Sep. 16, 2021 | NACHRICHTEN
Im Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit in Łagiewniki fand am 3. September eine Nachtwache für diejenigen statt, die an den Aktivitäten und der Mission des Vereins „Bakhita“ beteiligt sind.
Das Bakhita-Netzwerk ist eine interkirchliche Einrichtung für Zusammenarbeit und Unterstützung, das zur Bekämpfung und Verhütung des Menschenhandels und zur Unterstützung der Opfer dieses Verbrechens geschaffen wurde. Zu den Mitgliedern des landesweiten Bakhita-Netzwerks gehören Angehörige verschiedener religiöser Kongregationen, Vereinigungen sowie Laien, die sich dafür einsetzen. Es gehören dazu Personen, die direkt mit den Opfern des Menschenhandels arbeiten, Personen, die in verschiedenen Hilfseinrichtungen tätig sind, und Personen, die an breit angelegten Präventions-, Bildungs- und Vorbeugungsmaßnahmen beteiligt sind.
Seit Beginn dieser Initiative haben sich auch Schwestern aus unserer Kongregation daran beteiligt und die Entstehung dieses Werkes mitgeprägt.
Das Thema der Vigil lautete: „BARMHERZIGKEIT SCHENKT LEBEN „.
Während der Eucharistiefeier hielt Bischof Grzegorz Ryś die Predigt, in der er u. a. sagte, dass „Vergebung kein Vergessen ist…. Vergebung ist eine Entscheidung… Wir vergeben einem Menschen, wenn wir versuchen, ihn zu heilen… die Form der Heilung ist die, in der Jesus und seine Jünger mit dem Zöllner am Tisch sitzen…. Es ist eine Art von Gemeinschaft, und das ist es, was heilt. Vergebung ist etwas, das dich einbeziehen muss und das mit einer Beziehung, mit einer Art von echter Begegnung einhergeht…“
Es gab bewegende Zeugnisse von Menschen, die die heilende Kraft der Barmherzigkeit Gottes erfahren haben – Gelobt sei der Herr 👍❣❣❣ und einen Vortrag von Pater Krzysztof Matuszewski – „Das Wunder der Vergebung“👍❤.
Der „Gospel Sound“-Chor und die Band „Sister Anna and Friends“ bereicherten die ganze Gebetsnacht mit ihrem schönen Gesang und ihrer Musik – vielen Dank 🙏❤
Das Ganze ist unter diesem Link zu finden:
https://m.facebook.com/…/a.49887757…/498877583645860/…
Sep. 11, 2021 | NACHRICHTEN
Im Psalm 90 heißt es:
„ Unser Leben währet 70 Jahre
und wenn es hoch kommt sind es 80.“
und manchmal sind es noch mehr….
so ist es auch
bei unserer Beterin
Schwester Modesta,
denn am 24. August 2021
haben wir ihren 95. Geburtstag gefeiert.
Und …….in einem Sprichwort heißt es nämlich:
„Man soll die Feste stets feiern, wie sie fallen.
Wer weiß schon genau,
wann sich wieder einmal die Gelegenheit ergibt.“
Ja – und so war es doch ein schöner Anlass die Mitschwestern aus Treis Karden zu uns einzuladen. Sie sind auch gerne gekommen.
Wie immer, haben wir uns dann zuerst in unserer Kapelle zu einem kleinen Impuls von Jörg Zink versammelt.
Herr meiner Stunden und meiner Jahre.
Du hast mir viel Zeit gegeben.
Sie liegt hinter mir und sie liegt vor mir.
Sie war mein und sie wird mein,
und ich habe sie von dir.
Ich danke für vor jeden Schlag der Uhr und für jeden Morgen, den ich sehe.
Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben.
Ich bitte dich aber um viel Gelassenheit, sie zu füllen,
jede Stunde, mit deinen Gedanken über mich.
Ich bitte dich um Sorgfalt, dass ich meine Zeit nicht töte,
nicht vertreibe, nicht verderbe.
Segne du meinen Tag.
Wir haben Gott für das Leben unserer Schwester Modesta gedankt.
Sie hat viel erleben dürfen und es war oft eine sehr schwere Zeit –doch hat sie sich immer und in jeder Situation Gott anvertraut und wie sie sagte „Es konnte noch so schlimm sein – auf Gott habe ich mich immer verlassen können. Er hat mich nie allein gelassen.“
Eines ihrer Lieblingslieder ist:
„ Wer glaubt ist nie allein….
