Wundertätige Medaille

Wundertätige Medaille

Jedes Jahr werden wir einmal in besondere Weise, daran erinnert, dass durch das einfache Leben einer Ordensfrau, Maria in einer ganz besonderen Weise sich den Menschen als Fürsprecherin offenbart hat.

Wir selber tragen diese wundertätige Medaille und glauben, dass Maria zu aller Zeit und in allen Anliegen uns zur Seite steht.

Nehmen wir in diesem Jahr die vielfältigen Anliegen aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, welche sich in unseren Einrichtungen um das Wohl der uns anvertrauten Menschen sorgen.

Geben Sie sich Jesus hin

Geben Sie sich Jesus hin

„Er hat dich auf eine geheimnisvolle, aber wahre Weise auserwählt, um mit ihm gerettet zu werden. Ja, Christus ruft Sie, aber er ruft Sie in Wahrheit. Sein Ruf ist anspruchsvoll, denn er lädt dich ein, dich ganz von ihm einfangen zu lassen, so dass dein ganzes Leben das Licht sieht. Lassen Sie sich von Jesus entführen und versuchen Sie, nur für ihn zu leben!“
Johannes Paul II., Rom, Italien, 13. Oktober 1993.

Versuchen wir, uns vorzustellen, dass wir ihm alles geben – die Menschen, die uns wichtig sind, die Arbeit, die wir tun, die Dinge, mit denen wir uns umgeben, den Ort, an dem wir leben. Versuchen wir uns vorzustellen, dass wir nur für Jesus leben, ohne an Personen, Dinge, Aktivitäten oder Orte gebunden zu sein. Inwieweit stimmen diese Bilder mit unserem Leben überein?

Ich bin der strahlende Morgenstern (Offb. 22,16)

Ich bin der strahlende Morgenstern (Offb. 22,16)

Offenbarung

Die Offenbarung des Johannes ist das letzte Buch im Neuen Testament. Es geht darin um die Zukunft der Welt und damit auch um meine Zukunft. Die Welt wird vergehen, Gott wird in seiner Herrlichkeit erscheinen. In diesem Zusammenhang finden sich im letzten Kapitel zwei wunderbare Bildworte über Jesus:

Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern (Offb. 22,16). Beide Bilder passen gut in die Zeit des Advent. Für unseren letzten Monatsvortrag habe ich mich für das zweite Bild entschieden: für den strahlenden Morgenstern.

 

Der Morgenstern in der Liturgie

Eine geistliche Übung für den Advent: Suchen Sie nach Gebeten, Texten und Liedern, in denen der Morgenstern vorkommt. Im Advent dürfte das nicht schwer sein.

 

Liturgie des Advent

O-Antiphon (Vesper ab dem 17. Dezember): Du Morgenstern (22. Dezember)

Lieder zum Thema „Morgenstern“

Die Nacht ist vorgedrungen (GL 220)

Gott heilger Schöpfer aller Stern (GL 230)

Wie schön leucht uns der Morgenstern (GL 357)

Morgenstern der finstern Nacht (GL 372)

 

Hymnus zur Laudes (Sonntag 1. Woche)

 

O ew´ger Schöpfer aller Welt,
des Walten Tag und Nacht regiert,
du setzt den Zeiten ihre Zeit,
schenkst Wechsel in der Zeiten Lauf.

 

Der Hahn, des Tages Herold, ruft,
der Wächter in der Finsternis.
Sein Schrei trennt von der Nacht die Nacht,
dem Wanderer zur Nacht ein Licht.

 

Da steigt der Morgenstern empor,
erhellt das schwarze Firmament,
da weicht der dunklen Mächte Schar
vom Weg des Unheils scheu zurück.

 

Da fühlt der Schiffer neue Kraft,
des Meeres Brandung sänftigt sich,
der Fels der Kirche, Petrus, weint,
bereut die Schuld beim Hahnenschrei.

 

So stehet rasch vom Schlafe auf:
Der Hahn weckt jeden, der noch träumt.
Der Hahn bedrängt, die säumig sind,
der Hahn klagt die Verleugner an.

 

Hoffnung erwacht beim Hahnenschrei,
und Lind‘rung strömt den Kranken zu.
Der Räuber lässt von seinem Tun,
Gefallene vertrauen neu.

 

Herr, wenn wir fallen, sieh uns an
und heile uns durch deinen Blick.
Dein Blick löscht Fehl und Sünde aus,
in Tränen löst sich unsre Schuld.

 

Du Licht, durchdringe unsern Geist,
von unsren Herzen scheuch den Schlaf,
dir sei das erste Wort geweiht,

dich preise unser Morgenlob.
Amen.

 

Mehr als ein Fixstern
Wenn von Morgenstern (oder auch Abendstern) die Rede ist, suchen wir gern einen Fixstern am abendlichen oder morgendlichen Himmel. Doch die liturgischen Texte und Lieder meinen mit dem Bild des Morgensterns mehr als einen Fixstern am Himmel. Es geht um das Erleben des anbrechenden Tages und des damit verbundenen Lichtes nach der Erfahrung der Dunkelheit der Nacht.

