Dienstag, 3. Juni

Dienstag, 3. Juni

Heilige Karl Lwanga und seine Gefährten, Märtyrer
Dienstag der 7. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 20,17-27
Die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten ist eine heilige Zeit, die von Erwartung und innerer Vorbereitung geprägt ist, eine Zeit, in der die Kirche wie die Apostel in betender Stille zusammenkommt und darauf wartet, mit Kraft aus der Höhe erfüllt zu werden. In der Lesung aus Apostelgeschichte 20,17–27 begegnen wir der Gestalt des heiligen Paulus, der, geleitet vom Heiligen Geist, in Demut voranschreitet, sich der Prüfungen, die ihn erwarten, voll bewusst und dennoch unerschütterlich in seiner Verpflichtung gegenüber der Mission, die ihm der Herr Jesus anvertraut hat. Die Worte des Paulus an die Ältesten von Ephesus sind nicht nur ein Abschied, sondern ein Zeugnis seines hingegebenen Lebens – er hat nichts zurückgehalten, was zum Aufbau des Volkes Gottes beitragen könnte, und hat sowohl seine Lehre als auch sich selbst mit apostolischem Mut hingegeben. Dies ist eine Zeit, in der wir unsere Hingabe vertiefen müssen, in der wir nicht um Trost bitten dürfen, sondern um den Mut, in Demut zu dienen, treue Verwalter des Evangeliums zu sein und unsere Herzen auf das Feuer von Pfingsten vorzubereiten, das das Warten in Zeugnis und das Gebet in Kraft verwandelt. Das Beispiel des Paulus fordert uns in dieser liturgischen Wartezeit heraus: Sind auch wir bereit, uns vom Heiligen Geist ins Unbekannte führen zu lassen, mit offenen Händen und furchtlosen Herzen zu leben, die Wahrheit in Liebe zu sagen und den Auftrag Christi ohne Kompromisse zu erfüllen?

Don Giorgio

Montag, 2. Juni

Montag, 2. Juni

Montag der 7. Osterwoche
Heilige Marcellinus und Petrus, Märtyrer
Erste Lesung Apostelgeschichte 19,1-8
Die Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind geprägt von einer heiligen Erwartung – einem inneren Warten, das nicht passiv, sondern gebetsvoll ist und an die Erfahrung der ersten Jünger erinnert. In Apostelgeschichte 19,1–8 werden wir daran erinnert, dass die Umkehr zwar wesentlich ist, aber ohne die Ausgießung des Heiligen Geistes nicht vollständig ist. Die Jünger in Ephesus hatten ihre Herzen Gott zugewandt, aber erst als der Heilige Geist über sie kam, wurde ihr Glaube lebendig und trug Früchte in Form von kühner Verkündigung und innerer Verwandlung. Ebenso ist die Kirche in dieser Zwischenzeit aufgerufen, nicht mit Angst, sondern mit Sehnsucht zu warten: sich neu zu öffnen für die Gabe des Heiligen Geistes, der allein das Werk der Bekehrung vollendet, die Seele mit göttlichem Leben erfüllt und die Sendung Christi in der Welt stärkt. Denken wir darüber nach: Diese Zeit ist eine heilige Zeit des erwartungsvollen Gebets, in der die Umkehr das Herz öffnet, um die verwandelnde Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen.

Don Giorgio

Sonntag, 1. Juni

Sonntag, 1. Juni

  1. Sonntag der Osterzeit
    Erste Lesung Apostelgeschichte 7,55-60
    Die Himmelfahrt bedeutet nicht Abwesenheit, sondern eine tiefere Gegenwart: Christus, der nun zur Rechten des Vaters sitzt, zieht die gesamte Schöpfung in seine verherrlichte Menschheit hinein. Als die Jünger nach oben blickten, wurden sie nicht allein gelassen, sondern traten in eine heilige Zeit des Wartens ein, eine Novene der Stille und Erwartung, in der sie sich darauf vorbereiteten, den Heiligen Geist zu empfangen. Diese Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ist symbolisch für das christliche Leben: Wir sind gefangen zwischen der Vision der Herrlichkeit und den Kämpfen der Erde, zwischen der Verheißung des Reiches Gottes und dem Schmerz des Zeugnisses. In der ersten Lesung flieht Stephanus, erfüllt vom Heiligen Geist, nicht vor der Verfolgung, sondern blickt zum Himmel und sieht Jesus in Herrlichkeit stehen. Der Geist nimmt das Leiden nicht weg, sondern schenkt die Vision, darüber hinaus zu sehen, den Himmel offen, den Menschensohn nicht in Ruhe sitzend, sondern in aktiver Fürsprache stehend. So auch für uns: Im Geist leben heißt mit unverhüllten Augen sehen, über das hinaus, was die Welt bietet oder droht, und unser Leben in der siegreichen Gegenwart Christi verankern. Diese Zeit des Wartens ist also keine Zeit der Untätigkeit, sondern der Abendmahlssaal der Kirche, wo die Herzen von Sehnsucht entflammt und auf die Mission vorbereitet werden, wo das Leiden nicht sinnlos ist, sondern zu einem Fenster zur ewigen Herrlichkeit wird.