Wer glaubt, ist nie allein! Du, Herr, wirst mit uns sein,
mit deiner Kraft, die Leben schafft.
Wer glaubt ist nie allein.
Du bist Jesus, der Sohn Gottes, allen Menschen bist du nah.
Zur Freundschaft lädst du uns ein,
Leben in Fülle willst du uns sein in Zeit und Ewigkeit.
Du rufst Petrus, deinen Jünger, einen Felsen, der uns trägt:
Als Fischer, als Menschenhirt, führe zusammen, was sich verirrt,
in Zeit und Ewigkeit!
Du willst Menschen, die dir folgen, auf deinem Weg, der Liebe heißt.
Bleib bei uns mit deinem Geist, Zukunft und Hoffnung er uns verheißt
in Zeit und Ewigkeit!
Du bist Hoffnung allen Menschen auf den Straßen dieser Welt.
Gib Frieden und Einigkeit!
Schenk uns die Wahrheit, die uns befreit, in Zeit und Ewigkeit!
Du bist Christus, Tür zum Leben, du gibst alles, du nimmst nichts.
Die Liebe ist deine Macht.
Bleib, Herr, bei uns bei Tag und bei Nacht in Zeit und Ewigkeit!
„ Wer glaubt ist nie allein….
Natürlich haben wir uns dann dieses Lied auch gemeinsam angehört.
Im Refektorium gab es dann Kaffee, Kuchen, Schnittchen und gute Gespräche.
Na und eine Zusatz – Überraschung musste es doch auch noch geben….
Wie verabredet – klopfte es nach einer Weile an unserer Tür und als ich sie öffnete standen zwei Mitarbeiterinnen mit dem Eiswagen da und wollten uns bedienen.
Sie wurden natürlich mit einem kräftigen Applaus begrüßt und dann konnte sich jede Schwester auswählen welches Eis sie gerne haben wollte…..
mit heißen Kirsche, Eierlikör, Schokoladensoße – oder …oder…..
Ja, diese Überraschung ist wirklich gelungen
und es war nicht die Einzige –
denn über die Post aus dem Generalat, die Post von der Provinzoberin und vom Verbands- und Stadtbürgermeister und der Glückwunsch vom Seniorenzentrum mit einem sehr schönen Blumenstrauß den die Heimleiterin mit Pflegedienstleiterin persönlich überreicht wurde haben , hat sich Schwester Modesta wirklich sehr gefreut.
Allen ein herzliches Dankeschön – dafür!!!
JA, wir sind dankbar, dass die älteste Schwester aus der Deutschen Provinz hier in unserem Konvent auf dem Klosterberg mit uns lebt.
Möge Gott ihr all das Gute – was sie in unserer Kongregation und den vielen Menschen denen sie begegnet ist getan hat – vergelten
und sie jeden Tag neu mit seinem Segen beschenken.
Schwester M. Felicitas
Sep. 7, 2021 | NACHRICHTEN
Wir haben allen Grund, Gott für das Geschenk des Lebens und die göttliche Berufung zu danken. Es ist wahrhaftig ein Grund, Gott dafür zu danken, dass wir in unserer Kongregation und besonders in unserer Region Tansania weiterhin geistliche Berufungen erhalten. Die Heilige Schrift sagt uns: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Deshalb bitten wir den Herrn der Ernte, viele Arbeiter in seine Ernte zu schicken. Ermutigt durch diese Worte des Trostes haben wir allen Grund, Gott für das Geschenk neuer Berufungen zu danken.
In diesem Jahr freuen wir uns über 5 neue Schwestern, die am 28.08.2021 in unserer Gemeinschaft in Chikukwe ihre erste Profess abgelegt haben. Wir danken Gott für dieses Geschenk.
Wir danken Gott auch dafür, dass wir am selben Tag 5 neue Novizinnen bekommen haben; und am 29.08.2021 wurden 7 Postulantinnen aufgenommen. Während wir Gott für das Geschenk unserer Berufung danken, sind wir stolz darauf, dass die Schwestern weiterhin in ihrem alltäglichen Leben Gott ehren und Ihm dienen. Es ist ein gutes Zeichen für das Leben in unserer Region, denn jede neue Berufung ist wie ein Kind und wächst und auch unsere Region wächst und wird täglich größer. Lasst uns gemeinsam Gott dafür danken, dass wir am 28.08.2021 auch 2 Schwestern haben, die das 25-jährige Jubiläum ihrer Ordensgelübde feiern konnten. Ehre sei Gott in der Höhe, und auf Erden Friede den Menschen seiner Gnade.
