Aug. 25, 2020 | NACHRICHTEN
Religiöse Gelübde drücken aus, was für das Auge unsichtbar ist. Mystische Verlobungen mit Christus werden zu einer Art Hochzeit, bei der die Schwester ihre Berufung im Dienst an Gott und der Kirche und im Streben nach persönlicher Heiligkeit zu erfüllen gelobt.
Es ist in unserer Kongregation bereits eine gute Tradition, dass jedes Jahr im August und September für die Schwestern aus der Region Tansania religiöse Feiern diese Art stattfinden.
Nach angemessener Vorbereitung und Ausbildung legen verschiedene Gruppen von Schwestern die zeitlichen oder ewigen Gelübde ab. Auch in der Kandidatur herrscht große Freude, wenn die nächsten Mädchen ihr Postulat und dann das Noviziat beginnen. Seit zwei Jahren gibt es nun auch schon die Freude der Feier des Silbernen Ordensjubiläums.
Auch in diesem Jahr bereiten wir uns auf diese Veranstaltungen vor, die am 28. August, dem Fest des hl. Augustinus, stattfinden werden. Aufgrund der nach wie vor bestehenden Bedrohung durch die Corona-Pandemie werden die Feierlichkeiten jedoch einen veränderten organisatorischen Charakter haben. Alle Zeremonien werden in Chikukwe stattfinden. Leider können Eltern, Familie und Freunde nicht anwesend sein.
Fünf junge Frauen werden in diesem Jahr die Kanditatur beginnen.
Vier Postulantinnen werden in das Noviziat eintreten.
Drei Novizinnen werden ihre erste Profess ablegen: Sr. Emilia, Sr. Stephania und Sr. Marcelina.
Die ewige Profess werden vier Junioratsschwestern ablegen: Sr. Regina, Sr. Clelia, Sr. Inocence und Sr. Theodora.
An diesem lang ersehnten Tag wünschen wir unseren Mitschwestern eine tiefe innere Verbindung mit Christus. Als äußeres Zeichen dafür erhalten einige den Ring, andere die Medaille, wieder andere den weißen Schleier, und die Kandidaten tragen dann das Kleid der Postulantinnen. Mögen diese Zeichen sie täglich an Gottes Erwählung und ihre Gelübde erinnern und sie in der Liebe zu Gott wachsen lassen.
Die Keuchheit die wir geloben, erlaubt es uns, Gott in Freiheit zu lieben und allen Menschen zu dienen.
Indem wir uns verpflichten, in Armut zu leben, drücken wir unseren Wunsch aus, an der Armut des Erlösers teilzuhaben, der für uns arm geworden ist, um uns mit seiner Armut zu bereichern.
Schließlich binden wir uns durch das Gehorsamsgelübde freiwillig an den Willen Gott und treten so tiefer in das Geheimnis Christi und seinen Heilsplan ein.
Indem Christus sich selbst im Gehorsam dem Willen des Vaters unterwarf, hat er uns einen Weg gezeigt, Gott zu lieben und zu verherrlichen.
Möge dieser Tag ein Neuanfang für unsere Schwestern sein, bei dem sie eine Entscheidung getroffen haben, die sie niemals zurücknehmen.
Möge unsere Unbefleckte Mutter unsere Schwestern mit ihrer Hilfe begleiten.
Beten wir für unsere tansanischen Schwestern.
Sr. Monika Kowarsz
Aug. 23, 2020 | NACHRICHTEN
Die meisten von uns kennen wohl den Brauch, am Fest der Aufnahme Marias in den Himmel (15. August) Kräuter weihen zu lassen. Er ist besonders in ländlichen Gegenden bis heute üblich. Entwickelt hat sich dieser Brauch aus mehreren Legenden rund um die Gottesmutter. Eine dieser Legenden erzählt, dass die Apostel nach dem Tod Marias ihren Leichnam nicht mehr fanden, sondern an der Stelle des Grabes wuchsen duftende Blumen und Kräuter, die einen intensiven Duft verströmten. Vielleicht will uns diese Legende daran erinnern, dass sich durch das Leben der Christen der Wohlgeruch der Erkenntniss Chisti verbreitet werden soll (2 Kor. 2,14). So wie Maria durch ihr Leben Christus und damit das Heil, das „Heil-werden“ an Leib und Seele zu den Menschen gebracht hat, so soll es auch durch unser Leben geschehen. Die Heilkräuter sind ein Symbol für diese „Heil-werden“.
