Apr. 5, 2025 | Tägliches Brot
Samstag der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Jeremia 11,18-20
An diesem Samstag der vierten Fastenwoche wecken die Worte des Propheten Jeremia in uns ein tieferes Bewusstsein für den geistlichen Kampf, dem wir ausgesetzt sind. Das Böse tritt nicht immer in offensichtlichen Formen auf – es lauert oft im Verborgenen und versucht, das zu zerstören, was in uns gut, heilig und wahr ist. Dennoch sind wir, wie Jeremia, nicht schutzlos. Der Herr öffnet uns durch sein Wort die Augen für die verborgenen Machenschaften dieser zerstörerischen Kräfte. Die Fastenzeit ist die Zeit, in der wir unser Engagement für die Sache des Herrn erneuern und zulassen, dass seine Wahrheit die Lügen entlarvt, die wir geglaubt haben, die Gewohnheiten, die wir aufgeben müssen, und die Ablenkungen, die uns von ihm wegziehen. In dieser heiligen Zeit sind wir aufgerufen, nicht nur die Gegenwart des Bösen zu erkennen, sondern auch im Licht von Gottes Willen standhaft zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass er, der alles sieht, unsere Herzen bewachen und unsere Treue rechtfertigen wird. Lasst uns darüber nachdenken: Die Fastenzeit ist eine Bestätigung für die Sache des Herrn, denn er hat mir die Augen für böse Machenschaften in meinem Leben geöffnet.
Don Giorgio
Apr. 4, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Weisheit 2:1,12-22
An diesem Freitag der vierten Fastenwoche entlarvt die Lesung aus dem Buch der Weisheit die innere Logik der Gottlosen – ihre zynische Sicht des Lebens, ihre Ablehnung des Lebens nach dem Tod und ihre tiefe Abneigung gegenüber den Gerechten. Der tugendhafte Mensch, der einfach nur integer lebt und sein Vertrauen in Gott verkündet, wird zu einer unwillkommenen Erinnerung an eine Wahrheit, die sie gerne ignorieren würden. Seine bloße Anwesenheit ist ein Vorwurf, und so schmieden sie einen Plan zu seinem Untergang, um zum Schweigen zu bringen, was ihr Gewissen stört. Doch ihr Plan beruht auf Blindheit, denn sie können weder die verborgene Weisheit Gottes noch die bleibende Verheißung erkennen, die für diejenigen bereitsteht, die treu bleiben. Die Fastenzeit lädt uns ein, denselben geistlichen Kampf in unserer eigenen Zeit zu erkennen – zwischen einer Welt, die dem Glauben oft gleichgültig oder feindselig gegenübersteht, und denen, die im Stillen Zeugnis von Gottes Wahrheit ablegen. Diese Fastenzeit ist unser Moment, den Weg des Gerechten zu wählen, fest in der Hoffnung zu stehen, auch wenn wir missverstanden oder abgelehnt werden, und das Kreuz Christi – einst ein Symbol der Schande – zu unserer Quelle der Kraft und des endgültigen Sieges werden zu lassen. Lasst uns nachdenken: Die Fastenzeit dient dazu, die Herausforderungen der Gottlosen zu überwinden, indem wir den Glauben an die Liebe Gottes bekräftigen.
Don Giorgio
Apr. 2, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Exodus 32:7-14
Die heutige Lesung lädt uns ein, innezuhalten und uns ehrlich mit dem Zustand unseres Herzens auseinanderzusetzen. Die Lesung aus Exodus erinnert uns daran, wie leicht das menschliche Herz abschweift und Sicherheit oder Befriedigung in dem sucht, was greifbar, kontrollierbar oder vertraut ist – goldene Kälber, die wir selbst gemacht haben. Diese Versuchung ist uns nicht fremd. Diese Götzen können subtil sein: Erfolg, Bequemlichkeit, Selbstbild oder sogar bestimmte Beziehungen. Wir neigen dazu, uns falsche Götter zu formen, die unseren Wünschen entsprechen: das Idol des Erfolgs, das ständige Leistung verlangt, das Idol der Kontrolle, das sich vor der Hingabe fürchtet, das Idol des Vergnügens, das unseren geistlichen Hunger betäubt, oder das Idol des Selbst, das sich jeder Form der Umkehr widersetzt. Diese Götzen sind nicht nur äußere Ablenkungen – sie wohnen tief in uns und nehmen auf subtile Weise den Platz Gottes in unseren Prioritäten, Neigungen und Entscheidungen ein. Die Fastenzeit ist eine gnadenreiche Gelegenheit, diese Götzen mit Demut und Mut zu benennen und zu erkennen, wie sie unsere Sichtweise verzerrt und unsere Herzen verhärtet haben. Die Fastenzeit lädt uns ein, diese falschen Götter zu benennen, zu erkennen, wo wir Wahrheit gegen Illusion eingetauscht haben, und sie loszulassen. Auf diese Weise schaffen wir wieder Raum für den Gott, der sein Volk nicht im Stich lässt, der uns zurückruft, nicht um zu strafen, sondern um wiederherzustellen. In der Fastenzeit geht es darum, den Platz Gottes in unserem Leben wiederherzustellen, indem wir die Götzen entfernen, die wir in unserem Herzen geschaffen haben.