Wir empfehlen alle der Gnade Gottes, damit sie Gott immer mehr lieben und ein besseres Zeugnis ihres Ordenslebens geben können.
Aus dem Regionalbüro,
Sr. Agnes Mwanajimba
Aug. 20, 2021 | NACHRICHTEN
und ich war dabei…
wie kam es dazu?
Vor fünf Jahren habe ich in Maria Laach an Exerzitien teilgenommen und da sah ich den Spendenaufruf
für das Roma Lager in der Slowakei von P. Basilius. U.a. las ich – das Matratzen gebraucht werden und ich wurde aufmerksam… denn gerade in dieser Zeit mussten in unserem Seniorenzentrum in Cochem die Matratzen ausgetauscht werden – „nur – weil sie nicht mehr“ der Norm entsprachen – deshalb sollten sie entsorgt werden. Sie wurden aber gerettet und mit ins Lager genommen.
Ja, das war mein erster Kontakt zu diesem Projekt und ich war und bin noch begeistert mit welchem Einsatz – die Benediktiner, vor allem P. Basilius, sich für diese Sache einsetzten. Es war mir auch von Anfang an klar – das möchten wir Marienschwestern unterstützen. Ich holte mir weitere Informationen und so konnte ich hier in
unserem Haus, in der Frauengemeinschaft und bei meinen Freunden davon erzählen.
Bei unseren Advent-, Frühling- und Herbstbasaren und all den anderen Veranstaltungen im Haus gab es dann immer einen Stand – mit den verschiedensten Dingen. Der Erlös war dann für „meine Roma Kinder“ bestimmt.
Natürlich ist dadurch die Verbindung weiterhin gestärkt worden und jedes Mal, wenn ein Transport geplant war, habe ich auch vor Ort einen Aufruf gestartet und ich bin überwältigt, wie spendenfreudig die Mitarbeiter und die Cochemer sind. So können wir in unserem Wohlstand auch etwas für diese Menschen tun.
Nach jeder Tour wurde ausführlich von allem berichtet und mir wurde klar – da muss ich auch einmal mitfahren.
Schon im vergangenen Jahr für die Sommertour hatte ich geplant, dabei zu sein …aber… Corona hat mir einen Strich durch meine Planung gemacht, ebenso auch im Herbst.
Doch jetzt war es so weit…. Herr Lingenthal teilte mir im Juni mit, dass Ende Juli eine Fahrt geplant ist. Natürlich war ich davon begeistert und noch mehr – dass P. Basilius mitfährt.
Doch musste ich für meine Abwesenheit in meinem Konvent mit den altgewordenen Mitschwestern einiges
planen – und organisieren – denn alleine können sie nicht sein.
Aber ich dachte …wenn es sein soll, dass ich mitfahren soll – kann dies kein Problem sein und so war es dann auch. Eine Mitschwester kam zur Vertretung und so konnte am 27. Juli gestartet werden.
In Maria Laach angekommen, stand der Kölner Flitzer schon vor dem Lager und es wurde bereits eingeladen.
Nachdem P. Basilius
Das Reisegebet und den Reisesegen gegeben hatte – ging unsere Reise – die von Herrn Michael Lingenthal so professionell geplant und vorbereitet war – los.
Ich war nur gespannt, was mich erwartet …. die lange Fahrt , die Grenzkontrollen , Impfkontrolle …..Stau….usw.
Wir alle waren überrascht, dass es auf der ganzen Fahrt (hin und zurück) keine Komplikationen gab.
Nach einer Übernachtung am Inn – gab es in Bratislava ein Treffen mit der Botschafterin.
Ja, und am 29. Juli kamen wir dann unserem Ziel immer näher und die Spannung stieg
Im Kommunikationszentrum der Caritas sind wir von dem Mitarbeiter -Team und den Kindern erwartet und freudig begrüßt worden.
Nach dem Ausladen gab es für die fleißigen Helfer eine kleine Süßigkeit und nur strahlende Kinderaugen.
