Jan. 24, 2021 | SPIRITUALITÄT
Aus Anlass des „Tages des Wortes Gottes“, den Papst Franziskus 2019 eingeführt und auf den 3. Sonntag im Jahreskreis festgelegt hat (in diesem Jahr ist es der 24. Januar) möchte ich Ihnen erzählen, wie wir in unserem Konvent seit einiger Zeit unser Bibeltreffen gestalten.
Wir treffen uns jede Woche einmal und haben im Advent 2020 mit einer neuen Form der Bibelarbeit begonnen, die uns zunächst etwas befremdlich erschien, aber in zunehmendem Maß immer mehr gefällt und vor allem auch spirituell bereichert. Das Besondere an diesen Treffen ist auch, dass die Schwester, die die Leitung übernimmt (jedesmal ist eine andere Schwester dran), sich nicht besonders darauf vorbereiten und Kommentare zum gewählten Bibeltext lesen muss. Sie führt die Schwestern nur Schritt für Schritt durch das Treffen und lässt sich ansonsten, wie alle anderen auch, vom Hl. Geist führen und inspirieren.
Bei unserem ersten Treffen mit dieser neuen Methode haben wir uns entschlossen, das Matthäus-Evangelium Abschnitt für Abschnitt durchzuarbeiten, so dass jede Schwester weiß, wo es das nächste Mal weitergeht. Und uns wird jetzt schon deutlich, obwohl wir noch in der Anfangsphase dieser Arbeitsform stehen, dass wir dadurch die Intention des Matthäus, der sein Evangelium vor allem für Judenchristen schrieb und deshalb viel Bezug auf das Alte Testament nimmt, in seiner Fülle besser und tiefer verstehen lernen. Wir erahnen etwas vom Heilsplan Gottes mit uns Menschen.
Die Schritte dieser Methode sind einfach:
- Wir beginnen wie bei jeder Bibelarbeit mit dem Gebet
- Lesen des Textes
Jede Gruppe kann entscheiden, ob der Text von einer Schwester laut vorgelesen wird oder ob ihn jede still für sich liest.
- Diesen dritten Schritt möchte ich etwas näher erklären, da er etwas ungewohnt ist. Die Teilnehmerinnen sind eingeladen, Fragen an den Text zu stellen. Es können Verständnisfragen sein, aber vor allem auch Fragen, die auf den ersten Blick einfältig oder wenig sinnvoll erscheinen. So haben wir uns z.B. bei der Weihnachtsgeschichte bei Mt gefragt: Was hat Maria gedacht, als Josef im Traum die Weisung erhielt, nach Ägypten zu fliehen. Kam ihr Glaube an die Liebe und Vorsehung Gottes nicht ins Wanken? Oder was hat Josef empfunden, als der Engel ihm sagte, er solle die schwangere Maria als Frau zu sich nehmen. War das nicht ein Zumutung an einen jungen, unverheirateten Mann? Oder: Was haben Maria und Josef mit den Geschenken der drei Weisen gemacht…
Sie werden beim weiteren Verlauf der Bibelarbeit merken, dass diese Fragen den Horizont für die gewählte Textstelle erweitern, dass Sie die biblischen Texte, die Sie meinen, gut zu kennen, tiefer verstehen und dass die handelnden Figuren, die uns oft so fern, heilig und unnahbar vorkommen, Menschen wie wir sind, mit Gefühlen, vielen Fragen und Ringen mit dem Willen Gottes. Es ist bei diesem Schritt auch nicht notwendig, die einzelnen Fragen zu beantworten. Z.T. werden sie im weiteren Verlauf beantwortet oder sie haben keine Bedeutung mehr.
- Einteilung des Textes in Sinnabschnitte – Auch dieser Schritt bedarf einiger Erläuterungen. Sie können den gewählten Abschnitt nach zeitlichen Abläufen einteilen, so wäre z.B. beim Traum Josefs, er solle Maria zu sich nehmen, die Einteilung in das Geschehen vor, während und nach dem Traum möglich. Sie können aber auch die handelnden Personen als Einteilungskriterium nehmen bzw. andere Kriterien…
Die Aufgabe der Gruppenleiterin ist es hier, Vorschläge für die Einteilung entgegenzunehmen und dann mit der Gruppe zu entscheiden, nach welchem Vorschlag gearbeitet wird.
