Apr. 14, 2025 | Tägliches Brot
Montag der Karwoche
Erste Lesung: Jesaja 42:1-7
An diesem Montag in der Karwoche bietet die Lesung aus Jesaja 42:1–7 ein kraftvolles und intimes Porträt des Dieners des Herrn, eine Prophezeiung, die in Jesus Christus ihre vollste Erfüllung findet. Zu Beginn dieser heiligsten Woche lädt uns die Kirche ein, innezuhalten und über die Tiefe der Mission Christi nachzudenken. Er ist der Sohn Gottes, vom Vater getragen, erfüllt vom Geist, und doch ist sein Kommen nicht von Lärm oder Triumphalismus geprägt, sondern von tiefer Demut und zarter Stärke. Er zerschmettert weder das geknickte Rohr noch löscht er das schwache Licht aus; vielmehr nähert er sich den Gebrochenen, den Müden, den Vergessenen und haucht ihnen neues Leben und Hoffnung ein. Seine Gerechtigkeit ist nicht Rache, sondern Erlösung, eine Gerechtigkeit, die in Barmherzigkeit und Wahrheit verwurzelt ist. Dieses Bild des Knechtes offenbart das Wesen des öffentlichen Wirkens Jesu und seines letzten Weges zum Kreuz: eine Liebe, die niemals aufgibt, eine Treue, die nicht wankt, und eine Mission, die alle Grenzen überschreitet und den Nationen Licht, den Verwundeten Heilung und den von Sünde, Verzweiflung oder Angst Gefangenen Freiheit bringt. In diesen Tagen der Karwoche sind wir nicht nur eingeladen, diese Mission Jesu Christi zu bewundern, sondern uns ihr anzuschließen, indem wir das Beispiel des Herrn in unsere Herzen eindringen lassen, in unserem Handeln Raum für sein Mitgefühl schaffen und in ihm zu Dienern werden, die dieselbe göttliche Zärtlichkeit in einer Welt widerspiegeln, die sich immer noch nach Licht sehnt. Lasst uns darüber nachdenken: Bin ich mir der Mission des Dieners Gottes, Jesus Christus, bewusst?
Don Giorgio
Apr. 13, 2025 | Tägliches Brot
Palmsonntag
Lesungen: Jesaja 50:4-7; Philipper 2:6-11.
An diesem Palmsonntag ziehen wir mit Christus in die heilige Stadt Jerusalem ein – nicht nur, um Zeuge seiner Begrüßung durch die Menge zu werden, sondern um ihm auf dem Weg der selbstlosen Liebe und des erlösenden Leidens zu folgen. Die Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja offenbart die tiefe innere Gesinnung Jesu: der gehorsame Knecht, der auf die Stimme des Vaters hört, der sich angesichts von Bedrängnis nicht auflehnt oder umkehrt. Er bietet denen, die ihn schlagen, seinen Rücken und sein Gesicht der Schande und dem Spucken dar, nicht weil er machtlos ist, sondern weil er vollkommen demütig und erfüllt von unerschütterlichem Vertrauen in den ist, der ihn gesandt hat. Deshalb ist sein Einzug in Jerusalem wirklich triumphal – nicht wegen der Palmen und Hosannarufe, sondern wegen seiner Bereitschaft, die Leere des Leidens und des Todes anzunehmen. Der heilige Paulus führt uns in seinem Brief an die Philipper noch tiefer in dieses Geheimnis ein: Der Sohn Gottes, der in der Gestalt Gottes war, hielt nicht an seinen göttlichen Privilegien fest, sondern entäußerte sich, nahm Knechtsgestalt an und erniedrigte sich bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Durch diesen Akt der völligen Demut und des Vertrauens besiegt er den Tod und wird vom Vater erhöht. „Gesegnet ist der König, der im Namen des Herrn kommt! Friede im Himmel und Ehre in der Höhe!“ Denn er zieht völlig demütig, aber mit unerschütterlichem Vertrauen in den Vater nach Jerusalem ein, um den entscheidenden Unterschied zu bewirken. Lasst uns darüber nachdenken: Folge ich der Logik Jesu in diesem Gedenken an seinen triumphalen Einzug in Jerusalem?