Die Kinder sind dann bald nach Hause gegangen.
Wir haben uns am Abend mit den Mitarbeitern dort im Zentrum getroffen, unterhalten und natürlich auch gemeinsam gegessen. Herr Rado war der Dolmetscher – nicht nur ich sondern alle haben sich wohlgefühlt – das war zu spüren.
Am nächsten Tag haben sich unsere Wege getrennt –
denn Herr Lingenthal und Herr Rado hatten ein Gespräch mit dem Bürgermeister in Secovce.
Pater Basilius und ich wurden von Schwester Bernadetta (Erlöser Schwestern) und der Dolmetscherin, Frau Kristina, nach Trebisov abgeholt – dort waren wir beim Bürgermeister – den Schwester Bernadetta gut kennt und der sehr Roma-freundlich ist.
Nach dieser Begegnung sind wir in den Konvent von Schwester Bernadetta gegangen – für mich etwas völlig Neues, denn die 3 Schwestern leben nicht in einem Kloster – sondern in einem Plattenbau in der 5. Etage.
Die Gastfreundschaft bei ihnen war sofort zu spüren – denn es duftete nach frischen Kuchen, der dann auch sofort serviert wurde.
Es war eine sehr gute Atmosphäre – wir konnten nicht slowenisch und die Schwestern nicht deutsch sprechen – aber wir haben uns trotzdem sehr gut verstanden.
Schwester Bernadetta zeigte uns dann kurz das Roma- Lager, in dem sie tätig ist.
Zum Mittagessen ging es dann wieder ins Caritas Zentrum.
Bald kamen die Kinder und es begann der Badespaß für sie.
Sehr disziplinierte und fröhliche Kinder
An diesem Nachmittag sind wir auch vor Ort ins Lager gegangen. Einige Kinder haben uns begleitet, denn sie leben ja dort mit ihren Familien.
Auf den Hinweg ist mir ganz anders geworden,
denn so etwas –
habe ich ja in meinem ganzen Leben
noch nicht gesehen
Es waren für mich einschneidende Begegnungen –
mit dieser Armut und den Menschen.
Ich habe mir die Situation dort schlimm vorgestellt,
aber die Wirklichkeit war viel extremer –
man kann es sich nicht vorstellen…..
man muss es sehen…
Ich bin sehr froh, dass ich die Gelegenheit nutzen konnte und mitgefahren bin.
Ja, ich bin selbst neu zur Dankbarkeit motiviert worden und ich werde mich in Zukunft weiter für diese Menschen einbringen –
auch wenn es nur :
Ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
Es lohnt sich….!!!!
Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle
der wunderbaren Reisegesellschaft –
Pater Basilius , Michael Lingenthal
und
all den Vielen,
die uns mit ihrem Gebet begleitet haben.
Dankeschön !!!
Schwester M. Felicitas
( aus Cochem )
Aug. 15, 2021 | FORUM, NACHRICHTEN
Ich möchte eine Geschichte erzählen, die sich zugetragen hat, als ich in einem Krankenhaus in Neapel gearbeitet habe. Ich beginne meine Geschichte damit, wie es dazu kam, dass ich Krankenschwester wurde, nach Italien ging und in einer Krankenhausstation ein Wunder erlebte.
Ich trat im Alter von 20 Jahren in die Kongregation ein und meine Kandidatur. Ich erinnere mich sehr gut an die ersten Worte, die Mutter Genezja damals zu mir sagte: „Diese Kandidatin wird Krankenschwester.“. Diese Worte waren für mich sehr einprägsam, aber mit der Zeit habe ich sie vergessen…., aber Mutter Genezja hat sie nicht vergessen.
Dann begann das Noviziat. Während dieser Zeit hatten wir verschiedene Vorträge. Es gab auch eine Schwester aus Kattowitz (ich erinnere mich nicht mehr an ihren Namen), die zu uns kam. Sie brachte uns bei, wie man Injektionen gibt und grundlegende pflegerische Aufgaben rund um die Kranken ausführt.
Als wir im zweiten Noviziatjahr waren, wurde uns mitgeteilt, dass die Schwestern nach Otorowo (bei Poznań) in ein Arbeitslager gebracht werden sollten. Ich erinnere mich, wie Mutter Genezja damals beschloss, dass die Novizinnen ihre religiösen Gewänder ablegen sollten, um sie so vor dem Transport zu schützen. Sie sollten ihr persönliches Hab und Gut zu ihren Familien nach Hause bringen. Auch ich sollte meine Sachen packen, sie in mein Elternhaus bringen und in Zivilkleidung zur Schwesterngemeinschaft nach Nysa gehen. Und das habe ich getan.