 

Orientierung
Da steigt der Morgenstern empor, erhellt das schwarze Firmament, …

Da fühlt der Schiffer neue Kraft, des Meeres Brandung sänftigt sich, …

In der Dunkelheit werde ich schnell orientierungslos, finde mich nicht zurecht, bin unsicher. Sobald das Licht erscheint, kann ich mich zurechtfinden, mich orientieren, kommt die Sicherheit zurück.

Geistliche Übung: Woran orientiere ich mich in meinem Leben?

 

Hoffnung
Hoffnung erwacht bim Hahnenschrei, und Lind’rung strömt den Kranken zu.
Der Räuber läßt von seinem Tun, Gefallene vertrauen neu.

 

Viele haben Angst vor der Dunkelheit. Kinder vor dem „schwarzen Mann“ (wer auch immer damit gemeint sein könnte). Alte Menschen trauen sich nachts nicht mehr heraus aus Angst, überfallen zu werden. Und Kranke ersehnen nach einer Nacht voller Schmerzen den neuen Morgen.

 

Vergebung

Die Liturgie kennt noch eine andere Nacht: die Nacht von Sünde und Schuld.

In dem Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ wird wunderbar beschrieben, wie Gott mit unserer Schuld umgeht.

Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf!

Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf

Von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah.

Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.

 

Im Exsultet der Osternacht ist ebenfalls von dieser Nacht die Rede. Aber die Schuld hat einen Erlöser gefunden. Nicht zufällig endet das Exsultet mit dem Hinweis auf den „Morgenstern, der nicht untergeht“, auf Jesus Christus.

Prälat Dr. Stefan Dybowski

Novenna an die Unbefleckte Jungfrau Maria

Novenna an die Unbefleckte Jungfrau Maria

Mit einem wunderbaren Lied der Freude lehrt uns Maria, den Herrn zu preisen. Ihr gebührt unser Beifall:

Freue mich meines Geistes in Gott, meinem Retter

Großes hat der Herr für uns getan, kostbar und allmächtig, heilig ist sein Name.

Mein Geist frohlockt in Gott, meinem Retter

Er schaut auf die Demut seiner Kinder, und seine Güte erstreckt sich auf diejenigen, die ihn fürchten.

Mein Geist frohlockt in Gott, meinem Retter

Richten wir unser Bittgebet an Maria. Wie Kinder zu unserer Mutter, so sagen wir zu ihr

Mutter Gottes, gib mir ein einfaches Herz.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bewahre mir ein kindliches Herz, rein und transparent. Gib mir ein einfaches Herz, das sich nicht mit der Traurigkeit des Alltags aufhält.

Mutter Gottes, gib mir ein einfaches Herz.

Ein demütiges Herz, das liebt, ohne zu verlangen, dass es zurückgeliebt wird, das sich gerne anderen Herzen öffnet und sich vor deinem göttlichen Sohn aufopfert.

Mutter Gottes, gib mir ein einfaches Herz.

Und möge der Gott der Hoffnung uns mit tiefer Freude erfüllen. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Ich bin der Weinstock (Joh. 15,5)

Ich bin der Weinstock (Joh. 15,5)

Wein – so alt wie die Menschheit?

Wein ist ein uraltes Kulturgut. Seit frühesten Zeiten haben Menschen den Wein angebaut, ihn kultiviert, ihn bei Festen und Feiern getrunken, und nicht zuletzt auch seine berauschende Wirkung erleben müssen. All dies findet sich auch in den Schriften der Bibel wieder. So greift auch Jesus in seiner Verkündigung das Bild vom Weinstock auf, um damit ein schönes Thema anzusprechen: die Verbundenheit mit Gott.

 

Verbunden oder getrennt

Das Thema der Bildrede vom Weinstock ist eigentlich eindeutig. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Und nur wenn ihr in mir bleibt, könnt ihr reiche Frucht bringen.

Natürlich, wenn ich die Trauben abschneide, können sie nicht mehr weiterwachsen, sondern vertrocknen. Und wenn ich mich bei einer Bergwanderung vom Seil des Bergführers löse, kann es sein, dass ich abrutsche und schlimmstenfalls abstürze. Es scheint also sinnvoll zu sein, mit dem Weinstock oder dem Seil des Bergführers verbunden zu bleiben.

 

Communio – Verbindung mit Christus

Christus spricht in seiner Bildrede nun die Verbindung zu ihm an. Nur wenn ihr in mir bleibt, könnt ihr reiche Frucht bringen. Wie sieht diese Verbundenheit mit Christus aus.

Geistliche Übung: wie würden Sie Ihre Verbundenheit mit Christus beschreiben? Gebet, Zeit für ihn haben, nach seinen Geboten leben …?

 

Communio an Bedingungen geknüpft?

Jesus selbst beschreibt, wie die Verbindung mit ihm aussehen könnte. Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben. Der Satz erinnert mich an Schulzeiten: Wenn ihr artig seid, dann lese ich euch etwas vor. Wir müssen als Schüler also in Vorleistung gehen, bevor wir etwas vom Lehrer bekamen. Ist das bei Gott auch so? Müssen wir uns seine Gnade erst verdienen?

