Jan. 14, 2021 | FORUM, NACHRICHTEN
Die Reise nach Jaszkotle wurde von Gott entschieden. Wieder war es anders, als ich gedacht oder geplant hatte. Genauer gesagt: nach meiner Erfahrung bei der Arbeit in unserem Pflegeheim in Żerniki bat ich Gott, die Einrichtung in Nysa vor der Pandemie zu beschützen. Es war ein rein egoistischer Gedanke, denn das Haus in Nysa liegt mir am Herzen und ich erinnere mich mit Freude an die Arbeit dort. Ich wusste, wenn Sr. Samuela, die derzeitige Leiterin des Hauses, mich anrief, würde ich meine Hilfe nicht verweigern, und ich wusste ja bereits, worum es bei dieser Arbeit ging. Und es geschah, Sr. Samuela rief an… Und da ich schon ein bisschen auf diese Information eingestimmt und vorbereitet war, wusste ich, was zu tun war. Ich vereinbarte mit meiner Oberin, dass ich zu den Schwestern nach Nysa gehen und in der Pflegeeinrichtung helfen würde. Als ich von Nysa die Information erhielt, dass Sr. Dominika auch kommen und mit mir sein würde, war das eine große Freude. Ich war ganz ruhig. Sr. Dominika wird da sein, Sr. Samuela, Sr. Anna, ich kenne das Haus, ich kenne die Jungen…, dachte ich. Als am nächsten Tag Sr. Samuela verkündete, dass sie es geschafft hatten und unsere Hilfe bei der Arbeit mit den Behinderten nicht mehr benötigt wurde, war ich aber trotzdem erleichtert. Doch am selben Tag, noch am Abend, klingelte das Telefon. Mein erster Gedanke war: „Wo haben wir sonst noch eine Pflegeeinrichtung?“ Diesmal war es nicht in Nysa, sondern in Jaszkotl. Nur eine kurze Frage an Sr Dominika: „Gehen wir?“ „Wir gehen!“
Gott wollte es so… Dessen waren wir uns sicher… Aber wofür … Und warum?
Wir sind hingegangen, haben getan, was wir konnten und sind zurückgekommen. Nur einige Tage… Und es ist so viel passiert… Vor allem für mich! In meinem Herzen, in meinem Gewissen, in meiner Wahrnehmung…
Gott wollte es so, er „wählte…“, damit auch ich „wählte…“, immer für etwas, letztlich für mich… Ich erhielt hundertmal mehr.
Was konnte mir Gott während dieses kurzen Aufenthalts unter den Kindern schenken. Kinder, die sehr krank und doch sehr glücklich sind. Leidend und doch lächelnd. Verwundet und doch voller Zuversicht…
Manchmal, wenn ich bei der Arbeit einen Moment frei hatte, nahm ich ein Kind in den Arm und ging mit ihm spazieren und sprach mit ihm. Aber oft habe ich sie einfach nur umarmt und an ihre Eltern gedacht. Ich dachte auf unterschiedliche Weise… manchmal nur mit Vorwürfen… Ich schaute ihnen in die Augen… Als wollte ich sie fotografieren… sie in meiner Erinnerung behalten… und dann zurück lassen…
Ich kehrte nach Hause zurück. Ich bat um etwas Zeit nur für mich. Ich wollte mich ausruhen … Aber es ging nicht nur ums Ausruhen, wie sich herausstellte. Ich habe mich mit mir selbst getroffen. Ich hörte leise, und dann immer lauter… Warum wollen die Eltern sie nicht… Ich will Johnny, Mateuszek… usw. ICH WILL SIE! So geht das nicht, Gott. Sie wollen sie nicht… aus einer Million verschiedener Gründe. Und ich…
Mutterschaft ist eines der wunderbarsten Geschenke Gottes … es ist eine Form des Göttlichen in einem zerbrechlichen menschlichen Wesen. Ich habe es aufgegeben… weggegeben… gewählt… vor einem Dutzend Jahren. Was konnte ich damals schon darüber wissen, als ich zwanzig Jahre alt war. Nur die Theorie. Die wirkliche Entscheidung dafür kam – erst jetzt. Die Wahl des Lebens für das Leben… Diese kleinen kranken Geschöpfe, die zurückgelassen wurden, sind heute für mich… Sie sind meine Mutterschaft und mein Gebet. Sie sind… wie Perlen für die Welt.