Die Schwestern in Nysa haben mich freundlich empfangen. Nach kurzer Zeit gaben sie mir den Habit einer verstorbenen Schwester. Obwohl er mir nicht passte und zu groß für mich war, war ich froh, dass ich das Ordenskleid wieder tragen konnte. Leider hatte ich nicht lange Freude daran, denn bald warnte uns jemand in einen Brief, dass sie uns auch ins Arbeitslager bringen wollten, und so befahl man mir, das Ordenskleid wieder abzulegen. Das passierte dreimal, aber ich wusste, dass dies die einzige Möglichkeit war, mich vor dem Arbeitslager zu retten.
In Nysa gab es eine Schwester Hereswita, die einen Nähkurs für Mädchen leitete. Da ich bereits als Teenager in der Wirtschaftsschule das Nähen gelernt hatte, begann ich, ihr dabei zu helfen. Nach einem Jahr in Nysa „erinnerte“ sich Mutter Genezja an das, was sie mir gesagt als Kandidatin gesagt hatte, und versetzte mich nach Jaszkotl. Dort arbeitete ich nicht nur in einer Fabrik, sondern ging auch zu den Kranken in den Dörfern, um ihnen Spritzen u.a. zu geben. Von Jaszkotl aus ging ich dann für zwei Jahre in die Krankenpflegeschule in Warschau. Nach Abschluss der Schule kehrte ich wieder nach Jaszkotl zurück. Dann wurde ich nach Ścinawa versetzt, wo die Schwestern in einem Gesundheitszentrum arbeiteten: im Kreißsaal, einer Impfstelle und im Untersuchungsraum. Ich sollte dort als Leiterin eingesetzt werden. Ich weiß noch, wie traurig ich war, Jaszkotl zu verlassen, und als ich mit Schwester Helena, die mich begleitete, aus dem Zug stieg, bemerkte sie, dass ich traurig war, weil ich ins Unbekannte ging, ich wusste nicht, mit wem ich arbeiten würde. Sie begann, mir die Schönheiten des Ortes zu zeigen und sagte: „Schau mal, wie schön es hier ist, da fließt ein Bach, die Vögel singen so schön“, doch ich antwortete: „aber es ist so fremd“. Aber Gott war mit mir. Ich begann in der Impfstelle zu arbeiten und fuhr in den Dörfern herum, um die Kranken zu besuchen. Es waren 15 Dörfer zu versorgen. Ich habe dort 10 Jahre lang gearbeitet.
- Ich höre noch immer das Telefon klingeln und die Stimme im Hörer sagen: „Schwester Wincencja, Sie werden nach Italien gehen. Machen Sie sich schnell fertig, denn der Direktor des dortigen Krankenhauses möchte, dass eine Schwester kommt und auf der Krankenstation arbeitet.” Ich gebe zu, dass es mir schwer fiel, zu gehen, weil ich den Schwestern und den Menschen näher gekommen war. Schließlich konnte ich kein Italienisch und wieder ging ich ins Unbekannte.
Wie gesagt, ich kam in Neapel an, ohne die italienische Sprache zu kennen. Ich fing an, im Krankenhaus zu arbeiten, und die Leute haben mich sehr freundlich aufgenommen. Sie ermutigten mich, mir keine Sorgen über meine mangelnden Sprachkenntnisse zu machen, sondern sie geduldig zu lernen, täglich zwei Wörter, und nach einer Weile werde ich perfekt sprechen. Und das habe ich getan. Trotz fehlender Sprachkenntnisse habe ich sofort mit der Arbeit auf der Station begonnen und nur dank Gottes Fürsorge und Hilfe habe ich keine Fehler gemacht.
Die Leute vom Krankenhaus haben gerne mit uns Schwestern gearbeitet, das haben sie uns mehr als einmal spüren lassen. Sie vertrauten uns. Sie erzählten uns ihre Familien- und Eheprobleme und wir haben all diese Angelegenheiten Gott anvertraut.
Während ich im Krankenhaus arbeitete, geschah ein Wunder, von dem ich Ihnen erzählen möchte.
