Nachrichten von den Philippinen

Auf den Philippinen herrscht seit Februar ein epidemiologischer Notstand der Stufe 2, der jetzt allmählich milder wird. Aber die Kinder gehen immer noch nicht zur Schule, es wird immer noch ferngesteuert gelernt. Außerdem sind die philippinischen Grenzen seit dem 10. Februar nach zwei Jahren wieder für Touristen geöffnet, und obwohl die Menschen immer noch an Covid erkrankt sind, kehrt allmählich wieder Normalität ein, allerdings nicht so wie in Europa.

Ab dem 1. Februar konnten auch wir endlich wieder mit dem monatlichen „Ernährungsprogramm“ beginnen, für die Kinder im Bezirk der Payatas. Es ist eines der ärmsten Viertel in Manila, nur wenige Minuten von unserem Haus entfernt. Leider ist es wegen Covid noch nicht möglich, das gewohnte Ernährungsprogramm durchzuführen, d. h. die Kinder erhalten vorher noch verschiedene pädagogische Aktivitäten, Katechese, Spiele und anschließend eine gemeinsame Mahlzeit.

Jeden Tag, von Montag bis Freitag, bereiten die Mütter dieser Kinder eine warme, vollständige Mahlzeit für die Kinder zu, und wir begleiten und unterstüzten sie dabei. Mittags erhalten die Kinder dann eine Tasse Milch oder Kakao sowie eine warme Mahlzeit und Obst. Die Mütter dieser Kinder lernen so, wie sie ihre Kinder gesund ernähren können. Wir versuchen, alle Kinder mit ausreichend Essen zu versorgen, denn es ist schwierig, einem hungrigen Kind eine Schüssel Reis zu verweigern. Die Pfarrei der philippinischen Patres in Chioggia, unterstützt uns finanziell bei dieser Arbeit mit den Kindern.

Sobald wir in den Payatas ankommen, laufen die Kinder auf uns zu, begrüßen uns, nehmen unsere Hand, legen sie auf ihre Stirn und bitten „Schwester, bitte segne mich“.                                                                                                                           Durch diese Kinder, die wir bereits kennen, lernen wir ihre Familien und ihre Probleme kennen. Von Zeit zu Zeit besuchen wir sie, und wenn nötig, helfen wir ihnen, so gut wir können. Manchmal besteht diese Hilfe einfach darin, den Kindern Medikamente gegen Darmwürmer oder andere Mittel zu geben.  Wir überzeugen auch die Eltern davon, wie wichtig es ist, auf ihre Gesundheit zu achten und sich behandeln zu lassen. Manche Menschen hier haben Angst, zum Arzt zu gehen, vor allem wegen der Behandlungskosten, die sehr hoch sind.

Obwohl fast alle Filipinos katholisch sind, praktizieren die meisten Bewohner der Payatas ihren Glauben nicht. Sie gehen weder in die Kirche noch empfangen sie die Sakramente. In diesem Sinne versuchen wir immer, alle Familien zu ermutigen, die Sonntagsmesse zu besuchen, den Rosenkranz in der Familie zu beten und Gott in ihrem schwierigen Alltag nahe zu sein. Wir helfen auch oft bei den Formalitäten für das Sakrament der Taufe. Im Januar konnten wir helfen, damit sechs Kindern im Vorschul- und Schulalter getauft wurden.

Viele Kinder haben auch keine Geburtsurkunde und können daher nicht zur Schule gehen. Die Verfahren zur Erlangung einer Geburtsurkunde sind recht kompliziert, und die Eltern dieser Kinder sind häufig Analphabeten. Soweit möglich, helfen wir ihnen bei der Erledigung der notwendigen Formalitäten. Wir machen den Eltern bewusst, wie wichtig Bildung ist, damit ihre Kinder eine bessere Zukunft haben. Die Einschränkungen durch die Pandemie engen auch uns in unseren Aktivitäten ein, aber wir vertrauen darauf, dass diese Pandemie mit Gottes Hilfe ein Ende finden wird, und wir bitten Gott darum.

Abschließend bitte ich Sie um Ihr Gebet für uns und für die Anliegen unserer Missionen hier auf den Philippinen, damit wir die Arbeit unseres Stifters hier weiter entwickeln können und viele Berufungen erhalten. Mit herzlichen Grüßen und einem betenden Gedenken an alle, die uns geistig und materiell unterstützen.