- Bei diesem Schritt werden die einzelnen Textabschnitte bearbeitet. Hier werden Sie fest-stellen, dass manche Fragen, die Sie bei Punkt 3 gestellt haben, beantwortet werden, während andere unwichtig geworden sind. – Ich möchte hier ein Bild gebrauchen: Die einzelnen Schritte sind wie ein Graben in der Erde. Sie beginnen an der Oberfläche und von Schritt zu Schritt gelangen Sie mehr in die Tiefe und zur persönlichen Begegnung mit dem Wort Gottes.
- Was will Gott mir heute mit dieser Textstelle sagen? – An diesem Punkt durften wir die Erfahrung machen, dass im Verlaufe des Treffens jeder Schwester wie selbstverständlich deutlich wird, wo in dieser Textstelle der Anruf Gottes für sie ist.
- So entwickelt sich auch der Abschluss des Treffens wie selbstverständlich mit einem von jeder Schwester persönlich formulierten Gebet. Dies kann ein Dank, eine Bitte um Kraft und Hilfe für die nächste Zeit, ein Lopreis o.a. sein.
Wir machten bei all diesen Treffen die Erfahrung, dass wir sehr rege und aktiv miteinander ins Gespräch kommen und unsere Zusammenkünfte jedes Mal mindestens eine Stunde und oft auch länger dauern. Häufig begleitet uns dieser Text bzw. die Erfahrungen, die wir dabei machen durften, noch längere Zeit und wir sprechen darüber bei den Mahlzeiten.
Vielleicht hat Sie dieser kurze Bericht neugierig gemacht und wir laden Sie herzlich ein, es einfach mal auszuprobieren. Möge der Hl. Geist Sie inspirieren und begleiten.
Sr. M. Petra.
Jan. 8, 2021 | SPIRITUALITÄT
Kyrie eleison! Christe eleison, Kyrie eleison!
Christus, höre uns! Christus, erhöre uns!
Gott Vater im Himmel – erbarme dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt – erbarme dich unser.
Gott, Heiliger Geist – erbarme dich unser.
Heiliger dreifaltiger Gott – erbarme dich unser.
Heilige Maria – bitte für uns.
Heiliger Josef – bitte für uns.
Du Diener Gottes, Priester Johannes, tritt für uns ein /2x
Treuer Diener Christi – tritt für uns ein
Pfarrer Johannes, sensibel für die Stimme des Heiligen Geistes,
Demütiger Sohn der Jungfrau Maria,
Mutiger Apostel der Barmherzigkeit,
Armer Sohn des Landes Schlesien,
Bitte Gott durch das Herz Mariens um Gnade für uns / 2x
Die Gnade des lebendigen Glaubens – erbitte uns, Priester Johannes,
Die treue Erfüllung des Willens Gottes,
Betende Herzen und den Wunsch, Gott zu verherrlichen,
Herzen empfindsam für die Verlorenen, Verlassenen und Bedürftigen,
Das Geschenk neuer Berufungen,
Du Diener Gottes, Priester Johannes, halte Fürsprache für uns / 2x
Du Vater, der der Unbefleckten Gottesmutter alles anvertraute – halte Fürsprache für uns
Vater, dessen Herz reich an Gebet und Vertrauen ist,
Vater, der die Armut über alle Reichtümer der Welt liebte,
Vater, der uns berufen hat, in Einheit, Harmonie und Liebe zu leben,
Vater, der du dein Leben der Rettung der Seelen gewidmet hat,
Du Diener Gottes, Priester Johannes, begleite uns /2x
Du Förderer des Gebets und des Vertrauens in Gott – begleite uns,
Du Priester, dazu berufen, Seelen zu retten,
Du Schützer der moralisch verlorenen Seelen,
Du Vater von verlassenen, kranken und verletzten Frauen,
Du Gründer der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis,
Bitte Gott durch das Herz Mariens um Gnade für uns / 2x
Den Wunsch, moralisch gefährdeten Frauen zu dienen – erflehe uns, Priester Johannes,
Ausdauer in Nöten und Widrigkeiten,
Zustimmung, Liebe und Einheit in unseren Gemeinschaften,
Treue zum Charisma, das du uns gegeben und aufgetragen hast,
Göttliche Barmherzigkeit in der Stunde des Todes,
Diener Gottes, unser Fürsprecher Johannes, tritt für uns ein/ 2x
Vater, du hast dein Leben für Christus, den Hohenpriester, gegeben – tritt für uns ein,
Vater, du hast uns ermutigst, dienstbare Mägde zu sein,
Vater, du bist den Weg der Demut und der Liebe zu Gott gegangen,
Vater, der hast uns aufgerufen, unsere Häuser zu einem Zufluchtsort für Frauen in Not zu machen,
Vater, du hast uns durch dein Lebensbeispiel gezeigt, wie man moralisch gefährdeten Frauen dienen kann,
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt – Herr, verschone uns
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt – Herr, erhöre uns
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt – Herr, erbarme dich.