Eines Tages war auf der Station, auf der ich arbeitete, eine Frau, die einen kleinen Jungen zur Welt gebracht hatte. Nach der Geburt begann sich ihr Gesundheitszustand zu verschlechtern. Sie hatte eine so genannte Eklampsie (eine Krankheit, die sich in Krämpfen oder Bewusstseinsverlust bei schwangeren Frauen oder Wöchnerinnen äußert). Dieser Zustand hielt zwei Wochen lang an, sie fiel ins Koma und reagierte auf nichts mehr. Die Ärzte gaben ihr keine Überlebenschance. Diese Frau tat mir sehr leid, sie hatte gerade ihr erstes Kind zur Welt gebracht und war kurz davor zu sterben. Jeden Tag kam eine Hebamme zu ihr und kümmerte sich um sie. Eines Tages traf ich sie im Zimmer. Ich fragte: „Wird diese Patientin wirklich sterben?“. Sie antwortete, dass es keine Hoffnung für sie gäbe. Dann erzählte ich der Hebamme, dass ich etwas Öl von dem wundertätigen Ort Sant’Anastasia habe, wo ein Bild der Madonna dell’Arco steht, und ich wollte die kranke Frau damit salben. (Ich ergänze nur, dass die Dominikanerpatres, die sich um dieses Heiligtum kümmern, am Tag des Ablasses immer die Öle segnen, und die Leute können sie mitnehmen).
Ich schlug vor, gemeinsam zu beten: Gott möge ihr entweder einen friedlichen Tod schenken oder ihre Gesundheit wiederherstellen. Die Hebamme stimmte bereitwillig zu. Ich erinnere mich, dass ich auf der einen Seite des Bettes kniete und die Hebamme auf der anderen. Und wie es bei der Krankensalbung üblich ist, machte ich dieser kranken Frau ein Kreuz mit diesem Öl auf die Stirn, auf die Hände und auf die Füße.
Unser Gebet dauerte nicht lange. Nach einer Weile öffnete die Frau ihre Augen und setzte sich im Bett auf. Wir brachen in Tränen aus. Nach ein paar Tagen kehrte sie mit ihrem Baby nach Hause zurück.
Die Muttergottes hatte sie gerettet.
Dies war eines der bewegendsten Ereignisse, die ich in den 21 Jahren, in denen ich im Krankenhaus von Neapel arbeitete, erlebt habe. Ich erinnere mich sehr gut und mit großer Zuneigung an diese Zeit.
Sr. M.Wincencja Wróbel
* * *
Der Beginn des Marienkults mit dem Titel Madonna dell’Arco ist mit einer Episode verbunden, die sich am 6. April 1450, dem Ostermontag, in Sant’Anastasia (heute in der Provinz Neapel) ereignete.
Am Rande eines Feldes stand eine Kapelle, auf der unter dem Bogen eines Aquädukts ein Bild der Madonna mit dem Jesuskind gemalt war (daher die Namen Madonna dell’Arco – Masonna unter dem Bogen).
Während des Dorffestes spielten die jungen Männer „palla a maglio” (Kugel mit Hammer). Das Spiel bestand darin, eine Holzkugel mit einem Hammer zu schlagen; Sieger war derjenige, der seine Kugel am weitesten fliegen ließ. Einer von ihnen verfehlte und verlor das Spiel, woraufhin der Ball eine Linde traf, deren Äste teilweise eine Wand verdeckten, an der das Fresko mit dem Bild der Madonna mit Jesuskind hing. In einem Anfall von Wut hob der Verlierer den Ball auf und warf ihn fluchend auf das heilige Bild und traf es an der linken Wange, die zu bluten begann, als wäre sie ein lebendiger Körper. Die Nachricht von dem Wunder verbreitete sich schnell im ganzen Land und erreichte den Grafen Sarno, einen lokalen Adligen, den Großscharfrichter des Königreichs Neapel. Er verurteilte den jungen Mann, nachdem er das Wunder begutachtet und einen verkürzten Prozess geführt hatte, dazu, an derselben Linde aufgegehängt zu werden, die das Bildnis der Muttergottes schützte. Nach vierundzwanzig Stunden war der Baum verdorrt.