Das Haus in Jaszkotel, das Haus in Żeniki, Nysa und jedes andere unserer Häuser, in denen wir kranke Menschen bei uns haben, uns anvertraut, sind Enklaven des Guten in dieser Welt, wo „freie Entscheidung, nicht Gebot“ einen neuen Klang für mich bekommen hat.
Sr. M. Daniela Gumienna
Jan. 11, 2021 | NACHRICHTEN
„Wie schön wäre es, wenn jeder von uns heute Abend sagen könnte: „Ich habe dem anderen ein Zeichen der Liebe geschenkt.“
Papst Franziskus
Während die Welt von der Pandemie überrollt wird, wir ständig von Einschränkungen hören und die Statistiken neue Rekorde brechen, beschloss ich, meine Freunde auf Facebook anzusprechen und sie zur einer Aktion „Becher voller Süßigkeiten“ einzuladen. Seit vielen Jahren arbeite ich in der Sozialeinrichtung in Racibórz, in der 170 psychisch und nervlich kranke Menschen leben. Seit Februar ist es den Bewohnern verboten, das Haus zu verlassen, auch der Besuch ihrer Angehörigen ist schwierig.
Im November wurde auch unser Haus von Covid heimgesucht. Das brachte mich auf die Idee, mit diesem „Sweet Mug“ das Weihnachtsfest angenehmer zu gestalten, das Leben zu versüßen, viel Freude zu bringen und den Bewohnern zu zeigen, dass auch in so schweren Zeiten wie dieser Pandemie jemand an sie denkt.
Die Aktion wurde in den ersten Tagen des Advent mit großem Interesse aufgenommen und ich war mir sicher, dass sie ein Happy End haben würde. In der zweiten Adventswoche hatten wir bereits die ersten Becher voller Süßígkeiten – und sogar Weihnachtspäckchen. Es hat mich sehr berührt, dass sich so viele Menschen an der Aktion beteiligt haben – von Kindergarten- und Schulkindern über Studenten, Gemeindegruppen, Büroangestellten und viele unserer Freunde. Mit großer Rührung haben wir zwei große Pakete von unserer Einrichtung in Klenica sowie von den Schwestern und Freunden aus Wrocław – Żerniki erhalten. Keiner von uns hat ein solches Finale erwartet und wir haben 748 Becher gesammelt! Die Freundlichkeit und Großzügigkeit war so groß, dass wir die Tassen mit anderen Institutionen geteilt haben:
– ein Pflegeheim Baborowo
– das Haus Maja in Racibórz – Miedonia
– eine Sozialeinrichtung in Gorzyce
– die Freunde des Vereins „Regenbogen“
– Verein Offenes Herz für Kinder in Kuźnia Raciborska, Samborowice und Cyprzanów
– eine Sozialeinrichtung in Branice
– eine Sozialeinrichung der Franziskanischen Missionsschwestern von Maria in Kietrz
– das Multifunktionales Pflege- und Bildungszentrum in Przebień.
Ich möchte mich auch bei meiner Gemeinschaft und besonders bei Sr. Patrycia für ihr Engagement und ihre Unterstützung bei dieser großen Aktion bedanken.
