60 Jahre im Dienst für Gott und die Menschen

60 Jahre im Dienst für Gott und die Menschen

Unsere Schwester Rosa feierte am 26. November ihr 60-jähriges Ordensjubiläum in Berlin Kreuzberg. Auf Grund der Pandemie waren nicht viele Gäste anwesend, aber die Feier selbst war sehr tief und feierlich.

Sr. Rosa hat die meiste Zeit ihres Ordenslebens im Dienst und der Sorge um gehörlose Menschen verbracht. Sie arbeitete in der Gehörlosenseelsorge aktiv mit und organisierte pastorale Aktivitäten. Diese Tätigkeit wurde durch das Coronavirus unterbrochen, so dass es Sr. Rosas größter Jubiläumswunsch ist, so bald wie möglich wieder den Menschen zu begegnen, die sie brauchen.

Sr. Rosa selbst erinnert sich an ihre Arbeit wie folgt:

„Bereits 1988 begannen die Gehörlosen offiziell in unser Haus und unsere Kapelle zu kommen, wo sie beten und Menschen treffen konnten, die sie verstanden. Zunächst wurden sie nur von Sr. Christiane betreut, die, da sie ebenfalls gehörlos ist, vom Vorsitzenden der Gehörlosenseelsorge in unserer Diözese mit diesem Dienst betraut worden war. Nach zwei Jahren, 1990, begann ich in der Gehörlosenseelsorge mitzuarbeiten. Am Anfang habe ich nichts verstanden, ich kannte die Gebärdensprache nicht, ich musste sie von Grund auf lernen. Bei dieser Arbeit habe ich jedoch festgestellt, dass nicht die Kenntnis der Sprache das Wichtigste ist, sondern das Herz und der Wille, ihre Situation zu verstehen. Auf dieser Ebene haben wir uns gut verstanden. Vielleicht, weil ich zwar nicht gehörlos bin, aber auch eine Behinderung habe. Ich habe als Kind ein Bein verloren und trage seither eine Prothese. Ich denke, dass diese Erfahrung mir hilft, die Probleme anderer besser zu verstehen. Obwohl sie ihre eigene Familie und ihr eigenes Leben haben, fühlen sie sich einsam und irgendwie von der normalen Welt ausgeschlossen. Schon lange vor der Pandemie organisierten wir einmal im Monat eine Heilige Messe in Gebärdensprache, gefolgt von einem Treffen mit Kaffee und der Möglichkeit zu Gespräch und Austausch. Alle kamen sehr gerne zu diesen Treffen, weil sie sich willkommen und verstanden fühlten. Auch außerhalb der Messe blieben wir miteinander in Kontakt. Sie kamen immer zu mir, wenn sie Hilfe brauchten, wenn sie telefonieren mussten oder wenn sie etwas nicht verstanden, z. B. bei Behördengängen. Ich war gerne bereit, ihnen zu helfen und habe ihre Probleme gemeinsam mit ihnen gelöst. Jetzt, in der Zeit der Pandemie, nun schon im zweiten Jahr, habe ich sie nicht mehr sehen können. In unserem Haus, in dem ich wohne, gibt es ein Altersheim, in dem zwei meiner Schützlinge leben. Ich treffe mich regelmäßig mit ihnen. Wir reden, beten und spielen zusammen. Ich selbst hatte in letzter Zeit auch gesundheitliche Probleme, aber ich lebe weiter in der Hoffnung, dass ich meinem Schützlingen weiterhin dienen und helfen kann.

SMI

Vor dem Thron Marias

Vor dem Thron Marias

Am Sonntag, den 21. November, fand die diesjährige Wallfahrt der Marienschwestern zu „Unserer Lieben Frau, Hüterin des Glaubens” in Bardo statt.

Die Tradition dieser Pilgerfahrt geht auf die Anfänge der Kongregation zurück. Zu der Zeit, als sich die junge, kleine Gemeinschaft zu bilden begann, kam im Zusammenhang mit dem Kulturkampf ein Regierungserlass über die Aufhebung der religiösen Orden heraus. Die Schwestern erkannten, dass dies eine schwierige Situation war, und unternahmen eine Wallfahrt zur Muttergottes, um um das Wunder der Rettung zu bitten. Nach mehreren Tagen intensiven Gebets kehrten sie nach Hause zurück und erhielten gleichzeitig den staatlichen Bescheid, dass sie bleiben dürfen und nicht säkularisiert werden. Nach diesem Ereignis versprachen die Schwestern, jedes Jahr vor den Thron Mariens zu pilgern, um für die Rettung der Kongregation zu danken. Dies ist nun eine Gelegenheit für uns, für alle Gnaden zu danken, die die Kongregation im Laufer ihrer Geschichte erhalten hat, und für die Gnaden, die jede Schwester erhält.