Sr. M. Agata Sobczyk

Freude, Glück und Lachen herrschen in der Region Tansania.

Endlich ist der lang ersehnte Tag gekommen. Es ist viele Jahre her, seit der Name Schneider auf dem afrikanischen Kontinent und insbesondere in Tansania zu hören ist.

Wenn wir Gott für die großartigen Dinge danken, die er für uns im Leben tut, haben wir allen Grund, ein Wort des Dankes an alle zu richten, die dafür gesorgt haben, dass der Name Schneider weiterhin in jedem Winkel unserer Region Tansania hörbar bleibt.

Es ist ein großes Geschenk und eine große Freude, das Ziel erreicht zu haben und heute (04.02.2022) unsere neue und wunderbare “John Schneider English Medium Pre & Primary School” einweihen zu können, um die sich viele bis zu diesem Zeitpunkt sehr gemüht haben.

Bis heute ist die Freude, die in unseren Herzen herrscht, ein Dank an Gott für die Gemeinschaft und alle, die auf die eine oder andere Weise den Grundstein für die Existenz dieser Schule gelegt haben.

Zuallererst danke ich der vorherige Generaloberin unserer Kongregation Sr. Alma Bialek und ihrem Rat, allen Provinzoberinnen sowie unserer Region Tansania für ihre großen Bemühungen, den Bau der Schneider-Schule in Mwanga zu ermöglichen.

Vielen Dank an unsere Generaloberin Sr. Sybilla Koltan und allen Oberinnen der Kongregation, die ihren Beitrag geleistet haben, indem sie uns bei diesem großen Schulprojekt unterstützt haben. Ein zweiter Dank geht an die Ökonomin der Kongregation, Sr. Luka, die uns beim Bau dieser Schule immer in hervorragender Weise finanziell unterstützt hat. Gott segne sie.

Wenn wir Gott für das Geschenk der Schule danken, ist dies auch eine Gelegenheit, der Schulleitung, dem gesamten Personal und den Schülern der John Schneider Schule für ihre professionellen, ethischen und vorbildlichen Anstrengungen in ihrer schulischen Ausbildung und insbesondere bei den Prüfungen zu danken und ihnen allen zu gratulieren. Die vierte Klasse, die erste, seit die Schule begonnen hat, hat mit dem Erreichen der Note A so etwas wie ein Wunder vollbracht, und den ersten Platz im Bezirk, den ersten in der Region erreicht und innerhalb der gleichen Diözese ist die die einzige erfolgreiche katholische Schule. Darüber freuen wir uns sehr und danken Gott dafür.

Die Freude über die guten Leistungen hat dazu geführt, dass unsere Schule von Pater Rogath Kimaryo und der gesamten Bildungsabteilung des Distrikts mit dem Zertifikat für hervorragende Leistungen in der Diözese ausgezeichnet wurde.

Für uns ist es eine große Freude für unsere John Schneider Schule, unsere Region Tansania und die ganze Kongregation. Gott segne alle, die uns wirtschaftlich und auf andere Weise unterstützen, so dass wir uns heute so freuden und durch die Gnade Gottes unsere Schule segnen und offiziell eröffnen konnten.

Danke an alle Schwestern, wo immer sie sind in jedem Winkel der Welt, für Ihre Gebete und Opfer, die Sie immer für uns bringen und besonders für den Bau unserer John Schneider Schule in Mwanga.

Besonderer Dank gilt auch allen Spendern unserer Kongregation, die uns unterstützen und so die Entwicklung der Region Tansania ermöglichen. Gott segne Sie und wir beten immer für Sie alle. Wir danken Ihnen sehr herzlich.

Sr. Agnes – Regionaloberin – Tansania

Tansania (Teil 3) Nanjota (seit 1976)

Tansania (Teil 3) Nanjota (seit 1976)

Lionja

1974 bat Bischof Cotey um drei Schwestern für eine weitere Missionsstation in Lionja, die ebenfallls im Bistum Nachingwea lag. Im Dezember 1974 beschloss die Generalleitung, diese Station zu übernehmen.

1976 trafen drei neue polnische Missionsschwestern in Tansania ein und fuhren zuerst nach Kilimarondo, um sich zu akklimatisieren. Bei ihrer Ankunft in Lionja Anfang März 1976 waren die vorgesehenen Gebäude jedoch noch nicht hergerichtet. Daher musste man kurzfristig umdisponieren, und die Schwestern gingen nach Nanjota.