Gebet
Gott, der du das Herz deines Dieners, des Pfarrer Johannes Schneider, mit großer Liebe zur Eucharistie und im tiefen Vertrauen in die Unbefleckte Jungfrau Maria entzündet hast, mache ihn zu unserem Fürsprecher bei dir. Erhebe ihn zur Ehre der Altäre, hilf uns, dass wir dir immer besser dienen und schenke uns die Gnaden, um die wir auf seine Fürsprache mit Vertrauen bitten. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Abschluss:
Du bist die Quelle unseres Glaubens – Gott, wir beten dich an.
Du bist die Quelle unserer Hoffnung – Gott, wir beten dich an.
Du bist die Quelle unserer Liebe – Gott, wir beten dich an.
Text : Sr. M. Małgorzata Cur SMI,
Sr. M. Barbara Mroziak SMI
Imprimatur
Do prywatnego odmawiania
Za zgodą Kurii Metropolitalnej Wrocławskiej
L.Dz. 1105/2020
Wrocław, 17.11.2020
Dez. 24, 2020 | SPIRITUALITÄT
Es gibt viele Elemente und Figuren in der Weihnachtskrippe, aber die wichtigste Figur ist immer die kleinste. Das ist so ein göttliches Paradoxon: Was wir für klein halten, was für Gott groß ist, was für uns schwach ist, hat in den Augen Gottes große Macht.
Würde man eine Umfrage unter den Weihnachtsfeiernden durchführen, was für ein gelungenes Fest notwendig ist, kämen viele wichtige Antworten zusammen: familiäre Atmosphäre, Pflege von Traditionen, gutes Wetter usw. All dies kann sicherlich helfen, zu feiern. Aber die wichtigste Antwort an Weihnachten, dass der kleine Jesus zu uns kommt, findet man eher selten. Er, der so klein ist, wenn er kommt, verliert sich manchmal in der Fülle all dieser Traditionen, Gerichten und Freuden von Weihnachten.
Dieses Jahr ist Weihnachten anders. Wegen der Pandemie gibt es viele Verbote, Einschränkungen. Es wird nicht möglich sein, alle Traditionen zu feiern, sich mit geliebten Menschen zu treffen, es ist nicht möglich, das Haus zu verlassen oder gar zu verreisen, viele Weihnachtsattraktionen sind geschlossen. Aus diesem Grund haben wir die Chance, diesen Feiertag zu einem ganz besomderen, einfachen, natürlichen zu machen. Vielleicht gibt es dieses Jahr weniger Dinge, mit denen das kleine Jesuskind in der Krippe zugedeckt und übersehen wird. Nehmen wir alle diesjährigen Schwierigkeiten an und betrachten sie positiv, indem wir sie als eine Gelegenheit sehen, die großen Geheimnisse Gottes tiefer zu feiern. Möge das kleine Kind, das der Herr dieser Welt mit all ihren Problemen und Nöten ist, im Mittelpunkt unseres Festes stehen. Gott will uns daran erinnern, dass Er unabhängig von äußeren Bedingungen in uns geboren werden möchte, es genügt, aufmerksam zu sein und Ihn mit Glauben und Vertrauen zu empfangen. Wenn wir dieses Jahr während der Feiertage nicht reisen oder nach draußen gehen können, sollten wir nach Innen gehen und Ihm dort begegnen.