Trotz der sich wieder stärker ausbreitenden Pandemie kamen die Schwestern in großer Zahl in das Heiligtum Marias, der Hüterin des Glaubens in Bardo. Während der feierlichen Heiligen Messe und beim Rosenkranzgebet dankten sie für den Schutz Marias und baten um einen starken Glauben für die Zukunft. Aus hygienischen Gründen durften wir die Marienstatue nicht küssen, aber der Pfarrer stellte sie vor den Altar, damit wir Maria durch Gebete und Gesten des Vertrauen und Dankes ehren konnten. Nach langer Zeit konnten wir wieder zusammen sein, und Maria war unter uns und mit uns.

SMI

Schöne Sprache

Schöne Sprache

Ich möchte meine Reiseerfahrungen während der Pandemiezeit mit Ihnen teilen!

Von der großen Krise Covid-19 ist alles und jeder in der Welt betroffen; in der Gesellschaft, Wirtschaft und auch in der Religion haben sich die Formen der Andacht und Anbetung Gottes völlig verändert. Mitten in dieser schweren Zeit bekam ich die Chance, für Angelegenheiten der Gemeinschaft, aber auch für einen Urlaub nach Europa zu reisen. Ungewollt musste ich durch drei Länder reisen, da sich mein Visum für Italien aufgrund der neuen Reisebestimmungen verzögerte.

Ich startete meine Reise von Tansania aus am 15. Oktober 2021 und kam zuerst in Polen, dann in Berlin und zuletzt in Rom/Italien an.

Ich kann bestätigen, dass Sprache, Verbundenheit und Liebe die Werte sind, die zu einer guten Kommunikation mit den Schwestern beitrugen, die ich in Europa getroffen habe. Es war sehr lustig und interessant, den ich kannte weder die polnische noch die deutsche Sprache, aber als ich dort war, habe ich den Unterschied zwischen den Ländern nicht gespürt, es war, als wäre ich in Tansania. Ich habe mich mit den Schwestern durch Gesten verständigt, vor allem, wenn niemand in der Nähe war, der übersetzen konnte, und wir haben uns gut verstanden und waren miteinander sehr glücklich.

Die Schwestern stellten mir viele verschiedene Fragen zu unserer Region und zum Leben in Tansania im Allgemeinen. Ich habe versucht, alles zu beantworten und zu erklären, was sie über das Leben unserer Kongregation in unserer Region wissen wollten, und sie waren sehr zufrieden. Eine Sache war so erstaunlich für mich, dass ich zum Beispiel mit Sr. Luka auf Deutsch kommunizierte, indem ich Google translate in meinem Telefon benutzte, um meine Dankesbotschaft an die Schwestern weiterzugeben. Nach dem Senden wurde die Nachricht gelesen und das Feedback war gut. Im Allgemeinen habe ich meine Zeit in Europa genossen und viele Dinge von meinen Mitschwestern in Polen, Deutschland und Rom gelernt.

Für mich kann ich sagen, dass jeder Tag ein Tag des Lernens und Wachsens ist. Liebe und Einheit gehören zusammen und geben viel Kraft, denn durch sie sind wir immer miteinander verbunden, unabhängig von unseren Traditionen, unserer Sprache und unserer Hautfarbe.

 

Sr. M. Agnes Mwanajimba

Region – Tansania

 

Novene – 7. Woche

Novene – 7. Woche

Der Menschensohn ist gekommen, um zu finden und zu retten, was verloren war.

Diese Worten der Frohen Botschaft beschäftigten einen Polizeibeamten in Breslau, Herrn Uhden, einen eifrigen Katholiken. Als der spätere Bischof Henrich Förster noch Pfarrer in Kamienna Góra war, war dieser Polizist dort Bürgermeister. Er arbeitete gut mit dem Pfarrer zusammen. Die freundschaftlichen Beziehungen aus Kamienna Góra blieben bestehen, als beide nach Breslau versetzt wurden.

