in unseren Absichten ist, vor allem bei der heiligen Handlung des Gebets und der Anbetung. Jesu Empörung darüber, dass der Tempel für eigennützige Zwecke benutzt wird, spiegelt eine tiefere Botschaft über den Zweck geistlicher Räume und Praktiken wider: Sie sind für die Gemeinschaft mit Gott bestimmt, nicht für persönlichen Profit oder Hintergedanken. Wenn wir das Gebet auf ein Instrument reduzieren, mit dem wir nur das bekommen, was wir wollen, laufen wir Gefahr, das Wesen der wahren Verbindung mit Gott zu verlieren. Beim echten Gebet geht es nicht darum, zu verhandeln oder nur eine Liste von Wünschen vorzulegen; es geht darum, unser Herz für Gott zu öffnen, seinen Willen zu suchen und uns auf sein Ziel auszurichten. Dieser Abschnitt fordert uns auf, über die Authentizität unserer geistlichen Praxis nachzudenken. Indem wir das Gebet mit Demut und Selbstlosigkeit angehen, ehren wir die Heiligkeit von Gottes „Haus“ – nicht nur der physischen Kirche, sondern auch des Tempels unseres Herzens. Auf diese Weise verwandeln wir unser geistliches Leben in das, was es sein soll: ein wahres Haus des Gebets, keine Räuberhöhle. Lasst uns nachdenken: Auf welche Weise bin ich mit selbstsüchtigen Absichten an das Gebet oder den Gottesdienst herangegangen, und wie kann ich mein Herz darauf ausrichten, echte Gemeinschaft mit Gott und seinen Zielen zu suchen?

Don Giorgio

Donnerstag, 21. November

Donnerstag, 21. November

Darstellung der Heiligen Jungfrau Maria
Donnerstag der 33. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium Lukas 19,41-44
„Wenn ihr doch an diesem Tag die Botschaft des Friedens verstehen würdet! Aber leider ist sie vor euren Augen verborgen!“. Der Abschnitt aus Lukas 19,41-44 spiegelt die tiefe Trauer Jesu um Jerusalem wider, als er beklagt, dass sie die Gelegenheit zum Frieden, die er bietet, nicht erkennen. Seine Worte enthalten eine tiefe Wahrheit: Der Friede, den er bringt, ist nicht nur die Abwesenheit von Konflikten, sondern eine transformierende Beziehung zu Gott, die in Liebe, Gerechtigkeit und Versöhnung wurzelt. Wenn wir die Friedensbotschaft, die Jesus bringt, nicht verstehen, bleibt der Frieden vor unseren Augen verborgen. Das macht deutlich, wie geistliche Blindheit, Stolz oder Widerstand die Wahrheit verdunkeln und uns daran hindern können, sein Geschenk des Friedens vollständig anzunehmen. Jesus ruft uns immer wieder auf, unsere Herzen und unseren Verstand für seine Botschaft zu öffnen. Um seinen Frieden zu verstehen, müssen wir Demut, Achtsamkeit und Glauben üben. Es erfordert, sich seinem Willen zu unterwerfen, anderen zu vergeben und Gerechtigkeit und Mitgefühl zu pflegen. Lasst uns nachdenken: Inwiefern könnten mich geistliche Blindheit, Stolz oder Widerstand daran hindern, den Frieden, den Jesus in meinem Leben anbietet, heute voll und ganz anzunehmen?

Don Giorgio

Mittwoch, 20. November

Mittwoch, 20. November

Mittwoch der 33. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium Lukas 19:11-28
Dann kam der andere und sagte: „Herr, hier ist dein Pfund. Ich habe es in einem Leinentuch aufbewahrt, weil ich mich vor dir fürchtete; denn du bist ein strenger Mann: Du hebst auf, was du nicht hingelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.“ Dieser Abschnitt aus dem Lukasevangelium, der oft als das Gleichnis von den zehn Minen bezeichnet wird, liefert eine tiefgründige Reflexion über den Umgang mit den Gaben und Talenten, die uns von Gott anvertraut wurden. Der Diener in dieser Geschichte, der seine Mina versteckt, tut dies aus Angst, weil er den Charakter seines Herrn falsch einschätzt. Er nimmt seinen Herrn als hart und fordernd wahr, was ihn dazu veranlasst, eher aus Selbstschutz als aus treuer Haushalterschaft zu handeln. Unsere Vorstellung von Gott hat großen Einfluss darauf, wie wir unseren Glauben leben und unsere Gaben einsetzen. Wenn wir Gott als distanziert, anspruchsvoll oder unversöhnlich wahrnehmen, zögern wir vielleicht, Risiken einzugehen, unserer Bestimmung nachzukommen oder sogar die Talente zu kultivieren, die uns gegeben sind. Dies führt zu einer Art geistiger Stagnation – wir begraben unser Potenzial, anstatt es wachsen und Früchte tragen zu lassen. Das Gleichnis stellt diese Sichtweise jedoch in Frage, indem es zeigt, dass Gott als der Herr seinen Dienern Ressourcen anvertraut, nicht um sie zu bestrafen, sondern damit sie aufblühen und ihre Gaben vervielfältigen können. Ein wahres Verständnis des Charakters Gottes – eines liebenden, großzügigen und gerechten Gottes – sollte Vertrauen und Handeln hervorrufen. Wenn wir im Glauben handeln, können selbst kleine Anstrengungen zu bedeutenden Ergebnissen führen. Im Wesentlichen ermutigt dieses Gleichnis zur Selbstreflexion über unsere Überzeugungen über Gott und darüber, wie diese Überzeugungen unser Handeln prägen. Es lädt uns ein, auf Gottes Güte zu vertrauen, unsere Talente mutig einzusetzen und uns an seinen Zielen zu orientieren. Wenn wir das tun, ehren wir nicht nur den Geber der Gaben, sondern tragen auch zum Wachstum seines Reiches bei. Lassen Sie uns nachdenken: Wie beeinflusst meine Vorstellung von Gott die Art und Weise, wie ich meine Gaben einsetze und die mir anvertrauten Möglichkeiten angehe?