 

Nanjota

Nanjota lag 150 Kilometer von Kilimarondo entfernt. Am 29. März 1976 entstand hier die zweite Niederlassung der Kongregation in Tansania, zu der anfangs drei Schwestern gehörten. Die Station der polnischen Salvatorianer, in der die Schwestern lebten, bestand aus einem großen Haus, einem Wirtschaftsgebäude mit Ställen für Schweine und Kleinvieh und einem Garten mit zahlreichen Obstbäumen. Die Bevölkerung wohnte in einfachen Lehmhütten, die mit Gras und Blech bedeckt waren. Ihre Feuerstellen befanden sich außen vor den Hütten. Nicht alle Einwohner verfügten über Betten und Küchengeräte. Im Unterschied zu Kilimarondo war das Wasser hier knapp, es musste gesammelt und von weither herangeholt werden und war oft verschmutzt. Auf Dem Gelände der Missionsstation gab es Tanks zum Sammeln des Regenwassers sowie einen Brunnen.

In Nanjota arbeiteten die Schwestern ebenso wie in Kilimarondo auf den Gebieten, auf denen die Kongregation seit Jahrzehnten in Europa tätig war: Sie leiteten einen Kindergarten, unterrichteten die Frauen in Näharbeiten, kümmerten sich um die Kirche und betreuten ein kleines Krankenhaus mit 30 Betten und Behandlungsräumen für ambulante Patienten. In Nanjota war vor allem die Geburtshilfe von Bedeutung, daher führten die Schwestern eine Entbindungsstation.

Ende der 70er-Jahre waren in Nanjota ebenso wie in Kilimarondo nur zwei Schwestern, wodurch die Fortsetzung der Missionsarbeit infrage gestellt wurde. Bis Mitte 1984 stieg ihre Zahl jedoch auf vier.

Am 13. Oktober 1978 schloss die Diözese Nachingwea mit der Kongregation einen Vertrag. Sie stellte den Schwestern die beiden Stationen in Kilimarondo und Nanjota für die Missionsarbeit zur Verfügung, zahlte den dort tätigen Schwestern eine finanzielle Unterstützung und sorgte für ihre medizinische Behandlung, solange sie sich in Tansania aufhielten.

Die Generalökonomin Schwester M. Notburga organisierte von Deutschland aus die Unterstützung der Mission. In Containern schickte sie die verschiedensten Gebrauchsgegenstände nach Tansania. Die Frauengemeinschaft in Wenden ließ den Missionsstationen mehrere Jahre lang den Erlös eines Basars zukommen.

Noviziat

Die Postulantinnen, die anfangs in Kilimarondo gewesen waren, wurden 1990 in Nanjota betreut. Die Schwesterngemeinschaft sorgte zum Teil selbst für ihre Ernährung, indem sie Gemüse anbaute und Geflügel und Schweine hielt.

In Nanjota wurde auch das afrikanische Noviziat eröffnet. Am 7. Dezember 1990 wurden die ersten vier einheimischen Novizinnen eingekleidet. Schwester M. Konsolata Wilma wurde als Novizenmeisterin eingesetzt.

Am 8. Dezember 1992 legten drei afrikanische Novizinnen ihre erste Profess ab. Die Generaloberin Mutter M. Angela kam eigens nach Afrika, um sie entgegenzunehmen. Bischof Magnus Mwalunyungu hielt persönlich das Festhochamt, weil es die erste Profess von Marienschwestern in Afrika war.

Von 1990 bis 1998 wurden 22 Novizinnen in Tansania eingekleidet, und 15 afrikanische Schwestern legten Profess ab.

Mit der Eröffnung der neuen Niederlassung in Chikukwe wurde 1998 das Noviziat dorthin verlegt.