Diese wundersamen Ereignisse lösten den Kult der Madonna dell’Arco aus, der sich sofort in ganz Süditalien verbreitete. Scharen von Gläubigen strömten zum Ort des Wunders, so dass es notwendig war, mit den erhaltenen Spenden eine kleine Kirche zu bauen, um das heilige Bild vor den Naturgewalten zu schützen.
http://www.santiebeati.it/dettaglio/91177
https://www.fanpage.it/napoli/la-storia-della-madonna-dellarco-e-dei-suoi-miracoli/
Aug. 14, 2021 | FORUM, NACHRICHTEN
Le Tre Fontane (Die drei Brunnen oder auch Quellen) an der Via Laurentina in Rom ist ein bekannter Ort, denn hier wurde der heilige Paulus zum Märtyrer. Die Legende besagt, dass, als der heilige Paulus in der Zeit der Verfolgung durch Nero enthauptet wurde, sein Kopf dreimal aufsprang, bevor er liegen blieb. Dort sprudelten plötzlich drei Quellen aus dem Boden, weshalb der Ort „Le Tre Fontane“ oder „Die drei Quellen“ genannt wird.
Nicht weit vom Ort des Martyriums des heiligen Paulus gibt es auch ein Marienheiligtum, welches aufgrund einer Marienerscheinung errichtet wurde.
Aber fangen wir von vorne an:
Im Jahr 1913 wurde Bruno Cornacchiola in einem Stall am Rande Roms geboren. Er wurde erst getauft, nachdem sein Vater aus dem Gefängnis zurückgekehrt war. Er wuchs in der gottlosen Umgebung der Slums von Rom auf, die fast ausschließlich von Kriminellen und Prostituierten bevölkert waren. In Brunos Haus gab es ständig Streit, Flüche und Schläge gegen die Kinder. Die Älteren liefen des Nachts von zu Hause weg. Eines Tages, als Bruno zu Hause war, kümmerte sich ein Mönch um ihn und nahm ihn mit ins Kloster. Dort erhielt er etwas zu essen und wurde gewaschen. Ordensschwestern lehrten ihn den Katechismus. Nach 40 Tagen der Vorbereitung empfing der 16-jährige Bruno seine erste heilige Kommunion und das Sakrament der Firmung. Im Alter von 20 Jahren wurde er zur Armee eingezogen. Nach seinem Militärdienst heiratete Cornacchiola ein Mädchen, das er seit seiner Kindheit kannte, und nur auf ihr Drängen hin stimmte er einer kirchlichen Trauung zu. Bruno trat später in die kommunistische Partei ein. Er ging mit der italienischen Armee in den Bürgerkrieg nach Spanien, wo er begann, für die Kommunisten zu spionieren. In Saragossa traf er einen deutschen Soldaten, der ihn sehr beeindruckt, er gehörte einer protestantischen Sekte an und hegte Hass auf den Papst und die katholische Kirche. Seitdem wuchs Brunos Hass auf die katholische Kirche so sehr, dass er sich einen Dolch kaufte und „Tod dem Papst“ darauf schrieb. Als der Krieg zu Ende war, kehrte er nach Rom zurück und begann als Schaffner in einer Straßenbahn zu arbeiten. Während dieser Zeit kam er in Kontakt mit den Siebenten-Tags-Adventisten. Bruno war sehr engagiert und eifrig in seinem Kampf gegen die katholische Kirche, den Marienkult und den Papst, und er tat alles, um möglichst viele Menschen von seinen Gründen zu überzeugen und sie zu Anhängern der adventistischen Sekte zu machen. Daraufhin erhielt er den Auftrag, auf der Piazza della Croce Rossa eine Rede zu halten, in der er den Kult der Eucharistie, das Dogma der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria, lächerlich machen sollte. Für ihn war es eine große Ehre und eine Chance, zu predigen.
Aus diesem Grund fuhr er am Samstag, dem 12. April 1947, mit seinen Kindern, der 10-jährigen Isola, dem 7-jährigen Carlo und dem 4-jährigen Gianfranco, nach Ostia. Sie verpassten ihren Zug, also beschließt er, zur Via Laurentina alle Tre Fontane zu gehen, um seine Rede in Ruhe vorzubereiten.