Auch die Schwestern unseres Konventes im Pflegezenturm St. Hedwig in Cochem haben am Tag der Aufnahme Mariens in den Himmel einen festlichen Gottesdienst gefeiert, bei dem auch Kräuter geweiht wurden.
Weil nur wenige Bewohner wegen der Coronabestimmungen zur Heiligen Messe kommen durften – wurden die geweihten Kräuter anschließend auf den Wohnbereichen verteilt.
Sr. Felicitas
Aug. 13, 2020 | NACHRICHTEN
Glückwünsche zum 100. Geburtstag
Hier ein kleiner Ausschnitt aus der Arbeit unserer Schwestern im Seniorenheim St. Hedwig in Cochem. Der Konvent ist klein und die Schwestern sind meist alt und z.T. selbst pflegebedürftig. Aber sie sind weiterhin bemüht, mitzuhelfen und die Dienste zu tun, die sie noch tun können. Neben ihrer betenden Präsenz mit und für die Bewohner ist ihnen der Kontakt zu den Bewohnern, Mitarbeitern und Besuchern der Einrichtung sehr wichtig.
So besucht die Oberin des Konventes, Schwester M. Felicitas, regelmäßig die Bewohnerinnen und Bewohner im Seniorenzentrum.
Diesmal war es ein ganz besonderer Anlass, denn Frau K. wurde 100 Jahre alt und so hat sie die Glückwünsche zu ihr gebracht.
Frau K. kann zwar nicht mehr das Bett verlassen, aber sie ist sehr dankbar für jeden Besuch und freut sich über die Gespräche. Frau K. ist sehr interessiert an all den Neuigkeiten im Haus und in der Stadt Cochem.
Möge sie weiterhin auf Gottes Hilfe vertrauen und so den Weg bis in die Ewigkeit gehen.
Aug. 10, 2020 | NACHRICHTEN
Schwester Lucia
Ich wusste, dass sie gehen würde, dass dies ihre letzten Tage waren. Ich versuchte, mit ihr Schritt zu halten, ihr Sterben zu verstehen und zu begreifen, dass sie nun in dieses gepriesene und erwartete ewige Leben übergehen wird. Die letzten Worte von Schwester Lucia, die sie durchs Telefon flüsterte: Liebes, ich danke Ihnen für alles, für jeden Tag, den Sie mit mir verbracht haben. Verzeihen Sie mir, wenn ich Sie unwissentlich beleidigt habe, und sei es nur in Gedanken.
Das war Sr. Lucia. Sie hat nie an sich selbst gedacht. Diese fast zehn Jahre der Freundschaft und Zusammenarbeit mit ihr waren für mich eine ständige Lernerfahrung. Schwierige Fragen und noch schwierigere Antworten. Meine Rebellion gegen soziale Ungerechtigkeit und menschliche Böswilligkeit prallte auf Sr. Lucia, die „die andere Wange hinhielt“. Meinem Ärger über die Menschen, die mir weh taten und meinem Wunsch nach Rache hielt sie geduldig entgegen: „Betet für sie, bittet um die Gnade, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, damit sie aufhören, Böses zu tun.” Mit der Zeit wurde ich ein anderer Mensch. Geduldiger. Bevor ich die anderen kritisierte, hinterfragte ich die Dinge. Das ist mühsam und tut oft weh. Immer mehr Fragen und immer weniger Antworten, das tut immer mehr weh. Fast neun Jahre sind seit dem Tag vergangen, an dem Sr. Lucia zu mir kam und mich verschämt um Hilfe bat. Sie, die Heilige Lucia (so sprach man damals über sie), stand vor mir im verschwitzten Habit, ausgetretenen Sandalen und drückte eine alte Tasche an sich – sie hatte ihr ganzes Büro immer dabei, mit Briefmarken, einem Notizbuch, einem alten Handy, und sie versuchte, mir die Gründe und Ursachen ihrer Not zu erklären. Ich betrachtete diese seltsame Gestalt voller Zorn. Ich hörte mir die Geschichte an, ich, arrogant und schnauzend, war über alles wütend, hatte fertige Lösungen und klare Antworten auf jede Frage.