Am 19. Januar 1854 berichtete der ehemalige Bürgermeister dem Bischof über die tragische moralische Situation unter den Bediensteten. Er schlug vor, dass einer der katholischen Geistlichen eine Unterkunft für katholische Bedienstete organisieren sollte, damit diese nicht an üblen Orten übernachten müssten. Er schlug auch vor, eine Vereinigung katholischer Frauen zu gründen, die, da sie die Bedürfnisse der Mädchen gut kennen und so den Seelsorger  unterstützen könnten.

Bischof Förster leitete diesen Bericht an den Dekan von Breslau, Pater Maciej Thiel, Pfarrer von Corpus Christi in Breslau, weiter. Nach Rücksprache mit den Geistlichen in Breslau antwortete der Dekan dem Ordinarius, dass er einen großen Nutzen in der Gründung eines Vereins für Dienstmädchen sähe.

Bischof Förster beauftragte den Dekan, eine Dekanatskonferenz einzuberufen, um die Gründung dieses neuen pastoralen Dienstes zu besprechen und einen geeigneten Priester dafür zu finden, der eine Herberge für die Bediensteten einrichten und für sie sorgen sollte. Alle Priester wählten einstimmig Pater Johannes Schneider für diese Aufgabe. Pfarrer Schneider beantwortete die Wahl mit einem eindeutigen „Ja“. Zu dieser Zeit war er erst 30 Jahre alt und  5 davon Priester.

Pfarrer Schneider machte seine Gemeinde mit dem Problem der Dienstmädchen vertraut und bat seine weiblichen Gemeindemitglieder, die die Arbeitsbedingungen der Mädchen und jungen Frauen in Breslau aus eigener Anschauung kannten, um Hilfe. Sieben mutige Frauen der Pfarrei St. Matthias bildeten den Vorstand der neuen Marianischen Stiftung unter Johannes Schneider als Vorsitzenden. Für den Anfang, mietete die Stiftung zwei Zimmer für Mädchen in einem Mietshaus in der Nähe der Heilig-Kreuz-Kirche, demselben Gebäude, in dem unser Stifterer während seines Studiums gewohnt hatte. Jedes Vorstandsmitglied wurde von Pfarrer Schneider mit der Betreuung eines der Stadtteile von Breslau betraut. Besonderes Augenmerk legten die Frauen dabei auf die Bahnhöfe, denn dort kamen die Mädchen an, die in der Großstadt Arbeit suchten, und liefen Gefahr, in die Hände von Zuhältern zu geraten. Mädchen aus Oberschlesien und Oppeln kamen zum Oberschlesischen Bahnhof (dem heutigen Breslauer Hauptbahnhof), Mädchen aus dem Sudetenland kamen zum Świebodzki-Bahnhof und Mädchen aus Richtung Zgorzelec zum Marchia-Bahnhof.

Mitte Oktober 1854 übergab der Diener Gottes dem Bischof Heinrich Förster die vom Stiftungsrat ausgearbeiteten Statuten zur Genehmigung, die der Breslauer Ordinarius ohne Zögern billigte. Pfarrer Schneider legte die Statuten dann auch der Polizei zur Stellungnahme vor. Das Dokument wurde von der Polizei am Tag der Heiligen Elisabeth, der großen Apostelin der Werke der Barmherzigkeit, angenommen.

Am 14. November 1854 veröffentlichte unser Stifter in der Schlesischen Kirchenzeitung einen Aufruf an die Geistliche und Laien unter dem Titel „Ein Hilferuf”. In dem Artikel wurde der Hauptzweck der Stiftung vorgestellt: die Vorbereitung auf das Leben und die Ausbildung armer Mädchen, die am Rande des moralischen Abgrunds stehen. Es sei eine Tragödie, dass viele Mädchen vom Lande Verführern zum Opfer fielen, weil sie nicht richtig versorgt wurden, keine Arbeit und keine Unterkunft hatten und mit dem Leben in der Stadt nicht vertraut waren. Die schwierigen Lebensbedingungen waren oft die Ursache für ihre Straftaten, die im Gefängnis endeten. In diesem Appell enthüllte der Autor ein Projekt zum Kauf eines Hauses, in dem arbeitssuchende Bedienstete untergebracht werden sollen, bis sie einen geeigneten Arbeitsplatz gefunden haben. Dieses Haus könnte sie vor der Demoralisierung bewahren. Er hatte die Möglichkeit, ein solches Haus für 10000 Taler zu kaufen und brauchte deshalb Geld. Seinem Aufruf folgten viele Menschen mit guten und sensiblen Herzen, unabhängig von ihrer Religion. Pfarrer Schneider schlug vor, dass Unsere Liebe Frau von der Unbefleckten Empfängnis und die Heilige Rose von Lima, eine Tertiarin des Dominikanerordens, Patroninnen der kirchlichen Vereinigung für die Sorge umd die Dienstmädchen sein sollten.