Es war ein schöner sonniger Tag, die Kinder begannen im Eukalyptuswald zu spielen und Bruno bereitete seine Rede vor. Nicht weit von der Stelle, an der sie sich aufhielten, gab es eine Höhle. Ab und zu schaut Bruno nach den Kindern. Als er einmal die Antwort seines jüngsten Sohnes nicht hörte machte er sich erschrocken auf die Suche nach ihm. Er kam zu einer nahe gelegenen Höhle und fand das Kind dort kniend mit zum Gebet gefalteten Händen. Bruno rief die anderen Kinder. Als sie ankamen, knieten auch sie vor der „schönen Dame“ nieder, die sich in der Höhle befand, die aber nur er nicht sehen konnte. Bruno hatte Angst, seine Kinder waren blass und regungslos, er wusste nicht, was er tun soll, er machte sich Sorgen um seine Kinder und in seiner Hilflosigkeit bat er zum ersten Mal seit langer Zeit von ganzem Herzen den Herrn. In diesem Moment erhellte sich die Dunkelheit der Höhle und auch er sah eine „schöne Dame“. Sie war etwa einen Meter siebzig groß, trug ein weißes Kleid mit einem rosafarbenen Band um die Hüften, hat dunkelbraunes Haar und einen grünen Umhang um Kopf und Hüften und hielt eine Bibel in den Händen. Die Dame stellte sich als „Jungfrau der Offenbarung“ vor und erklärte: „Ich bin die Jungfrau der Offenbarung, und die Offenbarung sind die Worte Gottes, die auch von mir sprechen. Ihr verfolgt Mich, aber es ist höchste Zeit, dass ihr dem ein Ende macht. Kehren Sie zurück in die heilige Gemeinschaft der katholischen Kirche: Die ersten Freitage des Monats, die Sie dem Heiligsten Herzen Jesu geopfert haben, die Sie, ermutigt durch Ihre besorgte, treue Ehefrau, gefeiert haben, bevor Sie endgültig den Weg des Irrtums betraten, haben Sie gerettet.” Eine Viertelstunde lang spricht sie mit Bruno: Sie erklärt ihm die Bedeutung des Gebets, lädt ihn zur Beichte ein und übergibt ihm eine Botschaft für den Papst.
Schließlich lächelte sie, verbeugte sich und verschwand allmählich, nur ein schöner Duft blieb in der Höhle zurück. Bevor sie ging, hinterließ die Jungfrau der Offenbarung ihm ein Zeichen, das seine Zweifel zerstreute, die Glaubwürdigkeit der göttlichen Botschaft bestätigte und Satans Handlungen abwies. Nach seiner Rückkehr nach Hause erzählte Bruno seiner Frau, was geschehen war, und bat sie, ihm für sein vergangenes Verhalten zu verzeihen. Cornacchiola hatte weitere Erscheinungen am 6., 23. und 30. Mai.
Am 5. Oktober 1947, dem Fest der Muttergottes vom Rosenkranz, fand die größte Rosenkranzprozession in der Geschichte Roms statt. Sie begann auf dem Petersplatz und führte durch die Straßen der Stadt zur Grotte in Tre Fontane. Drei Paar weiße Pferde zogen einen Wagen mit einer großen Statue der Jungfrau von der Erscheinung, die Papst Pius XII. segnete. Damals gab der Heilige Vater seine Zustimmung zu öffentlichen Gottesdiensten in Tre Fontane und vertraute den Franziskaner-Konventualen die seelsorgerische Betreuung der Pilger an, die zum Ort der Erscheinungen kamen. Dieser Ort wurde zu einem Ziel von Pilgerfahrten, wo viele Heilungen und Bekehrungen stattfanden.
Am 12. April 1980, am 33. Jahrestag der Erscheinungen, wurden 3.000 Menschen Zeugen des Sonnenwunders. Dieses Phänomen wiederholte sich zwei
Jahre später…
Bruno Cornacchiola traf auch mehrere Päpste: am 8. Juli 1959 wurde er von Papst Johannes XXIII. in Privataudienz empfangen und am 17. Oktober 1973 traf er mit Paul VI. zusammen. Er hatte auch eine Privataudienz bei Johannes Paul II.
Dank der Entscheidung von Papst Johannes Paul II. erließ Kardinal Camillo Ruini am 17. März 1994 das Dekret, dass am Ort der Erscheinungen eine Kirche gebaut werden sollte, und am 2. April 1997 verlieh Johannes Paul II. der Kirche den Titel „Heilige Maria des dritten Jahrtausends in Tre Fontane“.
Sr. Weronika Wojciechowska