Ich werde dieser Schwester das Geld nicht geben, weil ich es selbst nicht habe, aber ich werde arbeiten, bis wir dieses System in Ordnung gebracht haben – habe ich erklärt. Damals wusste ich noch nicht, dass ich das System selbst reparieren musste. Es war schwer. So viele Tränen von Sr. Lucia waren nicht zu übersehen. Selbst der „Himmlische Hochwasserdienst hat wohl über diese Fülle an Tränen Alarm geschlagen” und die Probleme mit der Regierung hörten wie durch ein Wunder auf. Sr. Lucia lehrte mich Demut und ich lehrte sie Mut. Manchmal habe ich bei Gesprächen an Regierungstischen, wenn die Atmosphäre den Siedepunkt erreichte, Sr. Lucia heimlich in den Knöchel getreten, damit sie beten geht. Sie stand dann hinter einer Tür, die nicht verschlossen war, und während sie über ihrem Rosenkranz einnickte, hoffte sie auf Gottes Hilfe, dass vielleicht irgendein Wunder geschehen würde. Mit der Zeit wurden wir ein sehr merkwürdiges Paar: Sie, groß, angespannt, ging mit forschem Schritt, und ich, klein und zitternd, beide grau, gingen zusammen wie ein Paar alter Pferde eingespannt vor einer Kutsche. Wir waren überall. Freunde äußerten manchmal scherzhaft, dass sie Angst hätten, den Kühlschrank zu öffnen, weil Frau Szczepanowska und Sr. Lucia vielleicht auch dort heraus kommen könnten.
Sr. Lucia hatte am Anfang Angst vor dem Mikrofon und der Kamera. Sie mochte die Aufnahmen nicht, es war ihr peinlich, über ihre Arbeit und die Probleme zu sprechen. Doch es gab keinen anderen Weg. So willigte sie schließlich ein, diese Kameras und Mikrofone zu benutzen, weil sie notwendig waren, um die sozialen Problem aufzuzeigen, den Mangel an staatlicher Fürsorge für verlassene Kinder mit geistigen Behinderungen aufzudecken und dann diesen Mangel im System zu beheben. Sie liebte die Journalisten, sie schloss tiefe Freundschaften, sehr persönliche und familiäre. Für jeden von ihnen gab es einen Platz zum Schlafen und einen Teller Suppe. Sie waren dankbar für den Respekt ihrer Privatsphäre und ihrer journalistischen Integrität. Sr Lucia kannte jeden. Buchstäblich jeden. Überall. Sie hatte ein sehr zerfleddertes Notizbuch mit Telefonnummern. Sie öffnete es, wann immer sie es brauchte. Nicht für sich selbst. „Barmherzigkeit soll still sein“, sagte sie immer, wenn sie mir einen Zettel in die Hand drückte und mir ein kleines Mädchen zeigte, das in einem Mülleimer wühlte. Sagen Sie nicht, dass er von mir ist, sondern geben Sie ihn ihr diskret, damit ihn niemand sehen kann. Oder: Henia, schau dir den kleinen Kerl an, wie er die Straße entlang läuft. Früher war er jemand, er hatte Geld, eine Stellung, er war Arzt. Denken Sie an ihn, er trinkt nicht mehr, aber manchmal braucht er ein paar Zloty. Ich habe für eine Schüssel Suppe gearbeitet, denn ohne Belohnung zu arbeiten, ist eine Sünde“, pflegte sie zu sagen. Ich bekam regelmäßig ein warmes Abendessen, eine saubere Serviette und zwei Portionen Mittagessen. Schwester, ich werde das nicht essen, ich brauche nicht so viel, ich habe protestiert. Teilen Sie es mit den anderen, sehen Sie, wie viele arme Menschen auf den Straßen sind – sie hatte immer eine Antwort parat. Wir wussten beide, dass ihre Krankheit fortschreitet, Schwäche und unvorstellbare Schmerzen wurden zu ihrem ständigen Begleiter. Bis zum Schluss übermittelte sie mir eine Art Testament, wies auf Menschen hin, vertraute sie mir an, bat mich um ihr Andenken. Bis zum Schluss gab sie mir auch einen Spruch mit auf den Weg: Eine Ordensfrau muss ein Mensch sein, denn sonst kann man auch einen Habit an einen Pflock hängen, nur dass der Pflock, weil er einen Habit trägt, nicht zur Ordensfrau wird.
