Okt. 26, 2025 | Tägliches Brot
Montag der 30. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 8,12-17
Der heilige Paulus erinnert uns daran, dass ein Leben als Christen ein Leben in der Freiheit der Kinder Gottes ist, einer Freiheit, die nicht aus Rebellion oder Eigenwillen entsteht, sondern aus Liebe und Vertrauen. Durch den Heiligen Geist sind wir nicht länger Sklaven der Angst oder der Sünde; wir sind Söhne und Töchter, die ausrufen können: „Abba, Vater!“ Diese Freiheit ist ein Geschenk, das unsere Beziehung zu Gott von Pflicht zu Vertrautheit, von Distanz zu Zugehörigkeit verwandelt. Es ist der Heilige Geist, der uns lehrt, dass wir Erben Christi sind, Mitarbeiter in seiner Mission und Teilhaber an seiner Herrlichkeit. In dieser Freiheit zu leben bedeutet, jeden Tag mit Zuversicht zu gehen, nicht aus eigener Kraft, sondern in der Gewissheit, dass wir von einem Vater geliebt und geführt werden, der unser Bestes will. Je mehr wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen, desto mehr lernen unsere Herzen, mit Freude, Mut und Frieden als wahre Kinder Gottes zu leben. Denken wir darüber nach: Lebe ich jeden Tag als freies Kind Gottes, vertraue ich auf seine Liebe und Führung, oder handle ich immer noch so, als wäre ich durch Angst, Schuldgefühle oder Selbstvertrauen gebunden?
Don Giorgio
Okt. 25, 2025 | Tägliches Brot
- 30. Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Sirach 35,12–14.16–18; 2 Timotheus 4,6–8.
Die Lesungen dieses Sonntags erinnern uns daran, dass es beim Gebet nicht um Macht oder Prestige geht, sondern um Demut und Glauben. Sirach lehrt, dass das Gebet der Demütigen „die Wolken durchdringt“ und direkt zum Herzen Gottes gelangt, während der heilige Paulus am Ende seines Lebens Zeugnis ablegt von einem Glauben, der alle Prüfungen überstanden hat: „Der Herr stand mir bei und gab mir Kraft.“ Zusammen zeigen diese Passagen, dass Gott nicht auf die Stolzen hört, sondern auf diejenigen, die sich ihm in Wahrheit, Abhängigkeit und Beharrlichkeit nähern. Das in Demut verwurzelte Gebet wird zu einem Akt der Hingabe, zu einer Erkenntnis, dass unsere Kraft allein vom Herrn kommt. Wenn wir so beten, entdecken wir, dass Gott uns nicht nur hört, sondern uns auch stärkt und Schwäche in Zuversicht und Einsamkeit in Gemeinschaft verwandelt. Wahrer Glaube steht fest, nicht weil er Schwierigkeiten vermeidet, sondern weil er seinen Anker in der unerschütterlichen Liebe Gottes findet, der die Seinen niemals im Stich lässt. Denken wir darüber nach: Bete ich mit Demut und Vertrauen und lasse Gott in jeder Situation meine Stärke sein, oder verlasse ich mich selbst in meinem Gebet zu sehr auf mich selbst?
