Samstag, 12. April

Samstag, 12. April

Samstag der 5. Fastenwoche
Erste Lesung: Hesekiel 37:21-28
Die Fastenzeit nähert sich ihrem Ende und die Lesung aus dem Buch Ezechiel bietet ein eindrucksvolles Bild dessen, was Gott nicht nur in der Geschichte, sondern auch in den Herzen eines jeden von uns erreichen möchte. Der Herr spricht davon, sein Volk, das einst zerstreut und gespalten war, zu sammeln und es zu einer einzigen Nation unter einem einzigen Hirten zu machen. Dies ist das Versprechen der messianischen Zeit, der Zeit der Kirche, in der in Christus selbst alle vereint sind. Die Fastenzeit ist weit davon entfernt, nur eine Zeit persönlicher Anstrengung oder spiritueller Übung zu sein, sondern vielmehr eine göttliche Bewegung hin zur Einheit. Während der Fastenzeit sind wir eingeladen, mit Jesus zusammenzuarbeiten, der aktiv daran arbeitet, die Einheit auf allen Ebenen unseres Lebens wiederherzustellen. Er bringt uns durch Gebet und Buße näher zu sich selbst, heilt unsere zerbrochenen Beziehungen durch Akte der Versöhnung und Barmherzigkeit und lädt uns ein, die innere Integrität wiederzuentdecken, eine tiefere Harmonie zwischen dem, was wir glauben, was wir tun und wer wir sind. So wird die Fastenzeit zu einem Moment, in dem wir Gott das, was in uns zerbrochen ist, wieder aufbauen lassen. Wir treten in eine bessere Beziehung der Einheit mit Gott, mit anderen und mit uns selbst ein. Denken wir darüber nach: In der Fastenzeit lassen wir Gott das, was in uns zerbrochen ist, wieder aufbauen.

Don Giorgio

Freitag, 11. April

Freitag, 11. April

Freitag der 5. Fastenwoche
Heiliger Stanislaus, Bischof, Märtyrer
Erste Lesung: Jeremia 20:10-13
An diesem Freitag in der fünften Fastenwoche regen uns die Worte des Propheten Jeremia zu einer tiefen Reflexion über die Realität des spirituellen Kampfes an. Er spricht aus einem Gefühl des Schmerzes und des Verrats heraus, umgeben von denen, die ihn einst Freund nannten, aber jetzt seinen Untergang suchen. Doch selbst inmitten von Angst und Isolation hält Jeremia an seinem Vertrauen in den Herrn fest und erklärt, dass Gott wie ein mächtiger Krieger ist, der verteidigt und befreit. Sein Schrei ist nicht nur ein Schrei der Klage, sondern auch der Hoffnung, die in der göttlichen Treue wurzelt. Dieser Moment in der Fastenzeit erinnert uns daran, dass der Weg nach Ostern nicht ohne Schatten ist. Auch wir sind Gefahren ausgesetzt – Versuchungen, Entmutigungen und Stimmen, die Zweifel oder Verwirrung säen. Manchmal kommen diese Bedrohungen von der Welt um uns herum, manchmal steigen sie in Form von Stolz, Selbstgefälligkeit oder Groll aus unserem eigenen Herzen auf. Die Fastenzeit ruft uns dazu auf, diese Gefahren nicht mit Verzweiflung, sondern mit mutigem Vertrauen in Gottes rettende Gegenwart zu erkennen. Während wir uns der Karwoche nähern, ermutigt uns Jeremias Zeugnis, unsere Kämpfe ehrlich zu benennen und unseren Glauben zu bekräftigen, dass der Herr alle sieht, hört und erlöst, die ihre Hoffnung auf ihn setzen. Lasst uns darüber nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, die spirituellen Gefahren mit mutigem Vertrauen in Gottes Erlösung zu erkennen.

Don Giorgio

Donnerstag, 10. April

Donnerstag, 10. April

Donnerstag der 5. Fastenwoche
Erste Lesung Genesis 17:3-9
An diesem Donnerstag der fünften Fastenwoche führt uns die Lesung aus Genesis 17:3–9 in das tiefe Geheimnis der Bundesliebe Gottes ein, einer Liebe, die initiiert, erhält und verwandelt. Als Abram mit dem Gesicht zu Boden vor dem Herrn fällt, sind auch wir eingeladen, uns in einer Haltung der Hingabe zu erkennen, dass nicht wir es sind, die zuerst nach Gott greifen, sondern Gott, der sich bückt, um sich in Barmherzigkeit an uns zu binden. Die Fastenzeit ist eine Zeit, in der wir diese Wahrheit wiederentdecken: dass es in unserem Glauben nicht in erster Linie darum geht, was wir für Gott tun, sondern darum, was Gott durch seinen Bund in Jesus Christus in uns tun möchte. In der Genesis verspricht Gott, Abram zum Vater vieler Nationen zu machen, und begründet damit eine ewige Verbindung, die nicht nur sein Schicksal, sondern das Schicksal ganzer Generationen prägt. In Christus wird dieses Versprechen auf die gesamte Menschheit ausgeweitet; der Bund wird nicht durch eine Namensänderung besiegelt, sondern durch das Vergießen seines eigenen Blutes. An die Fastenzeit zu glauben bedeutet, darauf zu vertrauen, dass Gott in uns wirkt, auch wenn wir uns unfruchtbar, gebrochen oder unwürdig fühlen. Es bedeutet, dass wir das Versprechen seines Bundes, dass wir sein Volk und er unser Gott ist, tief in unseren Herzen verwurzeln lassen. Lasst uns darüber nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, die bündnishafte Liebe Gottes zu leben, die in mir durch Jesus Christus verwirklicht wird.