Am 8. Dezember 1854 empfingen die Mitglieder des Vereins, die Familien, die das Werk unterstützten, und die Dienstmädchen selbst das Sakrament der Versöhnung und die Heilige Kommunion in der Kirche des Heiligsten Namens Jesu und weihten sich dann der Unbefleckten Jungfrau Maria als ihrer Schutzpatronin, indem sie sich selbst und die Zukunft des Werkes der Göttlichen Mutter anvertrauten.

Welchen Platz hat die Gottesmutter in meinem Leben?

 

Sr.M. Elżbieta Cińcio

WAS GOTT AN UNS GETAN HAT!

WAS GOTT AN UNS GETAN HAT!

Es war am 12.06.2017 um 22 Uhr, als ein Lastwagen, der Sand für den Bau unserer Johannes Schneider-English-Medium-Primary-School nach Mwanga transportierte, in einen Unfall verwickelt wurde. Im Lastwagen befanden sich ein Fahrer und ein junger Mann namens Maiko, der plötzlich das Bewusstsein verlor, weil er sich beim Unfall am Kopf verletzt hatte. Nachdem der Bauherr, Herr Sakaya diese Information erhalten hatte, kümmerte er sich um seine Behandlung im KCMC-Moshi-Krankenhaus in Tansania, wo er in einem Spezialbehandlungsraum lag. Er blieb einen ganzen Monat lang im Zustand der Bewusstlosigkeit, eine Situation, die uns und auch Herrn Sakaya Angst machte, besonders auch weil die Arztrechnungen so hoch waren. Wir teilten diese Sorge um Maiko vor allem durch Gebet und kleine finanzielle Spenden. Maiko hat eine Frau, aber sie hatten noch keine Kinder und seine Frau ging auch jeden Tag arbeiten. Als er nicht mehr im Krankenhaus sein konnte, aber in der Nähe des Krankenhauses bleiben sollte, war Herr Sakaya bereit, ihn bei sich aufzunehmen.

ÜBERGROßE ANGST

Es war am Morgen des 24.07.2017, als ich die enttäuschende Nachricht erhielt, dass ich den Patienten abholen und nach Hause zurückbringen sollte, ohne jegliche Erklärung, obwohl er noch immer bewusstlos war. Ich brach in Tränen aus und hatte Angst um den Zustand des Patienten. Ich hatte keine andere Wahl, als mit seiner Frau und seiner Mutter das Krankenhaus zu verlassen und nach Hause zu fahren. Auf dem Weg dorthin schwiegen wir alle, niemand sagte etwas, und die Tränen liefen uns über die Wangen. Zu Hause mussten wir um Hilfe bitten, um ihn aus dem Auto zu holen.

Nachdem ich ihn zurückgebracht hatte, ging ich nach Hause ins Kloster, und die Angst packte mich, und ich wusste nicht einmal, ob ich es meinen Mitschwestern sagen sollte. Am Abend nach dem Essen teilte ich ihnen mit, dass Maiko wieder bei uns ist, die Schwestern waren sehr überrascht und alle hatten Angst, dass Maiko nicht mehr da sein würde, und wenn Maiko stirbt, was werden die Leute dann über uns und diese Schule sagen?

WUNDER! WUNDER! WUNDER!!!!

