Juli 29, 2025 | Tägliches Brot
Heilige Martha, Maria und Lazarus
Dienstag der 17. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Johannes 4,7-16
An diesem Festtag der Heiligen Martha, Maria und Lazarus sind wir eingeladen, über die Schönheit einer Freundschaft nachzudenken, die auf göttlicher Liebe gründet, einer Beziehung, die nicht aus Bequemlichkeit oder Pflichtgefühl entsteht, sondern aus einem gemeinsamen Leben in Gott. Ihr Haus in Bethanien war ein Ort, an dem Jesus Ruhe, Trost und Zuneigung fand, ein Ort, an dem er nicht nur als Lehrer oder Wundertäter empfangen wurde, sondern als wahrer Freund. In Marthas Dienst, Marias hörendem Herzen und Lazarus‘ stiller Gesellschaft sehen wir verschiedene Ausdrucksformen der Liebe, die zusammen einen vollständigen und einladenden Raum für Christus bilden. Der heilige Johannes erinnert uns in der heutigen Lesung daran, dass „Gott Liebe ist, und wer in der Liebe lebt, lebt in Gott, und Gott lebt in ihm“. Diese Wahrheit wird in der Familie von Bethanien auf wunderschöne Weise verkörpert: Ihre Liebe zueinander und ihre Liebe zu Jesus waren untrennbar miteinander verbunden und entsprangen derselben göttlichen Quelle. Ihre Freundschaft zeigt uns, dass Heiligkeit oft im gewöhnlichen Rhythmus des Alltags gelebt wird, in gemeinsamen Mahlzeiten, Gesprächen, Tränen und Freuden. In diesen einfachen, in Liebe verwurzelten Momenten wird Gottes Gegenwart greifbar und verwandelt uns. Eure Liebe zu anderen wird auch zum Raum für Christus. Und Freundschaft in Christus ist niemals in sich selbst verschlossen, sondern strahlt nach außen und wird zu einem realen Raum für echte Beziehungen unter uns. Mögen wir wie Martha, Maria und Lazarus Beziehungen pflegen, die nicht nur nährend und treu sind, sondern auch tief in Gott verwurzelt sind, damit unsere Freundschaften zu Orten werden, an denen Jesus willkommen ist, erkannt und neu begegnet wird. Denken wir darüber nach: Sind meine Beziehungen so in Gottes Liebe verwurzelt, dass sie nicht nur gegenseitige Zuneigung nähren, sondern auch einen Raum schaffen, in dem Christus wirklich willkommen ist und begegnet wird?
Don Giorgio
Juli 28, 2025 | Tägliches Brot
St. Alphonsa Muttathupadathu (1910–1946)
Montag der 17. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Exodus 32,15–24.30–34
In der heutigen Lesung fordert uns die Geschichte vom goldenen Kalb heraus, die „Götzen” zu erkennen, die wir in unserem eigenen Leben schaffen – oft geprägt von Stolz, Angst oder Eigeninteresse. So wie die Israeliten einen falschen Gott schufen, um ihre Ungeduld und ihr Verlangen nach Kontrolle zu befriedigen, können auch wir unsere eigenen „goldenen Kälber” erschaffen, die nichts anderes sind als unser Ego, das wir um jeden Preis pflegen und schützen. Diese Götzen sind vielleicht nicht aus Gold, aber sie manifestieren sich in unserem Bedürfnis nach Anerkennung, unserer Weigerung zu vergeben oder unserem Wunsch, uns selbst anstelle von Gott in den Mittelpunkt zu stellen. Das Leben der heiligen Alphonsa steht in krassem Gegensatz zu dieser Selbstbezogenheit; sie nahm Demut, Leiden und selbstlose Liebe an und ließ Gottes Gnade durch ihre Zerbrechlichkeit hindurchscheinen. Heute sind wir eingeladen, unser Herz zu prüfen: An welchen falschen Bildern oder selbst geschaffenen Egos halten wir fest, und sind wir bereit, sie zerbrechen zu lassen, damit Gott allein in uns herrschen kann?