Don Giorgio

Mittwoch, 9. April

Mittwoch, 9. April

Mittwoch der 5. Fastenwoche
Erste Lesung Daniel 3:14-20, 24-25, 28
An diesem Mittwoch der fünften Fastenwoche begegnen wir dem kraftvollen Zeugnis von Schadrach, Meschach und Abed-Nego – jungen Männern, die dem lodernden Feuer mit unerschütterlichem Gottvertrauen entgegentraten. Ihr Mut wankte nicht, selbst als das Feuer siebenmal heißer gemacht wurde. Stattdessen vertiefte sich ihr Glaube. Inmitten der Flammen waren sie nicht allein – der Engel des Herrn war bei ihnen, ein Zeichen des göttlichen Schutzes. Auch auf unserer Reise durch die Fastenzeit, wenn wir den Feuern der Versuchung, Entmutigung oder Angst begegnen, sind wir eingeladen, uns in die Gnade Gottes zu hüllen. Die Gnade löscht das Feuer nicht immer, aber sie schützt uns in ihrem Inneren. Die Fastenzeit ist nicht nur eine Zeit des Durchhaltens, sondern auch der Verwandlung – in der das Vertrauen stärker wird und Gottes Gegenwart inmitten der Prüfung strahlender wird. Vertrauen lässt die Gnade Sie wie ein Schutzschild umhüllen. Die Gnade umgibt uns wie ein göttlicher Schild und ermöglicht es uns, durch die Flammen der Sünde und des Kampfes zu gehen, ohne verzehrt zu werden. Denken wir darüber nach: Die Fastenzeit hüllt uns in die Gnade Gottes.

Don Giorgio

Dienstag, 8. April

Dienstag, 8. April

Dienstag der 5. Fastenwoche
Erste Lesung Numeri 21:4-9
Als das Volk Israel in der Wüste müde und rebellisch wurde, wurden sie mit den Folgen ihrer Sünde konfrontiert – giftigen Schlangen, deren Bisse Leid und Tod brachten. Doch selbst in ihrer Not zeigte Gott einen Weg zur Heilung auf: eine von Mose hochgehobene eherne Schlange. Diejenigen, die sie mit Glauben ansahen, wurden gerettet. Dieses eindrucksvolle Bild weist auf das Kreuz Christi hin, an dem Jesus, obwohl ohne Sünde, „erhöht“ wurde, um das Gift unserer Sünden auf sich zu nehmen. In der Fastenzeit sind wir eingeladen, anzuerkennen, dass auch wir verwundet sind – gebissen von Stolz, Selbstsucht, Angst und allem, was uns von Gott und voneinander trennt. Unsere Heilung kommt nicht dadurch, dass wir unsere Wunden verbergen oder uns bemühen, uns allein zu heilen, sondern indem wir unsere Augen zum gekreuzigten Herrn erheben. Auf das Kreuz zu schauen bedeutet, Buße zu tun, an die Tiefe der Barmherzigkeit Gottes zu glauben und uns seiner Liebe anzuvertrauen. Es ist ein Akt der Hingabe, der uns für die Gnade öffnet, die den Stachel der Sünde nicht nur entfernt, sondern sie verwandelt und neues Leben hervorbringt. Im Kreuz begegnen sich Leiden und Liebe, und in dieser Begegnung finden wir den Weg nach Hause. Denken wir darüber nach: In der Fastenzeit schauen wir auf das Kreuz, um Erlösung zu finden.

Don Giorgio

Montag, 7. April

Montag, 7. April

Montag der 5. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Daniel 13:1-9,15-17,19-30,33-62
Der heilige Johannes Baptist de la Salle
Die Geschichte der Susanna, die an diesem Montag der fünften Fastenwoche verkündet wird, bietet eine tief bewegende Reflexion über Unschuld, Mut und unerschütterliches Vertrauen in Gott. Obwohl Susanna von korrupten Männern zu Unrecht beschuldigt und mit dem Tod bedroht wird, beschließt sie, dem Herrn treu zu bleiben, anstatt sich der Sünde zu beugen oder dem menschlichen Druck nachzugeben. Ihre Entscheidung ist nicht nur ein Akt der moralischen Integrität, sondern auch ein tiefer Ausdruck des Glaubens. Sie glaubte, dass Gott selbst im Angesicht von Ungerechtigkeit und öffentlicher Schande diejenigen nicht im Stich lässt, die ihm treu sind. In einer Welt, in der der Druck von außen, die Angst vor dem Urteil und die Versuchung, Kompromisse einzugehen, oft überwältigend sind, fordert uns Susannas Beispiel heraus, uns zu fragen, wohin wir unser Vertrauen setzen. Die Fastenzeit ist eine Zeit, in der wir uns genau diese Frage stellen: Verlassen wir uns auf Gottes Eingreifen oder lassen wir uns von menschlichem Wohlwollen leiten? Versuchen wir, unser Image zu bewahren, oder bemühen wir uns, mit Integrität vor dem Herrn zu leben, der alles sieht? Susannas Rechtfertigung durch die Weisheit und den Mut des jungen Daniel zeigt, dass Gott eingreift, manchmal auf verborgene oder unerwartete Weise, um denen zu helfen, die auf ihn vertrauen. Lasst uns darüber nachdenken: Die Fastenzeit ist dazu da, sich von Angst und Kompromissen zu befreien und dem Herrn zu vertrauen.

Don Giorgio