Don Giorgio
Okt. 25, 2025 | Tägliches Brot
Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Samstag der 29. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 8,1-11
Die Lehre des heiligen Paulus in Römer 8 lädt uns ein, in das Herz des christlichen Lebens einzutreten: nicht mehr nach dem Fleisch zu leben, sondern nach dem Geist. Durch Jesus Christus kommt der Geist Gottes in uns, nicht als ferne Gegenwart, sondern als der Atem, der uns Leben und Kraft schenkt. Diese Innewohnung Christi in uns verwandelt alles: Angst weicht Frieden, Schwäche weicht Gnade und Tod weicht Leben. Den Geist Gottes in uns zu haben bedeutet, von innen heraus geführt, inspiriert und erneuert zu werden; es bedeutet, Gottes eigenes Leben in unseren Herzen zu tragen. Je mehr wir zulassen, dass der Geist unsere Gedanken, Wünsche und Handlungen formt, desto mehr werden wir wirklich frei, befreit vom Gesetz der Sünde und des Todes und lebendig in der Liebe Christi. Der Christ ist daher nicht nur jemand, der glaubt, sondern jemand, der aus dem Geist lebt und durch seine Gegenwart jeden Augenblick zu einer Wohnstätte des göttlichen Lebens macht. Denken wir darüber nach: Erlaube ich dem Geist Gottes, in mir zu wohnen und frei zu wirken und mein tägliches Leben in einen lebendigen Ausdruck der Gegenwart Christi zu verwandeln?
Don Giorgio
Okt. 24, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 29. Woche im Jahreskreis
Heiliger Antonius Maria Claret, Bischof
Lesungen: Römer 7,18-25a
Das Bekenntnis des heiligen Paulus im Römerbrief fasst den inneren Kampf zusammen, den jeder Gläubige erlebt, die Spannung zwischen dem Wunsch nach dem Guten und der Schwäche der menschlichen Natur. „Ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will.“ Das ist keine Verzweiflung, sondern Ehrlichkeit, ein tiefes Bewusstsein unserer Abhängigkeit von der göttlichen Gnade. Paulus erinnert uns daran, dass unsere Erlösung und Stärke nicht aus Willenskraft kommen, sondern von Jesus Christus, der uns von der Tyrannei der Sünde befreit. Wenn wir unsere Hilflosigkeit anerkennen, öffnen wir die Tür für die Gnade. Der Kampf in uns wird zu einem Ort der Begegnung mit Gottes Barmherzigkeit, nicht zu einem Grund zur Entmutigung. Durch Christus wird Schwäche zum Weg der Verwandlung; das unruhige Herz findet Frieden, wenn es sich dem Erlöser hingibt. Dankbarkeit, nicht Schuld, ist das letzte Wort: „Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!“ Denken wir darüber nach: Wenn ich mit meinen inneren Kämpfen konfrontiert bin, verlasse ich mich dann allein auf meine eigene Kraft, oder wende ich mich in Demut und Dankbarkeit an Christus und vertraue auf seine Gnade, um das zu überwinden, was ich nicht kann?
Don Giorgio
Okt. 22, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 29. Woche im Jahreskreis
Heiliger Johannes von Capistrano, Priester
Lesung: Römer 6,19-23
Der heilige Paulus erinnert uns daran, dass das christliche Leben ein Weg der wahren Freiheit ist, einer Freiheit, die nicht daraus entsteht, dass wir tun, was wir wollen, sondern dass wir ganz Gott gehören. „Nun, da ihr von der Sünde befreit und zu Sklaven Gottes geworden seid“, schreibt er, „führt der Nutzen, den ihr habt, zur Heiligung, und ihr Ziel ist das ewige Leben.“ In Christus sind Freiheit und Dienst keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Realität: Wir sind von der Macht der Sünde befreit, gerade damit wir in Liebe und Heiligkeit leben können. Diese Freiheit verwandelt jede Entscheidung in einen Akt des Glaubens und formt unsere Wünsche zum Guten. Der Kontrast ist auffällig: Die Sünde zahlt ihren Lohn mit dem Tod, aber Gott schenkt uns das Leben. Gnade ist also nicht nur Vergebung, sondern Kraft, die Kraft, als Gottes Eigentum zu leben, in Heiligkeit zu wachsen und schon jetzt die ewige Freude zu erwarten. Denken wir darüber nach: Nutze ich meine Freiheit, um meine Vereinigung mit Gott zu vertiefen und in Heiligkeit zu wachsen, oder lasse ich immer noch zu, dass die Sünde Macht über mein Herz und meine Entscheidungen hat?
Don Giorgio