 

Hausoberinnen

Ewangelista Dąbrowska                     05.03.1976      –

Viannea Parchatko                             01.06.1986     –

Miriam Kusek                                     08.12.1994     –

 

(Johannes Mertens, „Aus der Geschichte der Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis“, Band 2, S. 628-630)

 

Tansania  (Teil 2) Kilimarondo (1972 – 1991)

Tansania (Teil 2) Kilimarondo (1972 – 1991)

Vorbereitungen

Dem Beschluss des Generalkapitels von 1969 entsprechend, bemühte sich die Generaloberin Mutter M. Gertrud um die Gründung einer Missionsstation. Da die Kongregation keine Erfahrung auf diesem Gebiet besaß, setzte sie sich mit dem Orden der Salvatorianer in Verbindung, der in Afrika tätig war. Daraufhin besuchte im September 1971 der Missionsbischof Pater Arnold Cotey aus Tansania das Generalat. Ihn begleiteten der Missionsprokurator der Salvatorianer und ein Generalassistent dieses Ordens. Man einigte sich darauf, dass Marienschwestern nach Kilimarondo in eine Missionsstation der Salvatorianer kommen sollten, die zu Bischof Coteys Diözese Nachingwea gehörte. Kilimarondo lag südlich des Äquators. Der Ort war auf drei Seiten von nicht sehr hohen Bergen umgeben. Im Vergleich mit anderen Gegenden des Landes besaß er den Vorteil, dass ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stand. Die Missionsstation bestand aus einer Kirche, zwei Missionshäusern, Wirtschaftsgebäuden, einem Internat und einem Katechistenhaus. Sie hatte auch eine Schule und ein Krankenhaus besessen, die aber kurz zuvor der Staat übernommen hatte.

Im Bistum Nachingwea war die Meinung über die Schwestern geteilt. Manche Priester meinten, man brauche sie nicht.

 

Eröffnung in Kilimarondo

Die ersten beiden Schwestern trafen im Dezember 1972 in Tansania ein. Das Weihnachtsfest verbrachten sie bei einer Schwesterngemeinschaft in Daressalam und nahmen am 28. Dezember 1972 ihre Arbeit in Kilimarondo auf, wo die Pfarrei von einem afrikanischen Priester betreut wurde. Am 18. Februar 1973 kam eine dritte Schwester nach.  Eine der Missionarinnen hatte sich an der Katholischen Universität in Lublin mit Sprachkursen in Englisch und Swahili und anderen Kursen auf die Mission vorbereitet. Die beiden anderen Schwestern machten den Sprachkurs in Tansania.

Die Schwestern wohnten in einem massiven, einstöckigen Gebäude, das zur Missionsstation der Salvatorianer gehörte. Ein solches Haus war am Ort ungewöhnlich, denn die Bevölkerung lebte in Lehmhütten. Jede Schwester hatte ein eigenes Zimmer im Obergeschoss; ein vierter Raum diente als Gästezimmer. Das Haus besaß elektrisches Licht, fließendes Wasser und war an die Kanalisation angeschlossen. Die Schwestern schliefen unter Moskitonetzen, die auch alles krabbelnde Ungeziefer fernhalten sollten.

 

Arbeitsgebiete

Die Schwestern arbeiteten auch in Afrika auf den für die Kongregation klassischen Arbeitsgebieten. Eine Schwester erteilte Religions- und Handarbeitsunterricht in der Schule und gab den Frauen Nähunterricht. Eine andere Schwester versorgte die ambulanten Patienten, die Sakristei und die Kirchenwäsche. Die dritte Schwester unterrichtete Frauen in Hauswirtschaft und leitete die afrikanischen Mitarbeiter an. Im Laufe der 70er-Jahre richtete man auf der Station einen Kindergarten ein. In einiger Entfernung von der Station wurde ein Haus im Busch gebaut, das als Nähschule für die Frauen diente, die in seiner Nähe wohnten.

Bischof Arnold Cotey zeigte sich mit den Marienschwestern sehr zufrieden. Man plante die Übernahme einer weiteren Station an einem Arbeitsort der Salvatorianer. Es waren jedoch zu wenige Schwestern in Afrika. In Kilimarondo befanden sich 1978 nur noch zwei Schwestern.

Damit war die Besetzung zu gering. Weil in der 1976 eröffneten zweiten Niederlassung in Nanjota die Situation gleichermaßen ungünstig war, sprach sich das Zwischenkapitel 1978 in Rom für eine Beendigung des Missionseinsatzes aus. Die dazu erforderliche Entscheidung konnte allerdings nur ein Generalkapitel treffen. Das nächste Generalkapitel im Jahre 1981 beschloss jedoch, die Mission in Tansania trotz der personellen Schwierigkeiten weiterzuführen. Mitte der 80er-Jahre waren wieder drei Schwestern in Kilimarondo.