Henryka Szczepanowska
Aug. 5, 2020 | NACHRICHTEN
Am Sonntagmorgen, dem 2. August 2020, ist unsere Schwester Łucja (Eugenia Jakubowicz), die ab 1976 mit dem Pflege- und Behandlungszentrum für Kinder in Piszkowice verbunden war und ab 1985 diese Einrichtung ständig leitete, verstorben. Im Laufe der Jahre leitete sie nicht nur ein erstklassiges Zentrum für kranke Kinder, sondern schuf vor allem eine ungewöhnliche Atmosphäre der Liebe, Güte und des festen Vertrauens in Gott. Für diese besondere Hinwendung zu ihren Schülern wurde sie 2017 mit dem Orden des Lächelns ausgezeichnet, der höchsten internationalen Auszeichnung, die von Kindern vergeben wird. Sr. Lucia war sehr bescheiden und sprach nie gern über sich selbst – sowohl über ihre Erfolge als auch über das Leiden, das sie selbst auch im Kampf gegen den Krebs erlebt hatte. Lassen wir jetzt diejenigen sprechen, die sie jeden Tag erlebten und Zeugen ihres Lebens waren.
ERINNERUNGEN
Es ist unmöglich, das Leben eines Menschen in wenigen Sätzen zu umschreiben. Es ist unmöglich, die Arbeit, die Begegnungen, die Hingabe und Opfer im Alltag in Worte zu fassen. Wie auch immer, diese Beschreibungen ähneln sich oft und können auf viele unserer verstorbenen Lieben zurückgeführt werden.
Um zu verstehen, wie das Leben von Schwester Łucja war, müssen Sie zuerst Piszkowice besuchen und dort einige Zeit verbringen. Dann treffen Sie die Schüler, sehen Sie die Besonderheiten des Ortes und der Menschen. Ein Ort, an dem 24 Stunden am Tag etwas passiert. Weil es nicht nur ein Arbeitsplatz ist, denn im Laufe der Jahre haben die Schwestern dort ein richtiges Zuhause errichtet, und zu Hause kümmert man sich nicht zu bestimmten Zeiten um die Familienmitglieder, sondern man ist zu Hause, lebt und lebt.
Sobald Sie die Kinder kennengelernt haben, müssen Sie mit denen sprechen, die am täglichen Leben des Zentrums beteiligt sind. Von den Schwestern über das medizinische Personal bis hin zu den Menschen, die in der Küche kochen oder im Heizungskeller arbeiten – die in Piszkowice entstandene Familie wurde von jedem dieser Menschen mit gegründet.
Alles, was Sie sehen, ist von Geschichten angefüllt, die nicht immer von denen erzählt werden, die Sie dort treffen. Das Haus in Piszkowice hatte ständig mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Die Krankenkassen zahlten zwar für die medizinische Versorgung der Kinder, trug aber nicht zur laufenden Unterstützung der Kinder bei. Die Kinder, die oft von den Eltern verlassen wurden, waren für das Sozialsystem in gewisser Weise unsichtbar – so gab es nicht genug Geld für Kleidung oder Ausrüstung zum Lernen oder Spielen.
Vielleicht hören Sie in Piszkowice nichts davon. Da wurden die Probleme nicht besprochen, sondern gelöst. Jeder Tag war von morgens bis abends mit Arbeit angefüllt. Und daneben wurde, wie zu Hause, der Geburtstag jedes Haushaltsmitglieds gefeiert, wurden kleine Erfolge gefeiert, das Ende des Schuljahres, der Kindertag, der Nikolaustag …
In Piszkowice eilte die Zeit so schnell, dass wir glaubten, dass der Ort und die Menschen, die sich um das Haus kümmern, ewig sind.
Jetzt werden Sie sich wahrscheinlich fragen, warum es in dieser Erinnerung so viel um das Haus in Piszkowice geht
und so wenig um Schwester Lucia? Es war alles Sr. Lucia. Sie hat das Haus von 1976 bis zum Schluss geschaffen und geformt. Sie war es, die eine Familie von Menschen gründete, die dort arbeiteten wie zu Hause. Sie kümmerte sich um die Kinder und sorgte dafür, dass sie alles hatten, was sie brauchten. Sie hat sich nie beschwert … Es war Schwester Łucja, die Piszkowice geschaffen hat, so wie wir es kennen. Natürlich hat sie es nicht selbst gemacht, aber alles, was dort passiert ist, geschah durch sie.