Nachdem ich mit meinen Mitschwestern gesprochen hatte, kamen wir überein, Sr. M. Dulcissima um Hilfe zu bitten. Wir fingen an, Saft und Spinat zu kochen und in einem Mixer zu zerkleinern, weil der Patient nicht in der Lage war, etwas zu essen, er wurde durch ein Rohr ernährt, also bereiteten wir Saft und Spinat zu und streuten weiche Erde vom Grab von Sr Dulcissima hinein. Wir taten dies drei Tage lang, und am vierten Tag erzählte mir seine Frau, dass sie gesehen hatte, wie er versuchte, einen Finger der Hand zu heben, Das war WIRKLICH eine große Freude für mich, für seine Frau und für meine Mitschwestern, wir alle jubelten und sagten WUNDER !!! SR. M. DULCISSIMA HAT ES GEWIRKT. Es war eine Freude, die uns Tränen in die Augen trieb. Nach diesem denkwürdigen Ereignis setzten wir unsere Novene fort und gewannen wieder Zuversicht. Neun Tage später sagte mir die Frau von Maiko, dass wir ihn ins Krankenhaus bringen müssten. Als wir dort ankamen, waren alle überrascht, Maiko zu sehen, der zwar schaute, aber nicht in der Lage war, seine Hand zu heben. Sie fragten uns, was habt ihr gemacht, Schwestern? Ich antwortete: „Gott ist gut“. So wurden wir gebeten, ihn für eine Woche zur weiteren Behandlung zurückzubringen.Es war sehr mühsam, weil wir um 9 Uhr morgens aufbrechen mussten und er den ganzen Tag ohne Behandlung blieben, aber wir vertrauten, dass die Behandlung erfolgreich sein würde. Jeden Tag ging es Maiko durch die Fürsprache der Dienerin Gottes, Sr. M. Dulcissima besser, und in der nächsten Woche fing er an, sein Bein zu heben, es juckte, er schaute und spürte Schmerzen. GOTT IST WIRKLICH GUT.

EINE GESCHICHTE, DIE NICHT IN VERGESSENHEIT GERATEN WIRD

Wir in der Region Tansania und insbesondere die Schwestern der Gemeinschaft von Mwanga sind absolut sicher, dass Maiko mit Hilfe von Sr. M. Dulcissima wieder gesund geworden ist. Wir beteten so lange um ihre Hilfe, bis Maiko vollständig sprechen konnte, seine Erinnerungen zurückkehrten und er sogar mit Gehübungen beginnen konnte. Das erste, was er sagte, war ein Dank an Gott, an die Marienschwestern und auch an Herrn Sakaya. „Durch diese Schwestern habe ich Heilung erfahren, sie sind jetzt meine Mütter“, sagt Maiko.

Bevor Maiko nach Mwanga kam, war er ein protestantischer Christ (Pfingstkirche), aber als er nach Mwanga kam, waren er und seine Frau Lutheraner. Nach dem Unfall kamen viele Menschen der verschiedenen Konfessionen zu ihm, um für ihn zu beten. Er aber sagte ihnen: „Ich werde jetzt Katholik, egal was ihr tut.” Er sagte mir immer: „Mutter, ich habe mich jetzt entschlossen, katholisch zu werden und bitte dich, mir bei der Taufe und der Heirat zu helfen.“ Zuerst zögerte ich, aber später bat ich die Schwestern, die als Katechetinnen arbeiteten, mit dem Pfarrer zu sprechen, und schließlich begannen er und seine Frau mit dem Katechismus-unterricht. Am 12.09.2019 bekannten er und seine Frau sich zum katholischen Glauben, und am 14.09.2019 um 3 Uhr morgens feierte Maiko die Hochzeit in der Pfarrei Jesus of Mercy in Mwanga. Drei Tage vor der Hochzeit hängten wir ein Foto von Sr. M. Dulcissima in unserer Kirche auf und baten um Gebet und Dank für alles, was Gott durch die Fürsprache seiner Dienerin Sr. M. Dulcissima für uns getan hat. Es war in der Tat ein Tag voller Freude, und alle, die das Ereignis miterlebten, dankten Gott für die Mission der Marienschwestern von der Empfängnis hier in Mwanga.

Ich bin meinen Mitschwestern hier in Mwanga sehr dankbar für ihre Hingabe und Dienste, die sie getan haben, und noch mehr für die Einheit des Gebets im Vertrauen auf die Hilfe der Dienerin Gottes, Sr. Dulcissima. Wir glauben und vertrauen darauf, dass jeder, der auf Dulcissimas Fürsprache hin betet, sehr bald eine Antwort erhält. Als Maiko geheilt wurde, war es, als ob er gestorben wäre und nun, auf die Fürsprache unserer Schwester Dulcissima wieder lebt. Was können wir noch sagen? Zurzeit erleben wir, wie der junge Maiko langsam geht und eine kleine Tochter namens Gabriela hat. Herzlichen Glückwunsch an seine Frau, die sich entschlossen hat, bei ihrem Mann zu bleiben und sich die ganze Zeit um ihn zu kümmern, selbst in der schlimmsten und schwierigsten Situation seiner Krankheit, bis er eine Behandlung fand.