Sr. Sybilla Kołtan
Dez. 8, 2020 | SPIRITUALITÄT
Mitten in der Adventszeit feiert die katholische Kirche ein Fest, an dem ein wichtiger Aspekt von Weihnachten aufscheint. Es ist ein Fest, mit dem viele nur wenig oder gar nichts anfangen können: das Fest der ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter Maria. Wenn wir das Dogma, dass Maria im Blick auf Christus ohne Erbsünde empfangen wurde, in unsere Wirklichkeit hinein übersetzen, dann heißt es, dass auch wir im Blick auf Christus ohne Erbsünde sind. Dort, wo Christus in uns ist, hat die Sünde keine Macht. In dem inneren Raum in uns, in dem Christus wohnt, haben Sünde und Schuld keinen Zutritt; da ist die Sünde entmachtet. In Maria meditieren wir unser eigenes Wesen, das Geheimnis unserer Erlösung durch Jesus Christus. So wie wir in Maria den lauteren Menschen feiern, der ohne Intrigen und Nebenabsichten ist, der sich ohne Hintergedanken auf Gott einlässt, so glauben wir auch, dass in uns etwas Lauteres und Reines, etwas Unbeflecktes und Unversehrtes ist. Wir sollen uns nicht ständig als Sünder fühlen, sondern als Menschen, die Gott in Jesus Christus verwandelt hat.
Es ist ein optimistisches Fest, das die Kirche da feiert. Es entspricht dem Glanz, der von Weihnachten ausgeht. Es lässt das Licht von Weihnachten in unsere Gebrochenheit hinein leuchten. Wir erleben uns oft genug nicht als lauter und makellos. Auch wenn wir etwas Gutes tun, haben wir Nebenabsichten, möchten wir bei andern gut ankommen, wollen wir gesehen werden. Wir wissen um unsere Tendenz, uns besser darzustellen, als wir sind. Selbst in unsere Nächstenliebe schleichen sich egoistische Motive ein. In Maria schauen wir das Geheimnis unserer eigenen Erlösung. In uns sind nicht nur die Trübungen und Verfälschungen, in uns ist auch ein lauterer und reiner Kern, etwas, das von Schuld und Sünde nicht infiziert ist. Die Festtagslesung aus dem Epheserbrief drückt das so aus: „In Christus hat Gott uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig (immaculati) leben vor Gott.“ (Eph 1,4). Dort wo Christus in uns ist, sind wir ohne Makel. Auch wenn wir um unsere Lügen und hinterlistigen Schliche wissen, so dürfen wir doch darauf vertrauen, dass etwas in uns ganz lauter und rein ist. Etwas in uns ist heil, ist ganz und gar durchlässig für Gottes Liebe. Dort, wo Christus in uns ist, haben unsere Schuldgefühle, mit denen wir uns oft genug zerfleischen, keinen Zutritt. Da haben die Selbstentwertungen und Selbstbeschuldigungen keine Chance, einzutreten. Dort sind wir im Einklang mit uns selbst. …
Und dort, wo Christus in uns geboren wird, dort hat die Sünde keinen Zutritt, dort sind wir rein und heilig.
P. Anselm Grün (OSB)
Dez. 4, 2020 | SPIRITUALITÄT
Die Adventszeit ist eine Zeit der Vorbereitung, die sich über vier Sonntage vor Weihnachten erstreckt. Das Wort Advent stammt vom lateinischen „advenio„, was „kommen zu“ bedeutet, und bezieht sich auf das Kommen Christi. Der Begriff „des Kommens“ umfasst also drei Verweise: Erstens auf die Feier der Geburt Christi an Weihnachten; zweitens auf das Kommen Christi in unserem täglichen Leben durch das Sakrament der Eucharistie; und schließlich bezieht er sich auf sein zweites Kommen am Ende der Zeit. Daher sollten wir bei unserer Vorbereitung im Advent alle drei Momente des Kommens im Blick haben. Wir müssen unsere Seelen darauf vorbereiten, Christus von ganzem Herzen aufzunehmen und zu empfangen.