 

Gott macht den ersten Schritt

Die Bibel kennt eine andere Reihenfolge:

– Berufungserzählungen: Gott beruft. Dann kommt die Geschichte mit dem Berufenen; und trotz aller Misserfolge macht Gott seine Berufung nicht rückgängig.

– Herrschen und dienen: Jesus spricht nicht nur vom Dienen, er handelt als erster so (Fußwaschung); dazu Gedicht von Goethe: Legende.

– Vergeben: Jesus geht auf die Menschen zu, und dies ändert das Leben der Menschen radikal. Beispiel: Zachäus.

Nicht der Mensch geht also in Vorleistung, sondern Gott. Ein zuvorkommender Gott.

 

Freude am Evangelium

Vor einigen Jahren hat Papst Franziskus ein Apostolisches Schreiben herausgegeben. Titel: Freude am Evangelium. Ich habe es sehr gern gelesen. Allein die Bildersprache des Papstes hat mich beeindruckt. „Die Kirche ist nicht Zollstation, sondern Vaterhaus.“ Und an anderer Stelle „Die Kirche ist ein Haus mit offenen Türen.“ Offene Türen – damit meint der Papst nicht nur die Kirchentüren, sondern offene Türen für die Menschen, und offen für die Sakramente der Kirche. Sakramente sind nicht Belohnung für ein gutes Leben, sondern Stärkung für die Schwachen. Es ist also umgekehrt: nicht wir müssen in Vorleistung gehen, sondern Gott gibt seine Liebe unverdient und ungeschuldet. Er will also, dass wir am Weinstock bleiben und so mit ihm in Verbindung blieben.

 

Bleibt in meiner Liebe

In seiner ersten Enzyklika schreibt Papst Benedikt XVI. über die Liebe. Dabei unterscheidet er zwei Arten der Liebe. Die eine Art ist eine Liebe, die schnell auflodert, dann aber ebenso schnell wieder verlischt. Die andere Art der Liebe wächst langsam, ist dafür aber lang anhaltend und beständig. In seiner Bildrede vom Weinstock fordert Jesus uns auf, nach dieser bleibenden Liebe zu suchen.

 

Espresso umsonst

In Neapel gab es einmal eine schöne Gewohnheit. Wenn jemand besonders gut aufgelegt war und in einer Bar einen Espresso trank, zahlte er zwei statt einen. Der zweite Kaffee war für einen Gast reserviert, der nach ihm kommen würde, und der ihn nicht bezahlen konnte. Also eine Geste der Menschlichkeit.

Ich kann mir gut die Überraschung vorstellen, wenn jemand einen Espresso trinken möchte und ihn nicht bezahlen muss. Überraschungen dieser Art verändern das Leben und bringen Licht in den oft trüben Alltag. In der Bibel kann man oft von solchen Überraschungen lesen.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es hier zu keiner direkten Begegnung zwischen dem Spender und dem Empfänger kommt. Der Arme weiß nicht, bei wem er sich bedanken soll. Das erinnert mich an die Vorschriften zur Nächstenliebe im alten Judentum. Da gibt es einen Raum mit zwei Türen. Durch die eine Tür kommen die Geber herein und legen ihre Gaben ab. Nachdem sie weggegangen sind, kommen die Armen durch die andere Tür und empfangen die Gaben. Dadurch entsteht keine Abhängigkeit. Ein Akt der Würde für den Empfänger.

Doch auch der Geber weiß nicht, wer seinen Espresso bekommt. Vielleicht ein freundlicher Mensch, vielleicht aber auch ein ganz unsympathischer Typ. Und trotzdem bekommt er die Zuwendung. Diese Geste atmet für mich eine Weite, die ich großartig finde. Das erlebe ich bei Gott. Er macht seine Zuwendungen nicht abhängig von Sympathie oder Dankbarkeit. Er verschenkt einfach. Ein großzügiger Weinstock.

 

Prälat Dr. Stefan Dybowski

 

09.09.2022   Monatsvortrag St. Franziskus-Krankenhaus, Berlin-Tiergarten

20.09.2022   Monatsvortrag Kloster St. Augustinus, Berlin-Lankwitz

 

Montag, 29 August

Montag, 29 August

Die Enthauptung Johannes des Täufers

Evangelium Markus 6,17-29

Es ist unsere Gleichgültigkeit, die die Stimme der Wahrheit in uns und um uns herum zum Schweigen bringt. Alle Gäste des Königs sagten kein Wort gegen die Ungerechtigkeit des Wunsches der Tochter der Herodias. Denn sie wollten den König nicht verärgern. Wie oft haben wir gegen Ungerechtigkeit geschwiegen, um uns in unserer Wohlfühlzone zu halten? Die Enthauptung von Johannes dem Täufer ist ein Beispiel für unsere stille oder aktive Beteiligung an der Ungerechtigkeit unter uns. Umso wichtiger ist es, dass wir die Stimme unseres eigenen Gewissens nicht durch unsere Gleichgültigkeit abtöten. Reagieren wir auf die Gnade der Wahrheit und bekämpfen wir die Ungerechtigkeit.