Don Giorgio
Apr. 12, 2025 | Tägliches Brot
Samstag der 5. Fastenwoche
Erste Lesung: Hesekiel 37:21-28
Die Fastenzeit nähert sich ihrem Ende und die Lesung aus dem Buch Ezechiel bietet ein eindrucksvolles Bild dessen, was Gott nicht nur in der Geschichte, sondern auch in den Herzen eines jeden von uns erreichen möchte. Der Herr spricht davon, sein Volk, das einst zerstreut und gespalten war, zu sammeln und es zu einer einzigen Nation unter einem einzigen Hirten zu machen. Dies ist das Versprechen der messianischen Zeit, der Zeit der Kirche, in der in Christus selbst alle vereint sind. Die Fastenzeit ist weit davon entfernt, nur eine Zeit persönlicher Anstrengung oder spiritueller Übung zu sein, sondern vielmehr eine göttliche Bewegung hin zur Einheit. Während der Fastenzeit sind wir eingeladen, mit Jesus zusammenzuarbeiten, der aktiv daran arbeitet, die Einheit auf allen Ebenen unseres Lebens wiederherzustellen. Er bringt uns durch Gebet und Buße näher zu sich selbst, heilt unsere zerbrochenen Beziehungen durch Akte der Versöhnung und Barmherzigkeit und lädt uns ein, die innere Integrität wiederzuentdecken, eine tiefere Harmonie zwischen dem, was wir glauben, was wir tun und wer wir sind. So wird die Fastenzeit zu einem Moment, in dem wir Gott das, was in uns zerbrochen ist, wieder aufbauen lassen. Wir treten in eine bessere Beziehung der Einheit mit Gott, mit anderen und mit uns selbst ein. Denken wir darüber nach: In der Fastenzeit lassen wir Gott das, was in uns zerbrochen ist, wieder aufbauen.
Don Giorgio
Apr. 11, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 5. Fastenwoche
Heiliger Stanislaus, Bischof, Märtyrer
Erste Lesung: Jeremia 20:10-13
An diesem Freitag in der fünften Fastenwoche regen uns die Worte des Propheten Jeremia zu einer tiefen Reflexion über die Realität des spirituellen Kampfes an. Er spricht aus einem Gefühl des Schmerzes und des Verrats heraus, umgeben von denen, die ihn einst Freund nannten, aber jetzt seinen Untergang suchen. Doch selbst inmitten von Angst und Isolation hält Jeremia an seinem Vertrauen in den Herrn fest und erklärt, dass Gott wie ein mächtiger Krieger ist, der verteidigt und befreit. Sein Schrei ist nicht nur ein Schrei der Klage, sondern auch der Hoffnung, die in der göttlichen Treue wurzelt. Dieser Moment in der Fastenzeit erinnert uns daran, dass der Weg nach Ostern nicht ohne Schatten ist. Auch wir sind Gefahren ausgesetzt – Versuchungen, Entmutigungen und Stimmen, die Zweifel oder Verwirrung säen. Manchmal kommen diese Bedrohungen von der Welt um uns herum, manchmal steigen sie in Form von Stolz, Selbstgefälligkeit oder Groll aus unserem eigenen Herzen auf. Die Fastenzeit ruft uns dazu auf, diese Gefahren nicht mit Verzweiflung, sondern mit mutigem Vertrauen in Gottes rettende Gegenwart zu erkennen. Während wir uns der Karwoche nähern, ermutigt uns Jeremias Zeugnis, unsere Kämpfe ehrlich zu benennen und unseren Glauben zu bekräftigen, dass der Herr alle sieht, hört und erlöst, die ihre Hoffnung auf ihn setzen. Lasst uns darüber nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, die spirituellen Gefahren mit mutigem Vertrauen in Gottes Erlösung zu erkennen.
Don Giorgio
Apr. 10, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 5. Fastenwoche
Erste Lesung Genesis 17:3-9
An diesem Donnerstag der fünften Fastenwoche führt uns die Lesung aus Genesis 17:3–9 in das tiefe Geheimnis der Bundesliebe Gottes ein, einer Liebe, die initiiert, erhält und verwandelt. Als Abram mit dem Gesicht zu Boden vor dem Herrn fällt, sind auch wir eingeladen, uns in einer Haltung der Hingabe zu erkennen, dass nicht wir es sind, die zuerst nach Gott greifen, sondern Gott, der sich bückt, um sich in Barmherzigkeit an uns zu binden. Die Fastenzeit ist eine Zeit, in der wir diese Wahrheit wiederentdecken: dass es in unserem Glauben nicht in erster Linie darum geht, was wir für Gott tun, sondern darum, was Gott durch seinen Bund in Jesus Christus in uns tun möchte. In der Genesis verspricht Gott, Abram zum Vater vieler Nationen zu machen, und begründet damit eine ewige Verbindung, die nicht nur sein Schicksal, sondern das Schicksal ganzer Generationen prägt. In Christus wird dieses Versprechen auf die gesamte Menschheit ausgeweitet; der Bund wird nicht durch eine Namensänderung besiegelt, sondern durch das Vergießen seines eigenen Blutes. An die Fastenzeit zu glauben bedeutet, darauf zu vertrauen, dass Gott in uns wirkt, auch wenn wir uns unfruchtbar, gebrochen oder unwürdig fühlen. Es bedeutet, dass wir das Versprechen seines Bundes, dass wir sein Volk und er unser Gott ist, tief in unseren Herzen verwurzeln lassen. Lasst uns darüber nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, die bündnishafte Liebe Gottes zu leben, die in mir durch Jesus Christus verwirklicht wird.
Don Giorgio