 

Afrikanische Kandidatinnen

In den 80er-Jahren zeigten immer mehr junge Afrikanerinnen Interesse an der Kongregation. Auch Bischof Pengo befürwortete ein afrikanisches Noviziat. Das Zwischenkapitel beschloss im Jahre 1984 zunächst die Einrichtung eines längeren Postulates in Kilimarondo, da hier einheimische Priester tätig waren, was für die einheimischen jungen Mädchen hilfreich war.

Die Betreuung der Kandidatinnen wurde seitdem zu einer wichtigen Aufgabe der Niederlassung in Kilimarondo. 1988 waren hier bereits 20 Kandidatinnen. Man stellte in diesem Jahr ein neues Haus fertig, in dem sie wohnen konnten. Sie versorgten sich zum Teil selbst durch den Anbau von Mais und Reis.

Als Ort für das Noviziat war Kilimarondo jedoch ungeeignet, denn es lag von der nächsten größeren Stadt Nachingwea über 100 Kilometer entfernt; die Straße war selbst für afrikanische Verhältnisse äußerst schlecht und in der Regenzeit unpassierbar. Daher wurde das Noviziat 1990 in der zweiten Station Nanjota eröffnet.

 

Schließung

Am 31. Dezember 1991 wurde die Niederlassung in Kilimarondo geschlossen. Die Generaloberin stellte das Haus, das für die Kandidatur gebaut worden war, dem Bischof zur Verfügung.

 

Hausoberinnen

Aldona Płazek                         28.12.1972     –

Konsolata Wilma                    05.03.1976      –

Innocencja Luks                      01.06.1986     –   1991

 

(Johannes Mertens, “Geschichte der Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis“,  t. 2, s. 622-624).

Unsere Schule in Mwanga/Kilimanjaro/Tansania

Unsere Schule in Mwanga/Kilimanjaro/Tansania

Die Johannes-Schneider-English-Medium-School ist eines der größten Ergebnisse unserer Mission in Tansania. Die Schule wird von den Schwestern und weltlichen Lehrern geführt. Vor einigen Jahren wollte die Kongregation unsere apostolische Arbeit mit den Kindern in der Schule in Mwanga ausweiten, und so begann das Bauvorhaben, aber aufgrund einiger Herausforderungen, wie z.B. des Erhalts der Grundstücksurkunde und später der Registrierung bei der Schulverwaltung, dauerte es einige Zeit, bis der Bau beginnen konnte. Wir warteten das Ende des Bauprozesses nicht ab, sondern beschlossen, einen Raum in der Pfarrgemeinde zu mieten, damit wir Kinder für die erste Klasse aufnehmen konnten. Im Januar 2018 hatten wir dann die ersten 25 Schüler, die die Johannes- Schneider-English-Medium-Grundschule besuchen konnten. Dieser eine Raum diente ein Jahr lang sowohl als Unterrichtsraum als auch als Speisesaal. Während dieses einen Jahres wuchs der Bau schnell und auch die Zahl der Kinder stieg und nach kurzer Zeit erhielt die Schule die offizielle Registrierungsnummer und der normale Schulbetrieb konnte beginnen. Die Kinder sind stolz darauf, dass sie in dieser Schule sind, sie sind sehr eifrig und wetteifern beim Lernen, und kein Kind möchte schlechter sein als das andere und das machte die Klasse so lebendig und fröhlich. Wir können sagen, dass diese 25 Schüler das Fundament der Johannes-Schneider-Schule waren und dass sie sogar den Neuankömmlingen ein sehr gutes Beispiel gegeben haben, was dazu führte, dass viele die Schule lieben.

Die Schule wächst jetzt schnell mit fast 300 Schülern und fünf Klassen. Die ersten fünfundzwanzig Kinder sind jetzt in der höchsten Stufe (Klasse fünf). Wie es der Lehrplan in Tansania vorsieht, legen alle Schüler der vierten Klasse in allen Schulen jedes Jahr eine nationale Prüfung ab, um in die nächste Stufe (fünfte Klasse) aufzusteigen. Letztes Jahr hatten wir zum ersten Mal in unserer Schule eine Gruppe von Viertklässlern, die an der nationalen Prüfung teilgenommen haben, und sie haben eine erstaunliche Leistung erbracht, indem sie die Nummer 1 von 89 Schulen in der Gemeinde Mwanga, die Nummer 1 von 567 Schulen in der Kilimanjaro-Region und die Nummer 45 von 3997 Schulen landesweit wurden. Herzlichen Glückwunsch an sie und ihre Lehrer und an alle, die uns (unsere Wohltäter) und die Menschen guten Willens für diese gute Arbeit unterstützen. Durch diese wunderbare Arbeit haben sie Werbung für unsere Schule gemacht, und deshalb erwarten wir, dass ab diesem Jahr viele weitere Kinder aus dem ganzen Land unsere Schule besuchen werden.