In den Augen der Bewohner konnte man am Heiligen Abend die Freude sehen, dass es jemanden gibt, der sich an sie erinnert. In der zweiten Januarhälfte werden wir eine hl. Messe für die Wohltäter unseres „Adventsabenteuers” feiern…
Sr. Joanna
Jan. 8, 2021 | NACHRICHTEN
Am Vorabend des Geburtstages, am 10. Januar 2021, werden wir in der Kirche zum Heiligen Namen Jesu in Wrocław um 12.30 Uhr den 197. Geburtstag des Apostels der Barmherzigkeit und des Gründers unserer Kongregation, des Dieners Gottes, Pfarrer Johannes Schneider, feiern.
Sie können auch per Internetübertragung an der Messe teilnehmen. Siehe Link:
http://www.uniwersytecki.archidiecezja.wroc.pl/
Herzliche Einladung.
Jan. 7, 2021 | NACHRICHTEN
Angefangen hat alles bei einer Konventsversammlung vor Beginn des Advents. Sagte eine Schwester: „…lasst uns etwas für Maria tun“, Das entsprach irgendwie stark meinem Wunsch, 33 Tage Exerzitien in der Gemeinschaft zu machen und mich Jesus durch die Hände Mariens hinzugeben, wie es der heilige Ludwig Maria Grignion de Montfort vorschlägt. Und so geschah es, gemeinschaftlich, aber auch individuell. Wer einen solchen Wunsch hatte, begann am 29. November die Exerzitien, bei denen uns P. Marcin Modzyński mit seinen Überlegungen half (vgl.: In der Einheit des Herzens 33 Tage mit Maria zu Jesus).
Wir teilen mit Ihnen ein Stück der Andacht…
„Unbefleckte Maria, Braut des Heiligen Geistes, wir grüßen Dich und preisen die Frucht Deines Leibes. Wir kommen zu Dir, Maria, nach 33 Tagen der Exerzitien, um Dir zu sagen: Tota Tua, ganz Dein. In der Bundeslade Deines Herzen wollen wir uns verbergen, denn es ist der sicherste Ort, zu dem Satan keinen Zugang hat. In Deinem Schoß wollen wir uns bergen, damit Du uns neu gebären kannst, zu einem neuen Leben.
Maria, durch den Akt der Übergabe an dich wollen wir sagen, dass wir dir vertrauen … indem wir dir alles übergeben, glauben wir, dass du als beste Mutter für alle unsere Bedürfnisse sorgen wirst, und vor allem, dass wir dir ähnlich sein werden und Gottes Willen treu erfüllen und das ewige Leben nicht verlieren werden.
Maria, Mutter der schönen und reinen Liebe, wir wollen alles mit dir, durch dich und in dir tun, damit du mehr erkannt und geliebt wirst, damit dein unbeflecktes Herz siegt!
Maria, wir als Gemeinschaft, aber auch jede einzelne von uns, möchten von dir, in einem Akt des Vertrauens eine weiße Rose entgegennehmen, ein Symbol der Reinheit und Schönheit, der Demut und Treue, ein Symbol der Gnade, mit dem du uns bittest, auf dem Weg, den wir gehen, auszuharren, und auf dem wir heute gewissermaßen neu beginnen.
Tota Tua Mary! Alles deins!
Sr. M. Agnieszka Plasło
Jan. 4, 2021 | NACHRICHTEN
Zeugnis einer Schwester
Zuallererst möchte ich Gott für die Gnade und den Segen danken, mit dem er mich die ganze Zeit, die ich hier in Deutschland bin, begleitet hat.
Es ist jetzt ein Jahr her, dass ich hier angekommen bin. Die Herausforderungen, denen ich anfangs aufgrund der neuen Umgebung gegenüberstand, waren vor allem die andere Sprache und letztlich war alles neu für mich. Ich habe mich oft gefragt, ob ich wirklich hier leben kann ohne etwas zu wissen und warum wurde ich hierher geschickt, was soll ich hier tun. Aber nachdem ich gesehen habe, dass unsere Schwestern mich gut aufgenommen und auf verschiedene Dinge aufmerksam gemacht haben, um mich zu ermutigen und mir zu helfen, wie z.B. beim Erlernen der Sprache und vielen anderen Dingen, die mit dem Gemeinschaftsleben zu tun haben, und aufgrund ihrer Liebe, die sie mir schenken, obwohl sie alt sind und oft viel Unterstützung brauchen, habe ich mich nach und nach an die Umgebung gewöhnt und ich fühle mich glücklich und motiviert, mich um sie und viele andere Dinge zu kümmern, besonders um alles, was mit der Gemeinschaft zu tun hat. Ich bemühe mich weiterhin, die Sprache zu lernen, was mir zu einer besseren Kommunikation mit den Mitschwestern und bei der Erledigung aller Aufgaben helfen wird.