Beten wir weiter auf die Fürsprache der Dienerin Gottes, Sr. M. Dulcissima, damit sie uns in unserer Mission hilft und die Seelen derer rettet, die unsere Hilfe brauchen.

Sr. Anna Mwamlima

Novene – 6. Woche

Novene – 6. Woche

Im Evangelium hören wir heute die Worte: Der Eifer für dein Haus verzehrt mich. (Joh. 2,17)

Der Diener Gottes, Pfarrer Johannes Schneider, wurde am 3. April 1854 von Bischof Heinrich Förster zum Administrator der Pfarrei St. Matthias in Breslau (Wrocław) ernannt. Die Matthiaskirche war ursprünglich eine Hofkapelle, die zum Gut von Heinrich dem Bärtigen, dem Ehemann der Heiligen Hedwig, gehörte. In den vierziger Jahren des dreizehnten Jahrhunderts gründete die Schwiegertochter der heiligen Hedwig, Herzogin Anna, ein Spital nach dem Vorbild der heiligen Elisabeth. 1253 holte sie die Kreuzritter mit dem Roten Stern nach Breslau, baute für sie ein Kloster und schenkte den Mönchen auch die Kirche.

Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche St. Matthias umgestaltet und vergrößert. Im Jahr 1525 wurde die Pfarrei St. Elisabeth hierher verlegt, da die Kirche St. Elisabeth von den Protestanten übernommen wurde. Ab 1638 übernahmen die Jesuiten die St. Matthiaskirche und die Klostergebäude, denen wir den Umbau des Kircheninneren und die barocke Ausstattung verdanken. Nach der Auflösung des Jesuitenordens wurde ihr Kloster in das katholische St. Matthias-Gymnasium umgewandelt, und ab 1813 wurde die St. Matthias-Kirche zur Gymnasialkirche. Dort wurden die Messen für die Schüler der Sekundarstufe gefeiert. Die Pfarrei St. Matthias wurde in die Jesuitenkirche des Heiligen Namens Jesu verlegt.

Die Kirche des Heiligen Namens Jesu wurde auf Initiative der Jesuiten 1683-1698 an Stelle des ehemaligen herzoglichen Schlosses nach dem Vorbild der Jesu-Kirche in Rom und der Ignatius-Kirche in Linz errichtet. Sie ist eine der schönsten barocken Kirchbauten in Schlesien. Außer dem Hauptaltar hat sie 14 Kapellen. Neben der Sakristei befindet sich eine Kapelle, die der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet ist und auch ein wundertätiges Gemälde der Muttergottes, der Helferin der Christen, enthält. Johannes Schneider, Theologiestudent und später Pfarrer, betete oft vor diesem Bild.  In der Kirche des Heiligen Namens Jesu feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste.

Ab dem 11. November 1869 war unser Stifter der Pfarrer von St. Matthias. Als Pfarrer restaurierte er die Pfarrkirche „Zum hl. Name Jesu“, renovierte vier Altäre, die Kanzel, den Tabernakel und das Gemälde im Hauptaltar. Der Hauptaltar wurde in den Jahren 1722-1724 nach den Plänen des bekannten Jesuitenmalers und Bildhauers Christoph errichtet. Sie stellt die Namensgebung Jesus als den Retter der Welt dar. Die Inschrift über dem Altar lautet: „Vor dem Namen Jesu soll jedes Knie sich beugen“ (Lukas II, 21). Der Altar ist mit den Statuen des Gründers der Gesellschaft Jesu, des heiligen Ignatius von Loyola (+1556), sowie des heiligen Franz Xaver (+1556), geschmückt.

Im Jahr 1869, als der Diener Gottes das Amt des Pfarrers antrat, zählte die Pfarrei St. Matthias 5850 Katholiken. Neben Pfarrer Schneider waren fünf Priester in der Gemeinde tätig. Die Kirche des Namens Jesu, die direkt an das Gebäude der Universität von Wrocław angrenzt, war auch ein Ort für religiöse Feiern für Professoren und Studenten der Universität. Dennoch war es vor allem die Pfarrei St. Matthias, der unser Stifter seine Energie und seine pastoralen Arbeit widmete. Hier fand er engagierte Gemeindemitglieder, mit denen er sein Lebenswerk schuf. Darüber werden beim nächsten Mal sprechen.

 

Und welchen Wert hat meine Pfarrkirche für mich?

Sr.M. Elżbieta Cińcio