Ein perfektes Beispiel dafür, Jesus von ganzem Herzen anzunehmen, ist Maria. Das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis steht vor der Tür und erinnert uns alle daran, dass Maria wirklich die zentrale Figur der Adventszeit ist. Es erinnert uns daran, dass Gott Maria eine solche Gnade geschenkt hat, nicht um ihretwillen, sondern um unseretwillen. Sie ist die Sündenlose, die vollkommene Jüngerin, das Vorbild der Kirche und durch ihre Verfügbarkeit die Verheißung unserer Auferstehung: Durch ihr „Ja“, mit dem sie einwilligte, den Sohn Gottes zu empfangen und der als Mensch unter uns lebte. Durch ihr „Ja“ hat Jesus seinen Weg als Mensch begonnen. Das „Ja“ Mariens zeigt, wie vollständig, bedingungslos und ohne Vorbehalte ihre Liebe zu Gott ist. Aber noch wichtiger ist, dass ihr „Ja“ die ganze Geschichte der rettenden Liebe Gottes erzählt: „Obwohl er Gott gleich war, hielt er nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen“ (Philipper 2,6-9).
So ersteht durch unser tägliches „Ja“ zu Gott auch unsere eigene Erlösungsgeschichte. Es erzählt davon, wie Gott in und mit uns durch den Heiligen Geist für unsere Erlösung wirkt. Gott bietet uns das ewige Leben an, und wir sagen „Ja“ zu seiner ewigen Liebe, und damit zum ewigen Leben. Es klingt einfach, aber in Wirklichkeit verlangt es Opfer, indem es ein tägliches „Selbststerben“ fordert. Es verlangt Treue und die Freude, jeden Tag mit Jesus die täglichen Kreuze zu tragen. Es verlangt Beharrlichkeit in den unsicheren und unklaren Momenten des Alltags.
Papst Franziskus erinnert uns daran, dass „wir Experten des Halben Ja sind; wir sind gut darin, so zu tun, als würden wir nicht verstehen, was Gott will und wozu unser Gewissen uns auffordert. Wir sind auch klug und geben Gott niemals ein volles Nein. Wir sagen eher: ‚Ich bin heute nicht dazu fähig‘, ‘aber morgen‘, ‚Morgen werde ich besser sein, morgen werde ich beten, morgen werde ich Gutes tun“. Es sind diese halben Ja und verzögerten Antworten, die wir Gott jeden Tag anbieten, und die uns zur Sünde führen.
Und doch ist diese Adventszeit für uns eine Gelegenheit, über unser „Ja“ zu Gott nachzudenken. Gott will uns begegnen und erwartet unser „Ja“ von ganzem Herzen. Wie Maria sollten auch wir in unseren täglichen Aktivitäten völlig offen für das Handeln Gottes sein. Wir sollten wie Maria sein und kein Hindernis für die verwandelnde Kraft der Liebe Gottes darstellen. Wie Maria sollten wir über all das nachdenken, womit Gott uns segnet.
Die Unbefleckte Empfängnis Mariens erzählt uns von der Wirklichkeit, die uns helfen will, ihrem Sohn näher zu kommen. Mögen unsere Herzen wie das Marias im Vertrauen auf Gott wachsen, und danken wir Gott, dem Vater für das Geschenk unserer Mutter Maria. Mögen wir durch ihre zärtliche mütterliche Fürsprache fest werden in unserem täglichen „Ja“ zum Zeugnis für ihren Sohn Jesus Christus, unseren Herrn und Erlöser.
Fr. Sione Hamala
Nov. 29, 2020 | POSITIVE IMPULSE, SPIRITUALITÄT
Es ist wie bei einem Mann, der ins Ausland reist: Er ist von zu Hause weggegangen und hat seinen Dienern die Verantwortung überlassen, jeden mit seiner eigenen Aufgabe; und er hat dem Türhüter gesagt, er solle wachsam bleiben!
Drei Punkte, besonders für diese Zeit des Advent: Wachsam bleiben, ich bin verantwortlich, ich habe eine Aufgabe zu erfüllen!
Wachsam bleiben bedeutet, den sehnlichen Wunsch verspüren, in der Gegenwart des Herrn zu leben, der mich geformt hat. Spüre, dass du das Werk Seiner Hand bist (erste Lesung)
Ich bin verantwortlich: Wofür? Für alle Gnaden, die ich durch Jesus Christus erhalten habe. Höre also nicht auf, dem Herrn im Gebet und im Zeugnis zu danken. (zweite Lesung)
Jeder hat seine eigene Aufgabe: Das heißt, die Aufgabe eines jeden zu respektieren und dem anderen bei seiner Aufgabe zu helfen. Jede Aufgabe ist wichtig, da sie uns vom Herrn anvertraut ist.
Don Giorgio