Don Giorgio
Apr. 1, 2025 | Tägliches Brot
Mittwoch der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Jesaja 49,8-15
An diesem Mittwoch der vierten Fastenwoche klingen die Worte Jesajas mit zärtlicher Kraft nach: „Ich werde dich nie vergessen.“ Auf unserem Weg durch die Fastenzeit sind wir eingeladen, unseren Blick auf die von Gott verheißene Zukunft zu richten – eine Zukunft, die nicht von Ungewissheit geprägt ist, sondern von der „günstigen Zeit“, dem „Tag des Heils“. Dieser Tag ist nicht fern oder abstrakt; er wird im Kreuz Christi sichtbar und real. In der sich selbst verschenkenden Liebe Jesu sehen wir die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas – ein Gott, der sich an uns erinnert, auch wenn wir ihn vergessen, der sich mit einem unverbrüchlichen Versprechen der Barmherzigkeit an uns bindet. Das Kreuz ist nicht einfach nur ein Symbol des Leidens, sondern die endgültige Offenbarung der göttlichen Liebe – einer Liebe, die so tief und so beständig ist, dass Gott erklärt: „Ich werde dich niemals vergessen.“ Die Fastenzeit wird also zu unserer Zeit, um diese Liebe neu anzunehmen, um zum Herzen Gottes zurückzukehren, der im Leiden und in der Auferstehung Jesu zu jedem von uns sagt: „Du bist nicht vergessen. Du bist mein“. Die Fastenzeit ruft uns auf, diese Liebe mit offenem Herzen zu empfangen und darauf zu vertrauen, dass wir auch in unserer Zerbrochenheit nicht vergessen sind, sondern ewig im mitfühlenden Blick des Vaters stehen. Fastenzeit ist der Glaube, dass ich von Gott nie vergessen werde.
Don Giorgio
März 31, 2025 | Tägliches Brot
Dienstag der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Hesekiel 47:1-9,12
Die Lesung aus Hesekiel 47 an diesem Dienstag der vierten Fastenwoche zeigt ein eindrucksvolles Bild der Barmherzigkeit Gottes, die wie ein Fluss aus dem Tempel strömt – zunächst sanft, dann tief und stark, und Leben bringend, wo immer sie hinfließt. Dieses lebendige Wasser ist ein Symbol für Gottes Gnade, die nie versiegt, eine Barmherzigkeit, die nicht nur reinigen, sondern auch erneuern und verwandeln will. Auf unserem Weg durch die Fastenzeit sind wir eingeladen, in diesen Fluss zu treten und die trockenen und verhärteten Stellen unseres Herzens für seinen heilenden Strom zu öffnen. Die Fastenzeit ist eine heilige Zeit der Begegnung – in der Gottes Barmherzigkeit auf unsere Schwäche trifft und Früchte trägt. Wie die Bäume, die in der Vision des Propheten an den Ufern des Flusses wachsen, deren Blätter nie verwelken und deren Früchte reichlich vorhanden sind, können auch wir zu Quellen der Nahrung, des Trostes und der Liebe für andere werden, wenn wir in Gottes Barmherzigkeit verwurzelt sind. Jedes Gebet, das wir sprechen, jede Sünde, die wir bekennen, jede Tat der Nächstenliebe wird zu einem Kanal, durch den dieses göttliche Wasser durch uns und über uns hinaus fließt. Je mehr wir es zulassen, dass diese Barmherzigkeit unser Leben durchdringt, desto mehr werden wir uns in Werkzeuge des Friedens, in Agenten des Mitgefühls und in Zeichen der Hoffnung in einer durstigen Welt verwandeln. Lasst uns nachdenken: Die Fastenzeit ist eine Öffnung unseres Herzens für die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes.
Don Giorgio