Don Giorgio

Samstag, 31. Mai

Samstag, 31. Mai

Die Heimsuchung der seligen Jungfrau Maria
Zephanja 3,14-18
Die Heimsuchung der seligen Jungfrau Maria ist ein leuchtender Moment in der Heilsgeschichte, in dem Freude nicht nur ausgesprochen, sondern gelebt, geteilt und verkörpert wird. Als Maria durch das Bergland zu Elisabeth eilt, trägt sie mehr als sich selbst; sie bringt die lebendige Gegenwart des Herrn mit, den siegreichen Krieger, der vom Propheten Zefanja angekündigt wurde und bereits in den stillen Rhythmen der menschlichen Begegnung wirkt. In ihrer Begegnung erfüllt sich die Prophezeiung: „Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte … Er wird dich erneuern durch seine Liebe, er wird vor dir jubeln.“ Der ungeborene Christus und der ungeborene Johannes der Täufer freuen sich gemeinsam in einer verborgenen, aber kosmischen Liturgie der Freude. Maria wird in ihrer Demut und ihrem Glauben zur ersten Verkünderin, indem sie Christus nicht durch Worte, sondern durch ihre Gegenwart, ihren Dienst und ihre Liebe bringt. Elisabeth, erfüllt vom Heiligen Geist, erkennt dieses heilige Geheimnis und segnet Maria für ihren Glauben. Ihre Begegnung ist ein Zeugnis für die erneuernde Kraft der göttlichen Liebe: Gottes Heilsplan entfaltet sich bereits, nicht durch großartige Machtdemonstrationen, sondern im stillen Heiligtum zweier gläubiger Frauen. Denken wir darüber nach: Die Heimsuchung erinnert uns daran, dass Freude das Echo der Gegenwart Gottes ist, und wo immer Christus mit Liebe getragen und mit Glauben empfangen wird, bricht der Himmel in die Welt ein, nicht mit Lärm, sondern mit der sanften Musik der Gnade, mit springenden Herzen und geflüsterten Segenswünschen.

Don Giorgio

Freitag, 30. Mai

Freitag, 30. Mai

Freitag der 6. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 18,9-18
Das Hochfest Christi Himmelfahrt erinnert uns daran, dass die Rückkehr Christi zum Vater kein Abschied ist, sondern eine tiefere Eintauchung seiner Gegenwart in das Leben der Kirche. In der Lesung aus der Apostelgeschichte sehen wir Paulus in Korinth, verletzlich und doch offen, als der Herr ihm in einer Vision erscheint und sagt: „Fürchte dich nicht, rede frei und ohne dich einschüchtern zu lassen: Ich bin mit dir.“ Diese göttliche Zusicherung spiegelt das Versprechen wider, das er bei seiner Himmelfahrt gegeben hat: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Auch wenn Christus für unsere Augen nicht mehr sichtbar ist, ist er doch in unseren Herzen gegenwärtig und stärkt uns für unsere Mission. Die Himmelfahrt ist kein Rückzug, sondern ein Übergang: Jesus steigt nicht auf, um sich zu entfernen, sondern um seinen Geist zu senden und jedem Gläubigen auf geheimnisvolle, aber wahrhaftige Weise nahe zu bleiben. In einer Welt voller Lärm, Angst und Widerstand ruft uns der auferstandene und aufgefahrene Christus wie Paulus zu mutiger Verkündigung auf. Wir sollen uns nicht in Schweigen oder Selbstschutz zurückziehen, sondern mit Liebe die Wahrheit sagen, mit Kühnheit evangelisieren und den schwierigen Weg des Zeugnisses gehen, in dem Wissen, dass er mit uns geht. Seine Himmelfahrt beendet die Geschichte nicht – sie befähigt sie, in jeder Generation neu zu beginnen, durch die Worte und das Leben treuer Jünger, die auf seine unsichtbare Nähe vertrauen. Denken wir darüber nach: Die Himmelfahrt ruft uns zu Mut auf: mutig zu sprechen, ohne Angst zu lieben und darauf zu vertrauen, dass seine unsichtbare Gegenwart stärker ist als jeder irdische Widerstand.

Don Giorgio