Ich habe keine sanftere Person kennen gelernt. Voller Demut und Frieden. Im Vollzeiteinsatz für andere. Weil Schwester Lucy immer Zeit hatte. Ja, sie war immer bereit, anderen von ihrer Zeit zu geben, indem sie von der Ruhe oder Zeit für sich abgab. Als sie immer kränker wurde, änderte sich in Piszkowice nichts. Schwester Łucja blieb bei ihrem täglichen Ritual, dem Gebet für die Patienten, die Mitarbeiter des Zentrums und die Gäste.
Sie hat mich in der letzten Woche viel mehr angerufen. Oft nur für einen Moment, um einen Satz zu sagen – „Bitte bete“ – und dann machte sie sich wieder an die Arbeit. Das letzte Mal, dass ich mit ihr sprach, war Samstag, der 1. August um 16.45 Uhr. Sie wusste, wie ernst die Situation war und fragte: „Was wird jetzt passieren?“ Mit ruhiger, starker Stimme. Sie gab ihr ganzes Leben Gott. Ich glaube nicht, dass sie Angst hatte. Sie war eher neugierig, wie Gott diesen Fall lösen würde. Sie bat um das Gebet und ich versicherte es ihr. Wir haben einen Termin am Telefon vereinbart für den Sonntag. Ich habe sie nicht mehr gesprochen.
Ich kenne Schwester Lucia mein ganzes Leben lang. Sie glaubte an Gott, sie glaubte an die Menschen. Sie gab immer Chancen und streckte immer ihre Hand aus. Sie sprach darüber, wie jeder Mensch fallen kann, aber niemand sollte erneut fallen – und dass sie immer versuchen würde, ihm helfen. Von dem kleinen Piszkowice aus sah sie die Welt viel weiter als die großen Reisenden. Dort zeigte sie durch die Tat, was sie glaubte und was sie verstand. So habe ich sie bis zum Ende immer gekannt.
Worte werden dir nicht viel über Schwester Lucy erzählen. Ihr Piszkowice wird Ihnen von ihr erzählen.
Radek Michalski
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Schwester Lucy war ein sehr bescheidener Mensch, mit einem großen Herzen, in dem für jeden ein Platz war. Sie konnte ganz ruhig in das Gebet eintauchen und im nächsten Moment ein großes Unterfangen zum Wohl der Kinder organisieren, die ihre ganze Welt waren. Schwester Lucy stellte immer jede Person und deren Probleme an die erste Stelle. Sie konnte das leiseste Flehen hören. Sie half ausnahmslos allen, und für die Kleinsten, Benachteiligten und Verlassenen war sie wie eine Mutter. Die Worte von Schwester Lucia klingen die ganze Zeit in meinen Ohren: „… denk dran, du musst gut zu den Menschen sein, wie Brot, denn das Gute kehrt immer zurück, nicht hier auf Erden, aber dort im Himmel.“ Und sie war einfach so, gut wie Brot. Jetzt schaut sie auf uns herab und ich weiß, dass sie Gott um einen Gefallen für uns bitten wird, ihr geliebtes Piszkowice beschützen wird, wie sie es ihr ganzes Leben lang getan hat.
Edyta Tomczak – Buchhalterin in Piszkowice
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Schwester Lucy war ein guter Mensch. Sie strahlte die Liebe aus, die sie von Jesus und Maria schöpfte. Sie hatte eine besondere Hingabe an den hl. Josef und Mutter Teresa von Kalkutta. Sie war offen für die Bedürfnisse der Kinder, die sie als Mutter liebte, und sie kümmerte sich um sie. Sie war unternehmungslustig – sie erweiterte die Anlage, um die Lebensbedingungen von Kindern zu verbessern, sie grub einen Brunnen, damit es nicht an Wasser mangelte. Die Schwester war offen für die Bedürfnisse anderer, jeder in den verschiedensten Situationen erhielt Hilfe, die sie mit Freundlichkeit und einem Lächeln verschenkte. Trotz einer schweren Krankheit erfüllte die Schwester ihre Pflichten bis zum Ende in einer Haltung der Demut und des Vertrauens in Gott.
Sr. Agata Jank
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Schwester Lucy ist, soweit ich mich an meine Kinderzeit erinnern kann, eine Person, die für mich ein Beispiel dafür war, wie man einer bedürftigen Person ein Herz schenkt! Ein herzlich guter Mensch! Jetzt, da ich selbst eine Person des geweihten Lebens bin, sehe ich in Schwester Lucia ein Beispiel für die Treue zu ihrer religiösen Berufung!