Sr. Teresia Mukumu

Tansania (seit 1972) Teil 1

Tansania (seit 1972) Teil 1

Entscheidung zur Missionsarbeit

Auf dem Generalkapitel von 1963 regten die polnischen Mitschwestern an, den Missionsgedanken stärker in der Kongregation zur Geltung zu bringen. Das Thema wurde eingehend erörtert, und es lagen bereits Angebote aus Afrika und Brasilien vor. Von verschiedenen Seiten wurden die Schwestern jedoch vor einem übereilten Einsatz in einem unbekannten Kulturkreis gewarnt und auf die Wichtigkeit einer guten Ausbildung und Vorbereitung hingewiesen. Deshalb nahmen sie das Missionsanliegen vorläufig nur in die neue Fassung der Konstitutionen auf. Sie sahen darin kein neues Arbeitsfeld, sondern wollten den ursprünglichen Auftrag ihres Stifters, sich besonders der Frauen und Mädchen sowie der hilfsbedürftigen Menschen anzunehmen in der Mission weiterführen. Das nächste Generalkapitel griff im Jahre 1969 dieses Anliegen wieder auf und fasste den Beschluss, Schwestern nach Afrika zu entsenden.

 

Tansania

Drei Jahre später begannen Schwestern aus den drei polnischen Provinzen mit der Missionsarbeit in Tansania. Der ersten Station in Kilimarondo, die 1972 eröffnet und nach knapp 20 Jahren wieder geschlossen wurde, folgten zwei weitere in Nanjota und Chikukwe, die heute noch bestehen. 1990 eröffnete die Kongregation ein Noviziat, aus dem bis 1998 15 afrikanische Profess-Schwestern hervorgingen. 1988 erhielt sie die staatliche Registrierung, die es ihr ermöglichte, die Grundstücke und Häuser ihrer Filialen in Nanjota und Chikukwe als Eigentum zu erwerben.

 

Diözesen

Die Niederlassungen der Marienschwestern lagen in verschiedenen Bistümern. Die beiden ersten Stationen in Kilimarondo und Nanjota gehörten bei ihrer Gründung zum Bistum Nachingewa, dessen Bischof der Salvatorianer Pater Arnold Cotey war. Im Februar 1984 übernahm Polykarp Pengo als erster einheimischer Bischof die Diözese Nachingwea. Er wurde am 6. Januar 1984 im Petersdom von Papst Johannes Paul II. zum Bischof geweiht. Bei seinem Aufenthalt in Rom besuchte er auch das Generalat um bat um die Entsendung weiterer Marienschwestern nach Tansania. Er wies darauf hin, dass gerade das Problem der weiblichen Jugend in Afrika brennend sei.

Mitte der 80er-Jahre wurden die Bistümer in Tansania neu geordnet, wobei die Diözese Nachingwea aufgelöst wurde. Kilimarondo gehörte nun zur Diözese Lindi, deren Oberhirte zunächst Bischof Maurus Libaba und seit 1991 Bischof Bruno Ngonyani war. Nanjota und Chikukwe gehörten zum Bistum Tunduru-Masasi, das Bischof Pengo übernahm. 1992 wurde Pengo Erzbischof von Daressalam und 1998 Kardinal. Neuer Oberhirte seines früheren Bistums Tunduru-Masasi war seit 1992 Bischof Magnus Mwalunyungu.

 

 

Regionaloberinnen

Um die gemeinsamen Anliegen der Niederlassungen in Tansania gegenüber den kirchlichen und staatlichen Behörden zu vertreten und den Kontakt mit der Generalleitung in Rom zu halten, war der Einsatz einer Regionaloberin erforderlich.

Am 8. Dezember 1990 wurde Schwester M. Viannea Parchatko zur Regionaloberin ernannt. Nachdem sie nach Polen zurückgekehrt war, übernahm am 1. Juli 1997 Schwester M. Vianneya Rogowska dieses Amt.

 

(Johannes Mertens, „Aus der Geschichte der Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis“, Band 2, S. 622-624)