Don Giorgio

Dienstag, 19. November

Dienstag, 19. November

Dienstag der 33. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium – Lukas 19,1-10
„Er war begierig zu sehen, was für ein Mensch Jesus war, aber er war zu klein und konnte ihn wegen der Menschenmenge nicht sehen. So lief er voraus und kletterte auf eine Platane, um einen Blick auf Jesus zu erhaschen, der dort vorbeikommen sollte. Diese Sehnsucht, Jesus zu sehen. Sein Eingeständnis, dass er zu klein ist. Die Lösung, die er fand, um diese Kleinheit zu überwinden. Dies sind wichtige Punkte, über die wir nachdenken sollten. Zachäus‘ Eifer spiegelt eine tiefe Sehnsucht nach etwas wider, das über sein gegenwärtiges Leben hinausgeht. Er ist ein wohlhabender Mann, aber sein materieller Reichtum hat seinen geistlichen Durst nicht gestillt. Sein Wunsch, Jesus zu begegnen, symbolisiert die Sehnsucht der menschlichen Seele nach Gott, eine Unruhe, die uns auf die Suche nach einem tieferen Sinn und nach Wahrheit führt. Zachäus erkennt seine Begrenztheit – nicht nur physisch, sondern auch symbolisch. Seine Beschränktheit kann als ein Eingeständnis der menschlichen Unzulänglichkeit oder Sündhaftigkeit gesehen werden. Das Erkennen der eigenen Unzulänglichkeiten ist der erste Schritt zur Demut und Offenheit für die Gnade. Trotz seiner Begrenztheit gibt sich Zachäus nicht mit den Hindernissen der Menge ab. Stattdessen ergreift er mutige Maßnahmen und klettert auf einen Platanenbaum. Dieser Akt der Kreativität und Entschlossenheit ermöglicht es ihm, sich über die Hindernisse zu erheben und Jesus zu sehen. Jesus reagiert auf Zachäus‘ Bemühungen, indem er ihn bei seinem Namen ruft und sich selbst in sein Haus einlädt. Diese Begegnung führt zu Zachäus‘ Bekehrung – einer Veränderung seines Herzens und seiner Prioritäten. Lasst uns nachdenken: Was sind die „Menschenmassen“ in meinem Leben, die mich davon abhalten, Jesus klar zu sehen, und welche mutigen Schritte könnte ich unternehmen, um mich über sie zu erheben und einer tieferen Wahrheit und Bedeutung zu begegnen?

Don Giorgio

Montag, 18. November

Montag, 18. November

Montag der 33. Woche der Ordentlichen Zeit
Einweihung der Basiliken der heiligen Apostel Petrus und Paulus
Evangelium – Lukas 18:35-43
„Jesus blieb stehen und befahl ihnen, den Mann zu ihm zu bringen, und als er zu ihm kam, fragte er ihn: ‚Was willst du, dass ich für dich tue?’“ Jesus sah, dass die Leute diesen Mann, der ihn rief, beschimpften. Also blieb er stehen und befahl ihnen, den Mann zu ihm zu bringen. Dieser Abschnitt aus dem Lukasevangelium zeigt sehr schön, wie aufmerksam und mitfühlend Jesus war. Trotz der Bemühungen der Menge, den Blinden zum Schweigen zu bringen, wird Jesus aufmerksam und reagiert fürsorglich. Seine Frage: „Was willst du, dass ich für dich tue?“ unterstreicht seine Bereitschaft, auf die Bedürfnisse des Mannes einzugehen und seine Würde zu respektieren, indem er ihm erlaubt, seinen Wunsch zu äußern. Sie zeigt uns die Liebe Jesu. Jesus sieht in dem Mann nicht nur eine Störung, sondern erkennt seine Menschlichkeit und seinen Glauben an. Dieser Moment erinnert uns daran, wie wichtig es ist, präsent und aufmerksam für die Bedürfnisse anderer zu sein, insbesondere für diejenigen, die oft ignoriert oder ausgegrenzt werden. Er unterstreicht auch, dass kein Hilfeschrei zu klein oder unbedeutend ist, als dass Gott ihn hören könnte. Lasst uns nachdenken: In welchen Bereichen meines Lebens übersehe ich vielleicht die stillen Schreie oder Bedürfnisse anderer, und wie kann ich eine tiefere Sensibilität für die Menschen um mich herum kultivieren?

Don Giorgio