Don Giorgio
Juli 27, 2025 | Tägliches Brot
- Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Genesis 18,20-32; Kolosser 2,12-14
An diesem 17. Sonntag im Jahreskreis führen uns die Lesungen in das Herz eines Gottes, der zuhört, vergibt und erlöst. Im kühnen Dialog zwischen Abraham und dem Herrn begegnen wir einem Gott, der nicht fern und unnachgiebig ist, sondern aufmerksam und barmherzig, bereit, die Bitten der Menschen zu hören und mit Mitgefühl zu antworten. Der heilige Paulus offenbart in seinem Brief an die Kolosser die Fülle dieser Barmherzigkeit in Christus, der nicht nur zuhört, sondern auch handelt: Er nimmt die Last unserer Sünden, unserer Fehler und all dessen, was gegen uns stand, auf sich und löscht sie aus, indem er sie ans Kreuz nagelt. Das ist der Gott, an den wir glauben, nicht einer, der unsere Verfehlungen aufzeichnet, sondern einer, der uns wiederherstellen, versöhnen und befreien möchte. Unsere Antwort muss eine Antwort des demütigen Vertrauens und der aufrichtigen Bekehrung sein, die es seiner Barmherzigkeit erlaubt, unser Leben zu formen, und die diese Barmherzigkeit auf andere ausdehnt. Lasst uns heute staunen über die Geduld Gottes, der zuhört, über die Liebe Gottes, der vergibt, und über die Kraft Gottes, der rettet. Lasst uns nachdenken: Glaube ich wirklich an die Barmherzigkeit Gottes, der meine Gebete erhört, meine Sünden vergibt und meine Schuld durch das Kreuz Christi getilgt hat, und lebe ich danach?
Don Giorgio
Juli 26, 2025 | Tägliches Brot
Die Heiligen Joachim und Anna, Eltern der Heiligen Jungfrau Maria Samstag der 16. Woche im Jahreskreis Ecclesiasticus 44,1.10-15 An diesem Fest der Heiligen Joachim und Anna lädt uns die Lesung aus dem Buch Jesus Sirach ein, jene „berühmten Männer“ zu ehren, deren Tugenden Generationen prägten – nicht durch weltliche Macht, sondern durch Treue und stille Stärke. Auch wenn ihre Namen nicht auf Denkmälern eingraviert sind, lebt ihre Erinnerung aufgrund der Güte, die sie weitergegeben haben, weiter – „Ihre Körper sind in Frieden begraben, aber ihr Name lebt ewig.“ In Joachim und Anna sehen wir dieses Erbe verkörpert: Ihr verborgenes, gläubiges Leben prägte das Herz Mariens und durch sie die Menschlichkeit Christi. Ihre Heiligkeit erinnert uns daran, dass der nachhaltigste Einfluss oft nicht von öffentlichen Taten ausgeht, sondern von demütiger, liebevoller Treue in der Familie, im täglichen Leben und im Gebet. Heute sind wir aufgerufen, über das Erbe nachzudenken, das wir empfangen und hinterlassen. Gott wirkt über Generationen hinweg, und unsere stillen Glaubensbekenntnisse können zukünftige Heilige prägen. Lasst uns nachdenken: Lebe ich so, dass ich ein Erbe des Glaubens, der Liebe und der stillen Heiligkeit hinterlasse, das zukünftige Generationen prägen und segnen kann?
Don Giorgio
Juli 25, 2025 | Tägliches Brot
Jakobus, Apostel – Fest Erste Lesung 2. Korinther 4,7-15 An diesem Fest des Apostels Jakobus werden wir daran erinnert, dass das Leben eines wahren Jüngers nicht von Bequemlichkeit und Bequemlichkeit geprägt ist, sondern von tiefer und beständiger Teilhabe am Geheimnis von Christi Leiden und Auferstehung. Die Worte des Apostels Paulus fangen den apostolischen Geist eindrücklich ein: „Wir sind von allen Seiten in Bedrängnis, doch nie in Bedrängnis geraten … wir tragen immer das Sterben Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu in uns sichtbar wird.“ Dies ist kein Leben der Niederlage, sondern der unerschütterlichen Gnade, ein Leben, das jede Prüfung, jede Not und jeden Moment der Schwäche zu einem Ort werden lässt, an dem die erlösende Liebe Christi erstrahlt. Die Apostel und insbesondere der heilige Jakobus, der sein Leben für das Evangelium gab, zeigen uns, dass der christliche Weg ein Weg radikaler Verfügbarkeit für Gott ist, wo selbst Leiden nicht vergeblich ist, sondern zu einem Kanal der Gnade für andere wird. So zu leben bedeutet, die rettende Kraft Jesu in unserem Körper und unseren Entscheidungen sichtbar zu machen, damit er in uns wirklich lebendig ist und durch uns Leben in die Welt bringt. Lasst uns nachdenken: Lasse ich die Kämpfe und Opfer in meinem Leben zu einem Spiegelbild von Christi Tod und Auferstehung werden, sodass sein Leben durch mich sichtbar und teilbar wird?
Don Giorgio