Dienstag der Karwoche
Erste Lesung Jesaja 49:1-6
Am Dienstag der Karwoche stellt uns die Kirche die tiefgründige Prophezeiung von Jesaja 49:1–6 vor Augen, in der die Gestalt des Knechtes des Herrn mit immer größerer Klarheit offenbart wird. Dieser Knecht wird nicht nur im Mutterleib erwählt und im Schatten der Hand Gottes verborgen, sondern auch mit einer Mission betraut, die die Grenzen Israels überschreitet. Er soll ein Licht für die Völker sein, ein Träger der Erlösung bis an die Enden der Erde. Wenn wir Jesus auf seinem letzten Weg zum Kreuz begleiten, erkennen wir in ihm die wahre Erfüllung dieser prophetischen Vision. Die Mission Jesu ist geprägt von Ablehnung, Verrat und Leid. Aber Jesajas Worte enthüllen die tiefere Realität dieser Misserfolge. Die scheinbare Niederlage des Dieners ist in Wirklichkeit der Weg zu Erlösung und Herrlichkeit. Jesus, das fleischgewordene ewige Wort, nimmt die Müdigkeit und Entmutigung auf sich, damit er sie nach dem Plan seines Vaters verwandeln kann. In seiner Treue bis zum Tod offenbart Jesus das Herzstück des Plans des Vaters: dass er durch die Demütigung des Kreuzes eine gefallene Welt aufrichten würde. Diese Worte Jesajas laden uns ein, mehr über die Mission Christi zu erfahren, dass das Licht Christi am hellsten durch die Wunden der Liebe scheint. Lasst uns darüber nachdenken: Wie bewusst ist mir die tiefgründige Natur des Kreuzweges, den Jesus für meine Erlösung auf sich genommen hat?
Don Giorgio