Ich möchte den Schwestern meiner Gemeinschaft hier in Berlin für ihre wunderbare Hilfe und Zusammenarbeit danken, die sie mir bis jetzt gezeigt haben und bitte sie weiter um ihre Hilfe. Möge Gott ihnen viel Kraft und Geduld in allen Schwierigkeiten des Alters geben. Gott sei mit ihnen und schenke ihnen Trost.
Sr. Maria Goretti
Dez. 27, 2020 | NACHRICHTEN
Am Mittwoch, dem 11. November 2020, segnete Papst Franziskus im Vatikan eine Statue der Muttergottes von der Wundertätigen Medaille, die vom 1. Dezember 2020 bis zum 22. November 2021 durch Italien pilgern wird… Diese Wallfahrt steht im Zusammenhang mit dem 190. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes in der Kapelle der Schwestern der Vinzentinerinnen in Paris, die die heilige Catherine Labouré empfangen hat.
Im Jahr 1830 sagte Maria zu Catherine Laboure: “ Lass nach diesem Muster eine Medaille prägen. Alle, die sie mit Vertrauen tragen, werden den besonderen Schutz der Muttergottes erfahren.“
Als die ersten Medaillen für die Prägung vorbereitet wurden, brach im März 1932 in Paris eine schreckliche Cholera-Epidemie aus, die sich auch auf die umliegenden Gebiete ausbreitete. Die Zahl der Opfer stieg rapide an.
Am 30. Juni 1932 begannen die Schwestern, Medaillen an die von der Epidemie betroffenen Menschen zu verteilen. In kürzester Zeit klang die Krankheit ab. Auch später kam es zu wundersamen Ereignissen, die die Wundertätige Medaille innerhalb weniger Jahre in der ganzen Welt bekannt machten.
In unserer derzeit so schwierigen Situation, die von der Pandemie beherrst wird, ist die Pilgerreise der Statue Unserer Lieben Frau von der Wundertätigen Medaille sehr wichtig. Marias Zusicherung, dass in schwierigen Zeiten und in einer Welt, die von verschiedenen Arten von Katastrophen betroffen ist, jedem, der ihr vertraut und im gläubigen Vertrauen ihre Wundertätige Medaille trägt, besondere Gnaden zuteil werden, ist immer noch gültig. Diese Notwendigkeit für die heutige Zeit sah auch Papst Franziskus, der die Statue Unserer Lieben Frau von der Wundertätigen Medaille segnete. Danach begann sie ihre Pilgerreise durch die römischen Pfarrreien und anschließend durch ganz Italien.
Auch die Pfarrei St. Franziskus von Assisi in Rom, mit der wir als Gemeinschaft des Generalats zusammen arbeiten, war an dieser Pilgerreise der Muttergottes und der damit verbundenen Botschaft des Vertrauens und der Barmherzigkeit beteiligt. Am vierten Adventssonntag 2020 haben wir gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern vor der Marienstatue gebetet.
Wir nahmen an der Messe teil und beteten auf die Fürsprache Marias zu Gott, dankten für alle Gaben, die wir bisher erhalten haben, und baten um die notwendigen Gnaden für die Menschen, die von der Coronavirus-Krankheit betroffen sind, und um die Beendigung der Pandemie.
Sr. M. Weronika Wojciechowska