Pater Piotr Ossowski OMI
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Schwester Łucja – Eine Person, die Liebe und Glauben an Gott während ihres ganzen Lebens in Liebe und Glauben an andere Menschen übersetzt hat. Sie liebte die Menschen mit allen Vor- und Nachteilen. Sie schätzte jede Geste, auch die kleinste. Ich denke, dass sie erfüllt und voller Glauben ins Haus des Vaters gegangen ist, dass sie Menschen auf Erden zurücklässt, die ihre Arbeit fortsetzen werden. Ruhe in Frieden, liebe Schwester.
Dominik, ein Therapeut in Piszkowice
Aufgrund der schwierigen epidemiologischen Situation und des Wunsches, das am letzten Abschied viele Menschen teilnehmen können, wird der Termin für die Beerdigung zu einem späteren möglichen Zeitpunkt festgelegt.
Juli 13, 2020 | NACHRICHTEN
Im Juni 2020 beendete unsere Kongregation ihren Dienst im Haus der Polnischen Katholischen Mission in Lourdes. Der Grund für diese schwierige Entscheidung ist die durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Situation. Der Pilger- und Touristenverkehr ist immer noch praktisch zum Erliegen gekommen, was das Betreiben des Pilgerhauses unmöglich macht. In dieser Situation beschloss der Vorstand der Polnischen Katholischen Mission, die Einrichtung auf unbestimmte Zeit, jedoch für mindestens ein Jahr, zu schließen. Angesichts dieser Entscheidung und trotz der sehr guten Erfahrungen der Schwestern, die dort eingesetzt waren, haben wir unseren Dienst in Lourdes nun beendet. Es waren zwei Jahre wichtiger und wertvoller Arbeit an einem besonderen Ort für unseren Glauben und für die Menschen, denen wir dort begegneten. Die Folgen der Pandemie werden wahrscheinlich noch viele Veränderungen und Schwierigkeiten mit sich bringen, aber wir glauben, dass wir trotz aller äußeren Widrigkeiten in den fürsorglichen Händen Gottes und unter der Obhut der Unbefleckten Jungfrau Maria sind.
Nachstehend veröffentlichen wir einen Brief des Rektors der Polnischen Katholischen Mission (PKM) in Frankreich:
Die durch die Pandemie verursachte völlige Lähmung des Pilger- und Reiseverkehrs zwang mich zu der Entscheidung, unsere Häuser in Lourdes und La Ferté sous Jouarre vorübergehend zu schließen. Infolgedessen verlässt die Gemeinschaft der Marienschwestern v.d.U.E. nach zwei Jahren der Zusammenarbeit in diesen Tagen unser Haus und Frankreich. Dies ist ein großer Verlust für die polnische katholische Mission. Die Anwesenheit der Schwestern verlieh diesem Ort einen besonderen Charakter, und für viele Pilger war sie ein entscheidendes Argument für die Wahl eines Übernachtungsortes während der Pilgerfahrt zu diesem heiligen Ort.
Der Generaloberin möchte ich zunächst meine Dankbarkeit für die gute und aufopferungsvolle Arbeit der Schwestern Natanaela, Małgorzata, Ursula und Pia und anderer Schwestern zum Ausdruck bringen, die in einer Zeit stärkeren Pilgerstroms vorübergehend halfen, das Haus zu führen. In diesen zwei Jahren haben sie nicht nur versucht, Gäste und Pilger bestmöglich zu empfangen, sondern standen auch vor der Herausforderung, das wirtschaftliche Gleichgewicht des Hauses und im weiteren Sinne des Concorde-Verbandes, der es verwaltet, zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass die unternommenen Anstrengungen zu einem noch größeren Interesse an unserem Haus beitragen und in naher Zukunft zu einer Wiederbelebung seiner Tätigkeit führen werden.
Wir wissen nicht, was die Zukunft bringen wird, aber ich glaube, dass die Vorsehung uns immer noch die Chance gibt, die Arbeit zu verrichten, die so plötzlich und unerwartet unterbrochen wurde. Bitte betrachten Sie das Haus der Polnischen Mission in Lourdes als Ihr Zuhause, als Haus Ihrer Kongregation. Ich bitte Sie auch, für die polnischen Emigranten und Auswanderer und unsere Seelsorge in Frankreich zu beten.
Im Gebet verbunden
Pfarrer Bogusław Brzyś
Rektor der PMK in Frankreich